365nm und 505 nm in einer DUO-LED verfügbar?

  • Hallo zusammen,


    ich arbeite mit LEDs in der chemischen Grundlagenforschung-Photochemie. Für diese Zwecke bin ich gerade auf der Suche nach einer LED mit zwei spezifischen Wellenlängen. Ich finde bei meiner Suche verschiedenste übliche Kombis von rot/grün rot/grün/blau etc in einer DUO-Led. Ich bräuchte aber explizit 365nm und 505nm (jeweils +- nm möglich) in einer LED kombiniert, die ich von UV zu blau und zurück schalten kann. Ich brauche keine Kombi aus beiden Farben.



    Gibt es so etwas?

  • Wäre mir nichts bekannt. Sowas lässt sich sicherlich auf Kundenwunsch fertigen - für Geld tun die fast alles! :P
    Warum müssen die denn überhaupt in einem Gehäuse stecken? Damit eine Kollimatoroptik ausreicht? Selbst bei einer Duo LED sitzen beide Chips nicht über- sondern nebeneinander. Völlig scharf wird der Lichtkegel also trotzdem nicht. Ein leichtes Schielen ist immer dabei. Wie hell müssen denn die beiden LEDs sein und wieviel Abstand ist zu tolerieren?
    Ein gängiges Gehäuse im Bereich 3-5 Watt wäre 3535. Die Außenabmaße sind so groß, wie ein Streichholzkopf. Wenn davon 2 nebeneinader langen, dann beschränkt sich das Problem schon mal auf das beschaffen beider Einzel-LEDs, der Fertigung einer Alukernplatine und deren Bestückung, was man mit ein wenig Übung sogar zu Hause auf dem Ceranfeld hinbekommt :)

  • Wenn man das Ganze nur einmal braucht, kann man auch einfach zwei 16mm Platinen zu zurechtfeilen, dass beide LEDs quasi ohne Abstand nebeneinander sind.
    Wenn man vor diese LEDs eine gemeinsame Linse packt, hat man im Grunde fast das Selbe wie in einer 5mm Duo-LED, nur größer

    A Christian telling an atheist he is going to Hell is about as scary as a small child telling an adult they wont get any presents from Santa.

    Bin kein RGB-Freund

  • Folgend ein Bild meiner Belichtungsapparatur. Hier sollen 96 LEDs aufgebracht werden, 12 pro Reihe und 8 pro Spalte.
    Mit diesem LED-Array sollen 96 einzelne kleine Pröbchen in einer sogenannten 96-Well-Platte beleuchtet werden. Auch hier folgend ein Foto. Der Platz (Durchmesser Probenplatz ist 7mm, Abstand Mitte Probe zu Mitte Probe ist 9mm) ist ziemlich beschränkt, deshalb die Idee beide Wellenlängen in eine LED zu packen. Die 5mm Bauform klappt hier noch prima.
    Ist kein Problem, wenn ein "Schielen" dabei ist, solange alle Proben in gleicher Weise belichtet werden.


    Als Chemieing. sind meine Elektronikbastelfähigkeiten leider nur auf die Basics begrenzt, glücklicherweise haben wir eine Elektronikwerkstatt. Die Apparatur soll kein Einwegprodukt sein, deshalb werde ich mich mit dem Bauvorschlag von Superluminal an meine Kollegen wenden und bei Erfolg hier wieder berichten.


    Vielen Dank schon mal für die kompetente Hilfe. Sollte jemand noch eine Idee haben, bzw. auch gerne eine Firma, die mir die LED nach Kundenwunsch bauen könnte, jederzeit gerne her damit.

  • Wie wäre es mit starken LEDs der gewünschten Wellenlänge und 96 Lichtleitern?
    Damit könntest du dich von der sehr einschränkenden 5mm-Bauweise verabschieden

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  • Lichtleiter ist so eine Sache, der Teufel steckt im Detail. Ich weiß nicht, ab welcher Wellenlänge Glasfaser "zumacht"
    Gut, es gibt auch Polymerfasern, die UV durchlassen, aber UV lässt LWL Fasern altern und es ändern sich schleichend die optischen Eigenschaften.
    Ich habe 8 Jahre in der Halbleiterei als IH bei den Plasmaätzern gearbeitet. Teilweise wurden Ätzprozesse über spektrale Endpunkterkennung gefahren. Wenn eine Schicht runtergeätzt war, dann änderte sich das Spektrum, was ausgewertet wurde. Auf einem Prozess, der UV auswertete, bekamen wir nach 2-3 Jahren auf einmal schleichend Probleme - die verschwanden, als der LWL ausgetauscht wurde ;)
    Welche Strahlungsintensität benötigst du denn? Es macht ja z.B. einen Unterschied, ob du nur eine Luminiessenz anregen willst, oder ein Polymer aushärten willst. Eventuell brauchst du ja garnicht so viel Strahlungsleistung und die fraglichen Wellenlängen gibt es auch als kleinere SMD Bauform. Wo nicht viel Leistung ist, langt auch eine dünne FR4 Platine. Bzw. wie lange soll die Probe belichtet werden? Für Bruchteile einer Sekunde anblitzen ist was anderes, als 20min belichten ;)
    Ersteres geht mit einer höheren Impulsleistung, da die Wärmekapazität der LED und der Anschlüsse ausreichend ist, das es zu keiner Überhitzung kommt.


  • Hier sollen 96 LEDs aufgebracht werden, 12 pro Reihe und 8 pro Spalte.
    Mit diesem LED-Array sollen 96 einzelne kleine Pröbchen in einer sogenannten 96-Well-Platte beleuchtet werden. Auch hier folgend ein Foto. Der Platz (Durchmesser Probenplatz ist 7mm, Abstand Mitte Probe zu Mitte Probe ist 9mm) ist ziemlich beschränkt, deshalb die Idee beide Wellenlängen in eine LED zu packen. Die 5mm Bauform klappt hier noch prima.
    Ist kein Problem, wenn ein "Schielen" dabei ist, solange alle Proben in gleicher Weise belichtet werden.
    Als Chemieing. sind meine Elektronikbastelfähigkeiten leider nur auf die Basics begrenzt, glücklicherweise haben wir eine Elektronikwerkstatt. Die Apparatur soll kein Einwegprodukt sein, deshalb werde ich mich mit dem Bauvorschlag von Superluminal an meine Kollegen wenden und bei Erfolg hier wieder berichten.
    Vielen Dank schon mal für die kompetente Hilfe. Sollte jemand noch eine Idee haben, bzw. auch gerne eine Firma, die mir die LED nach Kundenwunsch bauen könnte, jederzeit gerne her damit.


    Hallo,
    sich LED kundenspezifisch herstellen zu lassen, wird sicher einiges kosten und einigen Aufwand machen.
    Ist IMHO aber gar ncht nötig. Eine einfache Suche ergibt sehr schnell, dass es beide Wellenlängen als SMD-LED gibt.
    z.B. 505nm: https://www.mouser.com/ds/2/14…11-21UBGC-TR8-1166031.pdf
    z.B. 365nm: http://optoelectronics.liteon.com/upload/media/media/New Products/Datasheete/LTPL-C034UVHXXX UV 3535 Lens type Series_Ver3.4_20150723.pdf
    Die 505nm-LED in 1206 sind ja noch recht klein, dagegen sind die 365nm in Größe ca. 3,5x3,5mm vergleichsweise schon etwas größer.
    Aber auf einen Durchmesser bis max 9mm bekommt man schon mind. 2 LED je Wellenlänge unter.
    Wenn man dann diese Blende vor den LED besser wegläßt, so dass sich die benachbarten LED in ihrem Abstahlwinkel gut überlappen, sollte die Intensität auf paar cm Abstand recht homogen werden. Je größer der Abstand, desto homogener.
    Bleibt also nur die rel einfache Aufgabe, eine große LPL mit den Footprints der LED zu versehen und diese zu verdrahten.
    Rückseitige Kühlung ist wahrscheinlich sinnvoll (abhängig von der erforderlichen Lichtleistung).
    Evtl. sollte man im Randbereich die Platte ein gutes Stück überstehen lassen, damit auch hier die Helligkeit nicht unzulässig abfällt.
    Gruß Öletronika

  • Zu Superluminal´s Frage zur Belichtungszeit und Strahlungsleistung:


    Die Belichtungszeit ist max. 2 Minuten ungepulst. Es geht nur um die Anregung eines Zustands.
    Momentan arbeiten wir mit folgenden LEDs, die eine ausreichende Strahlungsleistung für unsere Zwecke zeigen:


    Roithner Lasertechnik:
    XSL-365-3E, 365 nm, 2.4-6.0 mW at 20 mA, 30°, 3 mm clear UV-resistant epoxy


    B3B-443-B505, 505 nm, 4 cd at 20 mA, 15°, 3 mm clear epoxy

  • Also Quarzglas-Fasern dürften kein Problem haben die 365nm weiter zu leiten. Kunststoff-LWL anscheinend aber schon. Habe gerade ein 25cm langes Bündel solcher Fasern einmal an die oben erwähnte Liteon 365nm LED gehalten und einmal an eine mit 385nm vom selben Hersteller. Subjektiv kommt bei der 365nm-LED am Ende der Fasern viel weniger raus als bei der 385nm-LED. Aber das ist jetzt natürlich keine richtige Messung, sondern nur ein schneller Vergleich mit dem Auge.


    Je nach Quelle fängt PMMA, das Material von normalen Kunsttoff-LWL, bei 350-380nm an ordentlich zu absorbieren. Schwer zu sagen, ob das bei kurzen Entfernungen trotzdem klappen kann bzw. wie es mit der Dauerhaftigkeit ist, wie Superluminal es schon erwähnte. Was die reine LED-Umsetzung angeht, so bietet sich dafür ja die RGB-Platine für Cree XP-E LEDs dafür an. Die Emitter sind da direkt nebeneinander und man könnte dort die erwähnte Liteon 365nm-LED sowie die Prolight Opto 505nm PK2N-3LCE-SD drauf löten, da beide LEDs die 3535-Bauform haben und so kompatibel zum XP-Footprint sind.