Umbau 8-armiger Lüster / Kronleuchter auf LED-Technik

  • Hallo zusammen,


    bin eben ganz frisch hier reingekommen.
    Zu mir: Bin Bj. 1970, habe vor acht Jahren mein altes Fachwerkhaus von 1779 gekauft und vollsaniert: Ab- und Aufbau Fachwerk, neues Dach, Ausmauern der Gefache mit Lehmsteinen, Elektrik neu, Wasser neu, Verputzen, streichen usw.
    Also eine absolut vollkommene Vollsanierung. :D
    Da meine Frau und ich bis auf das Fachwerk- und Dachstuhlstellen fast alles in Eigenleistung (natürlich mit viel Hilfe von Eltern und Freunden) gemacht haben, kommen wir jetzt so laaangsaaaam zum Ende des Bauprojektes. ;)


    Ich möchte langfristig möglichst Vieles bei der Innenbeleuchtung auf LED-Technik umrüsten.


    Eines meiner aktuellen Projekte ist der Umbau unseres Lüsters auf LED-Technik.
    Letztendlich brauche ich ein passendes externes Netzteil, welches möglichst in einen Baldachin reinpasst oder sonstwie unauffällig ist.
    Ich möchte 8 vorhandene LED-Leuchtmittel ihrer Vorschaltelektronik "berauben" und alle von einer Zentrale aus mit Strom versorgen.
    Vor 2 Jahren habe ich in der Bucht 10 LED-Leuchtmittel zum Stückpreis von gerade mal 3 Euro gekauft, bei denen jedoch mittlerweile schon 4 Stück den Geist aufgegeben haben. Ich will mir da nicht mit Reklamationen die Zeit vergeuden... Ich denke, daß die Kühlung das Problem ist.
    Ich habe ein paar Fotos gemacht:


    Diese Leuchtmittel sehen wunderschön an dem Lüster/Kronleuchter aus und kann man sie wunderbar zerlegen.
    Ich möchte die Vorschaltelektronik auslöten und die zukünftige externe Versorgungsspannung direkt an die SMD-LED anlegen.


    Falls ich im Folgenden Denkfehler mache, bitte korrigieren. ^^


    Diese Spannung habe ich direkt an der SMD-LED gemessen: 3 V
    Die Leistungsangabe pro LED beträgt 3 Watt.
    Somit benötigt die LED eine Stromstärke von 1 A.


    Der Lüster/Kronleuchter selbst ist parallel verkabelt.


    Ich suche also ein externes Netzteil, welches dies 8 parallel geschalteten SMD-LEDs versorgen kann und nahezu unsichtbar ist.


    Gruß,
    Dirk

  • Man schaltet (fast) niemals einfach LEDs parallel, schon gar keine 3W-LEDs (die übrigens normalerweise nur für 700mA spezifiziert sind, auch wenn das keine 3W ergibt :D)
    Hast du nicht die Möglichkeit die Verkabelung zu ändern und eine Parallelschaltung daraus zu machen? Dann könntest du eine normale Konstantstromquelle (700mA) benutzen und gut ist. Da gibt es auch durchaus kleine

  • Hallo Dirk,


    der Betrieb von LEDs direkt an Konstantspannung ist sehr problematisch. Zum einen reagieren die LEDs bereits auf wenige Prozent mehr Spannung schon mit deutlich erhöhtem Strom, und ausserdem sinkt ihr Widerstand je wärmer sie werden. Heissleiter ist das Stichwort.


    Um einen sicheren und langfristigen Betrieb zu gewährleisten, solltest du die Parallel- in eine Reihenschaltung umverdrahten, sofern das möglich/zugänglich ist.
    Und dann die 8 LEDs in Reihe mit einem KonstantSTROMnetzteil betreiben. Dabei ist noch zu beachten, daß "3Watt-LEDs" in aller Regel nur mit 700mA betrieben werden, d.h. es ist gängiger Sprachgebrauch, diese 2,xWatt-LEDs als 3Wätter zu bezeichnen.
    Falls es nicht möglich ist, die Lüsterverdrahtung zu ändern, wäre als Notlösung noch der Betrieb an einem z.B. 4Volt-Netzteil und einem Vorwiderstand je LED, der das eine überschüssige Volt vernichtet. Wären dann R=1,4Ohm.
    Noch besser wäre eine KSQ wie diese pro Strang, aber 8 Stück brauchen Platz und kosten Geld.

  • Die Bezeichnung "3 Watt LED" stammt leider noch von der guten alten Luxeon 3, die bei 700mA 3,6 Volt Flußspannung hatte. Das waren dann aber auch "Nur" 2,5 Watt. Also wurde da schon damals geschummelt.Die heutigen LEDs sind halt besser und brauchen bei 700mA "nur" noch 3 volt, also 2,1 watt. Da der Kühlkörper zu klein ist, schummeln die Hersteller allerdings bei der Konstantstromquelle meist auch nochmal und jagen nur 600mA oder 650mA durch die led, macht dann 1,95 Watt bzw 1.8 Watt :D Bedingt durch die sehr kleinen Kühlkörper der E14 Kerzen ist es wohl auch besser, unterhalb der 700mA zu bleiben. Daß der Hersteller dennoch "3 Watt" draufschreiben darf, liegt daran, daß bei Leuchtmitteln nicht draufgeschrieben wird, was rauskommt (Das wäre dann, wenn man die Wärme abziehen würde,noch weniger), sondern was reingeht. Diese 230 Volt vorschaltgeräte haben eine gewisse Verlustleistung, es gehen im Zweifelsfall also wirklich 3 Watt rein, von denen "nur" noch 2 Watt an der LED ankommen. Da die Vorschaltgeräte im Gegensatz zur LED nicht gekühlt werden, werden diese im Betrieb sehr heiß. Im Ergebnis verreckt meist der Kondensator im Vorschaltgerät. Durch das Auslagern werden die "kaputten" led-leuchtmittel vermutlich also wieder gehen und werden sogar etwas weniger heiß. Ist also eine sehr gute Lösung 8)

    LED the Sun shine. Nur, wer reparieren kann, lebt nachhaltig!
    Selbstgebaut hält Länger. Kampf der geplanten Obsoleszenz!
    Wir sind das Pro-LED-Tariat ;)

  • Hallo,


    danke schon mal vorab für den netten Empfang und die hilfreichen Hinweise.
    Ich werde also laut jetztigem Stand um eine Serienschaltung nicht herumkommen...


    Dann habe ich aber bei Ausfall eines einzigen Leuchtmittels das Problem, daß dann alles dunkel ist. Da brauche ich zusätzlich ein 3V / 1A - Netzteil als Prüfgerät für die einzelnen Leuchtmittel. Gibt es nicht doch eine Lösung


    Leuchtidiot:
    Ja, die Elkos sind das Problem. Ich habe bei anderen LED-Leuchtmitteln schon Explosionen und Flammen erlebt. Ich hatte schon im Elektronik-Fachhandel nach Elkos gefragt, die eine höhere Temperaturbelastbarkeit als die üblichen 400° Grad-Typen haben. Nein, gibt es nicht.
    Einer dieser Fachhändler(kein Internet sondern echtes Ladengeschäft) hat mich dann auf die Idee mit der externen Stromversorgung gebracht.


    Suche schon seit einem halben Jahr nach einer Lösung dafür und eventuell klappt es mit eurer Mithilfe.
    Offenbar ist es Neuland welches ich betrete. Im Web gibt es nirgendwo Forendiskussionen oder Umbauanleitungen zu diesem Thema Lüster/Kronleuchter-Umbau.


    Lichtgestalter:
    Das mit dem Vorwiderstand bei jeder LED habe ich schon mal gehört. Nachteil wiederum wäre, daß ich dann den Lüster nur noch mit LEDs betreiben kann und bei einer Zurückrüstung auf 220V (aus welchen Gründen auch immer, z.b. EU verbietet im Jahr 2030 LED-Leuchtmittel wegen nachgewiesenem Augenkrebs) den ganzen Kram
    wieder herauslöten müsste.


    Ich werde den Lüster dann wohl oder übel auf Serie umkabeln müssen. Das dürfte nicht so ein großes Problem sein, weil er mindestens 60-70 Jahre alt ist und damals noch von echten Menschen verdrahtet wurde. Es muss damals bei der Fertigung ein hammermässiges Gefrickel gewesen sein, die ganzen geschätzt an die Tausend gehenden Glas-Elemente sauber zu verbinden. Da erstarre ich wirklich in Ehrfurcht vor solch einer handwerklichen Meisterleistung! Heutzutage ist sowas nahezu unbezahlbar.
    Dieser Lüster ist es mir jedenfalls wert, mich damit auseinanderzusetzen.
    Und zum Schluß noch ein Wahnsinns-Effekt, der bei Sonnenschein etwa knapp 2 Wochen im Frühjahr und im Herbst auftritt: Bei einem ganz bestimmten Sonnenstand nachmittags erzeugen die Prismen des Lüsters tausende regenbogenfarbige Punkte überall im Raum. Dieser Effekt dauert im Mittel 20 Minuten an.


    Gruß,
    Dirk

  • Evtl. hast du ja Platz, den Vorwiderstand nahe der LED zu montieren und die Lüsterverkabelung unberührt zu lassen. Aber das ist wie gesagt eine weniger elegante Lösung, als alles in Serie zu verdrahten.
    Der Ausfall einer LED ist übrigens recht unwahrscheinlich.
    Und wenn du dir eh schon die ganze Arbeit machst, könntest du sogar die LEDs gegen qualitativ bessere austauschen - auf dem Foto sehen die aus wie auf 20mm-Starplatinen (?), sowas gibts von vielen Herstellern.

  • Dann habe ich aber bei Ausfall eines einzigen Leuchtmittels das Problem, daß dann alles dunkel ist. Da brauche ich zusätzlich ein 3V / 1A - Netzteil als Prüfgerät für die einzelnen Leuchtmittel. Gibt es nicht doch eine Lösung


    Ich glaube auch, dass der Ausfall einer LED eher unwahrscheinlich ist, falls deren Qualität nicht unter aller S... ist. Wenn eine ausfallen würde, brauchst Du kein Extra-Test-Netzteil dazu, sondern bsw. einen einfachen Prüfer wie dieser hier reicht, den man leicht selber bauen kann. Eine Power-LED leuchtet auch schon bei geringem Prüfstrom auf. Also 50-100mA reichen völlig, um sie zu testen.

  • Evtl. hast du ja Platz, den Vorwiderstand nahe der LED zu montieren und die Lüsterverkabelung unberührt zu lassen. Aber das ist wie gesagt eine weniger elegante Lösung, als alles in Serie zu verdrahten.
    Der Ausfall einer LED ist übrigens recht unwahrscheinlich.
    Und wenn du dir eh schon die ganze Arbeit machst, könntest du sogar die LEDs gegen qualitativ bessere austauschen - auf dem Foto sehen die aus wie auf 20mm-Starplatinen (?), sowas gibts von vielen Herstellern.


    Ich werde die Serienschaltung angehen. Bei den qualitativ hochwertigen Power-LEDs frage ich mal bei mir in der Firma nach. Ich arbeite in der Firma als Grafiker und Beschrifter und wir produzieren viel Leuchtreklame. Da gibt es enormes Fachwissen. Nur zum Umbau des Lüsters konnte keiner etwas Konkretes sagen... ;)


    Ich glaube auch, dass der Ausfall einer LED eher unwahrscheinlich ist, falls deren Qualität nicht unter aller S... ist. Wenn eine ausfallen würde, brauchst Du kein Extra-Test-Netzteil dazu, sondern bsw. einen einfachen Prüfer wie dieser hier reicht, den man leicht selber bauen kann. Eine Power-LED leuchtet auch schon bei geringem Prüfstrom auf. Also 50-100mA reichen völlig, um sie zu testen.


    Ich habe mal gegoogelt und mehrere kommerzielle LED-Prüfer gefunden.
    Was hältst du von dem da:
    http://www.leds24.com/LED-Prue…SuperFlux-LEDs-bis-150-mA


    Ein anderer Punkt ist: Wieviel Hitze erzeugt die Power-LED selbst und wieviel Hitzestau kann sie vertragen?
    Bei dem "Glaskolben" kann ich nicht genau beurteilen, ob es echtes Glas oder Acrylglas ist. Jedenfalls kann Wärme nicht nach oben weg flüchten, weil das Teil oben kein Loch hat. Die Hitze staut sich also im Kolben. Ich müsste an der Spitze ein Loch reinbohren, wenn die LED zu heiss werden sollte.
    Da taucht schon die nächste Frage auf: Es kann durchaus sein, daß das Leuchtmittel dann anfängt zu Pfeifen wie ein Wasserkessel. ;)
    Am Einfachsten ist es wohl, ich baue den Lüster auf Wachskerzen um. :)


    Kein einfaches Projekt, das Ganze!


    Gruß,
    Dirk

  • Naja... Für den Prüfer müssen deine LEDs Beine haben - HighPower-LEDs haben aber keine :D
    Willst du die alten Lampenkörber von den LEDs wiederverwenden? Da wären zumindest noch Kühllamellen dran, auch wenn die nicht soo effektiv sind. 700mA müssten die aber aushalten.
    So wie die Bilder aussehen, kommt aber auch keine Luft rein in den Kolben, weil der unten abgeschlossen ist, oder? Musst also kein Loch bohren ^^

  • Fakrae:


    Ja, die Lampenkörper will ich weiter verwenden, das ist ein Hauptziel. Ich habe bisher von keinem Marken- oder Noname-Hersteller Leuchtmittel gefunden, die auch nur annähernd so gut zu unserem Lüster passen.
    Zudem kosten halbwegs vergleichbare Markenprodukte das Fünf- bis Sechsfache. Und die werden auch in China hergestellt... ;)
    Mittlerweile gibt es meine Leuchtmittel offenbar in der Bauart nicht mehr in der Bucht zu kaufen. Es gibt aber augenscheinlich "Nachfolge-Modelle", bei denen der Kühlkörper zwecks Optimierung(?) verändert wurde.
    Die da könnten vom gleichen Hersteller sein:
    http://www.ebay.de/itm/Power-L…&var=&hash=item58b2cdba92
    In der "Silber"-Ausführung gibt es dort nur Kaltweiß. Meine sind dagegen noch Warmweiss.


    Ein zweiter Hauptgrund für diese bevorstehende Bastelarbeit ist meine über Jahrzehnte entwickelte Abneigung gegenüber der Wegwerf-Gesellschafft. Dies fing bei mir schon während der Teenie-Zeit in den 1980ern an, und zwar mit alten DUAL-Plattenspielern.
    Es hat sich dann immer weiter dahingehend entwickelt, daß ich wie schon erwähnt mein Haus ab- und aufgebaut habe oder mal 2 Wochen lang einen 200 Jahre alten Kleiderschrank restauriert habe. Neben dem Lüster habe ich parallel ein zweites Projekt am Laufen: Restaurierung und Montage von drei original Kugel-Hängelampen aus den 1960ern/1970ern, welche mal in der Kantine des ZDF hingen. Diese Kantine wurde Anfang der 2000er renoviert und die Lampen sollten entsorgt werden. Meine Frau (Innenarchitektin) war damals zufälligerweise in dem Projekt involviert und hat eben diese 3 Stück "gerettet".


    Gruß,
    Dirk

  • Ich habe mal gegoogelt und mehrere kommerzielle LED-Prüfer gefunden.
    Was hältst du von dem da:


    Der ist nicht geeignet, weil Du Deine LED da nicht reinstecken kannst.


    Hatte bei meinem verlinkten gar kein Schema gepostet, weil eigentlich zu banal die Schaltung. Du brauchst nur einen LM317, einen Widerstand und vielleicht eine Eingangsklemme oder Buchse für die Versorgung. Auf dem Schema habe ich verschiedene Widerstände für verschiedene Ströme (steckbar über Jumper), K4 sind nur zwei Mess-Stifte. Am Ausgang zwei Prüfschnüre anlöten.


  • Fakrae:
    Ja, die Lampenkörper will ich weiter verwenden, das ist ein Hauptziel.
    Mittlerweile gibt es meine Leuchtmittel offenbar in der Bauart nicht mehr in der Bucht zu kaufen.


    Hallo,
    auf deinem Bild sieht man, dass die LED offenbar auf eine kleine Platine gelötet ist.
    Kann sein, dass die in der Form und Größe diesen Strahlern auf Star-LP entsprechen.
    http://www.led-tech.de/de/High…Star-LT-1747_120_170.html
    Es gibt da auch kleinere Bauformen mit schwächeren LED (auf billiger).
    http://www.led-tech.de/de/High…Star-LT-1723_120_169.html
    Prüfe doch mal, ob die evtl. als Ersatz in deine Kerzen rein passen.
    Falls die etwas zu groß sind, kann man den Aluträger auch etwas abschleifen bzw. abfeilen.
    Beachte, dass di LED mit einer mögl. niedrigen Farbtemp. nimmst.


    Da die besten marken-LED eine sehr hohe Effizienz haben, kannst du die Leistung auch reduzieren.
    3W wären bei der geringen Kühloberfläche eh zu viel. Da werden die LED wohl verheizt.
    Prüfe also, welcher LED-Strom ausreichend ist, so das die LED nicht zu heiß werden.
    Ich würde eher nur 100...200mA ansetzen.


    Ein Loch da irgend wo oben rein bohren, wird keinerlei Effekt haben.
    Die Kühlung muß hauptsächlich durch den wärmeleitfähigen Lampenkörper erfolgen.
    Die LED-Trägerplatine sollte auch thermisch gut an den Lampenkörper gekoppelt sein.
    Gruß Helles Licht












  • Zitat von HellesLicht

    ...Die LED-Trägerplatine sollte auch thermisch gut an den Lampenkörper gekoppelt sein...


    Genau daran hapert es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bei diesen Leuchtmitteln. Davon hab ich auch schon das eine oder andere auseinandergenommen, und dann dabei gleich 3 Szenarien extrem liebloser Fertigung bezüglich der thermischen Verbindung zwischen Platine und Kühlkörper vorgefunden:
    1. Nur ein winziger Klacks Wärmeleitpaste
    2. Eine geringe oder knapp ausreichende Menge Wärmeleitpaste, aber keine weitere Befestigung der Platine!
    3. Vollkommen trockenes blankes Metall!


    Also die Gelegenheit nutzen, und modernere (dann auch schöner leuchtende) LEDs auf Starplatine kaufen und die je nach vorhandener Befestigungsmöglichkeit mit Wärmeleitpaste oder -kleber aufbringen.
    Die zu den einzelnen Sockeln führenden 2adrigen Leitungen müßten sich ja alle im Lampensockel "treffen", so daß man sie da in aller Ruhe in Reihe verschalten kann.


    Was bei diesem Leuchter allerdings noch erheblich besser rüberkäme als diese LED-Kerzenlampen wären LED-Filament-Lampen! Da ist es leider schwer, günstige nicht flimmernde zu finden. Von Abstrahlwinkel, Lichtfarbe und Leuchtkraft her wären sie allerdings nahezu ideal!

  • Die LEDs sind bei meinen Leuchtmitteln eigentlich recht gut mit Wärmeleitpaste versorgt. Ich bastel seit fast 25 Jahren an PCs herum und da verwendet man zwischen CPU und Kühler auch Wärmeleitpaste.


    Das Hauptproblem sehe ich mal wieder in der "Geplanten Obsoleszenz".
    Wer dieses wirtschaftkapitalistische Problem noch nicht kennt, dem empfehle ich wärmstens diese Doku auf ARTE:

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    Zum Glück gibt es noch so Foren wie dieses hier, in dem abseits des Wirrtschaftskapitalismus agiert wird.


    Gruß,
    Dirk

  • In dem Fall hat das mit geplanter Obsoleszenz nichts zu tun :D Sondern damit, dass man an diese Stelle Design vor Funktion stellt, die Leute wollen Licht und es muss aussehen wie eine Glühbirne und dabei noch billig sein. Also ist der Platz für den Kühlkörper begrenzt, eine hochwertige Ausführung mit keramik zu teuer und 200°C-Elkos sind noch nicht erfunden, also gibt man eben genau soviel Strom drauf, dass es geradenoch die nötigen 2 Jahre aushält (wenn überhaupt)


    Und die Punkte von Romiman würde ich auf typische chinesische Unachtsamkeit zurückführen. Es ist nicht etwa so, dass die Dinger kaputt gehen SOLLEN, sondern dass es einfach egal ist, wenn sie es tun ^^ (vorallem bei den direkt-Importen, die erwarten glaube ich gar nicht, dass man nochmal bei Ihnen kauft, gibt soviele andere Kunden, dass das gar nicht nötig ist)

  • Was bei diesem Leuchter allerdings noch erheblich besser rüberkäme als diese LED-Kerzenlampen wären LED-Filament-Lampen! Da ist es leider schwer, günstige nicht flimmernde zu finden. Von Abstrahlwinkel, Lichtfarbe und Leuchtkraft her wären sie allerdings nahezu ideal!


    Ja, da hast du vollkommen Recht. Solch ein Leuchtmittel würde den Umbau ersparen.
    Preislich wäre es für mich okay:
    http://www.amazon.de/Filament-…fRID=1CEZRAE4JWHG8FNVRHV9


    Habe jedoch null Erfahrung auf diesem diesem Filament-Gebiet. Tendiere zu 1 Watt-Leuchtmitteln, die in etwa 15 Watt-Glühbirnen ersetzen sollen. Hatte mal 8 Normal-Glühbirnen mit je 25 Watt im Kronleuchter betrieben. Da war dann plötzlich eine zweite Sonne im Esszimmer entstanden. ;)


    Mit welchen Herstellern dieser offenbar neuen Technik gibt es gute Erfahrungen?


    Gruß,
    Dirk

  • ... Zum Glück gibt es noch so Foren wie dieses hier, in dem abseits des Wirtschaftskapitalismus agiert wird.


    Dem kann ich nur zustimmen. Mich erschreckt es immer wieder, was die Leute alles sinnlos wegwerfen: Ich hatte einige Zeit in Stuttgart BAD Cannstatt gearbeitet. Da lag fast jeden Tag Zeugs auf der Straße: Möbelstücke, viele noch gut zu gebrauchen (natürlich auch Bruch, aber eben auch manches was noch absolut in Ordnung ist), tlw. hätte man sie nur mal neu streiche müssen, tlw. waren sie noch absolut ok, Leuchten, vereinzelt Steckernetzteile, Spiegel, Kristallaschenbecher, alle möglichen kuriosen Dinge. Ich habe in der Zeit versucht, das brauchbare aus den Haufen noch rauszuiehen, mit heim genommen und geschaut, was man draus bauen kann. Dies war nur ein absoluter Bruchteil, ein tropfen auf den heißen Stein, die Mengen, die da täglich anfielen, wären weder zu transportieren gewesen (Als Bahnfahrer mit Rucksack), noch hätte ich dafür den Platz gehabt. Zum Glück gabs auch manch andere Leute, die sich Sachen rausgezogen haben, die noch für was gut sind, oft Rentner oder ausländische Mitbürger, die eher nicht so auf dauernd neukaufen und Mode getrimmt sind, sondern noch mehr einen Sinn für die Weiterverwendung haben. Dennoch: Nur ein Bruchteil fand neue Nutzer, es war einfach zu viel :( Ich selber kaufe mittlerweile aus Überzeugung fast kaum noch etwas neu. Irgendwann wird sich die ganze Sch... (leider Gottes auf eine für uns unangenehme Weise) von selber erledigen. Traurig ist, daß momentan die große Masse der Leute sich immer mehr durch die Werbung und Industrie erfolgreich auf kaufen und konsumieren trimmen läßt :( . Im Moment sieht es nicht so aus, als bestände Hoffnung auf eine Kehrtwende. Aber man darf die Hoffnung nie aufgeben. Immerhin gibt es Leute, wie dich (und ich kenne noch einige weitere im Realen Leben und im Netz). die nicht so auf kaufen und neueste Mode fixiert sind. In diesem Forum http://forum-stefanslichtparade.de/viewforum.php?f=14 wird auch viel an alten Leuchten restauriert, hier findest du vielleicht auch nochweitere Anregungen. Ich sehe das genannte Forum in sofern alsgute ergänzung zu Ledstyles, als daß es dort zwar wenig Erfahrung mit LED gibt, dafür viel mit der Restauration alter Leuchten, Verkupfern von Fassungen, verlängern der Lebensdauer von Leuchtmitteln aller art u.s.w.
    Hier auf Ledstyles gibt es hingegen ein geballtes Know how im Umrüsten von bestehenden Leuchten auf LED, LED-Technik allgemein, Bau von eigenen Designleuchten, Kühlung, ESD-Schutz, EMV, u.s.w. Ich finde, bei solchen Projekten können sich beide Foren ergänzen. 8)


    Ich sehe es genau nwie du: Alte Leuchten gehören nicht auf den Schrott, man kann sie wunderbar auf LED umbauen. Müll ist etwas erst dann, wenn es zu Scherben zerbröselt ist, oder durchgerostet.



    Zu diesen Filamentbirnen: Optisch gefallen mir diese auch sehr gut, allerdings habe ich Zweifel daran, daß die mehr als 1-2 Jahre halten. Grund: schlechte Kühlung. Bei Filamentlampen hängen runde, Fadenförmige/Sabförmige leds an einem Drahtgestell wie in einer Glühlampe der Glühfaden. Ein bißchen Wärme kann über das Drahtgestell in den Gewindesockel abfließen. Aber nur wenig. Im Gegensatz zur Glühlampe dürfte im inneren der Filamentlampe Luft sein, oder ein anderes Füllgas, das idealerweise die Wärme etwas besser ableitet als Luft. Aberalle Gase leiten Wärme nur sehr mittelmäßig. Im inneren der Filamentlampe herrscht durch leichte Temperaturdifferenzen ein bißchen Konvektion. Weil es aber so eng ist, ist die Temperaturdifferenz zwischen oben und unten eher klein, also wenig Konvetkion. Was die Konvektion an Wärme wegschafft, gibt sei an den Glaskolben ab. Der wird durch Konvektion der Außenluft wieder gekühlt. Der Wärmeübergang ist aber eben doch sehr mieserabel, Lichtjahre Entfernt von einem Leuchtmittel mit Kühlkörper. Also wirds da drin doch sehr heiß. Die LEDs werden also doch sehr strapaziert :(


    Es gäbe eine Technische Lösung, die die Sache aber spürbar verteuern würde: Aktivkühlung. Am Rand, wo das Glas zum Sockel geht, könnte der Hersteller links und rechts ein kleines Loch machen. Eins zum Luft ansaugen, eins zum ausblasen. Im Sockel wäredann ein Nanolüfter,der auf der einen Seite die Luft ansaugt und durch den Glaskolben pumpt, auf der anderen Seite ginge sie durch Überdruck wieder raus. Müßte so ausgelegt werden, daß es nicht rauscht und die Luftlöcher weder großartig auffallen beim Hinkucken, noch durch die Fassung verdeckt würden. Wird der Nanomotor Piezotechnisch, also ohne Klassische Mechanik gebaut, wie bei diesen Ultraschallvibrationskühlern, die LED-Tech mal hatte, wäre es unheimlich langlebig. Aber den Herstellern gehts natürlich um Kosten sparen, da wird wohl keiner sowas angehen :(


    [ModEdit: völlig nutzlosen Fullquote eingekürzt ...]

    LED the Sun shine. Nur, wer reparieren kann, lebt nachhaltig!
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    4 Mal editiert, zuletzt von Lötmeister ()

  • Zitat von Bromosel

    ... Erfahrung auf diesem diesem Filament-Gebiet...


    Hab mal eine LED-Filament-Lampe (E14-Kerze mit 2 Filaments, von "Sebson", über Amazon) gekauft und getestet. Von Größe und Gewicht nahezu exakt wie eine 25W Kerzen-Glühlampe. Kolben aus Echtglas.
    Wunderbares Licht! Schöne Farbe, ausreichend Leuchtkraft. Die Verarbeitung war schon nicht mehr so prall, das ganze Innenleben saß schief, im Glaskolben waren Blasen. (Optisch ja nicht schlimm, verschlechtert aber die Stabilität).


    Aber ein absolutes NoGo für mich: sie flimmern voll im 50Hz-Takt (wie die fürchterlichen LED-Leuchtmittel der Frühzeit, die eine Platine mit kaltweißen 5mm-LEDs im Quarzglas-Gehäuse von GU10-Halogenlampen enthielten).


    Zum Dauerleuchten (wg. der unzureichenden Kühlung) leider wohl tatsächlich nicht optimal. Es soll auch flimmerfreie Modelle geben, meist erkennbar an einem weißen Segment zwischen Sockel und Glaskolben (welches leider den tollen Look dieser Technik zerstört.)