Löten klappt nicht, bin ich zu blöd oder ist der Lötkolben zu schwach?

  • servus,


    gerade habe ich mir von amazon 5m von diesem RGB LED Strip gekauft, den ich dan zerteilt habe und jetzt auf die 4 Metallfelder am ende jeweils 4 Metallstäbe verlöten muss
    http://www.amazon.de/SET-Leist…5&sr=8-1&keywords=RGB+LED (bei den 3 farbigen Bildern sieht man ganz links zwischen den beiden LEDs die schnittstelle die man mit der schere zerteilt und die sich dann ergebenden 4 Metallfelder)
    http://www.amazon.de/Kupplung-…08BG65FE/ref=pd_sim_ce_14 (das hier sind die "Stecker", von denen jeweils ein metallstab auf eines der metallfelder gelötet werden muss.)


    gekauft habe ich mir diesen Lötkolben:
    http://www.amazon.de/Chilitec-…1&keywords=l%C3%B6tkolben


    Entweder taugt der nix oder ich bin zu blöd...Anleitungen habe ich mir reichlich durchgelesen, ebenso Videos geschaut...sieht immer so easy aus.


    Probleme:
    - Nur die Lötspitze selbst scheint heiß zu sein, der Metallstab an den Seiten hingegen garnicht. Der Punkt der heiß wird ist WINZIG
    - auf den Videos wird das Zinn komplett flüssig und "klebt" dann auf der Lötspitze, sodass man es auf die Lötstelle auftragen kann, eben eine dünne schicht auftragen...
    - bei mir hingegen wird das Lötzinn garnicht erst richtig flüssig, sondern allenfalls zähflüssig, bildet sofort Kugeln die an der Seite des Lötkolbens kleben fest sind und nicht mehr abgehen. ich verbringe die meiste Zeit damit, die Kugeln mit dem Schwamm irgendwie abzuwischen.
    - emtweder bleibt am Ende ne riesige Kugel da wo ein bisschen Zinn hinsoll...oder es klappt einigermaßen, aber nur weil ich die entstandene Kugel 3mal wieder heiß mache und mit dem Kolben abziehe (denn an dem bleibt sie ja kleben) sodass dass ein bisschen Rückstand bleibt...aber das kanns ja auch nicht sein



    Ist der Lötkolben einfach Schrott und wird nicht heiß genug? Oder ist das zinn schlecht? Oder: Was mache ich falsch?


    besten dank für ein paar Tipps

  • Also die Flächen sind sauber.
    Lötzinn habe ich 2 verschiedene da, passiert exakt das gleiche...
    temperatur kann man bei dem Ding garnicht erst einstellen. -_-
    ich werd mir wohl nen anderen lötkolben besorgen müssen und es dann nochmal probieren...

  • schmilzt das Lot überhaupt richtig? oder wird es nur "pappig"?
    30W sollten eigentlich locker ausreichen. Was aber sein kann, dass die Lötflächen zu kalt sind oder oxidiert.
    such mal nach flussmittel (gibts notfalls auch im baumarkt bei lötsachen), aber nicht das fürs hartlöten ;)
    das gaaaanz dünn auf die lötflächen auftragen und mitm lötkolben verdampfen - das reinigt die unterlage. aber wie gesagt, nur ganz wenig.
    ist im lötzinn auch eine seele drin? also flussmittel - einmal mit der schere abschneiden, da sollte inne ein kanal drin sein mit flussmittel


    http://www.youtube.com/watch?v=dlpPUF_IqLs - oder auch mal andree youtube-videos angucken, löten ist keine hexerei, aber ggf machst ja was falsch ?(

  • Wundert mich ehrlich gesagt auch bei 30 W, dass da nix gehen soll. Sieht zudem aus wie das billige Pollin-Löteisen für 3 Euro. Der hat zwar sauschlechte Spitzen, die nicht lang halten, aber für gelegentliches Löten geht der auch ohne Probleme. Würde auch mal gescheites Lot versuchen und Flussmittel verwenden. Probier doch mal, ein paar Kabel zu verzinnen (1,5 bis 2,5 mm², falls vorhanden), wenn das klappt, hat der Lötkolben genug Dampf.

  • Hört sich für mich vorderrangig nach einer schmutzigen Lötspitze an.
    Mach die mal sauber (Heiß werden lassen, dann mit ein wenig Küchenrolle oder Klopapier - feucht - abwischen. Nicht professionell aber ich gehe davon aus, dass du "professionelles" Werkzeug für sowas nicht hast :))


    Ich habe sehr lange mit einem 15W Lötkolben für 3,95€ von Conrad gearbeitet - der hat nur versagt als es mal nach draussen ans Motorrad ging, 30W reichen dicke.
    Dampft dein Lot, wenn du es verflüssigst? Wenn ja, ist FLussmittel drin (innerer Kern, sieht man auch, wenn man das Lot sehr gerade abschneidet, z.B. mit einer Rasierklinge), wenn nicht, wird es u.A. auch daran liegen.

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    Bin kein RGB-Freund

  • Mit nem 30W Lötkolben hab ich Akkupacks gelötet - dafür müssen beide Flächen der C-Zellen heiß werden, daran wirds nicht liegen (außer er ist kaputt)


    Was mir noch einfällt: wie tief ist die Lötspitze im Lötkolben? die soll da nur ca 2cm rausgucken. und ist die da auch relativ spielfrei drin? also mal die schraube auf und wackeln, da sollte sich links-rechts wenig bewegen, ggf hat der verpacker aus fernost ja die falsche spitze rein getan, dann wird der Lötkolben heiß, aber die spitze kaum und hat keine Wärmereserve.


    Du hast also viele möglichkeiten zu gucken, was da nicht passt ;)


    lama: mit dem Flussmittel innen hab ich schon geschrieben :P ;)

  • Vor allem ist auch das schrottige Bleifreizinn nicht gerade das Beste für nen Anfänger.... vor allem n icht in Verbindung mit so einem "Lötkolben". Lieber einmal ein paar Euro in die Hand nehmen und was fürs Leben haben - z.Bsp. den seit Jahrzehnten zuverlässige Ersa Multitip C15/C25, anständiger Kolben mit Top Spitze zum guten Preis.

  • Vor allem ist auch das schrottige Bleifreizinn nicht gerade das Beste für nen Anfänger..


    Bleifrei löten kriegen manchmal nicht einmal die Profis hin. Der letzte Scheiss, meiner Ansicht nach! Ich hatte seit einige Wochen / Monaten eine neue USB-Karte in Betrieb, bis sie muckte. Ein Blick auf die Lötstellen, eine davon nachgelötet und sie funktionierte wieder :thumbup: Wer sieht die betreffende Lötstelle?


  • Ja, bleifrei löten ist schon aufwendiger. Freedom3333333333333333333333333333, besorg dir mal bleihaltiges Lot, +-1mm Durchmesser, so ne 100g-Spule kostet ja kaum was und reicht auch länger.


    @Phillus: oben mittig bei den vieren in einer Reihe die zweite von rechts - kein schöner Lot-Kegel. und der darunter auch nich.
    Nachlöten geht sauber eh praktisch nur durch absaugen/entlötlitze und neu machen - dauert mir aber meist zu lang, dann ist die stelle halt nich perfekt :D


  • Nachlöten geht sauber eh praktisch nur durch absaugen/entlötlitze und neu machen - dauert mir aber meist zu lang, dann ist die stelle halt nich perfekt :D


    Ich batz da einfach ein wenig Lötpaste drauf und löte das nach.
    Abgesaugt oder Entlitzt hab ich noch nie.


    @TE: Mach doch mal ein (scharfes) Foto von der Lötspitze wenn die PRobleme weiterhin bestehen :)

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  • Die "gute" Lodestar Paste von DX gibts ja leider nichtmehr :(


    Etwas teurer bei AliExpress: http://www.aliexpress.com/item…ding-Paste/536848205.html
    Oder wie wärs damit: http://www.aliexpress.com/item…Pb37-XG-50/828601452.html


    Empfehlenswert ist dann noch extra Flussmittelpaste dazuzugeben, damit es leichter verarbeitbar ist: http://www.aliexpress.com/item…ase-RMA223/729886898.html


    Ich hab die Kombo Lodestar + Amtech "Verdünnungspaste" und bin damit hochzufrieden. Lässt sich ganz wunderbar via Ceranfeld löten :)

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  • Ich hab die Kombo Lodestar + Amtech "Verdünnungspaste" und bin damit hochzufrieden. Lässt sich ganz wunderbar via Ceranfeld löten


    Hat's da nicht gleich eine Krebs-Warnung darauf :?: Da wäre ich vorsichtig mit solchem Amtech Zeugs aus China. Denen ist Deine Gesundheit egal. ;) Absolut unbedenklich ist wohl auch nicht Markenware. Diese wird in der Industrie aber auch unter anderen Bedingungen eingesetzt.


    erstere Paste ist okay!

  • Eben deshalb habe ich mir damals einen großen Vorrat bleibhaltiges elektroniklötzinn gekauft beim conrad, damals, als es das noch gab. Ansonsten wichtig: Es muß elektroniklötzinn sein, mt einem Elektroniklötkolben bekommst du kein standardlötzinn geschmolzen, daß braucht eine höhere Schmelztemperatur und wird mit 80 Watt kolben verlötet. Für Platinen und Bauteile ist hier die hitze zu groß, auerdem fehlt da das im Lötzinn integrierte flußmittel. Das Salzsäurezeugs das beim dachrinnenverlöten benutzt wird würde die leiterbahnen auf der Platine wegätzen.


    Prüfe also, ob dein lötzinn elektroniklötzinn ist (Dann ist das flußmittel schon im zinn drin). Ansonsten wäre es besser, statt diesem ungeregelten billiglötkolben eine lötstation zu nehmen (kostet etwa 50 €), da kannst du die temperatur so einstellen, wie das lötzinn diese benötigt.

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    Wir sind das Pro-LED-Tariat ;)

  • Bleihaltiges Lot gibt es bis heute ganz normal - nur Fachleute, die nach ROHS arbeiten müssen, müssen bleifreies Lot verwenden, davon ist man als Privatanwender ausgeschlossen.
    Und auch als Fachmann/Hersteller darf man bleihaltiges Lot nutzen, wenn es sich um sicherheitsrelevante Teile handelt (z.b. Medizinisches Gerät), da bleihaltig sicherer hält/weniger kalte Lötstellen etc.


    Beim Conrad/reichelt etc gibt es nach wie vor bleihaltiges Lötzinn ;)
    http://www.conrad.de/ce/de/ove…draht-Loetzinn-bleihaltig
    http://www.reichelt.de/index.html?ARTICLE=30439 (bei Reichelt ist die Gruppe nicht getrennt, daher nur ein Beispiel daraus)


    Löte hier mit Pb40Sn60 - noch keine Lötstelle aufgegangen o.ä.
    Selbst im Baumarkt gibt es Elektroniklot, dort aber meist nur als 1,5&2,5mm, beides zu dick für feine Lötarbeiten.


    Auch mit einem ungeregelten Kolben kann man normal löten - meine geregelte Station steht auch bloß stumpf fest; selten, dass die mal verstellt werden muss, eher nur bei längeren Pausen.
    Gut, ich löte auch nur eine Art Lot ;)

  • Vielen Dank für die zahlreichen Tipps, mit so viel Beteiligung hatte ich gar nicht gerechnet, danke euch!


    Also ich hab die Lötspitze gerade noch mal gereinigt, daran liegt es nicht. Auch habe ich die Schraube nochmal gelöst und die Spitze fest reingesteckt., beim verwndeten Lötzinn steht drauf Sn: 99,3%, Cu: 0,7%.


    Nochmal zum Löten:
    wenn ich mit der Lötspitze an das Lötmittel rangehe, dann entsteht bei selbigem eine Kugel, diese bleibt am Draht dran und geht nicht über auf die Lötspitze. Ich schiebe diese zähflüssige Kugel dann quasi vor mir her, bis sie so groß geworden ist, dass sie am Lötkolben hängen bleibt. Diese Kugel ist dann eine zähflüssige Masse, aber in keinster Weise flüssig. Gehe ich dann mit dieser Masse an das zu lötende Kabel so versuche ich quasi diese Kugel auf die Lötstelle aufzustreichen, was mal mehr, mal weniger gelingt. Versuche ich 2 Kabel zu verbinden, die ja quasi aus mehreren winzigen Strängen bestehen, so werden diese von der zähen Masse logischerweise nicht durchträngt, vielmehr liegt sie wie ein Brotbelag oben auf. Bei meiner eigentlichen Lötarbeit hingegen versucht man dann, diese Kugel zäher Masse zwischen Stecker und Metallfeld zu bekommen.


    Jedenfalls ist das, soweit ich das mitbekommen habe, so nicht gedacht und kann so auch nicht funktionieren?!


    Ich würde mir dann ein anderes Lötzinn zulegen, ist dieses hier ok?
    http://www.amazon.de/Fixpoint-…s=l%C3%B6tzinn+bleihaltig


    Soll ich mir auch eine andere Lötspitze zulegen? wie erkenne ich, ob diese auf meinen Lötkolben passt? Mir eine Lötstation für 50€ etc kaufen kommt finanziell leider nicht in Frage.


    Flussmittel soll ich mir aber trotzdem noch extra kaufen, ja? In einem Shop bestellen, der binnen 7 Tagen verschickt bei dann einer Versanddauer von 3-4 Wochen möchte ich eher nicht ;) Kann mir hier jemand ein günstiges Produkt auf amazon empfehlen? Ich steige da leider nicht ganz durch, Paste, Stift, flüssig?!
    Wäre dieses günstige Produkt hier ok? http://www.amazon.de/L%C3%B6tp…HA7C2/ref=pd_sim_sbs_ce_3
    Oder lieber das hier? http://www.amazon.de/gp/produc…noref?ie=UTF8&psc=1&s=diy (is halt 3mal so teuer)

  • Dein jetziges Lot ist das Problem.
    Das erste verlinkte ist gut, damit gehts problemlos, ist aber nicht unbedingt preiswert.
    Extra Flussmittel brauchst du nicht, damit kann sogar Schaden angerichtet werden. Das Lot mit Flussmittel und alles wird gut.

  • Ich find das Lot auch recht teuer.


    Ich sehe als Problem auf jeden Fall auch deine Lötspitze. Ist auch kein Wunder bei dem, was dein Löteisen gekostet hat.
    Eine gute Lötspitze behält immer etwas Zinn drauf und lässt das Lot keineswegs so abperlen wie du es beschrieben hast. In dem Moment, wo das Lot perlt, ist eigt eh schon alles zu spät weil dann kaum noch Flußmittel vorhande ist weil schon verdampft.
    Nimm das Lot das SpidiG verlinkt hat und kauf dir noch ne Lötspitze dazu, sind auch nicht allzu teuer.


    Nochwas, solange du auf deine Lötspitze wartest:
    Versuche, die Lotperle als "Wärmekissen" (keine Ahnung wie ich es beschreiben soll) zu verwenden. Man bringt nämlich keinesfalls flüssiges Lot auf eine kalte Lötstelle-dat wird nischt. Sondern man heizt die Stelle solange auf, bis das Lot direkt auf den zu lötenden Materialien von selber schmilzt. Wenn du also z.B. einen Draht verzinnen willst, gehe so vor: den Lötkolben (allerhöchstens mit einem KLEINEN!!! Tröpfchen Lot für besseren Wärmekontakt) von unten an den Draht halten, das eigt Lot kommt dann von oben. Wenn du es richtig machst, haben Lotdraht und Lötkolben keinen direkten Kontakt miteinander.

    Das Erfolgskonzept von Windows ist eine gelungene Mischung aus Marketing, Korruption, Kartellmißbrauch und der erfolgreichen Spekulation auf das Naturgesetz, daß Scheiße oben schwimmt.


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden,
    kann man Schönes bauen.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Also, es gibt bleihaltiges Lot, und dazu passende Lötspitzen. Du hast da bleifreies Lot, und das sollte nur mit dazu passenden Lötspitzen "für bleifreies Löten" verwendet werden. Lötzinn und Spitzen zu mischen wird nicht empfohlen.
    Der Beschreibung bei Amazon kann man nicht entnehmen ob die Lötspitze für bleifreies oder bleihaltiges Lot gedacht ist, ich vermute aber mal stark "bleihaltig". Bleifreies Lötzinn hat einen ca. 50 Grad höheren Schmelzpunkt als bleihaltiges, und dein Lötkolben erreicht diese Temperatur evtl. gar nicht. Ich tippe ganz stark auf das Lötzinn, bleifreies Lot hat im low-budget/hobbybereich eigentlich nichts zu suchen.
    Gerade wenn dein Budget begrenzt ist, kann ich dir ansonsten diese Lötstation wärmstens empfehlen. Die mitgeliefert Spitze ist zwar arg klein, aber eine grössere Spitze aus Hong Kong kostet fast nichts.
    Das Felder Lötzinn von reichelt kann ich ebenfalls empfehlen.
    Ansonsten tu dir mal diese Videos rein, da werden die Lötgrundlagen wie ich finde sehr schön erklärt:
    http://www.youtube.com/watch?v=J5Sb21qbpEQ
    http://www.youtube.com/watch?v=fYz5nIHH0iY


    Gruß,


    Stoffel