Growlight mit wohnraumverträglicher Farbe --> welche LED-Zusammensetzung?

  • Hallo,


    ich bin auf der Suche nach einer geeigneten Zusammenstellung von LEDs um eine Pflanzenleuchte zu bauen. Hauptsächlich soll diese für die Anzucht von Chili-Pflanzen dienen und auch die Möglichkeit bieten ein paar Pflanzen über den Winter indoor zu kultivieren. Da ich keinen Growschrank habe, muss die Pflanze und Lampe im Wohnbereich stehen. Daher darf das Licht nicht die typische dichromatische blau/rot Farbdominanz besitzen, da das pink nicht wirklich ästhetisch ist. Die Lichtfarbe sollte idealerweise weiß sein (kalt oder warm ist mir egal), das Spektrum aber noch in den wichtigen rot/blau Bereichen ausreichend Intensität besitzen.
    Anfangs hatte ich an die Verwendung warmweisser Cree COBs gedacht, bin von dem Gedanken mittlwerweile aber wieder abgekommen, da wohl zu viel Energie in den gelben und grünen Spektralbereich geht, der der Pflanze nur von mäßigem Nutzen ist und somit die Effizienz leidet. Daher bin ich zu den Oslon SSL gekommen, die auch in diesem Growmodul verwendet werden (welches aber anhand der Zusammensetzung wohl zu "pink" ist). Ich dachte also daran, den Anteil an weißen LEDs zu erhöhen um die Farbdominanz zu reduzieren. Meine Frage lautet , welches Verhältnis ist aureichend um vom pinken Farbeindruck wegzukommen? Sollte ich dazu auf kaltweiße LEDs setzen (und ggf. weniger blaue verbauen) bzw. warmweiße LEDs nutzen (und ggf. weniger rote verbauen)? Ich suche halt eine Spektrum, welches fürs Auge "verträglich" ist aber trotzdem nicht zu sehr an photosynthetischer Effizienz einbüßt. Wie würdet ihr soetwas aufbauen?


    Danke!

  • Einen exakten Farbeindruck kann man schlecht berechnen und müsste auch die eingesetzten Spektren und ihre Leistungen genau kennen. Kaltweiß ist eigentlich schon ganz gut und man kann es noch etwa durch 1/5 Leistung an Tiefrot von 660nm ergänzen. Optisch bemerkt man es nur durch eine leicht wärmere Farbe und bessere Darstellung der Rot- und Brauntöne. Zusätzliches Blau würde ich sein lassen, da du dich dann vom natürlichen Weiß zum Lila Farbton wegbewegen würdest.


    Möglich wären beispielsweise also 4 XP-G2 S3 kaltweiß + eine Osram Oslon SSL80 660nm pro Strahler. Noch billiger kommst du mit COBs + den Tiefroten oder nur COBs alleine aus. Alternativ kann man auch die neue Cree XP-G3 S2 warmweiß alleine verwenden. Der Grünanteil ist zwar ohne eine Grobox nicht ganz ideal, da es schlecht absorbiert wird, aber so schlimm ist es auch nicht. Ich würde lieber auf größtmöglichen Wirkungsgrad in Verbindung mit dem Preis gucken. Und da sind die kaltweißen LEDs immer das Beste, was auf den Markt erhältlich ist, wenn man jeweils die selbe Generation zum Vergleich heranzieht. Ein Spektrum aus 4/5 der Strahlungsleistung durch Kaltwweiß der Cree mit 70er Farbdarstellung und 1/5 660nm Osram Oslon sieht so aus:

  • Danke für die rasche Hilfe! Das hilft schonmal weiter, bleiben dennoch ein paar Fragen.


    Könnte man die XP-G2 S3 auch durch eine Osram LUW CR7P ersetzen? Scheint mir von den Eckdaten recht ähnlich und etwas günstiger zu sein. Oder warum die Cree?
    Bei der Verwendung von kaltweißen COBs + 660nm Oslon sehe ich das praktische Problem der unterschiedlichen Ströme, hier müssten man dann ja zwei KSQ verwenden?
    Habe ich das richtig verstanden, dass das allgemeine Problem der warmweiss LEDs für Photosynthese die mitleren Wellenlängen sind? Sprich hier wird zuviel Licht emittiert welches die Pflanze nicht effektiv nutzen kann? Daher sind kaltweisse mit höherem Blauanteil effektiver?


    Und noch eine Frage ganz praktischer Natur. Wenn ich mich für XP-G2 und/oder Oslon SSL entscheide, gibt es irgendwo Platinen für mehrere Emitter wie bei dem oben verlinkten Grow-Modul? Ich finde immer nur Platinen für einzelne Emitter (wie die Starplatine). Jeden Emitter mit eigener Platine zu verkleben stelle ich mir recht aufwendig in der Montage am Kühlkörper vor.

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    Bin kein RGB-Freund

  • Ich habe die Cree XP-G2/G3 erwähnt, weil diese sehr hohe Lichtausbeuten und Wirkungsgrade haben. Die von dir erwähnte LUW CR7P scheint ähnlich gut zu sein wie die XP-G2, verträgt aber nur max. 1A. Ich habe aber das Spektrum der Osram Oslon nur in der 660nm-Variante genau analysiert, nicht jedoch das der Weißen. Daher kann ich es nicht genau sagen bezüglich der kaltweißen Osrams.


    Generell ist es so, dass kaltweiße LEDs beim gleichen blauen Pumpchip mehr Photonen abstrahlen, da die Wandlung effizienter erfolgt bzw. ein größerer (Blau)Teil des Lichtes gar nicht gewandelt wird zu Grün, Gelb und Rot. Bei warmweißen ist die Schicht aber dicker und die Effizienz der Umwandlung ist nicht 100% und nimmt zu größeren Wellenlängen sogar noch ab, glaube ich. Auch weiße LEDs mit hoher Farbwiedergabe strahlen bei gleicher Pumpchip-Effizienz letztendlich weniger Photonen ab. Man will aber letztendlich so viele Photonen wie möglich zwischen 400-700nm raushauen und guckt sich erst danach das Spektrum an, wie man es optimieren kann. Gelbgrün wird zwar schlecht absorbiert, die Effizienz in der Verwertung ist aber schon ganz gut, siehe Tazawa-Kurve.


    Bezüglich der COBs: Es gibt ja auch die Nicha-COBs. Wenn du den Bereich 350-500mA anstrebst, wäre hier die Nichia 36 passend um sie mit den Osram Oslon in Reihe schalten zu können. Im Bereich 500-700mA würde ich eher zur 60er greifen. Oder auch der 108er.

  • Du wirst immer Kompromisse eingehen müssen.
    Entweder Du hast bei verschiedenen Herstellern und Baureihen unterschiedliche Ströme und benötigtigst unterschiedliche KSQs und/oder die LEDs haben auch noch unterschiedliche Footprints, so das du keine Mehrfachplatine von der Stange verwenden kannst. Solange die Lampe ein Einzelstück oder eine Kleinserie aus 2-3 Stück ist, würde ich auf einzelne Starplatinen setzen. Ich habe eine Badlampe aus 20 Starplatinen, ähnlich wie eine Bienenwabe angeordnet. Man muß nicht kleben, man kann auch Löcher bohren und Gesunde schneiden, oder Blindnieten verwenden. Perfektionisten werden sich eine passende Platine entwerfen und selber ätzen, oder fertigen lassen. In letzterem Fälle kannst Du ja nach Vorstellung deines Projektes im Marktplatz des Forums überzählige Platinen anderen Leuten anbieten oder im Vorfeld ausloten, ob eine Sammelbestellung sinnvoll ist.
    Und im Übrigen finde ich die vielen Starplatinen zu verararbeiten nicht unbedigt als Last. Es ist halt Hobby und das Werklen macht ja auch Spaß. Zum Anderen kann man die Stars easy auf dem Cerankochfeld "draufbraten". Bei Platinen mit einem Dutzend LEDs steigt die Wahrscheinlichkeit, das man doch irgendwo eine nicht genug oder zuviel Paste drunter hatte, oder was auch immer. Nachlöten der betroffenen LED bedeutet immer auch Stress für die restlichen nicht betroffenen LEDs. Bei den Stars kannst du jede einzeln verarzten ;)

  • Danke euch allen nochmal!
    Ich bin mittlerweile soweit, dass ich mich bei den LEDs auf die kaltweißen und roten Oslons festgelegt habe. Als Basis möchte ich 10x10 mm Alu-Platinen nutzen, da diese etwas platzsparender als die Stars sind. Betrieben werden sollen die mit einer 700 mA KSQ. Nun versuche ich herauszufinden wie groß der Kühlkörper sein muss, bzw. wieviele LEDs ich auf einen 100x100 mm Strangkühlkörper installieren kann. Dazu benötige ich die Wärmewiderstände. Für die LED selbst beträgt dieser etwa 10 K/W. Welche Widerstände kann ich für die Übergänge von


    1. LED zur Platine
    2. Platine (leider keine Angaben)
    3. Platine zum KK (Wärmeleitkleber)


    annehmen (als grobe Abschätzung)?


    Da ich die kaltweißen LEDs nicht vorinstalliert bekomme, wollte ich die mithilfe des Ceranfeldes und einer Lötpaste auf die Platine per Reflow-Verfahren "backen". Welche Lötpaste wäre dazu empfehlenswert? Ist sowas geeignet?


    http://www.voelkner.de/product…oetpaste-Blf03-10-Gr.html

  • Wenn du Lot und extra Flussmittl hast, kannst du dir die Lötpaste sparen.
    Lötpads auf der Platine verzinnen, Flussmitel drauf, LED drauf und aufheizen. Wenn das Lot flüssig wird, LED kurz runterdrücken und fertig.


    Welche LEDs sind das, die es nicht auf Platine gibt?

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