[Hilfe] LED-Beleuchtung im Zimmer

  • Hallo Leute,


    nachdem sich die konventionelle Glühbirne so langsam verabschiedet, wollte ich nun auch mein Zimmer (Studentenwohnheim, ca. 3,30x4,50 m, Schlafzimmer und Wohnraum in einem) lichttechnisch auf den neuesten Stand bringen. Bisher leuchtet hier eine 60 Watt-Glühbirne in der 1 Euro-Lampe von Ikea an der Decke, was definitiv zu dunkel ist. Sparlampen sind einfach nur Schrott und da sich die LED-Technik anscheinend gut entwickelt hat, möchte ich nun darauf umstellen.


    Nun stellt sich die Frage, wie ich das bei mir umsetze. Ich habe keine Zwischendecke und auch nur ein 220V-Stromkabel, das aus der Decke kommt. Ansonsten sind hier und da noch ein paar Steckdosen.


    Zwei Projekte möchte ich umsetzen:


    Projekt 1 - Hauptbeleuchtung
    Die Ikea-Lampe mit der Glühbirne muss ersetzt werden. Am liebsten durch eine große LED-Einheit, die zum einen sehr hell und dimmbar ist.
    Auf meiner Suche bin ich auf diese LED-Panels gestoßen, doch da scheint es zumindest preislich große Unterschiede zu geben. Ich denke, ein 120x30cm-Panel würde sich gut unter der Decke machen, das durch dünne Stahlseile gehalten wird.


    Dazu ein paar Fragen:
    1. welches? :D Auf ebay bekommt man die schon für unter 100€, auf anderen Seiten kann man aber auch 500-600€ dafür zahlen. Letztendlich würde ich insgesamt 300€ für dieses Projekt veranschlagen (wobei ein paar Euros mehr oder weniger auch egal wären).
    2. weiß oder warmweiß?
    3. irgendwo habe ich mal ein RGB-Panel für viel Geld gesehen. Habt ihr Erfahrungen damit?
    4. Stichwort Dimmen. Zum einen möchte ich es wirklich hell haben können, aber auch nicht immer. Gibt es die Möglichkeit, das mit einer Fernbedienung zu realisieren? Perfekt wäre eine zusätzliche Netzwerkschnittstelle (z.B. mit einem Ardunio oder so).
    5. Design: diese Panels sind ja oft für Büros und Verkaufsräume gedacht. Sieht das denn auch in einem Zimmer gut aus?


    Es muss nicht zwingend ein Panel sein. Wenn ihr andere Vorschläge habt, gerne :)



    Projekt 1 - Design-Beleuchtung
    Neben der Hauptbeleuchtung möchte ich auch noch etwas Stimmung mit Farben hinkriegen. Dazu habe ich mir noch keine großen Gedanken gemacht und ich finde die Realisierung auch gar nicht so einfach.


    Da mein Zimmer relativ vollgestellt ist (Bett, Schreibtisch, Sideboard, Fernseher, ein schmaler hoher Schrank), käme nur eine Beleuchtung mittels LED-Stripes ringsrum an der Decke in Frage. Gibt es ggf. Seiten, wo solche Projekte vorgestellt werden? Oder habt ihr andere Ideen?


    --


    Ist jetzt etwas viel geworden, aber ich freue mich über jede Antwort :)


    Beste Grüße
    remy

  • Hallo remy,
    willkommen im Forum!
    Zunächst mal ein paar technische "Schuhgrössen" für dein geplantes Projekt: Die klassische 60W-Glühbirne hat einen Lichtstrom von ~750 Lumen. Die gleiche Raumhelligkeit kannst du mit 8-12 Watt LED-Leistung erreichen. Wenn es heller sein darf, und du einen Dimmer einsetzen willst, kann man durchaus mal 1500-2500 lm Lichtstrom ansetzen. Es gibt ja noch etliche andere Unterschiede zw. LED- und konventionellen Leuchtmitteln.
    Während die Glühbirne ein Rundumstrahler ist und in alle 6 Himmelsrichtungen nahezu das selbe, wenige Licht abgibt, hat eine LED eine gerichtetere Abstrahlung. Etwa 180° halbkugelförmig nach vorne, wobei der Lichtstrom bei 120° schon nur noch 50% beträgt im Vergleich zur senkrechten Achse - deshalb wird der Abstrahlwinkel bei einer typischen Highpower LED oder Superflux mit ~120° angegeben.
    Würdest du eine solche LED(s) mit 750 lm jetzt direkt an die Deckenmitte befestigen und nach unten strahlen lassen, hast du in der Raummitte unten eine mehrfach höhere Lichtstärke als mit Glühbirne, während es zu den Seiten und nach oben immer dunkler wird und die Decke nahezu völlig unbeleuchtet ist. Das ist in der Regel mein erster Gedanke- welches Lichtbild möchte ich erreichen, direkt oder indirekt, flächig nach unten oder der Deckenfluter der das Zimmer durch Reflektion an der weissen Decke hell macht ... mit LEDs ist da nahezu alles realisierbar.
    Gute Anregungen habe ich unter anderem im Forum hier gefunden, bei den LED-Awards sind viele gute Ideen verwirklicht worden.


    So eine selbstgebaute Leuchte kann nun zusätzlich zu den weissen, auch mit RGB-LEDs bestückt werden. Damit ist dann sowohl helles weisses Licht wie auch unendlich viele Farbkombinationen möglich. Es gibt zahlreiche Controller für RGBW-Anwendung, allerdings findet man nichts zu den Preisen der billigen RGB-Streifen-Sets, welche zuhauf bei ebäy und den Discountermärkten angeboten werden. Für die Steuerung mit RGBW-Controller, Fernbedienung und Netzteil ist 100.-€ sicher nicht zu niedrig angesetzt, und dazu kommen die Kosten für die LEDs und die Lampenkonstruktion.


    Hier im Forum gibts viel Lesestoff und Inspirationen für dein Vorhaben. Wenn du gezielt nach Begriffen suchen möchtest, empfehle ich statt der internen Suchfunktion den Umweg über Google: "site:ledstyles.de" RGBW controller liefert schonmal Lesestoff für einen Abend.


    Viel Spass beim kreativsein,
    Robert

  • Ob neutral- oder warmweiß ist sehr Geschmaksfrage. Jedes mal, wenn ich die warmweiße "Energiesparlampe" in meinem Wohnzimmer einschalte graust es mir ob des gelblichen, d.h. warmweißen, Lichts. Sonst wird der Raum nämlich mit einem 14 W LED Modul erhellt, das bei 5000 K, also neutralweiß, liegt.


    Wenn es einfach und warmweiß sein soll so hat die "blaue Konkurrenz" fertige LED-Module von Cree im Programm. Die reichen von 850 lm für 80,-EUR (was etwa deinem 60 W Glühobst entspricht) bis 3000 lm für 110,-EUR. Die werden direkt mit 230 V Netzspannung gefüttert und sind dimmbar. Positiv daran ist auch deren gute Farbwiedergabe (CRI).


    Wenn du basteln willst würd ich beim Gastgeber z.B. 8 x Cree MX3 Leisten nehmen, diese in Aluprofilen montieren (Kühlung!). Eine der LED-Leisten entspricht etwa deinem 60 W Glühobst. Es müssen also schon zwei Liesten sein, wenn es heller werden soll. Für zwei der Leisten würde dann das Netzteil passen.


    Man kann auch z.B. eine 8 x Cree XPG LED-Leiste nehmen. Dann kann man aber die Alu-Profile vergessen, weil zu wenig Kühlung. Daher muss sowas her. Auf die LEDs je eine eng abstrahlende Optik wie z.B. diese und ein 1A Netzteil. Das ganze dann von einer Seite des Raumes schräg gegen die Decke strahlen lassen. Ergibt eine schöne, gleichmäßige und blendfreie indirekte Ausleuchtung.


    Dimmbar ist das bis jetzt nicht. So ich das recht sehe hat der Gastgeber keine dimmbaren Netzteile im Programm. IIRC krigt man die aber von z.B. Reichelt-Elektronik.

  • Hi,


    für einen richtigen hellen Raum gibts zwei Lösungen.


    Entweder eine 1,70 € teuere Halogenbirne mit normalen E27 Anschluss, wie ich sie in einigen Raumen benutze z.b. im Keller. Die Birne verbraucht etwa max. 100 Watt ist mit den "normalen alten" Dimmer dimmbar, und hat über 1.800 Lumen und die Farbe und Abstrahlwinkel wie ein normale Birne. Sie entspricht von der Stärke einer 160 Wattbirne.


    Zwar ist der Verbrauch hoch, dies wird aber durch die Anschaffungskosten von nur 1,70 € neutralisiert.


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    Das zweite wären die LED-Leisten, welche jkunz gut beschrieben hat (die mit den MX3-Leisten), die nicht dimmbare Lösung würde unter 100 € kosten.


    P.S. Früher hatte der Gastgeber auch KSQ mit eingebauten Dimmer. :huh:

  • für einen richtigen hellen Raum gibts zwei Lösungen.

    Diese Aussage halte ich für ziemlich einfältiges Schwarz-Weiß Denken ^^
    Eher gilt hier: Viele Wege führen zum hellen Zimmer.
    Sei es die Halogenglühlampe in Unterschiedlichen Wattagen oder die wie auch immer geartete LED-Lösung. Wobei es schon bei den "zwei" Lösungen ziemlich viele Varianten sind :P
    Danach könnte man auch einfach noch die klassische Leuchtstoffröhre ansprechen. Da gibt es auch die Möglichkeit der Dimmung sowie eine Vielzahl an Lichtfarben sowie einen CRI bis hoch gen 90. Für ganz hell wäre da dann noch die Entladungslampe. Als Metallhalogenvariante auch mit einem CRI >80 und wenn man will auch dimmbar.


    So viel zu den "zwei" Lösungen.

  • Danach könnte man auch einfach noch die klassische Leuchtstoffröhre ansprechen. Da gibt es auch die Möglichkeit der Dimmung sowie eine Vielzahl an Lichtfarben sowie einen CRI bis hoch gen 90.

    Ja, hatte ich ganz vergessen zu erwähnen. Wenn man nicht grad den billigsten Baumarktschrott kauft ist die Leuchtstoffröhre eine gute Quelle für viel Licht. Elektronisches Vorschaltgerät und eine gescheite Röhre (CRI etc.) vorausgesetzt. Nur mit dem Dimmen. Naja. In den Büros in der 4ma haben wir dimmbare Leuchtstoffröhren. Ein wenig runterdimmen geht noch. Aber dann krigt das Licht einen rosa bis magenta Farbstich. Unbauchbar.


    Für ganz hell wäre da dann noch die Entladungslampe.

    Ja. Aber in dem Fall glaub ich wirklich eine Nummer zu groß. Und auch nicht billig. Plus die Probleme mit warmlaufen, heißzünden, ...

  • Sicher das du schon Entladungslampen in Betrieb hattest?
    Ne 35 oder 70W Entladungslampe im Deckenfluter is schon was feines und macht sehr gutes Licht. Und sind mal locker 230 bis 265W weniger Verbrauch zur Standardbestückung. Wenn man auf die Dimmbarkeit verzichten kann und ne hohe Laufzeit hat, durchaus ne Überlegung.

  • Nein, ich hatte zu dem Zweck noch keine Entladungslampen in Betrieb.
    Ja, Entladungslampen sind was feines. Das bestreite ich nicht. Eher im Gegenteil.
    Nur zur allgemeinen Raumbeleuchtung, wenn das Licht auch mal nur kurz eingeschaltet wird, iss das nix.


    Dann doch vielleicht ein Bridgelux COB Modul. BXRA-30G4000 z.B. macht aus 50 W 4000 lm mit CRI 90 zum Preis von 76 EUR. Problemlos dimmbar, beliebig oft ein-/ausschaltbar, sofort volle Helligkeit, kein "hochbennen".