Klingeldraht ausreichend belastbar?

  • Hi,


    ich hab mal wieder eine Frage. Ich würde gern die drei Schiebeelemente meines Sideboards mit jeweis einer rebel in Warmweiß beleuchten. Die drei Schiebelemente werden in einer großflächigen Aluleiste geführt, die gleichzeitig ein recht guter Kühlkörper wär. Die 3 rebels sollen in Reihe an KSQ LT-1087 angeschlossen werden. Das große Problem besteht jetzt darin die Kabel von der Aluleiste hinter das Sideboard zu bringen, dieses ist komplett nach hinten geschlossen und da das Sideboard ziemlich hochwertig ist, möchte ich auch keine Löcher rein bohren. Die ideale Lösung währe jetzt wenn Klingeldraht (den ganz dünnen!) nehmen könnte, den könnte ich am Rand in einem Spalt rauslaufen lassen, ohne dass das wesentlich den Anblick stört.


    Bin mir jetzt aber nicht sicher, ob der Draht für 10V und 350mA geeignet ist? Im wesentlich würde er doch nur zu heiß werden, dann wüsste ich, dass der Querschnitt zu gering ist. Bei Wiki ist bei Klingeldraht angegeben das diese zu einer Gleichspannung von 120V geeignet sind, da würde ich ja deutlich drunter liegen. Die Querschnittsfläche meines Drahtes beträgt etwa 0,2 mm²


    Noch eine Frage, kennt jemand eine KSQ wie die LT-1087 die geeignet ist um 2 HP Leds mit 700mA in Reihe zu betreiben, finds blöd da zwei getrennte kaufen zu müssen --> größere Umwandlungsverluste in dene einzelnen KSQ (denk ich mal) und höhere Kosten!


    P.S.: Hoffe das ich im Laufe der nächsten Woche mein Leuchtpanel mit Backlitfolie fertig bekomm, dann gibts ein Tutorial, mein "Bierdeckelpresenter" ist bereits fertig :thumbup:



    Gruß Natural

  • Also ich glaube kaum, dass so ein Klingeldraht so etwas aushält! Der hält vielleicht hohe Spannung aus, jedoch muss man auch auf den Stom achten. 10 Volt und 350 mA sind schon etwas! Und der Klingeldraht hat bestimmt auch einen sehr hohen Widerstand.


    Ich habe jetzt mal ganz kurz bei Deal Extreme gesucht, aber auch keine KSQ nach deinen Wünschen gefunden!

  • Also ich habe Kupferlackdraht mit 0,1mm und wenn ich da nur kurz mit dem feuerzeug drunter komme, bricht/fällt der ab.


    so hässlich sind normale kupferlitze-drähte doch auch nicht :D

  • Hab jetzt nochmal nachgerechnet. Hab ca. eine Stromdichte von J= 1,75 A/mm² laut dieser Quelle http://www.helukabel.de/pdf/ge…6__STROMBELASTBARKEIT.pdf dürfte ein J = 10 A/mm² zulässig sein!


    Hab den spezifischen Leitungswiderstand für eine 2m lange Leitung (2 m lang * 2 für hin und rück) auf 0,352 ohm bestimmt, was eine Verlustspannung von 0,1232V bei 350mA ergäbe, denke das liegt im Rahmen. Die Verlustleistung beträgt dann 0,043W auf 4m. Allerdings hab ich grad mal mit meinem Grundwissen aus Wärme und Stoffübertragung die Temperatur an der Innenseite der Plastikummantelung errechnet und bekommt da was um die 65°C raus. Is aber schon relativ spät, vielleicht hab ich mich auch verrechnet.

  • Moin,


    mal ganz grob und alle Faktoren weggelassen berechnet, kann man ganz einfach sagen...


    1,5qmm können in einer NYM-Leitung bei normaler Installation mit 16A belastet werden. Im Grunde genommen sogar noch mit mehr - aber die Sicherungen müssen bei 16A bei neuen Installationen sogar schon bei 13A auslösen.


    Also rechne ich 16A / 15 * 2 = ca. 2,1A


    Auch wenn diese Berechnung nur sehr grob ist, kannst Du die Leitung locker mit 350mA belasten. Was ich beim Klingeldraht nicht unbedingt machen würde, ist mit 230V zu fahren, da u.U. die Isolierung nicht gegen die "hohe" Spannung genügend isoliert.


    Anekdote aus Lehrtagen:
    Wir hatten den Auftrag eine Verkabelung im Wohnzimmer auszutauschen - als wir angefangen hatten wußten wir auch warum. Der Vorgänger hatte eine 0,8qmm Klingelleitung genommen und pro genutzte Ader zwei einzeladern genommen. Damit waren die 1,5qmm im Grunde genommen vorhanden und auch die Isolierung hat über 30 Jahre die Belastung mitgemacht....
    Das nur mal am Rande....

  • da u.U. die Isolierung nicht gegen die "hohe" Spannung genügend isoliert.

    10.000V können ja 1cm überspringen. Dann kann Netzspannung 0,23mm überspringen, was die Isolierung wohl locker übertreffen sollte!


    Mit Netzspannung ist eh nicht zu spaßen... Ich lasse generell meine Finger komplett davon!

  • Ich habe 0,02mm dünnen Kupferlackdraht und kann dort problemlos eine Rebel mit ihren 4V und 700mA bestromen. Da dürfte dein 0,2mm "dicker" draht das locker aushalten.


    Zitat

    die geeignet ist um 2 HP Leds mit 700mA in Reihe zu betreiben


    Du sprichst erst von 350mA und dann auf einmal von 700mA. Bedenke, das der Strom in Reihe immer gleich ist! Also 350mA.

  • Also die 0,2mm würden bei Freiluftverlegung bis 1A zuverlässig ausreichen (Rechnerisch mehr,aber man sollte immer mit einem großzügigen Sicherheitspuffer arbeiten)
    Die Leitung ist aber auf Holz verlegt. Da muß man noch etwas mehr puffer geben. Denke Ströme bis 700mA wären dann sicherheitstechnisch noch vertretbar. Primärseitig würde ich an der KSQ eine Schmelzsicherung anbringen, die dient dann zum Leittungsschutz im Defektfall (Nein,ksq und leds schützt die sicherung aufgrund ihrer Trägheit nicht, aber die Leitung)


    Wenn die KSQ bei den leds im Schrank verbaut ist, kommt die sicherung ans ende der klingeldrahtleitung,also da wo eingespeist wird.Dann kansnt du eine sicherung Typ flink 500mA nehmen


    Wenn die KSq nicht im schrank verbaut ist, mußt du die sicherung trotzdem an den eingang der ksq setzen,damit die ksq im fehlerfall ebenfalls ausgeschaltet wird, weil eine ksq nicht ohne Last laufen darf. in dem Fall mußt du den eingangsstromd er ksq messen, und 30% draufrechnen um die Sicherung zu bestimmen


    auf jeden Fall darf über den klingedraht nur schwachstrom laufen,keine Netzspannung,da die Isolation eben nur bis maximal 120 Volt (Ich würde sogar nicht unbedingt über 60 volt gehen bei solchen drähten) reicht.


    Wenn die ksq in die leitung einspeist, fließen 350mA @ 10 Volt, was die Leitung problemlos aushält.


    Wenn die ksq bei den leds sitzt und ihren strom aus diesem klingeldraht kriegt (dann bitte keine 230V ksq nehmen, sondern eine,die mit 12 volt oder so aus einem steckernetzteil gespeist wird), dann fließen auch i.d.r. je nach technik der ksq so um die 350mA bei ca. 12 Volt durch den draht , was ebenfalls kein Problem ist

  • Moin,

    auf jeden Fall darf über den klingedraht nur schwachstrom laufen,keine Netzspannung,da die Isolation eben nur bis maximal 120 Volt (Ich würde sogar nicht unbedingt über 60 volt gehen bei solchen drähten) reicht.

    Naja, sagen wir mal 100V sind kein Problem, denn wir haben gut 150 digitale Telefone inner Firma die über solche Leitungen angeschlossen sind - und die haben gut 100V - das klappt ohne Probleme - die 230V sind halt nicht ohne und sollten auch nicht über ein "Klingelkabel" geführt werden.
    Aber ich denke das hat der Ursprungsposter mittlerweile auch verstanden.... :rolleyes:

  • Hi,


    lange Rede kurzer Sinn. Belaste Deine 4m einfach mal ne Stunde mit 0,5A. Wenns danach noch alles so aussieht wie vorher dann passts ja. Man kann da viel rechnen, praktisch mal testen ist aber auch nicht verkehrt.


    Aber ich würde bei Deinem Vorhaben auch keine Bedenken haben. Da fällt mir ein das ich die PWM Fader Platine ja auf dem Steckbrett aufgebaut hatte. Da arbeite ich auch mit Klingeldraht zum stecken. Und letztens habe ich ja meinen 3,2A Test über diesen Klingeldraht gemacht. Naja, nach der halben Stunde ist der net mal warm geworden, aber gut, waren auch nur paar cm. Nicht mal das Steckbrett ist warm geworden, und die Steckbretter halten normal echt nicht viel aus.



    Gruß, Benny.

  • Scarred
    Ein Opalglaszylinder ca. 18cm x 100 cm mit 5x 1W LEDs in Reihe, leuchtet fast täglich seit mehr als 15 Monaten.
    Zwei Opalglaskugeln, 50 und 35 cm Durchmesser (RGB) 3x 1 Watt leuchten ebenfalls schon fast ein Jahr.
    Die Kabellängen sind ca. 9 Meter und 4 Meter. Es ist absolut kein Problem. Nimm einfach ein Netzteil und schließe
    es mit dem Draht kurz. (350 mA) Ich habe es über einige Stunden ausprobiert ohne Erwärmung des Drahtes.

  • Ganz einfach: So wie beim Kauf ^^ Selbst Spulendraht dürfte für ein paar Sekunden wenn nicht sogar länger geeignet sein. Ich habe mal zwei Q5 an zwei Drähten von einem geflochtenen Kabeln, wie man sie von manchen Trfos kennt, betrieben. Da wurd nix warm.
    EDIT: Da war jemand schneller