keine Garantie wegen "Netzteil hat keine konstante Wattage" ???

  • Hallo in die Runde - bin neu hier. :)


    habe meine Verkaufsvitrinen von Halogen auf LED umgerüstet - und bin mit den ersten Birnen erst einmal auf die Nase gefallen:


    Folgende Birnen gekauft:
    4x LumenStar® 4er Pack LED MR11 G4 Lampe Dimmbar 2,4 Watt - 230lm, 3000K warmweiß, 120° Abstrahlwinkel, ersetzt 20W - Ragusa
    dazu Trafo:
    3x eSmart Germany Universal Transformator | Leistung: 0 - 30W 2,5A DC12V | AC170~250V | IP67 staub- und wasserdicht
    Betreibe immer 5 Birnen pro Vitrine mit einem Trafo - sollte von der Auslegung kein Problem sein.
    Die Vitrinen sind für Kaltlichthalogen ausgelegt mit reichlich Lüftung nach oben aus der Vitrine.


    Nach problemloser Montage sah im Testbetrieb alles prima aus. Dann aber nach ca. 40 Betriebstunden wurden die Lampen zum Teil erheblich schwächer und 2 sind sogar komplett ausgefallen. Bei näherer Betrachtung sieht man angeschmorte, braune Stellen zwischen den gelben LEDs.


    So, dann den Lieferanten angeschrieben welcher sich nun wie folgt herausredet:


    nachgehakt:

    Zitat


    Ursprüngliche Nachricht ---
    Hallo LUMENSTAR-Team, Ihr Einwand ist nicht korrekt.Der Trafo hat eindeutig die in der Produktbeschreibung verlangte Eigenschaft: Eingangsspannung: 170~250V AC 50HzAusgangsspannung: 12V DC ±0,5V stabilisiert Ausgangsleistung | -strom: 30W | 2,5A Die Angabe 0-30W bezieht sich auf die (bei AC-Trafos oft vorhandene) Mindestlast - hierbei also nicht erforderlich.Der Preis des Trafos sollte für Sie unerheblich sein - er erfüllt exakt die Anforderungen, welche Sie treffend mit "ausdrücklich auf ein LED fähiges LED Netzteil mit einer DC Wattage und einer DC Ausgangsspannung hingewiesen" wiederholt haben. MfG xxx
    ------------- Anfang der Nachricht -------------
    Sehr geehrter Herr xxx, vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir möchten Ihnen keinen Ärger bereiten, jeodch ist die Tatsache ganz klar, Ihr Netzteil hat keine konstante Wattage. Natürlich können Sie die Leuchtmittel zur Gewährleistungsprüfung einsenden. Insofern kein Hitzeschaden oder Überspannungsschaden vorliegt, werden wir selbstverständlich Ersatz senden. Wir können Ihnen aber nicht empfehlen das von Ihnen verwendete Netzteil weiterhin zu verwenden, da die Gefahr einfach zu groß ist, dass das neue Leuchtmittel wieder Schaden nimmt. Vielen Dank für Ihr Verständnis! Beste Grüße, xxx


    So, erzählt der jetzt Mist oder ist das korrekt? ?(


    Lieben Dank für eure Hilfe


    goldmichel

  • Hast du mal mit einem Digitalvoltmeter (das billigste 5€ Teil reicht aus) die 12V gemessen, ob es auch tatsächlich 12V sind, die da hinten rauskommen? So kannst du erst mal ein fehlerhaftes Netzteil ausschließen.
    Da sich der Lieferant unkooperativ zeigt, mußt du selbst entscheiden, ob du das unter Lehrgeld verbuchst oder schlechtem Geld noch gutes Geld in Form von Anwalt, Gutachter und Gerichtsprozess hinterherwirfst.
    Kaufe Markenware in einem vertauenswürdigen Shop, dann bist du künftig auf der sicheren Seite. Z.B. LED-Leuchtmittel von Osram hier:
    http://www.leds.de/LED-Lampen-…hvendor=&searchparam=mr11

  • gute Idee mit der Spannungsmessung, Voltmeter hab ich zwar nicht, kann ich mir aber vielleicht leihen.
    Nein, also Geld hinterherwerfen tu ich bestimmt nicht, das war Lehrgeld - abgehakt - schon klar.


    Es geht mir mehr um die Behauptung "Netzteil hat keine konstante Wattage" - Die Angabe 0-xW liest man überall - auch bei Markentrafos - soll das heissen, die Lampen laufen nur bei Ihren eigenen Trafos mit angeblich "konstanter Wattage" ??? Ich dachte das 0-30W bezieht sich rein auf den möglichen Lastbereich.

  • Im Prinzip hast du recht, 0-30W ist der mögliche Lastbereich.
    Nur gibt es eben ein paar Besonderheiten zu beachten. Ein normaler Eisentrafo oder ein elektronischer Halogentrafo benötigt eine bestimmte Mindestlast, sonst ist die Ausgangsspannung höher, als erwartet. Einige elektronische Trafos schalten ohne Mindestlast ab, oder die angeschlossenen Lampen flackern.
    Im Prinzip ist jedes Konstantspannungsnetzteil tauglich, was 12V hinreichend stabil liefert.

  • JEDES Netzteil hat einen variablen LEISTUNGsbereich - entweder weil der Strom variiert (Konstantspannungsnetzteil) oder weil die Spannung variiert (Konstantstromnetzteil) - eine konstante Leistung darf ein Netzteil eigentlich gar nicht haben (stell dir vor dahinter hängt ein Mikrocontroller, der geht zwischendurch in den Standby und braucht fast keinen Strom - wo soll der denn jetzt fließen, damit die Leistung konstant bleibt?)


    Hier wurde (ob böswillig oder unabsichtlich) "Leistung" mit "Spannung" durcheinander gewürfelt - eine variable Spannung darf natürlich nicht vorliegen und würde durchaus die LEDs töten.

  • Hallo,
    bezüglich der Daten des Netzteils gibt es kein offensichtliches Problem.
    Dei Lampe braucht 12V DC und das NT gibt 12V DC mit einer geringen Toleranz ab. Damit ist formal alles ok.
    Ob das NT allerdings tatsächlich stabil 12V liefert, müßte man zumindest mal messtechnisch kontrollieren.


    Ich sehe da aber auch noch ein ganz anders Problem.
    Bei LED gibt es eine Faustformel für die notwendige Kühlfläche. Pro 1W sollten ca. 10cm² effektive Kühlfläche bereitgestellt werden. Besser sind aber 10...20cm² pro 1 W.
    Bei diesem LED-Leuchtmittel werden 2,4W Nennleistung angegeben, also sollten ca. 25cm² effektive Kühlfläche zur Verfügung stehen.
    Das Teil hat unten eine runde Leiterplatte mit ca.3cm Durchmesser. Diese Fläche kann man als effektiv wirksame Oberfläche zur Kühlung betrachten.
    Das sind aber nur ca. 7cm², was als Kühlfläche für knapp 1 W reichen würde. Nach oben in Richtung Glaskörper wird die LED-Platine kaum effektiv Wärme abgeben können.
    Die Glasflächen können deshalb in Summe nicht als effektiv wirksame Kühlfläche gelten. Prüfe mal, wie heiß die LED im Betrieb werden. Vermutlich verbrennt man sich darin die Finger.
    Wenn du kaputte Strahler hast, dann demontiere mal die LED-Platine und schau, wie die innen gebaut sind.
    Ist die LED-Platine irgendwie thermisch an das Glas gekopplet oder ist die nur locker eingeklebt?


    Ich persönlich halte von solchen sogenannten Retrofits als Halogenersatz nicht viel. Da gibt es viel Schrott.
    Besonders bei diesen sehr kompakten Bauformen ist schwierig, die Wärme effektiv weg zu bekommen, vor allem wenn es billig sein soll.
    Da müßten die Lampenkörper aus massivem Metall sein, mit zusätzluchen Kühlrippen und die LED-Platine müßte thermsch sehr gut an das Lampengehäuse gekopplet werden.
    Gruß Helles Licht

  • Bei den OSRAMs ist das Gehäuse aus einem Compund aus Plastik und Metallpulver und gerippt, wie ein KK. Zwar nicht so effekiv von der Wärmeableitung, wie massives Metall, aber es läßt sich verarbeiten, wie herkömmliches Plastik. Ich habe GU10 Strahler von OSRAM nach dem gleichen Prinzip. Die haben geschätzte 45°C Oberflächentemperatur, aber sie halten.

  • Hallo zusammen, lieben Dank für die Klärung und Argumentationshilfe, genau so etwas hatte ich schon vermutet. Ich hab jetzt auch Osrams mit Kühlrippen drin, die haben auch die angenehmere Lichtfarbe, werden auch im Betrieb nicht annähernd so heiss wie die alten und halten hoffentlich länger. Die Spannungsmessung mach ich aber sicherheitshalber noch vor einem Dauerbetrieb. Mal schauen, was der Lieferant dazu sagt. Ein bissl nerven werd ich den schon noch. ;)