Elektromotor

  • Hallo leute,


    ist jemand hier der ahnung von E-Motoren hat? Ich habe einen Motor der Firma Faac hier der nicht mehr funktioniert. Es ist der Motor einse Torantriebs. Ich bin noch nicht sicher ob der Motor oder die Steuerung defekt ist. Um das herauszufinden würde ich den Motor bzw. die Motorwicklung gerne duchmessen.


    Da ich mit Motoren lange nicht viel zutun hatte bin ich nicht sicher wie die Wicklungen im Motor zusammengeschlossen sind.


    Kurz zum Motor: Es ist ein 230VAC Wechselstrommotor der mit Kondensator (20uF) läuft. Aus dem Motor kommt ein dreipoliger Stecker.


    Nach Internet recherche weis ich nun, das diese Wechselstrommotoren im normalfall eine Haupt- sowie eine Hilfwicklung haben. Seriell zur Hilfswicklung wird dann der Kondensator geschalten um die 90° Pahsenverschiebung zu erreichen.


    So weit so gut!


    Da ich am Motor nur 3 Drähte habe - ging ich davon aus das die beiden Wicklungsanfänge verbunden wurden und dann nur mit einer Ader nach "draußen" geführt wurden. Siehe Zeichnung im Anhang.


    Wenn dies so sein sollte müsste ich also zwischen Punk 1-2 einen Widerstand (zb. 10 Ohm) und zwischen 2-3 einen Widerstand von (zb 10 Ohm) messen. Zwischen Punkt 1-3 müsste ich dann 20 Ohm messen, da dann die beiden Wicklungen in serie geschalten wären.


    Fakt ist aber das ich an den drei Drähten egal zwischen welchen beiden ich messe immer den selben Widerstandswert (28 Ohm) messe.


    Kann mir also jemand beantworten wie die Wicklungen in dem Motor geschalten sind?


    By the way: Mir ist bewusst das es sich bei einem E-Motor um keine Led´s handelt. Hoffe jedoch um die ein oder anderhe Hilfreiche Antwort!



    Vielen Dank!
    LG

  • Bei Motoren mit relativ kleinen Leistungen kann man einen Drehstrommotor mit einem Phasenschieberkondensator laufen lassen. Der Kondensator erzeugt dann quasi die fehlende Phase. Wenn es 3 Wicklungen sind und diese, wie der Name schon sagt, im Dreieick geschaltet sind, misst du ganz richtig immer das Selbe. Das spricht dafür, das die Wicklung in Ordnung ist. Wechsele mal den Kondensator aus. Moderne Kondensatoren sind selbstheilend, d.h., wenn sie durchschlagen, gibt es im Kondensator keinen Kurzen, der Lichtbogen brennt die Metallisierung der Kunststoffolien, aus dem der Wickel besteht, weg. So funktioniert der Kondensator weiter, die Kapazität nimmt aber minimal ab. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo die Kapazität so abgenommen hat, das sie nicht mehr ausreicht, die Phase ausreichend zu verschieben. Der Motor läuft schwer an, unrund und brummt im Extremfall nur noch. Charakteristisch ist, das der Motor auch im Leerlauf schnell warm wird und sehr schnell der Motorschutzschalter anspricht.
    Wie es aussieht, ist der Motor ein Langsamläufer, da die Wicklung in sehr viele Teilwicklungen uterteilt ist. Mit je einer Wicklung pro Phase läuft der Motor bei 50 Hz Netzfrequenz mit 3000 U/min (sind 50 U/s).
    Mit 2 Teilwicklungen 1500 U mit 3 Teilwicklungen sind es 1000 U/min - genaugenommen sind es immer ein paar Prozent weniger, da es sich um einen Asynchronmotor handelt und diese immer einen gewissen Schlupf aufweisen.

  • Ok vielen dank für die schnelle und ausführliche Antwort!!!


    So weit so gut! Das heißt also das die Motorwicklung in Ordnung zu sein scheint. Den Kondensator habe ich ebenfalls gemessen - der hat genau 20 uF - das passt auch mit den angaben am Kondensator zusammen!


    Ich würde nun gerne den Motor ohne der Steuerung laufen lassen! Kann ich dazu einfach an einem der Drähte L , an den anderen N und den Kondensator paralell zu einer wicklung? --> Steinmetzschaltung?!


  • Ich würde nun gerne den Motor ohne der Steuerung laufen lassen! Kann ich dazu einfach an einem der Drähte L , an den anderen N und den Kondensator paralell zu einer wicklung? --> Steinmetzschaltung?!


    Wenn der Motor sich leicht drehen läßt, reicht zum Testbetrieb auch L und N an zwei Wicklungen, allerdings musst du den Motor dann von Hand andrehen.
    Der Kondensator kommt zwischen die 3. Wicklung und L oder N (L/N je nach gewünschter Drehrichtung)
    Näheres findest du, wenn du nach Steinmetzschaltung suchst, z.b.
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    Quelle: http://elektronik-kurs.net/ele…ldes-im-einphasenbetrieb/