Wieso flackern und flimmern meine LED-Lampen?

  • Hallo,


    ich habe vor einiger Zeit meine Energiesparlampen durch LEDs ersetzt.
    Die Energiesparlampen waren mir zu träge beim Einschalten und stanken teilweise.
    Ich hatte nach LEDs recherchiert und war letztlich bei Philips gelandet.
    (Tropfenform klar und matt).
    Die Lampen waren durchweg gut bewertet in Tests und von Kunden (in letzterem Fall wie üblich einige mittelmäßie Bewertungen).


    Nun tritt folgendes bei allen Lampen (insg. 12 Stück auf):
    (1) Gelegentliches Flackern, dann meist 2-3 Mal in Folge ca. alle 10 Sekunden
    (2) Gefühlt flimmert das Licht oft. Der optische Eindruck entspricht dem Blick nach draußen, wenn es sehr fein regnet ... oder auch Staub der fliegt.


    Ich habe schon oberflächlich recherchiert und festgestellt, dass meine Elektrotechnikkenntnisse nicht ausreichen um das hier wiederzugeben.
    LEDs scheinen den Strom deutlich feiner abzubilden als die "trägen" Glühbirnen.
    Ob das in meinem Fall die Ursache ist?
    Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass alle 12 Lampen defekt sind.
    Genauso wenig, dass der Lampentyp generell schlecht ist.
    Dann wären doch deutlich mehr Kunden unzufrieden. Ausschließlich sehr gute Bewertungen machen mich üblicherweise stutzig, das ist in diesem Fall nicht gegeben.


    Hat jemand von euch eine Idee? Ich wäre sehr dankbar. :) Glühbirnen waren doch etwas feines ...


    Danke und gruß


    ach so: Die LEDs haben keine Dimmfunktion

  • Willkommen im Forum :led:


    Zu (1) das habe ich in letzter Zeit schon öfter gehört aber selber bisher noch nie gesehen (Vorführeffekt).
    Zu (2) da wird das Leuchtmittel mit 100Hz flimmern. Das ist dann Bauartbedingt. Viele Leute sehen das nicht. Aber es gibt genug Leute denen es auffällt und einige denen es unangenehm ist.

  • Hallo,
    Zu 1) tippe ich auf Phasenschweinereien.
    irgendwelche schweren Maschinen in der Nähe? Aufzugmotor, ne grosse Tiefgarage mit vielen Leuchtstoffröhren?
    Es gibt Messgeräte die sowas aufzeichnen können, und Fachleute die das nachmessen, beides kostet ein Sümmchen. Man könnte auch versuchen, den Stromkreis mit den Lampen testweise auf eine andere Phase zu legen, mit Verlängerungskabel zu ner entsprechenden Steckdose. Hast du einen Elektriker im Bekanntenkreis?

  • Hallo,
    schwere Maschinen nicht in unmittelbarer Nähe. Eher 500 m weiter.
    Für die Mietwohnung ist ein Elektriker verantwortlich, da könnte ich nachhaken.
    Vielleicht hat der eine Idee.
    Das Haus ist von 1960, allerdings Wohnungen renoviert. Der Elektriker hat sich auch schon ausgetobt. Was genau gemacht wurde, weiß ich aber nicht.

  • schwere Maschinen nicht in unmittelbarer Nähe. Eher 500 m weiter.


    Das Haus ist von 1960,


    Unter der Beachtung von Lötmeisters Hinweis könnte die Ursache durchaus in deiner E-Installation und deren Umfeld liegen. Stichwort Netzimpedanz.
    Das bedeutet, daß die Spannung einbricht wenn irgendwo in der Nähe ein Verbraucher mit großer Leistung, bzw. hohem Anlauf/Einschaltstrom eingeschaltet wird.
    Ein Bekannter von mir hat eine kleine Schrauberbude, das ganze Netz in der Umgebung ist reichlich alt und bedarf einer Ertüchtigung. Bei denen wirds in der Nachbarschaft mal kurz dunkel wenn bei denen der Kompressor anspringt.


    Was wird denn 500m weiter so getrieben?

    Das Erfolgskonzept von Windows ist eine gelungene Mischung aus Marketing, Korruption, Kartellmißbrauch und der erfolgreichen Spekulation auf das Naturgesetz, daß Scheiße oben schwimmt.


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden,
    kann man Schönes bauen.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Guten Morgen,
    im Wohnzimmer habe ich das gleichzeitige Flimmern noch nicht sicher beobachten können, nur "gefühlt" gleichzeitig. Liegt daran, dass ich 6 LEDs in einer langen Reihe betreibe, die unterschiedlich ausgerichtet sind.
    In der Küche trat das Flackern gestern mehrfach synchron kurz nach dem Einschalten auf (sonst tritt es auch oft später auf). Ob zu dieser Zeit ein großer Verbraucher eingeschaltet/betrieben wurde, weiß ich nicht. In einem anderen Forum wurden Geräte wie Kühlschrank ... verdächtigt. Ich hatte als großen Verbraucher zu dem Zeitpunkt nur meinen Kühlschrank in Betrieb, der allerdings nicht hörbar arbeitete, also mehr Leistung verlangte.
    Nur mal angenommen, es läge an defekten LEDs oder wäre eine Eigenschaft beim Einschalten, wie wahrscheinlich wäre es, dass dies bei drei LEDs (Küche) synchron auftritt? Doch extrem unwahrscheinlich!?


    Der große Verbraucher in 500m Nähe ist eine Tiefgarage, eigentlich sogar zwei in verschiedenen Richtungen. In beiden Fällen kleine Einkaufszentren mit Aufzügen, viele Leuchtstoffröhren in der Tiefgarage, was so dazu gehört.


    Würden euch die EANs der LEDs weiterhelfen, diese zu beurteilen? Sind wie gesagt Philips LEDs E14 Fassung, Tropfenform 6 klar (Wohnzimmer), 3 matt (Küche) und 3 matt (Schlafzimmer). An allen Stellen schon Flackern beobachtet. In Küche und Schlafzimmer oft kurz nach Einschalten, in Wohnzimmer auch später, wobei das daran liegen könnte, dass ich im Wohnzimmer das Licht länger betreibe, insb. abends. Dann nehme ich ein Flackern natürlich leichter wahr.


    BTW: Ich glaube, es reicht sich um das Flackern Gedanken zu machen. Das eingangs beschriebene Flimmern (als ob Staub fliegt oder es sehr fein regnet), beobachte ich nun auch wenn das Licht aus ist. Dabei ist meine Wohnung gar nicht staubig :)
    Keine Ahnung, woran das liegt, vielleicht ab und zu müde Augen.
    Das Flackern ist definitiv störender.

  • Ich habe einen inzwischen ca. 7 Jahre alten GU10 LED Spot mit einer 3W LED, der wie eine künstliche Kerze rasch und unregelmäßig flackert. Da wird vielleicht ein Elko drin trocken sein. Sowas kann ebenfalls die Ursache sein.
    Geh doch mal in verschiedene Baumärkte und gucke, ob du irgendwo die selben Lampen, die du hast findest und ob die dort ebenfalls flackern.

  • Danke, ich habe das mal überflogen. Bezieht sich wohl wirklich auf gedimmten Zustand. Nicht gedimmt = kein Flackern.
    Könnten es bei mir trotzdem die Rundsteuersignale sein? Die werden doch sicher nur selten übetragen, morgens und abends!?

  • Der Netzfilter bringt mich auf ene Idee.


    Sofern EMV-Störungen über der Leitung das Problem sind, könntest du mal einen Klapp-Ferritkern um deine zuleitung pappen.
    http://www.reichelt.de/FERRITR…G+5%2C0&SEARCH=ferritkern


    Das ist zwar nur ein Versuch, solche Ferndiagnosen übers Forum sind immer irgendwie Stochern im Nebel. Allerdings kosten die Teile fast nichts, wenn du sowas bei dir in der Nähe bekommst könntest du sowas mal ausprobieren. Ist auf jeden Fall billiger als einen bezalhten Fachmann ein teureres Gerät einbauen zu lassen (ohne wirklich zu wissen ob es daß dann auch ist), da würde ich das erstmal ausprobieren.

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    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hm...irgendein Stückchen Kabel findet man immer irgendwo. Ich will dich allerdings nicht dazu ermutigen, Dinge zu tun, von denen du nicht genau weißt was du tust, wenn du sie tust.


    Wenn man eine Lampe abnimmt (oft muß die einfach nur von ihrem Haken ausgehängt werden, selten abgeschraubt) kommen wenigstens ein paar cm Leitung zum Vorschein-mehr als genug, um so einen Ferrit ranzufrickeln. Vielleicht kennst du wen der sich damit auskennt, der dir helfen könnte?

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  • Hallo,


    ich wollte mich nur mal kurz bei White_Fox für den Tip mit den Klappferriten bedanken!
    Ich habe (zusammen mit div. Profis) vor einem halben Jahr meine ganze Wohnung kernsaniert: Neue Heizungen, Fenster, Elektrik usw. - dabei habe ich mich dazu entschieden, in jedem Raum GU10-Spots zu verbauen.


    In kleineren Räumen (Flur) sind es 6, in größeren auch mal 20. Insgesamt sind knapp über 100 spots verbaut, ausser
    im Flur auch jeweils ein Dimmer. Bei ausnahmslos allen trat ein sehr starkes Flackern und Summen auf (auch im Flur, wo es keinen dimmer gibt!) Da es günstige China Birnen waren, habe ich die Schuld darauf geschoben und Philips WarmGlow gekauft (bei >100 stück keine ganz kleine Investition). Seitdem war das Brummen verschwunden, und das Flackern trat im niedrigsten gedimmten Zustand nicht mehr auf. Je Heller ich aber dimme, desto stärker taucht das Flackern wieder auf - in Konsequenz ist es bei mir immer recht dunkel, auch wenn das Licht an ist ;) Nur im Bad und in der Küche macht man esja gern mal heller, und das nervt dann schon extrem!
    Ich hbe gestern in 2 Räumen ferritkerne installiert, - im Bad (6 Lampen) 3 Stück, an jeder 2. Birne. In der Küche (16 Lampen) erstmal 2 Stück.
    In der Küche tritt noch flackern auf, gefühlt aber seltener. Im Bad hat es heute gar nicht geflackert.


    Ich hoffe, das war jetzt endlich die Lösung. Hat jemand eine Erklärung, woran das liegt / gelegen hat, wieso es bei hellerer Einstellung erst auftrat und ob es durch die Ferritkerne ggf endgültig gelöst sein könnte? Ich kaufe dann noch welche und friemele die in der ganzen Wohnung rein, das wäre ja exht genial! Mein Elektriker war auch ratlos, von meinem neusten Test habe ich ihm aber noch nix erzählt.
    Also, danke nochmal für den genialen tipp! An jedem anderen Ort im Internet wird das Problem auf die Dimmer geschoben (habe schon 3 verschiedene Modelle aus allen Preisklassen durch, immer das gleiche Verhalten), aber das Flimmern tritt ja auch im unhedimmten flur auf.

  • Na so eine Überraschung, da schaue ich nach Monaten mal wieder vorbei und siehe da... :)
    Schön daß mein Schuß ins Blaue Besserung gebracht hat.


    Hat jemand eine Erklärung, woran das liegt / gelegen hat, wieso es bei hellerer Einstellung erst auftrat und ob es durch die Ferritkerne ggf endgültig gelöst sein könnte?


    Leider nichts Konkretes...EMV ist ein weites Feld, und oft sitzt der Fehler ganz woanders als dort wo er sich bemerkbar macht,selbst für manche Elektroingenieure ist das zuweilen schwarze Magie, die meisten helfen sich mit gewissen Standardregeln nach dem Motto 'Macht man halt so' ab. Die wissen in der Regel aber auch nicht was sie da tun, :(
    Und ich muß zugeben, daß mein Tip wirklich nur geraten war. Es war halt deutlich billiger als ein Netzfilter von jemandem einbauen zu lassen und wenn es nichts gebracht hätte, wäre nicht viel verloren gewesen.


    Diese Ferrit-Filter helfen eigentlich nur gegen Störungen im höherfrequenten Bereich, also deutlich über deiner Netzfrequenz von 50Hz. Und die bewegen sich immerhin schon recht dicht an der Wahrnehmungsgrenze. Flackern im Bereich einger 100Hz nimmt ein Mensch nicht mehr wahr. Daß so ein Ferrit bei dir Linderung verschafft läßt die Sache eher komplizierter als einfacher aussehen. Aber dazu müßte man sich mal deine Anlage, angeschlossene Geräte und auch die elektrische Umgebung näher ansehen.


    Zu diesem Thema hier mal ein schöner Erfahrungsbericht:
    http://www.roboternetz.de/comm…723&viewfull=1#post624723

    Das Erfolgskonzept von Windows ist eine gelungene Mischung aus Marketing, Korruption, Kartellmißbrauch und der erfolgreichen Spekulation auf das Naturgesetz, daß Scheiße oben schwimmt.


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden,
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