Belichtungsfolien (OFFSet), vom Druckbetrieb!

  • Hallo alle zusammen.


    Ich habe mal in einem Beitrag von Pesi gelesen, dass er seine Folien damals mal beim Drucker erstellen konnte, bzw es machen wollte...
    Irgendwie sowas....


    EDIT:
    Dazu den nachfolgenden Beitrag von Pesi persöhnlich lesen.


    Daraufhin bin ich heute in einen Druckshop gegangen, der noch mit den alten Druckaparaten arbeitet, und bequemerweise direkt ein Haus von meiner Wohnung entfernt ist ^^.


    Dieser stellt eigens spezielle Folien her, die in einem Belichtungsdrucker "ausgedruckt" werden und dann entwickelt werden, um nachher die Druckwalze zu bestücken oder nochmals zu belichten.
    Sry wenn es nicht genau ist, aber ich bin kein ausgebildeter Drucker.


    Um auf den Punkt zu kommen, habe ich Ihn mal gefragt, wie es aussieht, ob er Folien herstellen kann, speziell für die Paltinenherstellung, welche ABSOLUT Lichtundurchlässig sind und Abstände von 0,3mm hin bekäme.


    Daraufhin hat er mir eine belichtete und entwickelte Folie vorgehalten, die er zum bestücken der Druckwalzen braucht (Irgend ein Text stand da drauf, mit einer filigranen Zeichnung einer Klarinette)...


    Zufälligerweise, war ein kleiner Baustrahler zur Hand, und ich haben diese Folie mal dafor gehalten, um zu testen wie durchlässig die wirklich ist.


    Und er hatte recht, selbst mit geschätzten 400W ist nicht mal ein bisschen an Licht durchgekommen und die Farbe war absolut tiefschwarz!
    Er meinte allerdings dazu, das die Farbe nach der Zeit dunkelbraun wird aber das die Dichte gleich bleibt, also zum Belichten nicht stören würde!


    Diese Folien sind soweit kratzfest, abblätterbeständig und auch wärmeresistent.
    Sowas würde sich bestens für den mehrmaligen Gebrauch zum Platinenbelichten eignen!!


    Da es eine aufwendige Herstellung der Folie ist, und nicht mal eben ein Blatt in den Drucker legen und los drucken, sind die Preise auch dementsprechend hoch.


    Für eine DIN A4 Folie, möchte er 5€ haben.


    Da aber auf ein DIN A4 Blatt drei Europlatinen, geschätzt, drauf passen und sehr lange halten, ist das, finde ich, noch günstig!


    Dazu braucht er nur ein 1:1 PDF, mit einer sehr hohen Auflösung, also dass, was die Konsorten von PCB Programmen so ausspucken.
    (Ich habe dafür einen virtuellen PDF Drucker, der mir eine gewünschte DPI Zahl verschaffen kann....)


    Naja wie dem auch sei, habe ich Ihn mal gefragt, ob er sich vorstellen könnte, diese auch mal öfter anzufertigen, in Kleinserien ab 1 "Blatt".
    Klar, meinte er, würde kein Problem sein!


    Ich habe Ihn auch gefragt ob ich seinen Betrieb hier ausschreiben dürfte, für diese Zwecke.
    Er hatte diesbezüglich nichts dagegen einzuwenden!


    Also:


    AW DRUCK
    Inhaber Heinz Regh
    Franz-Sester-Straße 32a
    53879 Euskirchen
    02251/80684


    aw-druck-regh@t-online.de


    Ich werde demnächst mal eine Folie für mich fertigen lassen, damit ich die schön wegheften kann, um die immer wieder benutzen zu können.
    Gebe dann mal ein paar Fotos hier raus.


    Bei Bedarf kann ich auch im Auftrag eines Forum Users dort eine Folie machen lassen und die dann mittels Rohr oder DIN Umschlag an den jeweiligen User schicken!


    Dazu einfach dann die Datei als PDF oder Eagle oder Sprint zu mir schicken.


    So, wollte diese Möglichkeit mal hier vorstellen, bzw andeuten das es sowas gibt, damit vieleicht andere auch mal zu dem Druckshop Ihres vertrauens gehen und mal anfragen.



    Gruß Prying


    EDIT:
    Rechtschreibung verbessert :whistling:

  • Ja, habe hin und wieder auch mal belichten lassen - nur bei den ganz engen Sachen, alles mit min. 0,3 mm ist auch bei meinem Laserdrucker kein Problem.


    Der Preis von 5 Euro ist OK für ne einzelne A4, ich habe früher in nem Fotosatz/Belichtungsstudio gearbeitet, da hat das auch 10-12 Mark gekostet - in größeren Mengen natürlich billiger, bei uns gab's auch "Belichtungsschecks" für die Stammkunden, also Du hast halt gleich 20 - 1.000 A4-Seiten im voraus bezahlt, und dadurch pro Seite billiger...


    das ist kein Drucker, sondern ein Belichter - der "schreibt" das Bild mit Laser direkt auf nen lichtempfindlichen Film mit hohem Kontrast, der dann auch entwickelt wird - bei uns waren's immer 2.540 dpi für 60er Raster und 3.600 dpi für 70er Raster... 2.540 dpi langt hier dicke.


    die Auflösung ist fest am Belichter eingestellt, die stellst nicht Du ein (ausser Du machst ein Bitmap) - So Layoutprogramme geben ja Vektordaten aus, die der Belichter immer mit der höchsten Auflösung rendert.


    Dichte war bei uns immer auf mind. 3,5 eingestellt, das ist für's Auge (und auch für die Anwendung Druckplatten/Platinen belichten) "absolut undurchlässig"


    die Fotoschicht ist aber schon kratzempfindlich, da also aufpassen! - die kommt auch auf die Platine, für maximale Schärfe - man muss also nen "Offsetfilm" bzw. "seitenverkehrt" belichten lassen, also Motiv gespiegelt, wenn man auf die Fotoschicht schaut. Das vorher mit dem Belichter abklären, bei den meisten gibt's automatisch nen Offsetfilm wenn man nix anderes sagt, also wenn man vorher im Layoutprogramm spiegelt (wie man's bei Ausdruck auf Tintenbiesler/Laserdrucker ja macht), dann ist der Film verkehrt!


    die meisten größeren Druckereien machen heutzutage CTP (also direkt die Druckplatte belichten), es gibt aber eigentlich in fast jeder Stadt noch ne kleine Druckerei, die nen Belcihter hat, oder eben ein Fotosatzstudio/Belichtungsservice, da kann man ggfs. auch mal in die gelben Seiten schauen und dann direkt da vorbei...

    It's only light - but we like it!


    Da es sich in letzter Zeit häuft: Ich beantworte keine PNs mit Fragen, die sich auch im Forum beantworten lassen!
    Insbesondere solche von Mitgliedern mit 0 Beiträgen, die dann meist auch noch Sachen fragen, die bereits im entsprechenden Thread beantwortet wurden.
    Ich bin keine private Bastler-Hotline, technische Tipps etc. sollen möglichst vielen Lesern im Forum helfen!

  • Jeder etwas bessere Copyshop sollte einen Laserbelichter haben und sowas herstellen können.


    Die Folien brauchen übrigens gar nicht absolut lichtdicht zu sein, weil der Fotolack auf den Platinen selbst schon eine ziemliche "Steilheit" hat.
    Das heißt, der kann keine Graustufen, sondern er wird ausreichend belichtet, oder eben nicht.


    Wenn man die Platine nicht gerade erheblich überbelichtet, bzw. viel zu lange belichtet, tut es auch ein bloß weitgehend lichtdichtes Schwarz.
    Wichtiger ist, dass die Fläche auf dem Film keine Unterbrechungen hat. Lässt man einfach mit 'nem Kopiergerät Toner auf Folie drucken, erreicht man keine so tadellosen Ergebnisse, wie mit 'nem Laserbelichter, der einen echten Film belichtet. Die Auflösung eines Laserbelichters erreicht ein simples Kopiergerät ohnehin nicht.


    Wenn nach längerem Gebrauch doch mal ein Kratzer auf dem geschwärzten Bereich des Films entsteht, kann man das mit Edding ausbessern.
    Ich ätze zwar schon seit vielen Jahren nicht mehr selbst, aber mit hochaufgelösten Folien aus dem Laserrbelichter war ich immer absolut zufrieden.
    In Hamburg gibt es in der Wandelhalle vom Hauptbahnhof einen geeigneten Belichter. Schnell mit 'nem USB-Stick rein und fünf Minuten später wieder raus, mit 'nem perfekten Film in der Hand.
    Die 5,- Euronen lohnen sich wirklich, angesichts der absolut perfekten Qualität.

  • Kann ich so absolut unterschreiben und hab auch die gleiche Erfahrung gemacht.


    Es gibt spezielle Din A4 Folie für Laserdrucker. Da sind mehrere Bögen drin. (Glaub 10 stk für knapp 10 euro)
    Ich habe da auch 0.5 (oder noch feiner) belichtet und geätzt. Und wie schon vom vorredner erwähnt, wenn es mal was "auszubessern" gibt, dann ist der Schwarze Edding dein Freund.
    Ich hab die bedruckte Folie dann im Buch gelagert.



    [ModEdit: nutzlosen Fullquote entfernt.]

  • Kann ich so absolut unterschreiben und hab auch die gleiche Erfahrung gemacht.


    Es gibt spezielle Din A4 Folie für Laserdrucker. Da sind mehrere Bögen drin. (Glaub 10 stk für knapp 10 euro)
    Ich habe da auch 0.5 (oder noch feiner) belichtet und geätzt.

    Du hast schon gemerkt das es hier um Laserbelichter und nicht Laserdrucker geht?

  • Also könnte man sagen, dass diese speziellen Folien bestens dafür geeignet sind, um sehr feine und filigrane gestaltete PCB Layouts zu belichten und das die herkömmlichen Methoden für Standard Layouts völlig ausreichen?


    Aber ist schon gut wenn man eine Quelle hat, wo man die her bekommen könnte.


    Und danke für die ausführliche Erklärung des Herstellungs Prozess.
    Vor allem die Tatsache, das Folien garnicht so dicht sein müssen, während ich die ganze Zeit eine Blickdichte versuche zu erreichen die der Laser Belichtung nahe kommt.


    Tja wider was gelernt!



    Gruß Prying

  • Irrlicht
    was sucht ein Laserbelichter in einem Copyshop? Ich kenne die Dinger nur aus Druckereien, die mit Offsetmaschinen (oder anderen Verfahren, die in dieser Größenordnung unwichtig sind) arbeiten.
    Aber selbst kleinste Druckereien haben oftmals schon auf CTP (Computer To Plate) oder CTCP (Computer To Conventional Plate) umgestellt.
    Bei diesen Verfahren gibt es keine Laserbelichter mehr.

  • Es gibt (gab) schon Copyshops, die nen Belichter haben (hatten), aber das ist tatsächlich eher die Ausnahme. Dass "jeder etwas bessere Copyshop" sowas hat, kann man jedenfalls nicht sagen... ich habe meine Jugend im Bayrischen Wald verbracht, so ca. 1992 mit meiner Band ne Platte in Tschechien pressen lassen, da musste man Filme hin schicken - da war tatsächlich ein Copyshop weit und breit der einzige, der nen Belichter hatte...


    lag aber auch daran, dass der kein reiner Copyshop, sondern so ne "EDV-Gemischtwarenbude" war, der hat auch Büroausstattung verkauft und PCs, Netzwerke eingerichtet, praktisch alles, was man heutzutage als "IT" bezeichnet, deswegen hatte der sich auch nen Belichter zugelegt, die ganzen kleinen Druckereien haben da noch mit der Reprokamera rumgemacht...


    Gut möglich, dass es sowas anderswo auch gab, aber die Regel ist/war das nicht, in Regensburg z.B. hatte kein Copyshop sowas, weil's da eben schon spezielle Firmen für die ganze Druckvorstufe gab.


    Darum auch mein Hinweis, in den Gelben Seiten nach "Fotosatz" oder "Belichtungsstudio" zu suchen... ;)


    Also könnte man sagen, dass diese speziellen Folien bestens dafür geeignet sind, um sehr feine und filigrane gestaltete PCB Layouts zu belichten und das die herkömmlichen Methoden für Standard Layouts völlig ausreichen?

    Könnte man so sagen - zumindest bei mir ist's so, wenn ich irgendwas habe mit nem TSSOP drauf o.ä., und dann evtl. auch noch mehrere Platinen davon brauche (auch später noch mal) dann lasse ich nen Film belichten.


    Für alles andere taugt der eigene Ausdruck, und ich brauche da auch keine teuren Spezialfolien oder Tonerverdichter o.ä., nehme einfach ganz normales "Schreibmaschinenpapier" und dann Klarpausspray drauf.


    Und ja, die richtige Belichtungszeit ist das wichtigste, ich empfehle auch immer wieder (Thema selbst ätzen wurde hier auch schon 100x durchgekaut) anfangs mal eine Belichtungsreihe zu machen, und dann die Parameter möglichst konstant zu halten (immer selber Drucker, selbes Basismaterial, selber Belichter, Entwickler, ...), wenn die Platine richtig belichtet ist, ist das schon mal "die halbe Miete", dann kann nicht mehr viel schief gehen...

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    Da es sich in letzter Zeit häuft: Ich beantworte keine PNs mit Fragen, die sich auch im Forum beantworten lassen!
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  • und dann die Parameter möglichst konstant zu halten ...

    Kleines Problem hierbei: Wenn Bungard-Platinen schon etwas weiter über das aufgedruckte Verarbeitungsdatum drüber sind, dann sollte man diese schon etwas reichlicher belichten.


    Beispiel: Frisch gekaufte Platinen belichte ich so etwa 120 ... 130 Sekunden. Dann letztens eine Platine hervorgekramt, die bereits ein Jahr über das "Haltbarkeitsdatum" drüber war, die wollte dann drei Minuten belichtet werden.


  • die meisten größeren Druckereien machen heutzutage CTP (also direkt die Druckplatte belichten), es gibt aber eigentlich in fast jeder Stadt noch ne kleine Druckerei, die nen Belcihter hat, oder eben ein Fotosatzstudio/Belichtungsservice, da kann man ggfs. auch mal in die gelben Seiten schauen und dann direkt da vorbei...


    Hast recht: CTP heißt Computer to Plate. Es ist ein übergeordneter Begriff der beschreibt wie allgemein Offset-Verfahren bezeichnet werden. Bei dieser Online Druckerei kannst du dir sogar ansehen wie das gemacht wird (Webcam).


    Zitat

    Aber selbst kleinste Druckereien haben oftmals schon auf CTP (Computer To Plate) oder CTCP (Computer To Conventional Plate) umgestellt.
    Bei diesen Verfahren gibt es keine Laserbelichter mehr.


    Das stimmt so nicht.
    CTP ist wie oben beschrieben ein übergeordneter Begriff. Die früheren Offset-Verfahren sind sehr umständlich und auch die Maschinen kosten sehr viel.
    Das was du meinst ist der Digitaldruck, den inzwischen fast jede nutzt. Der ist aber oft noch qualitativ schlecht.

  • Ich muss mich etwas korrigieren:
    in den heutigen CTP Maschinen werden Laser zur Belichtung eingesetzt, jedoch nicht als eigenständige Maschinen und nicht für einen Film, sondern direkt für die vorher beschichtete Druckplatte.


    Und nein, CTP ist kein übergeordneter Begriff sondern meint explizit die direkte Belichtung von Polyesterplatten.
    Beim Digitaldruck wird der Begriff CTP NICHT verwendet, da hier der Druckstoff elektrostatisch auf eine Walze oder ein Band aufgezogen und dann auf das Druckmedium übertragen und hinterher mit einer Heizung fixiert.


    Offset Verfahren hat mit CTP nur so viel zu tun, als die Platten aus einer CTP Maschine beim Offsetverfahren eingesetzt werden.
    Offset bezeichnet die Art des Druckes und auch dies ist kein übergeordneter Begriff, sondern beschreibt EIN Druckverfahren. (Neben Offset gibt es auch noch Tief-, Hochdruck, etc)


    Letzter Punkt: Digitaldruck hat inzwischen die Qualität des Offsetdrucks annähernd erreicht, Unterschiede sind meistens nur noch von Fachleuten erkennbar.
    Außerdem solltest du als LED-Forenmitglied wissen, dass man Berichte über gute/schlechte Qualität, die 4 Jahre alt sind, nicht mehr als Beweis anführen sollte.
    Des Weiteren sagt dein "Beweis" nichts über die Qualität von Digitaldruck aus, da dieses Problem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vom Dateiersteller ausging oder beim rippen der Datei entstanden ist und rein gar nichts mit dem Digitaldruck an sich zu tun hatte.

  • Siehe Wikipedia u.v.m.: "CTP ist ein übergeordneter Begriff für zahlreiche unterschiedliche Bebilderungsverfahren von Offsetdruck-Platten. Die CTP-Rekorder unterscheiden sich entsprechend ihrer Bauweise in Innentrommel-, Außentrommel- oder Flachbett-Belichter und hinsichtlich der verwendeten Lichtquellen, in violette und thermische Laser- und UV-Lichtquellen, sowie der Plattenbeschichtung und der Entwicklung der belichteten Platte. Die meisten Laserlichtquellen liegen im Bereich des sichtbaren Lichts. Das bedeutet für das jeweilige Plattenmaterial, dass dessen Verarbeitung unter komplementärem Licht geschieht. Am angenehmsten dürfte die Verarbeitung von Thermoplatten bei Tageslicht sein, sowie die Erstellung von Violett-Platten unter gelbem Sicherheitslicht.[1]"


    Ich hatte ja auch geschrieben das Diditaldruck "oft" noch qualitativ schlecht ist. D.h. im Umkehrschluss er gleicht sich mittlerweile schon fast perfekt an Offset an. :P


    Alles klar????