LED Stromversorgung ca. 80Watt- Netzteil schalten, oder 12V-Schalter verwenden?

  • Hallo Forum,


    für eine indirekte Flurbeleuchtung will ich knapp 13 Meter LED-Lichtbänder mit Strom versorgen. Bei knapp 4,8 W/m ergibt das mit Reserven ca. 80 Watt. Wenn ich nun ein PWM-Dimmer zusätzlich verwenden will, bleibt dann die Netzteilleistung von 80 Watt weiterhin notwendig, oder könnte man ein kleineres Netzteil verwenden?


    Ich hatte an den Dimmer: http://www.led-tech.de/de/LED-…Poti-LT-1618_118_119.html
    und an das 100W Netzteil gedacht: http://www.led-tech.de/de/Tech…-/-100W-LT-723_29_32.html


    Ist es ratsam das Netzteil im Sicherungskasten unterzubringen, und dann nur die 12V-Leitung per Lichtschalter zu schalten, oder kann man ohne Probleme das Netzteil per Lichtschalter schalten?


    Für eure Hilfe wäre ich sehr dankbar.
    Viele Grüße
    Hermann

  • Egal ob mit oder ohne Dimmer, die LEDs benötigen bei 100% Helligkeit die 4,8W/m. Wenn Die sicher bist, dass Du immer nur mit 50% Helligkeit arbeitest, könntest Du auch ein kleineres Netzteil nehmen. Aber eigentlich macht man das nicht.


    Diese Art von Netzteil sollte man auf jeden Fall berührungssicher verbauen und auch die 230V-Seite mit dem Schalter schalten, denn sonst steht ja das Netzteil immer unter Spannung und verbraucht auch ein wenig.

  • Ist es ratsam das Netzteil im Sicherungskasten unterzubringen, und dann nur die 12V-Leitung per Lichtschalter zu schalten, oder kann man ohne Probleme das Netzteil per Lichtschalter schalten?
    [/quote] Solche Netzteile haben in einem Sicherungskasten nichts zu suchen. Wenn es schon in den Sicherungskasten soll, dann eines für die Hutschiene, z.B. MW-DR120-12. Das hat 120W und ist für ca. 34 EUR zu haben.
    Das bleibt dann auch immer am Netz. Diese Meanwell Schaltnetzteile haben kurzzeitig einen sehr hohen Einschaltstrom von 60 bis 80A, das mögen die Schalter auf Dauer nicht.
    Ein PWM-Dimmer zieht in seiner "Ein" Zeit den vollen Strom und das muß das Netzteil in dieser Zeit auch bringen. Könnte man zwar mit einem Elko puffern aber das wäre ein unterdimensioniertes Design. Am Netzteil sollte man nicht sparen. Also auf maximalen Strom auslegen, dann passiert auch nichts, wenn jemand mal auf voll dreht. Unterdimensionieren heißt meist auch die Brandgefahr erhöhen.
    Und das Schrauben im Verteilerkasten muß eine Elektrofachkraft machen, oder gar ein Unternehmen, wenn es der Versorger im Vertrag verlangt.

  • Hi ihr beiden,


    vielen Dank für eure Hinweise. Die Installation im Schaltkasten würde ein Elektriker machen, der eh gerade die Steckdosen verkabelt, keine Sorge. Ich überlege mir nur, wie man das am besten aufbauen könnte, da der Elektriker so etwas noch nicht gemacht hat.


    Der Hinweis mit den hohen Einschaltströmen ist gut. Da die Wohnung eh noch entkernt ist, könnte ich ja auch gleich noch eine extra "12V"-Leitung ins Badezimmer legen, um hinter einem Spiegel noch ne LED-Beleuchtung installieren zu können. Und dann einfach ein größeres Netzteil im Schaltkasten unterbringen. So würden ja viele kleine Netzteile entfallen. Wäre das nicht auch besser?


    Was gibt es denn noch für Netzteilhersteller für DIN-Schienen, welche im lastfreien Zustand wenig verbrauchen und einen guten Wirkungsgrad haben?


    Besten Dank und Grüße aus Hannover
    Hermann

  • Also mir kommen gerade die Siemens Netzteile für 24V in den Kopf,haben ich schon oft verbaut,hätte auch den vorteil das der Strom etwas geringer ausfällt;)Weil ja doch paar Meter zusammenkommen werden.
    Dran denken auch 12V bzw. 24V müssen im Sicherungskasten abgesichert werden!!!!

    What Would MacGyver Do?


    Das Mooresche Gesetz sagt aus,dass sich die Leistungsfähigkeit eines Prozessors etwa alles zwei Jahre verdoppelt.
    Dieses "Naturgesetz" gilt nicht für die menschlichen Fähigkeiten

  • Weidmüller, Eltako, Murr, Siemens, Phoenix Contact, TDK-Lambda, Siemens, Wago. Da gibt es viele aus dem industriellen Bereich. Die Meanwell sind günstig und ordentlich.
    Einfach mal bei den typischen Elektronik-Internethändlern nach "Netzteil Hutschiene" suchen.
    Wenn das Haus entkernt ist, würde ich eher mehrere kleinere Netzteile einbauen. Die 12V durch das ganze Haus zu ziehen ist nicht ganz so geschickt. Man braucht dickere Kabel bzw. hat mehr Verluste und gerade wenn man dimmen möchte, bekommt man wahrscheinlich mehr EMV-Störungen, also Radio udn TV-Störungen.
    Da wird ja recht schnell geschaltet und die langen Leitungen wirken als Antennen.

  • Hi,

    würde ich eher mehrere kleinere Netzteile einbauen.

    also ich könnte natürlich auf der Traverse oben in 3 Metern Höhe, worin die LED-Stripes eingelegt werden, ein Netzteil hinsetzen. Allerdings
    gab es doch Bedenken wegen dem Einschaltstrom, wenn ich das Netzteil über einen Lichtschalter schalte. Wie sieht es mit den "offenen" Netzteilen aus, also in Case-Ausführung? Darf man die denn außerhalb eines EMV-Gehäuses betreiben, z.B. das hier: http://www.netzgeraet.de/schal…e-in-85-264v-hrp7512.html
    Hier mal das Datenblatt: http://www.meanwell.com/search/HRP-75/HRP-75-spec.pdf
    Wie betreibt man denn fachgerecht diese Case-Netzteile? Könnte man so eins denn auf die Traverse (abgehängte Decke) legen?

    Zitat

    Netzteile für 24V in den Kopf

    Hmm. Ich habe noch ein paar Meter 12V LED Stripes, weshalb ich gern bei 12V bleiben würde.



    Gibt es eine Möglichkeit die LED-Stripes mit weniger Watt zu betreiben? Habe ja schon die schwächste LED-Strip hier liegen mit 4,8W/m. Der Dimmer regelt ja nur die Helligkeit, und nicht die maximale Leistung. Könnte man z.B. auch ein Netzteil verwenden, bei welcher die geregelte Ausggangsspannung veränderbar ist - bringt das was?


    Besten Dank und viele Grüße
    Hermann

  • Was willst Du den erreichen? Nimm ein Netzteil mit 80 oder 100W und gut ist. Die Spannung zu verändern bringt nur bedingt etwas. Klar wird die Leistung dadurch geringer, aber sicher schnell auch die Helligkeit der Stripes.


    Von Meanwell könnte man z.B. ein LPV-100-12 nehmen oder wenn es etwas besseres sein soll eins aus der HLG-Serie. Bei 80W wird man auch nicht auf mehrere Netzteile aufrennen. Das ist erst jenseits der 200W sinnvoll. Ich verwende bei mir z.B. mehrere HLG-240-Netzteile für Flexband.

  • Die offenen Netzteile würde ich nicht zugänglich betreiben. in 3m Höhi ist auch zugänglich. Manchmal wird abgestaubt, gereinigt, gestrichen. Und dann könnte schon was passieren.
    Für abgehängte Decken gibt es spezielle Netzteile, die auch für den Möbeleinbau zugelassen sind. Die offenen sind das i.A. nicht. Mach da keine Experimente. Elektrische Geräte und Leitungen sind mit die häufigsten Brandursachen. Hier zu sparen heißt geizen.
    Stripes mit variabler Eingangsspannung zu betreiben ist wenig sinnvoll. Da sind immer 3 LEDs und ein Widerstand in Reihe geschaltet. unter ca. 9V geht da gar nichts und über 12V altern die zu schnell. Außerdem ändert sich mitdem Strom die Farbe etwas.
    12V Stripes dimmt man mit einem PWM Dimmer. Dabei geht bei einem guten Netzteil auch die Leistungsaufnahme zurück. Die Farbtemperatur bleibt erhalten, es wird eben nur dunkler.

  • Hi zusammen!


    vielen Dank für euren Input. :)
    Ich habe mir mal das HLG-120H 12B Netzteil ausgesucht, da es geschlossen ist, und auch noch durch einen Poti (0-100k) regelbar ist.
    http://www.reichelt.de/LED-Tre…587;artnr=MW+HLG-120H-12B


    Funktioniert die Regelung bei den Stripes dann überhaupt nicht sonderlich gut, sondern nur mit einem PWM-Regler?
    Habe im Forum gelesen, dass unter bestimmten Umständen das Flackern durch einen PWM-Regler wahrgenommen werden kann. Muss ja dazu alle 5m neu einspeisen, und habe somit dann auch eine lange Zuleitung, die dann mit einer hohen Frequenz strahlt, oder nicht?


    Falls die Regelung der 12V LED-Stripes per Netzteil nicht funktionieren sollte, dann würde ich die klassische PWM Schaltung einbauen, und ein anderes Netzteil besorgen, z.B. das LPV-100-12 http://www.reichelt.de/LED-Tre…=4587;artnr=MW+LPV-100-12


    Hättest du mir eventuell ansonsten eine Empfehlung, auch bezüglich PWM-Dimmer (nur weiß, kein RGB), falls ich mit dem regelbaren Netzteil mit Kanonen auf Spatzen schießen würde?


    Besten Dank und viele Grüße,
    Hermann


    PS: Im Internet hatte ich diesen Artikel bezüglich des regelbaren Netzteiles gefunden. Oder gilt das nur, wenn man keine fertig konfigurierten LED-Stripes verwendet? http://www.elektronikpraxis.vo…rsorgung/articles/377381/

  • Ich bin mir beim HLG nicht sicher mit dem Dimmen. Man kann zwar ein Poti anschließen bzw. PWM rein geben, aber beim Überfliegen würde des Datenblattes würde ich sagen, dass das nur für Konstantstrom-Ausgänge gilt. Flexband wird aber mit konstanter Spannung betrieben.


    Der Aufbau mit normalem Netzteil wäre so, dass an den Ausgang vom Netzteil der Dimmer (am besten per Funk steuerbar) angeschlossen wird und daran dan das Flexband. Einen einfachen Dimmer müsste ich sogar da haben, muss ich heute Abend mal schauen.

  • Habe dieses Meanwell Gerät nicht. Aus dem Datenblatt würde ich schließen, daß die B-Type Strom regeln kann.
    Ich interpretiere das Datenblatt so:
    12V max Ausgangsspannung
    mit der externen Dimm-Möglichkeit kann man den Strom regeln Im Bereich ca. 10% Maximalstrom (=10% von 10A=1A) bis max. 100% des Mawimalstromes = max. 10A, wenn bei 12V überhaupt so viel fließen kann.


    Beispiel 1: Stripes für 12V mit 10A Stromaufnahme in Summe
    - bei 100% einstellung fließen 10A bei 12V. 100% paßt.
    - bei 10% Einstellung fließen 1A. Entspricht ca. 10% Helligkeit. Es stellt sich eine Spannung zwischen 9V und 12V ein. Aber weiter runterdimmen scheint nicht zu gehen
    - Alles geglätteter Sron, keine PWM, kein merkliches Flimmern. Keine Störungen im Radio (EMV)

    Beispiel 2: Stripes für 12V mit 5A Stromaufnahme in Summe
    - bei 100% Einstellung fließen 5A bei 12V. 100% paßt.
    - bei 50% Einstellungen fließen immer noch 5A bei 12V. Das sind 50% der 10A, die das Netzteil kann, aber beriets 100% dessen was durch die Stripes fließen kann. Also bereits 100% Helligkeit bei 50% Einstellung.
    - bei 10% Einstellung fließen 1A. Entspricht ca. 20% des maximalen Strons, den die Stripes in Summe ziehen können, als 20% Helligkeit. Es stellt sich eine Spannung zwischen 9V und 12V ein. Aber weiter runterdimmen scheint nicht zu gehen. 20% wäre also hier das Minimum.
    - Alles geglätteter Sron, keine PWM, kein merkliches Flimmern. Keine Störungen im Radio (EMV)


    Wie man sieht, ist es bei dieser Anordnung wichtig, das Netzteil gut auf die Stripes abzustimmen.


    Ich persönlich verwende für meine 12V-bars (keine stripes, aber ähnliche Grundschaltung nur nicht so lang) ein 12V Netzteil und China Dimmer.
    Habe einen mit einer HF-Fernbedienung; <9EUR
    + Fernbedienung
    + "Memory" beim kurzen tippen an der FB wird ganz ausgeschaltet bzw. auf alten Dimmwert eingestellt.
    - langsame Dimmgeschwindigkeit
    - langsame PWM-Frequenz um 90Hz also langsamer als Netzbetrieb. Bei Betrachtung im peripheren Sichtbereich flimmerts


    Noch einen, ca. 5 EUR mit Poti ohne Fernbedienung
    + drehen geht schnell, gefällt mir besser als die Tastendrückere bei der FB
    + >600Hz PWM. Kein Flimmern und Stroboskopeffekt nur wenn mans drauf anlegt
    - halt ohne FB, man muß den Poti in Griffweite montieren.
    - PWM könnte man bei langen Leitungen evtl schon im Radio hören (z.B. LW, MW)

  • Hi Leute,


    also ... für mein Projekt habe ich nun das HLG-120H-12B besorgt (allerdings noch nicht angeschlossen), welches ich ganz normal per Lichtschalter schalten werde.
    Nun habe ich erst einmal die vorhandenen LED-Stripes an mein Labornetzteil angeschlossen und ein bisschen rumgespielt:


    • Bei einer exakten Quellspannung von 12V fließen bei der LED-Stripe Länge von 5m exakt 1,104A. Am Ende der LED-Stripes sind es dann noch 10,88V, also ein Spannungsfall von 1,12V = 9,3%.
    • Nun habe ich mal die Spannung auf 9V runtergeregelt. Dabei wurden die einzelnen LEDs stufenlos dunkler. Dabei floss ein Strom von 0,24A.
      Am Stripe-Ende lag eine Spannung von 8,8V an. Ein Spannungsfall von 2,2%.
    • Unter 7V Quellspannung waren die LEDs aus.

    Da bei 12V komischerweise nur 1,104A fließen, hat der gesamte LED-Strip eine Leistung von 13,25 Watt, also nur 2,65 Watt/m. Laut Hersteller sollen aber bei 12V 4,8Watt/m verbraten werden. Auf dem Stripes ist ein SMD-Widerstand "151" aufgelötet (wohl RES 150 OHM .1% 1/4W 0805 SMD). Mehr kann ich auch nicht erkennen.


    Hat einer von euch eine Idee, woher der Unterschied kommt?


    Viele Grüße
    Hermann


    PS: klassisch, wo kann man denn den 600 Hz Poti-PWM erstehen? Haste mir da eventuell nen Link?

  • Hi Kanwas,


    eben noch einmal gemessen bei 12V Quellspannung:

    • einseitig 1,169A = 2,8W/m
    • beidseitig, nur zusätzlich mit Plus angeklemmt: 1,209A = 2,9 W/m
    • beidseitig, mit Plus und Masse angeklemmt: 1,24A = 2,98W/m

    Das entspricht ungefähr dem gemessenen Spannungsfall an offenen Enden.
    Trotzdem komisch, dass der Stripe mit 4,8W/m angegeben ist. Bei 60 LED/m 3528.
    Was habt ihr für Werte bei 5m? So brauche ich auf alle Fälle keinen Dimmer ;)
    VG
    Hermann

  • Hi zusammen,


    kann man irgendwie die Lumen anhand der gemessenen Watt/m berechnen? Es sollen scheinbar 3528 LED sein, und zwar 60/m.


    Werde am WE mal die Stripes verlegen, und ein paar Fotos davon machen.


    Viele Grüße
    Hermann

  • So langsam kommt Fahrt in die Sache. Es gibt Meßgeräte und Labornetzteil. Der Nebel lichtet sich.
    Diese Abweichungen bei der Leistung sind bei den Chinesen leider recht häufig. Besonders bei 230V Lampen, da gerne VA als W verkauft werden.
    Ich frage mittlerweile vor dem Kauf nach. Hilft manchmal, aber nicht immer.
    Bei 1A Verbrauch ist die o.g. Spannungsquelle hoffnungslos überdimensioniert. Vermutlich ist der verbleibende Dimmeffekt marginal. Schein ja nur bis 10% von 10A, also 1A runterzudimmen.
    Aus der elektrischen Leistung die Lumen abschätzen geht nur, wenn man die LEDs genau kennt: Zuerst Gesamtleistung ermitteln, dann den Strom pro Zweig rechnen, danach die Leistung an den Vorwiderständen messen/rechnen und abziehen.
    Dann mit dem Strom ins Datenblatt der LED gehen und die Lumen ablesen - falls das überhaupt angegeben ist. Bei Chinaware eher aussichtslos.


    "Mein" Dimmer scheint nicht mehr beim gleichen Händler im Angebot zu sein:
    Er sieht aus wie dieser.
    Man kann aber nicht sehen, was wirklich drin ist. Ggf den Händler anschreiben.


    "Mein" Händler hat nur noch die 24V Version. Die könnte auch funktionieren -> Händler anschreiben.
    Das ist ein weiterer Nachteil beim Chinazeugs: Die Angebote sind ungeheuer volatil.


    Schön hell sind die 50cm bars mit 5630 LEDs im Aluprofil. Man muß aber lang suchen, bis man Farbtemp <6000K findet.