Das Thema DMX kommt ja immer wieder im Zusammenhang mit LED-Steuerung auf, leider wird aber manchmal o.T. in irgendwelche Themen geschrieben, andererseits findet man auf die Weise auch viele wertvolle Infos nicht mehr so einfach (wer hat jetzt gleich wieder wo welches Interface empfohlen...?) - daher habe ich hier mal einen Zusammenfassungs-Thread gestartet.
Der besseren Übersicht halber ist das ganze thematisch auf mehrere Beiträge aufgeteilt:
Inhaltsverzeichnis:
• Grundlagen (dieser Beitrag)
• DMX-Dimmer für LEDs (DMX-Empfänger)
• DMX-Interfaces/Lichtsteuer-SW für PC (DMX-Sender)
• Fertiggeräte (Sowohl Steuerungen/Lichtpulte wie auch Scheinwerfer etc.)
• Weitere Infos, Links, Helferlein...
Eine Bitte: wenn jemandem noch etwas dazu einfällt (also z.B. was zu den Grundlagen unbedingt noch dazu sollte, oder jemand hat ein Interface o.ä. gefunden, was hier noch nicht drin steht), dann bitte PN mit Kurzbeschreibung an mich, ich werde das dann in die passende Rubrik einfügen - selbstverständlich unter Nennung des Autors! - das ist besser, als wenn jeder hier ein paar kurze Beiträge mit nur nem Link o.ä. postet, da geht die Übersicht schnell wieder verloren.
Wo es Sinn macht, dass derjenige gleich selbst einen Beitrag anfügt: wenn dieser etwas umfangreicher ist, z.B. jemand hat irgendein Teil nachgebaut, und will Bilder, Erfahrungen, etc. dazu posten - dann aber bitte auf jeden Fall den Betreff so wählen, dass man das leicht zuordnen kann (z.B. "Nachbau Mini-DMX von Plischka, mit Bildern" oder "Probleme mit Schaltung xy", o.ä.) - vielen Dank!
Grundlagen
DMX ist ein serielles Protokoll, um Steuerdaten zu übertragen. Primär ging es bei der Entwicklung darum, Dimmer mit einer Leitung anzusteuern statt der damals üblichen Steuer-Multicores. Im Prinzip können jedoch alle möglichen Daten damit gesendet werden, z.B. auch für Stellantriebe o.ä. Hier soll es um die Steuerung von LEDs per DMX gehen, ist ja auch ein LED-Forum.
Hardwareseitig basiert DMX auf einer RS-485-Verbindung. Obwohl es sich um ein Bus-System handelt, ist nur ein fester Sender vorgesehen, sowie max. 32 Empfänger. Die Zahl der Empfänger kann durch aktive Splitter/Repeater erhöht werden - oder im Selbstbau auch durch andere RS-485-Treiber, die den Bus weniger belasten. Für die Verbindung soll geschirmtes Kabel mit verdrillten Leitern mit 120 Ohm Impedanz zum Einsatz kommen, in der Praxis wird oft einfaches Mikrofonkabel o.ä. verwendet. An das letzte Gerät gehört ein Terminator (im einfachsten Fall 120-Ohm Widerstand), dieser wird in der Praxis auch oft weggelassen.
Vorgesehen ist ein 5-poliger XLR-Stecker zur Verbindung - aus Kostengründen wird jedoch bei den meisten Geräten ein 3-poliger XLR verwendet. Bei Festinstallationen ist natürlich gar kein Stecker nötig, hier kann auch direkt über Lötpads, Schraubklemmen o.ä. angeschlossen werden.
DMX überträgt 512 Kanäle á 8 Bit, es können also (für LED-Anwendungen) z.B. 512 LED-Kreise in 256 Helligkeitsstufen gesteuert werden. Die Übertragung erfolgt mit 250 kBit/s, 8 Datenbit, 2 Stopbits, werden also alle 512 Kanäle übertragen, kommt man auf eine Wiederholrate von ca. 44 Hz. Die Übertragung kann jedoch nach den benutzten Kanälen abgebrochen werden, somit erhöht sich die Wiederholrate deutlich, wenn z.B. nur 16 Kanäle im Einsatz sind.
Hier noch mehr Grundlagen (Datenformat, Steckerbelegung, etc):
Und wozu das Ganze jetzt?
Ganz einfach: Es geht darum, LEDs in der Helligkeit zu steuern (egal, ob lauter weiße, oder RGB etc.). DMX ist ein standardisiertes Protokoll für die Übertragung dieser Steuerdaten von einem Sender (z.B. Lichtpult, DMX-Player, PC mit Interface) zu einem Empfänger (hier LED-Dimmer) - im Gegensatz zu Standalone.Lösungen wie Chromoflex o.ä. erlaubt dies auch den Austausch einzelner Komponenten - man kann z.B. über einen PC mit Interface verschiedenste Scheinwerfer, Dekobeleuchtung u.ä. bunt gemischt ansteuern, wenn diese DMX verstehen - andererseits kann man eine bestehende DMX-Installation auch *von verschiedenen Geräten aus* steuern, hat man z.B. zuerst ein Lichtpult benutzt, kann man stattdessen einfach einen PC mit Interface anstöpseln, ohne sonst irgendwas an der Verkabelung/Stromversorgung/KSQ o.ä. ändern zu müssen.
DMX ist daher sehr flexibel - auch Sachen wie Sound2Light oder IR-Fernbedienung sind möglich, diese müssen nur in den Sender integriert werden (also z.B. SW auf dem PC, Erweiterung für Lichtpult, o.ä.).
Eine wichtige Grundlage gleich hier noch: Bei DMX gibt es Adressen, es muss jedem Gerät eine zugewiesen werden. Ein Gerät selbst kann mehrere Kanäle belegen (z.B. 3 für RGB). Ene typische RGB-Installation würde z.B. so aussehen:
RGB-Streifen 1: Adresse: 001 - belegt also die Kanäle 001-003
RGB-Streifen 2: Adresse: 004 - belegt also die Kanäle 004-006
RGB-Scheinwerfer 1: Adresse: 007 - belegt also die Kanäle 007-009
usw.
Jedes Gerät hat eine Möglichkeit zum einstellen der Startadresse, entweder ganz simpel per DIP-Schalter, oder per Display/Menue - es ist wichtig, diese Adressen sinnvoll zu verteilen, damit sich nichts überschneidet - und man muss die Adressen der einzelnen Geräte und deren Kanalbelegung wissen, damit man diese dann am Lichtpult/in der Software zuweisen ("patchen") kann - dabei hilft ein Plan, in dem man sich das alles notiert, ein sog. "DMX-Chart".