indirekte Beleuchtung über U-Profil Stahlträger aus abgehängter Decke

  • Hallo liebe Lichtprofis,


    ich bin seit 1 1/2 Jahren dran ein 50er Jahre Haus komplett in Eigenleistung zu sanieren. Massive Selbstüberschätzung, die mit konsequentem Freizeitverzicht allerdings kompensiert werden kann :)
    Das Projekt hat von einem Bekannten bereits den Namen "Bonsai-Lofts" erhalten, da ich auf recht kleinem Raum versuche alles umzusetzen, was man normalerweise eher in großzügigen Penthousewohnungen vorfindet.
    Als BWLer hab ich mir alles selbst beigebracht und war überrascht, dass meine 2 linken Hände als Linkshänder auf dem Bau eigentlich ganz gut zu gebrauchen sind. Elekrik, Zu-/Abwasser sind komplett neu drin, Dachausbau mit Dämmung und Dachfenstern und so Kleinigkeiten wie Bäder aufbauen und fliesen, Schornstein über 3 Stock abreissen, komplett neue Raumaufteilung(wobei ich eine massive Abneigung gegen Wände entwickelt haben muss, denn es sind irgendwie kaum noch Räume übrig), Holzwurmbekämpfung, unliebsame Schwämme loswerden(verbreiteter Hausporling), Kamin bauen, Dielenboden aufmöbeln(hätt ichs gewusst wieviel Arbeit drinsteckt hätt ich nen Teppich draufgelegt) und dann noch der übliche Renovierungskram wie Böden verlegen, Tapezieren etc. sind mehr oder weniger fertig.
    Auch das Beleuchtungskonzept steht. Habe in ein paar Räumen normale Deckenleuchten vorgesehen, im Bad und imWohnbereich(offener Wohn-Ess-Kochbereich mit offener Galerie über Essbereich) viele Spielereien mit indirekten Beleuchtungen, Deckenspots, Strahlern ins Gebälk der Galerie etc. vorgesehen. Die Verkabelung dafür und die Verkleidung der Decken, Wände etc. sind soweit fertig.


    Diese Woche hab ich nen Stahlträger eingebaut bekommen (da hört selbst bei mir DIY auf). Absichtlich massiv überdimensioniert, damit er gestalterisch was hermacht. Und da kommt das Beleuchtungskonzept ins Spiel.
    ]o[ so sieht der Träger im Querschnitt aus. Das o ist ein 14cm Holzbalken, der von beiden Seiten ein 18 cm hohes U-Profil verpasst bekommen hat. Das ganze ist 5,30 lang und steht an den Enden auf fetten Stahlstützen. Erinnert irgendwie an ne Bahnhofshalle aus dem 19. JH. und war auch so gedacht. Der Stahl ist unbehandelt und leicht angerostet und wird ab dem richtigen Verrostungsgrad einfch mit Klarlack versiegelt. Die polierten Edelstahlverschraubungen an 5 unten angebrachten Trägerplatten geben nen guten modernen Kontrast.
    Den 4x14cm Zwischraum unter dem Balken und zwischen den Trägern hab ich gestern abgehangen und verkabelt für 4 LED Spots. Sobald ich verputzt hab können die rein.


    Auf der einen Seite des Trägers ist die offene Galerie, auf der anderen Seite verschwindet eine abgehängte Decke im oberen Drittel im Stahlträger.
    Und da bin ich etwas ratlos.
    Die Decke wird ca 6,5 cm von oben in den Träger reichen und 11,5 cm des Trägers sind noch unterhalb der Decke. Aus der Decke soll über die komplette Länge eine indirekte Beleuchtung in den Träger strahlen.
    Den horizontalen Abstand der Decke zum Stahl hab ich mit ca. 5 cm veranschlagt, da so die maximale Öffnung für die Beleuchtung möglich ist, ohne am Stahlträger vorbei in die abgehängte Decke schauen zu können.
    Für die Beleuchtung hab ich eine Unterkonstruktion im 45 Grad-Winkel geplant, damit das Licht gut in den Träger hineinstrahlt.
    Diese Beleuchtung ist zusammen mit den Spots unten im Träger und mit Spots auf der anderen Seite der Galerie als "Grundbeleuchtung" zusammengeschalten. Eine Art Flurbeleuchtung, wenn man die Wohnung betritt. Diese Beleuchtungseinheit soll über ein Relais im Schaltkasten (Eltako Dimmschalter) dimmbar sein.
    Von der Wohnungstür sind es ca. 1,20m bis zum Träger und im Korridor bis zum Träger ist keine Deckenbeleuchtung geplant. Die indirekte Beleuchtung aus der Decke wäre also das einzige Licht in diesem Korridor. Erst die Spots unten im Träger ca 1,30m von der Wohnungstüre sorgen für stärkere Beleuchtung.


    Die Punkte, bei denen ich unsicher bin sind folgende:


    -Welches Leuchtmittel bietet sich für diese indirekte Beleuchtung grundsätzlich an?


    - Bekomme ich das Licht überhaupt so hell, dass aus dem dunklen, rostigen Träger noch etwas Licht reflektiert, damit der Flur nicht dunkel wirkt? Natürlich soll es nicht taghell werden dadurch, aber die 1,20m bis zur Wand sollen in meiner Vorstellung ganz dezent erhellt werden. Wenn man in dem Stahlträger nur eine Effektbeleuchtung erzeugen kann, dann ists auch schön, aber dann muss ich noch eine zusätzliche Deckenleuchte im Flur einplanen.


    - Dimmbarkeit: es wären 3 Lichtgruppen über den Dimmschalter zur "Grundbeleuchtung" zusammengefasst. Die Spots unten im Träger, weitere Spots am Ende der Galerie und die indirekte Beleuchtung im Träger.
    Da hab ich ein wenig Sorge, dass die gewünschte Leuchtkraft der einzelnen Gruppen bei unterschiedlichen Dimmstufen nicht zusammenpasst. Also bspw. die indirekte Beleuchtung bräuchte volle Power, um zu wirken, während die Spots auf dieser Stufe wirken wie im OP-Saal.
    Mein Ansatz hierzu wäre die indirekte Beleuchtung mit sehr starker Leucktkraft auszulegen, da man die Spots viel leichter austauschen kann, wenns nicht zusammenpasst.
    Alternativer Ansatz wäre die indirekte Beleuchtung mittles Fernbedienung separat zu steuern, was ich aber schade fände, da man dann nicht einfach mit einem Schalter alle gleichzeitig einschalten und dimmen kann. Oder gibt es eine Möglichkeit die indirekte Beleuchtung per Fernsteuerung separat zu dimmen, obwohl alle 3 Gruppen am selben Stromkreislauf hängen?
    Was denkt ihr?


    -Qualität: die indirekte Beleuchtung ist später fest verbaut in der abgehängten Decke. Habe lange überlegt, komme aber auf keine gute Idee für einen Wartungsschacht oder ähnliches. Müsste also einen Teil der Decke abreisen, wenn etwas kaputt geht. Von daher sollte das verbaute Material in allen Komponenten so langlebig wie möglich sein.
    Hat hier jemand Tipps?


    -zur Unterkonstruktion der abgehängten Deck: Passt der Neigungswinkel des Leuchtmittels von 45 Grad oder ist es besser ihn flacher zu wählen, damit mehr in den oberen Teil des Raums zurückgestrahlt wird?


    Hoffe es hat sich jemand bis hier hin lesenderweise durchgekämpft und hat ein paar Tipps parat.
    Meine Kamera im Telefon hat vor lauter Baustellenstaub den Geist aufgegeben. Sobald möglich werde ich mal ein paar Bilder einstellen, damit man sichs besser vorstellen kann.


    Liebe Grüße
    wowbagger

  • Willkommen im Forum.
    Bin erst mal vom langen Text etwas verwirrt.
    Alle Achtung von dem , was du bis jetzt geleistet hast.
    Wen ich auch gleich mal einen kleinen Baufehler gesehen habe. :whistling:
    Wir haben selbst ein Haus von 1900 und wissen, was da alles zum Vorschein kommen kann.


    Zu deiner Beleuchtung kann ich noch nichts sagen.
    Bin noch am lesen und Bilder scrollen um zu verstehn was du möchtest.

  • Nun, du hättest auch noch gleich schreiben können, dass der Träger Schwarzstahl ist. Mal davon abgesehen, dass ich erst mal nicht glaube, dass der in der Wohnung ohne weiteres effektvoll rostet, wird der ziemlich wenig Licht reflektieren. Klar kann ich auch einfach 10x soviel Licht reinstrahlen, aber ob das sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln.


    Bei den anderen Punkten bin ich noch nicht durchgestiegen, was du so meinst. Außerdem: eine ultimative Qualität, die nie versagt, wirst du nicht bekommen. Kein Ahnung, was du an indirekter Licht verbauen willst, aber an die Elektronik sollte man rankommen, und sei es über den Ausbau der Lichtquellen.


    Und ich habe auch einen "Baufehler" entdeckt: da sind noch Heizkörper :D

  • Vielen Dank für die Antworten. und ja, mich kurz zu fassen ist nicht meine Superkraft.
    Ich weiß nur zu gut, wie viele Baufehler sich auf den Bildern verstecken, würde mich trotzdem interessieren, was du so schnell entdeckt hast :D
    Beim Rosten des Trägers kann man gezielt nachhelfen ;)


    Auf den ersten beiden Bildern sieht man die Toilettentüre und die Wohnungstüre. Das Licht soll aus der abgehängten Decke auf der kompletten Länge in den Stahlträger leuchten und Richtung Türen reflektieren.
    Danke schonmal für die Einschätzung, dass wohl sehr wenig reflektieren wird.


    Wie sieht es von der technischen Seite aus:
    gibt es die Möglichkeit bei 3 Leuchtengruppen, die parallel geschalten und über einen Dimmschalter (Relais im Sicherungskasten) dimmbar sind, dann eine Gruppe davon nochmal separat zu dimmen per Fernsteuerung?

  • würde mich trotzdem interessieren, was du so schnell entdeckt hast


    Kreuzfugen in der Gibswand sind unbedingt zu vermeiden.
    Tapeten werden wohl halten da sie sich etwas mitdehnen.
    Rauputz wird dir reißen.


    Das Licht soll aus der abgehängten Decke auf der kompletten Länge in den Stahlträger leuchten und Richtung Türen reflektieren.


    Da wir nichts reflektieren. Da für ist der Träger viel zu dunkel.
    Mir persönlich wäre der Träger auch zu hässlich.
    Mein Schwager hat ihn ws und dort ein Led-Band eingelegt.
    Rechts und Link hat er auch 2 Stahlstützen.
    Die ruhen auf aufgemalten Marmorsäulen.