Indirekte Bettleuchte inkl Leseleuchten + Programmcode

  • Ich möchte hier mein bisher aufwendigstes Projekt vorstellen. Diesmal habe ich von Anfang an alles mit Fotos dokumentiert, so dass diese zahlreich vorhanden sind. Zu Beginn erst einmal das Ergebnis (noch ohne Bett, die Lieferung verzögert sich :( ). Das Rückenteil des Betts steht leicht über die Oberkante der Leuchte, so dass diese komplett verdeckt ist. Seitlich sind die Bedienteile zu sehen.



    Bild 2 zeigt die maximale Helligkeit der indirekten Beleuchtung im Hintergrund, in Bild 3 ist diese bei ca. 30%, dafür sind die Leselampe voll aufgedreht.


    Material-Liste:


    Buche-Leimholz
    div. Alu-Profile
    Plexiglas XT 3mm
    Schwanenhals ink. Halterung
    Chrom-Rohr für Leseleuchten
    Doppel-Wechselschalter (Berker)
    12V-Steckernetzteile
    24V/60W Meanwell-Netzteil
    5x KSQ, PWM

  • Aufbau Grundkörper


    Basis bildete ein Brett Buche-Leimholz aus dem Baumarkt. Zunächst wurde ein 65mm breiter und 2m langer Streifen geschnitten. In diesen kamen dann 2 Aussparungen ca. 15mm breit für ein U-Profil mit den LEDs. Je U-Profil sind 9x Cree Q2 warmweiß auf Multiline-Aluprofil verbaut.



    Die Unterseite des Bretts wurde mit 2 großen Alu-Winkeln über die gesamte Länge versehen. Dieser hat gleich mehrere Funktionen: Stabilisierung des Holzes gegen Verziehen, Befestigung an der Wand und Kühlkörper für die LEDs. Ansonsten hatte ich so meine Befürchtungen, dass der Holzkörper beim Bearbeiten reißt (da Leimholz), was aber zum Glück nicht passierte. Der Holz-Grundkörper ist ja später so gut wie gar nicht zu sehen.


    Nachdem dieser Teil mechanisch abgeschlossen war, konnte es mit der Verkabelung der LEDs weiter gehen.

  • LEDs für die indirekte Beleuchtung


    Bei den schon erwähnten Q2 habe ich je 6 Stück in Reihe geschaltet, was rein rechnerisch 21-24V bedeuten würde. Als KSQ kamen hier für jeden Strang eine mit CAT4101 bei 700mA zum Einsatz. Da diese sich bei 24V aber zu stark erwärmten (die LEDs begnügten sich mit ca. 20V), habe ich das Meanwell-Netzteil entsprechend herunter geregelt. Damit gibt es kein Wärmeproblem bei den CATs (nur die Spannungsregler werden wie in einem anderen Beitrag geschrieben mit ca. 45° recht warm).



    Die KSQ wird von einer PWM-Quelle mit einem ATMega8 bedient. Diesen verwende ich deshalb. um an den ADC-Eingängen Potis abzufragen. Hätte man sicher auch mit NE555 machen können ... Die Komponenten inkl. Netzteil wurden am Alu-Winkel befestigt. Ein erster Leuchttest brachte sehr gute Ergebnisse. Die Temperatur-Entwicklung der LEDs stellt kein Problem dar. Das Alu-Profil (2mm dick) reicht zur Kühlung aus.


    Als Abdeckung der LEDs dient Plexiglas XT einseitig satiniert. Damit sieht man natürlich die Spots der einzelnen LEDs, was aber für diese Anwendung nicht relevant ist. Das Plexiglas wird mit 2 Alu-Winkelprofilen am Grundkörper befestigt.

  • Seiten-Teile mit Leselampe

    Die Seitenteile hatte es in sich. Nachdem die Form mit der Stichsäge ausgeschnitten war, wurden die großen Bohrungen für die Schalter inkl. Hohlwanddosen gemacht. Weiterhin Bohrungen für Potis und Leseleuchte.



    Der Schwanenhals stammt von großen Lupen, die Halterung aus der Musikelektronik. Da das natürlich nicht zusammen passt, musste noch Gewinde in die Halterung geschnitten werden. Der Lampenkopf war ziemlich aufwendig. Ich überlege auch noch, die LED mit einer translzenten Folie zu verdecken (von einem TFT-Display). Das sieht eigentlich ganz gut aus. Ausgangspunkt bildete ein verchromtes Rohr für ein Tischbein (Baumarkt). In dieses wurde ein Ausschnitt mit Säge und Dremel geschitten. Außerdem wurde die Oberseite abgeschrägt. Der Deckel ist aus Edelstahl geschnitten und mit einem standardmäßigen Plastik-Teil für diese Füße verklebt, so dass der Deckel nur eingeschoben wird.


    Ein Alu-Flachprofile (für Nut-Systeme) bildet den KK für die LED. Das Profil wurde in das Rohr eingepasst. Die EdLine II in neutral weiß hat 6W und wird bei 12V mit max. 500mA betrieben. Der Strom kommt aus einem 12V/800mA Steckernetzteil. KSQ ist wiederum ein CAT4101, der diesmal von einem NE555 gespeist wird. Die gesamte Steuerung ist in ein PVC-Gehäuse eingebaut und an der Rückseite befestigt. Es verdeckt gleichzeitig die Potis. Die EdLine produzieren einiges an Wärme, so dass der KK dafür eigentlich nicht ausreicht und der gesamte Lapenschirm wirklich heiß wird. Ich denke, man wird zum Lesen die 100% Helligkeit kam brauchen und schont damit die LEDs.


    Die Seitenteile sind mit Holzdübeln und Holzkaltleim am Grundkörper befestigt. Sehr viel Zeit hat auch die gesamte verkabelung gekostet. Am Ende sind da einige Meter Kabel drin. für die indierekte Beleuchtung wurde eine Wechselschaltung aufgebaut. Es wird generell die Primär-Seite der Netzteile stromlos geschaltet.


    Fazit: viel Arbeit, aber ich denke, es hat sich gelohnt. Die Leuchte könnte eigenlich die gesamte Raumbeleuchtung ersetzen.

  • Sieht sehr gut aus! Kommt auch noch eine Bauanleitung bzw. Nahufnahmen von den Leselampen? Die gefallen mir nämlich sehr gut, zumindest das, was man davon sieht. Welche LEDs hast du bei denen verbaut? Ich ziehe demnächst um und möchte in der neuen Wohnung etwas ähnliches realisieren. Vorallem als Leseleuchten kommen nur noch Ledleuchten in Frage.


    lg
    Simon

  • turi


    Die ganze Beleuchtung war wohl richtig Zeitaufwendig, aber nach meiner Meinung hat es sich gelohnt!
    Die Bilder sehen vielversprechend aus! Schöne gleichmäßige Ausleuchtung :thumbup:
    Genau wie Buttamilch würde ich gerne die Kosten erfahren...


    Gruß



    Mikaljord

  • Sieht sehr gut aus, was du da gebaut hast!




    Zur Frage von Orca was für Led's in den Leselampen verbaut wurden; ich schätze das sind diese hier. Ich weiss lediglich nicht ob er warm-, kalt- oder neutralweiße verwendet hat, was er aber sicher beantworten kann.


    Mich würds auch mal interessieren was der Spaß gekostet hat, und wie lange die Bauzeit war und wie groß das Bett wird (ich weiss, hat nix mit Led's zu tun, bin aber einfach mal neugierig ;) )


    lg
    Zaroc

    To do:


    • Fahrradbeleuchtung mit 2x 3W Luxeon und 2 Superflux basteln
    • Ring mit beleuchtetem Edelstein fertigstellen
    • RGB Deckenleuchte bauen
    • Wandlampen auf RGB-Led's modden
  • Maestro
    der Witz bei Schwanenhälsen ist, dass es sich um eine Spirale handelt, die an beiden Enden eingefaßt sein muss, weil sie sich sonst auflöst. d.H es gibts sie nicht in jeder beliegigen länge. Im Musikfachhandel erhältst Du Schwanenhälse in Chrom oder schwarz, mit beidseitigem Gewinde, hohl oder massiv.
    mfg

  • So, vielen Dank für die Blumen. Dann will ich mal versuchen, auf die Fragen einzugehen. Zuerst zum Thema Schwanenhals: Ich hatte hier welche bestellt: TS-Audio. Die waren mir aber im Durchmesser zu wuchtig, so dass ich weiter gesucht habe (dir Grundplatte stammt von da). Letztendlich bin ich auf das Teil mit der Lupe gestoßen (allerdings in einem anderen Shop ). Die sind stabil und haben einen vernünftigen Durchmesser. Das Ganze musste Adaptiert werden, da das Gewinde am Schwanenhals M10x1 war und die Grundplatte nur mit Zoll-Gewinde. Ich hatte aber einen Gewindebohrer da, so dass ich gerade so Innengewinde in die Grundplatte schneiden konnte. Von dem Lampenkopf mache ich nochmal Detailaufnahmen. Verbaut sind die EdiLine 6W in neutral weiß. Wie gesagt produzieren diese ganz schön viel Wärme.


    Die Bauzeit ... kann ich nicht genau sagen. Man macht immer mal was. Aber so eine Woche Arbeit wird es schon sein. Vieles ist auch gewachsen. Ich hatte z.B. zuerst die Vorstellung, alles mit einem Netzteil zu machen. Aber dann müsste das ständig unter Spannung stehen, um von 2 Seiten die verschiedenen Komponenten zu steuern. Deshalb habe ich dann Steckernetzteile in die zufällig vorhandenen grauen Gehäuse gepackt.


    Über Kosten sollte man eigentlich nicht nachdenken, denn dann würde man es bistimmt nicht machen. Ich fang einfach mal an, was mir noch so einfällt:


    Brett Buche Leimholz ca. 20 EUR
    Alu-Winkel 65x35x1m 2x12 EUR (viel zu teuer)
    kleine Alu-Profile ca. 10 EUR
    Alu-Profil Seiten ca. 10 EUR
    U-Profil 2,50m lang ca. 10 EUR
    Plexiglas ? einfach mal im Plexiglas-Shop schauen, ich denke, keine 10 EUR für das Stück
    LEDs 18x Q2 je 2,99 (noch aus der Aktion)
    2x EdiLine ca. 16 EUR im Daytrade
    Schwanenhals+Grundplatte ca. 20 EUR
    Lampenkopf 2x3 EUR + Zubehör (Stopfen) ca. 5 EUR
    Netzteil ca. 35 EUR
    Steckernetzteil 2x 7 EUR
    5x CAT4101 ca. 11 EUR
    µC-Schaltung ca. 10 EUR
    2x NE555-PWM ca. 6 EUR
    Doppel-Wechsel-Schalter Berker ca.30 EUR
    Kabelkanal, div. Kabel 10 EUR?


    Das dürfte das wichtigste sein ...

  • Wie hast du die Sache verschalten, dass man von beiden Seiten die Helligkeit regulieren kann?



    Kannst du einen Schaltplan zeichnen?

    Schaltplan, naja, der wird Dir nicht viel nutzen. Ist ein ATMega8 in Standardbeschaltung mit 2 ADC-Eingängen, an denen Potis hängen. Der Rest ist einfach nur die Abfrage der Potis im Programm. Das Poti, das zuletzt bewegt wurde, gewinnt dabei. Ist vielleicht nicht ganz optimal, da die Helligkeit "springen" kann, aber für die Anwendung mehr als ausreichend. Für den ATMega8 habe ich mir eine kleine universelle Platine gemacht (wenn Interesse, kann ich das mal posten), die auch PWM-Ausgänge hat und bei Bedarf einen TSOP für eine Fernbedienung. Die gleiche Platine soll dann noch in meine Stehlampe ...

  • So, für alle die Interesse hatten, hier noch ein paar Details des Lampenkopfes (soweit mir das mir der Kompaktkamera gelungen ist).



    Der Tischfuß enthält an einer Seite eine eingesetzte Platte mit Bohrung. Daran habe ich den Schwanenhals befestigt. Nach dem Auf-flexen mit einem Dremel habe ich ein Alu-Profil so gekürzt, dass es "saugend" in das Rohr zu schieben geht. Das dient als KK für die LED-Leiste und gleichzeitig als optischer Abschluss.


    Die Oberseite des Rohrs habe ich schräg gefeilt. Das gefiel mir so als Design-Effekt. Das Problem war nur, einen Deckel dafür herzustellen und zu befestigen. Ich hatte mich dann dazu entschlossen, die original zu diesem Rohr erhältlichen Platik-Stopfen zu nutzen und ebenfalls anzuschrägen. Einige der Zapfen musste ich auch entfernen. Dann wurde ein Edelsthlblech als Deckel zurecht geschnitten und mit 2K-Kleber befestigt. Das war eigentlich schon alles. Auf einem Detailfoto sieht man noch die Grundplatte mit Rändelmutter (als Kontermutter) und den Ansatz des Schwanenhalses, der eingeschraubt wurde.