LED direkt an Labornetzteil anschließen funktioniert nicht?

  • Hallo,


    ich bin eigentlich kein Anfänger was Lichttechnik angeht, aber hier versagen meine Elektronikkenntnisse:


    Normalerweise betreibe ich High-Power-LEDs immer an der Led-Slave KSQ von PCB Electronics, man stellt den Widerstand per Lötbrücke ein (350, 750 oder 1000 mA, kennen sicher viele hier) und fertig.


    Nun habe ich mir folgendes Labornetzteil gekauft:
    http://www.conelek.com/Stromve…il-Switchmode-101345.html


    Da dieses Gerät einen Constant Current Modus besitzt, dachte ich, dass ich da einfach wieder meine 350mA oder was auch immer einstelle, LED dran, und fertig, aber weit gefehlt: nix passiert, und das Ding schaltet auch nicht automatisch in den CC Modus, sondern bleibt im CV (Constant Voltage). Da die Umschaltung angeblich automatisch abläuft, wüsste ich nicht, was ich jetzt tun sollte? An der Polung liegt's nicht.


    Irgendwas hab ich entweder übersehen oder nicht verstanden?


    Danke für eure Hilfe, ich bin mir sicher dass irgendwer hier dieses einfache Rätsel aufklären kann!


    Grüße,
    jetski

  • Steigt der Strom denn über den Strom, den du haben willst?
    Wenn Nein, dann ist die eingestellte Spannung nicht hoch genug.
    Du musst auch eine entsprechende Spannung einstellen, denn zunächst regelt das Netzteil mit CV,
    erst wenn der Strom, der fließt, genau so groß ist wie der eingestellte Strom dann schaltet das Netzteil auf CC um.


    ACHTUNG: Das Netzteil schaltet sehr langsam um (teilweise > 750ms), d.h. am besten eine Spannung einstellen, die nur knapp über der Spannung ist, die die LED für den maximalen Strom benötigt.

  • Hmmm, solltest vielleicht mal in die Bedienungsanleitung schauen :D


    Zitat

    nix passiert, und das Ding schaltet auch nicht automatisch in den CC
    Modus, sondern bleibt im CV (Constant Voltage). Da die Umschaltung
    angeblich automatisch abläuft, wüsste ich nicht, was ich jetzt tun
    sollte? An der Polung liegt's nicht.

    Woraus schließt du denn das nix passiert?


    Einfachster Test, zwei Prüfspitzen dran und kurzschließen. Dann siehst du ob die Strombegrenzung klappt (so kannste auch gut den Ausgangsstrom einstellen ohne was anzuschließen).

  • vielleicht ist die spannung, womit de led anfängt zu leuchten noch zugring, und solltest dies noch höher drehen. die netzteile regeln erst den cc wenn die spannung erreicht ist für die led. das einfachste was man machen kann + und - kurzschliessen , den strom einstellen und dann kurzschluss lösen und die led spannung einstellen, aber nicht den max voltwert der led nehmen, lieber drunterbleiben und anschliessen.
    mit frdl grüßen

  • Hallo,


    Ich habe genau das gleiche Netzteil auch hier und muß leider sagen das es als KSQ Ersatz total ungeeignet ist und dir HP-LED's killen wird.


    Normal hast du recht das man an einen Labornetzteil mit Stromregelung die LED einfach anschließen kann und alles ist OK und nichts passiert weil der Strom nie höher als der eingestellte Wert gehen kann.


    Nicht so bei DIESEN Labornetzteil.


    Da ist ein regelbares Schlatnetzteil das die Strombegrenzung über die Spannung regelt. Sprich es steuer ein Amtel µC das Netzteil der mißt Strom + Spannung und wenn der Strom zu hoch geht regelt das Netzteil die Spannung runter.


    Diese Regelung ist aber VIELVIELVIEL zu langsam.


    Mach einfach mal folgenen Test :


    Stell die Strombegrenzung durch Kurzschließen des ausganges auf sagen wir 350mA ein.
    Jetzt löse den Kurzschluß und stell die Spannung z.B. auf 20 Volt an.


    Wenn du jetzt wieder kurzschließt dürfte ja wieder nur 350mA fließen nur beim Kurzschließen siehst du schon das sich da funken bilden was bei 350mA eigentlich nciht sein solltest.
    Wenn du genau die Stromanzeigen anschaust siehst du in der anzeige kurzzeitig mehrere A an strom (ich hatte schon über 4A in der Anzeige) nach rund einer Sekunde hat die Spannungsregelung gegriffen und es fließt der eingestellte Strom von 350mA.


    Leider sind HP-LED dann schon kaputt wenn die mehrere A für sekundenbruchteilen bekommen (eigene Erfahrung mit den Netzteil).


    Deswegen bei den Netzteil IMMER erst den Strom mittels Kurzschluß einstellen , dann die Spannung runterdrehen , dann LED anschließen und nun die Spannung hochdrehen bis die Strombegrenzung greift.


    mfg
    Falo

  • Hallo, also wenn die LED dranhängt und ich die Leitung schließe, dann geht die Ampere-Anzeige nicht auf 4A oder sonstwas hoch sondern genau auf die eingestellten 700mA (z.B.) und nicht höher.


    Hab das auch gerade noch einmal mit einem dazwischengeschalteten ABB M2005 Messgerät überprüft.


    Hast du vielleicht ein älteres Baujahr oder gabs davon verschiedene Varianten? Oder defekt?

  • Ich kann, wenn Interesse besteht das ganze gleich nochmal mit dem DSO vermessen.
    Aber die eine Sekunde bei Falo bzw. die >750ms bei mir, sollten schon einen ungefähren Rahmen geben.

    Zitat

    siehst du schon das sich da funken bilden


    Das kommt von den Ausgangselko, die bei billigen Schaltnetzteilen am Ausgang leider recht groß sind, um den zu hohen Ripple zu kompensieren.
    Für eine LED ist das einfach viel zu langsam, deswegen verwende ich das Netzteil eigentlich auch nur noch als CV-Quelle.

  • Normal hast du recht das man an einen Labornetzteil mit Stromregelung die LED einfach anschließen kann und alles ist OK und nichts passiert weil der Strom nie höher als der eingestellte Wert gehen kann.

    Nein, auch "normal" darf man das nicht, weil praktisch jedes Netzgerät eine Ausgangskapazität hat. Hier schonmal diskutiert Folglich muss die Aussage lauten:

    Deswegen bei den Netzteil IMMER erst den Strom mittels Kurzschluß einstellen , dann die Spannung runterdrehen , dann LED anschließen und nun die Spannung hochdrehen bis die Strombegrenzung greift.

  • Das mit den Funken stimmt leider, gibt mir auch zu denken.


    Die LEDs hier haben es aber bislang überlebt. Ist das jetzt nur eine Frage der Zeit, bis eine abraucht, oder ist das Hysterie?


    Welches Netzteil sollte ich mir denn stattdessen holen? Was taugen diese ganz billigen 30V / 3A Dinger, immer das gleiche was man mit vielen verschiedenen "Hersteller"-Logos findet?


    z.B. hier: http://elektronikland.de/shop/…oducts_id/658&language=de


    Oder, wenn ich MOSFET glauben darf, hilft überhaupt kein Netzteil aus diesem Problem heraus? Oder isses mit den Schaltnetzteilen besonders schlimm?

  • Hast du vielleicht ein älteres Baujahr oder gabs davon verschiedene Varianten? Oder defekt?

    Meines ist knapp ein Jahr alt und dieses 'Problem' haben schon viele Berichtet Hier ja auch samotronta05.


    Ich will das Gerät nicht schlecht machen ich benutze das selber recht intensive und keine weiteren Probleme das teil gibt es für 90€ und damit ein spitzen Preis/Leistungs verhältnis.


    Man muß halt nur wissen das man bei der Stromregelung die spannung langsam raufdrehen muß.


    Aber teste bitte wirklich mal folgenes :
    - Ausgang Kurzschließen (kannst ruhig dein ABB zur Stormmessung mit anschließen.
    - Strom auf z.B. 700mA einstellen.
    - Ausgang freischalten und Spannung recht hoch z.B. 24 Volt einstellen.
    - Jetzt mehrfach Ausgang kurzschließen dann wieder öffnen , wieder kurzschließen.
    Wenn hierbei der Strom nie auch nur kurzfristig und minimal über 700mA geht dann hast du wohl wirklich ein neue Revision.



    EDIT:

    Zitat

    Die LEDs hier haben es aber bislang überlebt. Ist das jetzt nur eine Frage der Zeit, bis eine abraucht, oder ist das Hysterie?

    Wenn
    du immer die Spannung runterdrehst , dann die LED anschließt und nun
    spannung hochdrehst ist alles in Ordnung und die LED wird immer
    überleben.


    Nur vergißt du das mal kann es dir die LED zerstören.




    Also zum ausprobieren von LED's am Basteltisch kein problem nur als Dauerlösung ist so ein Netzteil halt ungeeignet.




    mfg
    Falo

  • Habe gerade genau das getestet, und es geht tatsächlich nie über 700mA, auf beiden Anzeigen (Gerät selbst und ABB).


    Dennoch gibt es ab und zu Funken beim Kurzschließen.


    Das heisst entweder:


    a) die beiden Displays der Messgeräte sind einfach zu träge um den kurzen Puls zu registrieren und ich gefährde durchaus meine LEDs


    oder


    b) man kann (was ich irgendwie nicht glauben kann) mit 30mA bereits nen Funken erzeugen (die kommen nämlich auch, wenn die Stärke auf 30mA runtergeregelt ist)


    Was meint ihr?

  • Aber siehe MOSFETs post, dann ist also *jedes* Netzteil ungeeignet? Mich würde wie gesagt interessieren ob es da Unterschiede gibt und manche mehr oder manche weniger ungeeignet sind?


    Also zum ausprobieren von LED's am Basteltisch kein problem nur als Dauerlösung ist so ein Netzteil halt ungeeignet.

  • Es ist praktisch jedes Netzteil ungeeignet, wenn man z.B. 20V einstellt und dann eine LED anschließt. Die "Einregelzeit" ergibt sich dann daraus, wie schnell die LED per Pulsstrom den Ausgangskondensator entladen hat :whistling:
    Es ist praktisch jedes Netzteil geeignet, wenn man erst die Strombegrenzung einstellt, dann die LED anschließt, und dann erst die Spannung hochdreht.

  • Welches Netzteil sollte ich mir denn stattdessen holen? Was taugen diese ganz billigen 30V / 3A Dinger, immer das gleiche was man mit vielen verschiedenen "Hersteller"-Logos findet?


    z.B. hier: http://elektronikland.de/shop/product_in?658&language=de


    Hab damit auch schon ne HP-Led gebraten. Strom war zwar begrenzt aber eben vergessen die Spannung runter zu drehen. Dieses Netzteil hat auch länger bis die Strombegrenzung greift. Wenn aber die Spannung auch etwa stimmt, wird das wohl bei fast jedem Netzteil funktionieren, ohne die Led zu zerstören...

  • und auch wallace mit seinem 6kg-Klassiker hat das gleiche Problem? (denn er schreibt, er habe noch nie einen Funken gesehen)

    Es mag vereinzelt Netzteile geben, die da kein Problem machen, die dürften aber sehr selten sein. Bei Schaltnetzteilen wird im allgemeinen schon aus EMV-Gründen ein so großer C am Ausgang sitzen, dass er sich unangenehm bemerkbar macht. Bei linear geregelten Netzgeräten hängt es davon ab, wie die Regelung aufgebaut ist, ich würde mich aber weder auf fehlende Funken noch auf eine Einregelzeit verlassen. Andererseits finde ich es jetzt auch nicht so problematisch, die Spannung erstmal runterzudrehen.

  • Also ich hab das ganze gerade nochmal an das DSO gehängt.
    Folgendes ist bei raus gekommen:
    Die ersten 32ms sieht man die Entladung der Ausgangselkos: 9.74V bei einem 1R2 Mess-Shunt ergeben satte 8.12A
    Den nächsten Bereich (ca. 200ms) liegt die Spannung bei ~2,58V, das entspricht 2,15A.
    Erst danach greift die digitale? Regelung und lässt den Strom langsam wieder steigen.
    Bis jedoch der Triggerwert von 420mV bzw. 0,35A wieder erreicht ist, dauert es weitere 341ms.
    Insgesamt dauert also die Ausregelung 32ms + 45ms + 200ms +341ms = ~618ms... :thumbdown:
    .
    Was mich ein wenig verwundert ist die Ausregelung, nachdem die Ausgangselkos entladen wurden.
    Für mich sieht es so aus, dass die Ausgangsspannung analog geregelt ist und diese viel früher wieder auf den Sollwert gebracht wird
    und erst dann nach Ablauf der 200ms Periode eine weitere digitale Regelung sich um den Strom kümmert.
    Vielleicht kann meine Vermutung mal einer der Experten bestätigen bzw. anderweitig erklären.
    .
    Fazit bliebt: Bei diesem Netzteil ist es von essentieller Bedeutung die Spannung erst langsam anzuheben. Mein EA PS2000B ist da um einiges schneller, da ist es nicht so tragisch, wenn man es vergisst die Spannung langsam hoch zu fahren. Auch wenn ich nochmal betone, dass man auch bei guten Netzteilen die Spannung langsam hochfahren sollte.

  • Habe das EA-PS-2032 müsste der linear geregelte Vorgänger deines EA-PS 2000b sein.
    Schade das ich kein Oszi mehr zur Hand habe, hätte den mal gern gemessen.
    Aber scheint ja als wäre es nicht der letzte Chinadreck (könnte ja wirklich noch gute deutsche Wertarbeit sein :D ), wie gesagt, keinerlei Probleme damit.