Licht übers Netzwerk...

  • bin zufällig heute über dieses lustige thema bei heise gestolpert und dachte mir, das ist sicherlich interessant für diejenigen, die an alternativen beleuchtungskonzepten interessiert sind..
    Licht per Ethernet
    interessant finde ich vor allem den aspekt das ganze über sensoren zu steuern.


    was haltet ihr von der ganzen sache?!

  • Das klingt auf den ersten Blick - wie viele andere Weltverbesserungen - ganz toll.


    Wenn man sich dann 'mal über ein paar Aspekte nachdenkt, gibt's doch den einen oder anderen Punkt, den man genau analysieren muss, um zu wissen, ob sich solch ein Konzept lohnt:


    - Was ist die Referenz für die Aussage "Energieeinsparung"
    Geht man hier womöglich von alten Glühlampen aus ?


    - Setzt diese Idee auf Power over LAN auf ?
    Hier gibt es bekanntlich eine Beschränkung der maximalen Leistung / Stromstärke


    - Einsparungen durch zentrale Strom-/Spannungsversorgung
    Die ist bereits heute bei Nutzung der handelsüblichen 230V (oder anderer Spannungsebenen in anderen Ländern gegeben)


    - Licht aus / reduzieren bei Abwesenheit durch zentrale Steuerung
    Muss sich an heute verfügbaren Lösungen messen lassen, viele der vorhandenen Bussysteme können sogar direkt auf vorhandener Leitungsinfrastruktur aufgesetzt werden


    - Wird die Kapazität des verlegten Netzwerks dadurch beschränkt ?


    - Wie schaut die Systemverfügbarkeit (Ersatzteile / Erweiterungen) aus ?
    Dies ist im Immobilienbereich auch eine wichtige Frage. Austausch / Neuziehen von Leitungen ist zwar teuer, aber ein System, das nach 5-10 Jahren nicht mehr verfügbar ist, wird dann richtig teuer

  • - Einsparungen durch zentrale Strom-/Spannungsversorgung
    Die ist bereits heute bei Nutzung der handelsüblichen 230V (oder anderer Spannungsebenen in anderen Ländern gegeben)

    Mal abgesehen davon, dass bei Kleinspannung dadurch keine Ersparnis herbeigeführt wird, sondern ganz im Gegenteil. Auch wenn gerade weniger Strom benötigt wird, weil zB nur in einem Raum gerade Licht brennt, muss ein entsprechend großes Netzteil laufen, dass auch die Anlage unter vollast bedienen könnte. Bei niedriger Auslastung ist ein solches Netzteil nicht so wirkungsvoll und verbraucht mehr Strom, als einzelne Netzteile die primär geschaltet sind - und somit bei abgeschaltetem Licht garnix verbrauchen.


    Es sei denn man nimmt mehrere kleine Netzteile die parallel geschaltet sind und schaltet je nach Bedarf mal eins dazu oder nimmt eins weg - primärseitig, über Relais oder Triacs zB.

  • hmm ok, ich versuch mal zu beantworten was ich mir so ergoogelt habe bzw. von der herstellerseite: link
    wenn ihr auf den link klickt seht ihr ja so ein tolles bildchen, in dem der aufbau des ganzen schematisch dargestellt wird..
    zur stromeinsparung steht zwar nicht wirklich was (hab auch sonst nirgendwo was gefunden), aber ich denke die anderen fragen kann man doch ganz gut anhand dessen beantworten.


    das power-over-lan ding z.b. sieht fast so aus, ja - sonst wäre auch nicht die maximale grenze bei 64 modulen, die angeschlossen werden können. hier haben wir allerdings "nur" diesen wall-switch und die led-module, die mit strom versorgt werden müssen - das eigentliche läuft ja in dem verteilergerät selbst ab, das scheinbar direkt am strom angeschlossen ist.


    dadurch, dass die geräte scheinbar unabhängig vom eigentlichen netzwerk funktionieren kann ich mir nicht vorstellen, dass das netzwerk dadurch beeinflusst wird. die einzige kommunikation über den zentralen switch ist nur, wenn sich die geräte untereinander austauschen.


    die zentrale steuerung fällt meiner meinung nach weg, zumindest steht davon nirgendwo was (ok, man muss sie irgendwie konfigurieren, aber das wars dann auch) - die module kann man zwar zu einem großen system zusammenschließen, aber die tauschen sich ja automatisch untereinander aus.


    die systemverfügbarkeit ist allerdings ein zentraler kritikpunkt und da hast du voll ins schwarze getroffen letiger :thumbup: da gibts nix gegen zu setzen ;)


    zur einsparung mit der zentralen stromversorgung: da kann man eigentlich nur für diese einzelnen versorgungs-/steuerungsgeräte sprechen, die maximal 64 module verwalten, weil für mehr wird ja schon wieder ein neues gerät mit eigener stromversorgung benötigt... es sei denn die sind wiederum an eine fette stromversorgung angeschlossen (also meinetwegen ein riesen netzteil, das 12 oder 24 volt und einige ampere liefert, wo dann die geräte jeweils an diese 12 oder 24v angeschlossen werden und darüber die led-module steuern)



    ich hoffe mal es ist so halbwegs verständlich..
    ich finde das konzept jedenfalls relativ interessant, auch wenn ich die kritikpunkte sehr gut verstehen kann. ein perfektes system wirds wohl leider nie geben, aber man kann ja träumen ;)

  • Naja ich halte es nicht unbedingt für eine elegante Lösung statt Netzwerk übers Stromnetz nun ein Stromnetz übers Netzwerk herzustellen.


    Klar, für manche Geräte ist es gar nicht so dumm, IP-WebCams und so weiter, aber muss es denn wirklich für LEDs sein? Ich halte es einfach für Overkill Ethernet für ein paar LEDs zu nutzen. Die Baudrate von RS485 ist mitunter schon viel zu hoch.


    Abgesehen davon, 64 Module, das passende Switch dazu zieht ja auch noch mal eine gewisse Leistung, die man letzten endes auch wieder nur verheizt.


    Ganz zu schweigen, das ein 1x 48 Port + 1x 24Port Switch kosten...


    Und verbunden werden die Netze nicht mehr mit Phasenkopplern sondern mit Routern? Ich weiß nicht...