LED als alternative für Natriumniederdrucklampe gesucht

  • Hallo,


    hat jemand schon Erfahrungen mit 590nm LEDs mit höheren Wattagen gemacht? Ich würde gerne eine alternative für die im Theaterlicht regelmäßig verwendeten Natriumdampfniederdrucklampen finden. Die original Lampen werden nach meiner Information nicht mehr hergestellt, oder sind extrem teuer.
    Ich habe schon ein wenig gegoogelt bzw. in einschlägigen Chinashops gestöbert. Es lassen sich auch einige LEDs mit 10W bis angeblich 100W finden. Oft ist dann aber nichteinmal die Spannung geschweige denn der nötige Konstantstrom angegeben.
    Für nicht allzuviel (max 20€) würde ich auch einfach mal eine kaufen und es probieren, aber vielleicht gibt es ja hier doch schon Erfahrungswerte.
    Fragen wären z.B. :
    Stimmt das Spektrum wirklich?
    Welche Spannungen und Strom braucht man genau?
    Wie ist die Lichtausbeute?
    Welche Kühlung benötigt man?



    Vielen Dank und Gruß


    Kasen

  • Hallo,


    ich habe vor kurzem eine Fullspectrum Pflanzlicht-LED mit 100W bei Aliexpress in diesem Shop hier bestellt: https://de.aliexpress.com/stor…m=2114.8147860.0.0.S3epju
    Gelb mit 590-592 nm haben die auch im Sortiment.
    Tests stehen bei mir noch aus, aber die techn. Angaben sind schon mal vielversprechend, wo sie sich mit der Konkurrenz vergleichen: Kupferboden vom COB, statt wie sonst Alu - untermauert durch Fotos auf der Waage. 2 Goldbonddrähte statt sonst Kupfer...
    Das die Dinger recht schwer sind, kann ich schon mal bestätigen :D
    Wenn du dir nicht selber ne Elektronik zusammenfrickeln willst, kommt ein Vorschaltgerät dich teurer, als die LED an sich. Meanwell liegt in der Leistungsklasse bei ca. 40-45€. Als Kühlung käme ein Pentium 4 Kühlkörper in Frage. Die CPU hatte eine Verlustleistung von bis zu 120W. Da sollte das Ding auch eine 100W LED schaffen. Allerdings nur mit Lüfter auf voller Drehzahl. Ansonsten wird der KK noch ein Stück größer.

  • OT:
    Da stimm ich dir zu, allerdings ist dieses vernachlässigbar klein. Die Farbtemperatur ist direkt mit der Wellenlänge des Lichts gekoppelt. Die Farbtemperatur wird deshalb immer bei weißen Lichtquellen genannt, weil eine weiße Lichtfarbe eine Mischung aus verschiedenen Wellenlängen ist. Die genaue Zusammensetzung ist dann bei angegebener Lichtfarbe aus der Strahlungskurve des "planckschen Strahlers" bei dieser Temperatur (deshalb auch Kelvin) ablesbar. Bei LEDs die Licht einer Spektralfarbe emittieren (Rot,Grün,...) ist das Spektrum sehr klein und da macht die Angabe einer Farbtemperatur keinen Sinn.


    Eine Natrium-Dampf-Lampe (NDL) erzeugt Licht, in dem gasförmiges Natrium ionisiert wird. Ich gehe jetzt nicht weiter ins Detail; kurzgesagt kann man sich vorstellen, dass ionisierter Natrium-Dampf Licht einer bestimmten Wellenlänge aussendet. Spezifisch für Natrium sind zwei Wellenlängen : 588,9950 nm und 589,5924 nm (Wird auch als Natrium D-Linie zusammengefasst)


    Aufgrund des Dopplereffekts verbreitert sich das Spektrum aber noch, sodass es nicht direkt bei den genannten Wellenlängen bleibt. Da in den Natriumdampflampen für den Start auch immer Edelgase ioniersiert werden, kommt es auch noch zur Mischung des Spektrum mit Licht aus Gasentladungen der Edelgase. Somit erhält man in der Praxis ein Spektrum, das minimal von den gerundeten 589nm abweicht und ideal als monochromatisch betrachtet werden kann.


    Im Anhang das Spektrum einer Natrium-Dampf-Lampe. (Quelle: Wikipedia)


    Zum Thema:
    Ein Blick in das Datenblatt der LED verrät, ob die Wellenlänge passt. Meistens muss da immer mit etwas Toleranz gerechnet werden. Sehr gut wäre ein aufgenommes Spektrum im Datenblatt zum Vergleich, liefern aber die wenigstens Anbieter. Wenn es wirklich sehr genau auf die Wellenlänge ankommt, solltest du von billigen Chips Abstand nehmem. Aber fürs Auge ist das Gelb bei 590 nm und 570nm das gleiche und dann genügt auch ein billig Chip den Ansprüchen.


    Typisch für einen China 100W Chip:
    Strom
    2000-3000 mA (würde zu 2200 mA tendieren, dann hält der Chip länger und viele Konstantstromquellen liefern speziell für 100W Chips 2200 mA)
    Spannung 20-38V (regelt die Konstantstromquelle)
    Preis für einen billigen Chip zum ausprobieren um die 10€


    KSQ:
    Meistens Eingangsseitig mit Netzspannung
    Preis in der Bucht um die 15€


    Kühlung:
    Wie bereits genannt; CPU Kühler eignen sich aktiv gekühlt wunderbar für 100W Chips.


    Lichtausbeute:
    Wird für die 100W China Chips recht schlecht sein. Das ist leider bei dem Preis so und da darf man keine High Performance erwarten, aber ein Testlauf gelingt damit schon für 25€. Die Lumen-Angabe in der Produktbeschreibung trift in den wenigsten Fällen bei den China-Chips zu.


    Erfahrung was speziell gelbe LEDs in der Leistungsklasse betrifft habe ich zwar nicht, aber ich kann dir sagen, dass NDL so ziemlich die effektivsten Lichtquellen sind. LED Chips die ein annährend gutes Lumen zu Watt Verhältniss haben sind dann gleich teurer und dann bleibt die Frage ob die Kosten so gravierend niedriger sind, im Vergleich zur Anschaffung der NDL. Zudem ist die Haltbarkeit von billigen Chips doch deutlich schlechter, weshalb langfristig nur teure Marken-LEDs in Frage kommen.


    Gruß Hxg135

  • Moin,


    so schlecht wie billig sind die "bunten" asiatischen LEDs i.d.R nicht, jedoch solltest du beim Thema Lichtausbeute, im Vergleich zur Markenware, auch keine Wunder erwarten... mit einer entsprechend dimensionierten Kühlung halten die eine Weile, wobei das bei einem wahrscheinlich eher kurzen Einsatz im Theater eher die Nebenrolle spielen wird.