Blue Control Nachbau (Royalblau) zur Behandlung von Neurodermitis

  • Hallo Zusammen,
    In diesem Bericht wurde ja ebenfalls schon ein Projekt in diese Richtung vorgestellt:
    Selbstversuch - blaues Licht für weniger Schlaf und zur Besserung bei Neurodermitis


    Die Entwicklung meines Projektes hat sich vorallem mit Hilfe von einem netten User eines anderen Forums realisiert- dort bekommt Ihr auch diverse weitere Infos:
    http://www.ledhilfe.de/viewtopic.php?f=34&t=23396


    Prolog:
    Das Phillips Gerät "Blue Control" teste ich gerade und muss sagen, dass ich bereits in der Armbeuge sehr gute Erfolge in kurzer Zeit (~2Wochen?) erreicht habe.. Die Neurodermitis verschwindet, der Nebeneffekt ist nur, dass die Haut bräunt..Das Cortison konnte ich an dieser Stelle schon komplett absetzen. Das Gerät wird handwarm, das Licht erzeugt eine wahrnehmbare Wärme auf der Haut. Die Bestrahlungszeit beträgt 30 Minuten. Was mich stört: Nach 3x Behandlung ist das Akku leer.. Es kann immer nur eine Stelle behandelt werden (30 Minuten) .. Bei mehreren Stellen erhöht sich schnell die Zeit pro Tag!
    Mein Ziel war es deshalb, das Gerät zu vervielfältigen... Netzteilbetrieben, mit mehreren Leuchteinheiten, mit der Option auf Akku umzustellen. Denn mehrfach 400€ für das Phillipsgerät auszugeben geht für mich nicht - außerdem will ich die Größe der Beleuchtungseinheit selber wählen (Punktuelle Stellen versus Flächen-Beleuchtung).


    Anforderungen:
    - 453nm dominante WellenlängE
    - Kein UV-Licht
    - Leistungsdichte: 200 mW/cm² (max.) //40 mW/cm² (durchschnittlich))
    - Max. Tagesdosis: 90 J/cm² pro betroffene Hautstelle


    Was habe ich verbaut:
    LED: Cree XT-E, royalblau, 500mW, mit Platine (10x10mm)
    KSQ: Meanwell LDD-350LW Konstantstromquelle
    Plexiglasscheibe: PLEXIGLAS® GS (allround) Farblos 0F00 GT oder PLEXIGLAS® UV 100 (Gallery) Farblos 0A570 AR
    Kühlkörper: SK81/75/SA Kühler extrudiert grill schwarz L75mm W100mm
    Netzteil: MEAN WELL OWA-60E-24


    Damit ergibt sich:
    "bei 4mm Abstand würde der Leuchtfleck ca. Ø22mm groß sein --> Fläche = ca. 3,8cm² --> @ 350mA beträgt der Output = 100% --> ca. 500mW --> Bestrahlungsstärke = ca. 131,6mW/cm²"Damit ergeben sich 11,4Min/Tag Bestrahlung um auf 90J/cm² zu kommen ("90.000mW/cm² / 131,6mW/cm² = 683,89s --> ca. 11,4 Minuten." Quelle: LEDHILFE User Achim H)


    Aufbau
    Die LEDS werden in Reihe verlötet und mit einem Klebepad auf dem Kühlkörper in dieser Formation angebracht:
    http://www.ledhilfe.de/download/file.php?id=27864
    http://www.ledhilfe.de/download/file.php?id=27865
    Ursprung: LEDHILFE User Achim H


    Das Gehäuse werde ich zeichnen und dann 3-D-drucken.

    Hier sind wir noch in der Entwicklung. Die Plexiglasscheibe dient übrigends ebenfalls dazu, mögliche geringere UV-Mengen rauszufiltern. Das Gehäuse soll per Hohlstecker einsteckbar sein - so kann man schnell zwischen Netzteil/Akkubetrieben wechseln.


    Aktueller Stand:
    Die LEDS sind schonmal verlötet:

    Bis auf die mittlere Funktionieren auch alle schonmal (LED Kaputt oder noch nicht richtig verlötet?)


    Die LEDS erzeugen mit 350mA zuviel Wärmestrahlung.. Die Haut wird dadurch unangenehm warm - hier muss entweder eine andere KSQ her oder eine aktive Kühlung oder ein höherer Hautabstand oder eine getaktete Belichtung? Was sind hier eure Ideen?


    To be continued...
    Bei Updates geht es hier weiter, ich freue mich über regen Austausch und eure Ideen!
    Ein großer Dank an Achim (anderes Forum) ohne den ich nicht so weit wäre!


    Fragen:
    Gibt es eine Schutzbrille um sich vor zufällig sichtbarem blauem Licht zu schützen?


    LG,
    Advanced

  • Die XT-E kann sogar bis 1500 mA bestromt werden :D
    Bis an diese Grenze würde ich aus thermischen Gründen zwar nicht gehen, aber 1A sind schon machbar. Allerdings würde ich die LEDs dann nicht mit Klebeband fixieren, sondern entweder verschrauben oder mit speziellem Wärmeleitkleber aufkleben.
    Dann kannst du die Belichtungszeit auf ein Drittel runterfahren. Die Haut sollte sich mit einem kleinen Lüfter kühlen lassen. Ist dann der selbe Effekt, wie Sonnenbrand, den man bei leichtem Wind nicht bemerkt. Als Schutzbrille sollte sich eine normale Sonnenbrille verwenden lassen. Oder eine Schweißerbrille, da beim Lichtbogenschweißen auch ein Haufen UV Strahlung dabei ist, die weggefiltert werden muß.

  • 1 A scheinen mir aber schon recht viel... Der Kühlkörper geht jetzt bei 350mA schon auf ~40-45°C. Außerdem weiß ich nicht, ob eine solche Intensität und Zeitverkürzung den gleichen Effekt erzielt.. Nichts desto trotz gefällt mir die Idee der Hautkühlung gut! Ist die Frage wie man das am besten realisiert. Ggf. könnte man Luftkanäle in das Gehäuse einbauen und mit kleinen Lüftern arbeiten.
    Hast du da eine Schnittige Idee? Das Gerät soll so flach wie möglich bleiben damit es mit einem Gurtband z.B. am Arm fixiert werden kann.

  • Hm, du könntest den KK mit den LEDs per Lüfter zwangskühlen und dessen Luftstrom gleich auf die Haut umleiten. Dein KK hat 100mm Seitenlänge, wenn du einen 120mm Lüfter quasi wie einen "Pilz" da rundum 10 mm überstehen lässt, dann sollte das langen. Der Lüfter braucht garnicht volle Pulle drehen. Wenn der ein leichtes, gerade noch wahrnehmbares Lüftchen erzeugt, dann heizt sich der KK auch nicht so auf, sprich, dessen Abluft wird auch nicht unangenehm sein. Sie wird dann sicherlich nahe der Körpertemperatur liegen und damit angenehm sein.
    Bei voller Lichtintensität könnte man eine Art Körperscanner daraus bauen. Eine Aluschine, die per Zahnriemen quer zum Körper fährt 8)
    Ich bin nicht so der Experte, sind das mehr punktförmige Behandlungen, wie bestimmte Gelenke, oder sind großflächige Areale, wie Bauch oder Rücken betroffen? Royalblaue LEDs werden ja auch in der Pflanzenaufzucht eingesetzt, sind also preiswerte Massenware. Wenn's großflächiger mit weniger Intensität sein soll, müßte man mal schauen, ob es royalblau auch als Midpower LEDs z.B. in Bauform 5630 gibt. Dafür gibt es sehr preiswert aus China Alukernplatinen.
    Sowas hier z.B. https://de.aliexpress.com/stor…=2114.12010612.0.0.DCw19A
    Ich habe mit den 50mm Platinen schon Erfahrungen gesammelt
    50mm LED Spots mit 14x 5630 LEDs

  • Die LEDS erzeugen mit 350mA zuviel Wärmestrahlung.. Die Haut wird dadurch unangenehm warm - hier muss entweder eine andere KSQ her oder eine aktive Kühlung oder ein höherer Hautabstand oder eine getaktete Belichtung? Was sind hier eure Ideen?


    Nein, das tun sie nicht. Woher soll die Wärmestrahlung denn kommen, erst recht bei nur 350mA? Selbst wenn wir mal annehmen würden, dass sich die LEDs auf 200°C erwärmen, bei der kleinen Fläche strahlen sie gegenüber der normalen Strahlungsleistung einen verschwinden geringen Anteil ab. Aber davon sind sie sogar sehr weit entfernt.


    Was du spürst ist schlichtweg die Wärme durch Absorbtion des blauen Lichtes, welches wiederum auch sehr gut von Gewebe absorbiert wird. Wenn ich mir deine Zahl von 132mw/cm² nehme, dann sind das ja 1,3kW/m², was über der Strahlungsintensität der Sonne bei 90° und absolut freiem Himmel liegt. Dazu kommt wie gesagt die sehr große Absorbtion. Da ist es kein Wunder, dass du nach einiger Zeit eine sehr starke Wärme spürst.


    Geringerer Strom oder eine getaktete Belichtung läuft also darauf hinaus, dass man sich "waschen will ohne sich nass zu machen". Sprich: Die Strahlungsdosis würde runter gehen. Am effektivsten wäre wohl ein Luftstrom der über die Haut streicht.

  • Danke für diese super Erklärung. Wie würdest Ihr die Umsetzung für die Dimmbarkeit durchführen?
    In dem anderen Forum wurde mir empfohlen, dafür eine kleine Platine zu bauen die eine Dimmbarkeit von 0-100% gewährleistet.
    Einfacher wäre es einen Dimmer für meine KSQ zu kaufen oder eine kleinere KSQ denke ich. Was könnt Ihr da empfehlen?


    @Superluminal
    Interessant, dass du mit diesen Fertigplatinen arbeitest. Allerdings konnte ich bisher keine passenden LEDS in Royalblau finden (5630) - hast du da bessere Quellen?

  • Ich habe gestern mal alles, was ich so kenne, durchgeguckt. Leider kann ich da auch nichts passendes finden. Aliexpress, TME und Digikey habe ich geguckt. Dabei gibt es in Bauform 5730 (ist mit 5630 weitestgehend identisch, nur das die keine 4 kleinen Beine, sondern 2 breitere Zungen haben) Sonderfarben, wie magenta, eisblau und UV.
    Können die Chinesen auf Nachfrage garantiert liefern. Es ist nur immer die Frage, wie verlässlich deren techn. Daten sind. Die schreiben dir ins Danteblatt alles rein, was du lesen willst :P

  • Heute habe ich mir aus alten Resten eine Leuchte zum Härten von Acrylharz gebaut. Laut Händler des Harzes ist die Härtung sowohl im UV- als auch im Blaulichtbereich möglich. Die Leuchte besteht aus einer 20mm dicken und 15cm langen AlMgSi05-Stange, wobei auf einer Seite eine Cree XR-E UV drauf ist (Von LED-Tech vor 8 Jahren oder so zum Testen bekommen) und auf der anderen Seite einer Cree XT-E Royalblau. Sozusagen um beide Wellenlängenbereiche zu testen.


    Mir geht es dabei um große Intensitäten, damit die Härtung nicht lange dauert, und so betreibe ich die XR-E mit 1A und die XT-E mit 2A. Drumherum ist noch ein Reflektor, sodass in etwa 2,5cm Entfernung der Brennpunkt liegt. Die XT-E erzeugt in der Entfernung so eine Intensität, dass ich auf der Haut in einigen Sekunden einen brennenden Schmerz spüre, wie bei einem Brennglas unter der Sonne. Selbst Schrumpfschlauch kann man damit bearbeiten.:D

  • Das finde ich nicht weiter verwunderlich, denn den brennenden Schmerz merkt man bei kurzem Abstand schon mit 350mA... Dementsprechend kann man für eine Hautbehandlung nur drosseln.. Ich suche dafür noch einen geeigneten Dimmer, finde aber aktuell nichts - Habt ihr hier eine Idee?


    Noch eine Info:
    Die Kunststoff-Beschichtung auf der LED wird bei Nutzung(~50°C) butterweich.. dadurch das meine Plexiglasscheibe direkt auflag, sind diese Kuppeln alle weggebröckelt/verformt,..
    Es muss also zwangsläufig ein Abstand zwischen Plexiglasscheibe und LEDS hergestellt werden!

  • Hängt auch maßgeblich davon ab, was für eine KSQ du verwendest und ob die dimmbar ist.
    KSQ ohne Dimm-Option - sieht eher schlecht aus
    KSQ mit integriertem Netzteil - genauer Blick in die Unterlagen, kann vom einfachen Poti über eine Analogspannung von 0-10V oder PWM so ziemlich alles dabei sein.
    Niederspannungs-KSQ mit Dimm-Eingang - gibt es mit Analogspannung und PWM Eingang
    simpler Vorwiderstand an Konstantspannungsnetzteil - PWM über einen Power-MOSFET
    Daneben ist auch einen Modifikation der KSQ, nämlich der Wechsel des Shut-Widerstandes eine mögliche Option.

  • Die von dir verwendete KSQ kannst du sehr einfach per PWM dimmen, indem du mit einem kleinen Transistor den Eingang auf Masse ziehst. Der (LM)555, oder jeder andere kompartible 555 Timer IC kann das. Scrolle mal im folgenden Link ganz runter, da ist eine passende Schaltung:
    Leiterplatten für PWM-Dimmer / Drehzahlregler abzugeben
    Statt dem "dicken" MOSFET kommt ein kleiner npn Transistor BC546 o.ä. da ran. Statt des Gate gehts auf die Basis, der Basiswiderstand wird auf ca. 1K erhöht, der Pull Down Widerstand (Gate - Masse) entfällt. Die eingezeichnete Diode am Verbraucher brauchst du auch nicht.
    Emitter an Masse, Basis, statt Gate und der Kollektor geht auf den Dim Eingang.
    Da du 6 LEDs in Reihe betreibst, verwendest du vermutlich ein 24V Netzteil. Da der 555 als absolutes Maximum nur 18V verträgt (über 15 sollte man nicht gehen) ist der 7812 Spannungsregler ebenfalls notwendig.