Nun ist es soweit: Winterzeit! Um Licht in das frühabendliche Dunkel zu bringen und damit durch den Pfälzer Wald rennen zu können bediente ich mich bisher verschiedener, fertiger LED Lampen. Normale Taschenlampen haben den Nachteil, dass man sie in der Hand halten und ständig auf die Ausrichtung achten muss. Eine Stirnlampe zeigte sich da wesentlich vorteilhafter. Aber die macht einem entweder direkt vor den Füßen hell, wofür ein breiter Abstrahlwinkel nötig ist, oder eher weiter voraus, wofür ein kleiner Abstrahlwinkel nötig ist. Man benötigt aber idealerweise beides gleichzeitig. Vor den Füßen Licht um den nächsten Schritt planen zu können ohne im Dunkeln über Wurzeln etc. zu stolpern. Weiter voraus um sich orientieren zu können.
Die erste Lösungsidee war eine stirnlampenartige Konstruktion mit vier XP-G und LEDiL Optiken mit Abstrahlwinkeln von 6, 10, 26 und 46 Grad. Die 46 Grad LED schräg nach unten vor die Füße und dann mit kleinerem Winkel immer steiler voraus. Das gab eine gute und gleichmäßige Ausleuchtung des Weges. Vor den Füßen war es genau so hell wie 10 m oder 20 m voraus. Mechanisch war das ganze wegen der vier LEDs ein Albtraum und nicht zu beherrschen.
Zweiter Versuch: Die Kühlkörper von zwei Synjet MR16 Kühlern, XM-L LEDs und die Reflektoren für Ostar-LEDs von Reichelt, "FRC-M1-OE2B-0" mit 27 Grad und "FRC-N1-OE2B-0" mit ca. 10 Grad Abstrahlwinkel. Von den Abmessungen passt das nämlich alles ganz wunderbar zusamen. Noch zwei PS-Scheibchen als Frontdeckel. Doch funktioniert das in der Praxis? Wie ist die Ausleuchtung? Wie montier ich mir die zwei Dinger an meinen Hirnskasten als Stirnlampe?
ALso mal einen mechanischen Prototyp als Kwick Häck (C) (R) (TM) zusammengefpuscht, um das Konzept erproben zu können. Bild von oben:
Von vorne:
Detail, Rückseite eines Strahlers:
Links und rechts sind je ein Kunststoffprofil, an der Front durch eine M5 Gewindestange verbunden. Vorne ist noch ein Kunststoffprofil um die Auflagefläche der Gewindestange auf der Stirn zu vergrößern. Die beiden Strahler sind mit je zwei Kunststoffklammern an der Gewindestange drehbar befestigt. Das weiße Band in der Mitte ist ein normales Schweißband. Es ist mit Klettbindern an der Konstruktion befestigt. So kann man es einfach zum Waschen abnehmen. Das schwarze und gelbe Band in der Mitte trägt noch das kleine Alugehäuse (=Kühlkörper!) mit der KSQ und überträgt das Gewicht der Konstruktion großflächig auf den Kopf.
Nach zwei Erprobungsläufen hat sich das ganze soweit schon mal bewährt. Das Schweißband könnte etwas lockerer sitzen. Die Ausleuchtung ist gut, aber nicht so schön gleichmäßig wie mit der vier LED Lösung. Das "Aufblendlicht" wird sicher von mehr Strom profitieren und noch bessere Voraussicht bringen.
Der Prototyp zeigt die prinzipielle Tragfähigkeit des Konzepts. Somit loht sich ein Weiterbesteln:
- Andere KSQ. Derzeit nur 1,4 A, zukünfig 3 A. Dazu muss dann aber eine Temperaturüberwachung her. DS18S20 Temperatursensoren sind schon in den Strahlern verbaut. Mit 1,4 A kommen die Gehäuse bei Raumtemperatur und rein passiver Kühlung auf max. 50 Grad, was keine Temperaturüberwachung nötig macht. Mit 3 A brennen die Dinger aber ab, ohne "Fahrtwind" zum kühlen.
- Akkufüllstandüberwachung und Akku. Derzeit verwende ich einen LiPo Restpostenakku von Pollin, 4S2P mit eingebautem BMS und 20 Wh Kapazität. Der ist schön klein und derzeit ausreichend. Bei Bestromung mit 3 A reicht der aber nur für eine Stunde, was zu wenig ist. Mal ganz abgesehen davon, dass ein BMS keine Akkufüllstandüberwachung ersetzt.
- "Schönere" Mechanik. Stahl-Gewindestange durch Alurohr ersetzen (Gewicht), Klettbinder für Stirnband besser befestigen, mittleres Band durch ein durchgehendes Band ersetzen, ...
Primär soll dieser Beitrag zeigen, wie man aus den Synjets wunderbar Gehäuse für Eigenbasteleien gewinnen und mit minimalem Aufwand zu einer brauchbaren Lösung kommen kann.