CE-Zeichen für eigene Lösungen

  • Hiho,


    habe eine Lösung zum Umbau einer Kandelaberlampe realisiert. An dieser Lösung ist nun eine Kommune für Ihre Straßenbeleuchtung interessiert. jedoch ist zwingend das CE-Zeichen hier notwendig, da die Kommunen nichts mehr ohne CE-Zeichen kaufen dürfen (offiziell).


    Hat hier jemand Erfahrung? Weiss hier jemand was zu tun ist?


    Gruß


    Kai

  • Hui... Also CE für Kommunen sollte auf jeden Fall wasserdicht sein!
    Ansonsten kommt ganz schnell die Konkurrenz und petzt. Und das wäre dann im Fehlerfall sehr teuer!


    Im Prinzip läuft das so:
    1 - Herausfinden, welche Normen/Grenzwerte erfüllt werden müssen.
    2 - Diese Normen in den Design-Prozess einfließen lassen
    3 - Am fertigen Produkt, bzw. gleichwertigem Prototypen per Messung alle betreffenden Werte ermitteln
    4 - Dokumentation der Ergebnisse und Erstellung einer recht formlosen CE-Erklärung


    Klingt einfach, aber der Teufel steckt jeweils im Detail:
    1a - Die Normen sind im Detail nicht frei einsehbar, gerade bei komplizierteren Anwendungen kostet die Doku sehr viel Geld
    1b - Welche Norm erfüllt werden muss musst DU rausfinden - ohne professionellen Beistand ist das fast unmöglich
    3 - Da reicht kein normales Multimeter - für EMV (und das wäre in deinem Fall für PWM und Schaltregler nötig!) brauchts ein Labor plus Messtechniker


    Ich weiß nicht, welche Gewinnspanne du haben wirst, aber ich rate dringend zu einem entsprechenden Dienstleister.


    Zum Thema Kommune fällt mir auch noch ein:
    - Wer zahlt im Servicefall die Ersatzteile und den Tausch?
    - Wie lange müssen Ersatzteile lieferbar sein?
    - Wie haftest du bei Serienfehlern?


    Ich will dir keine Angst machen, aber mit all diesen Hürden muss man bei wirklichen Real-Life-Kunden - insbesondere öffentlichen - rechnen!
    Falls genug Geld drin steckt, dann gründe ne Firma, besorg dir knappe 10000€ für die Prototypen, Anwälte und Zulassungen und ab der Fisch!

  • Hallo Stefan,
    super, das war genau die Antwort die ich wollte! :)
    Ich habs mir fast gedacht. Habs auch gegoogelt, aber nicht definitiv gefunden.


    Dienstleister = Ideenklauer oder gibt es da seriöse? *g


    Gruß


    Kai

  • Nene, das sind spezialisierte CE-Zertifizierer.
    Ideenklau ist so ne Sache: Wenns rein diskret ist, dann muss man das Teil ja nur nachbauen.
    Wenn ein µC drauf ist, dann setzt man eben die Locks.
    Du kannst dein Gerät ja auch vergießen - getestet wird das Endprodukt ;)

  • Bei µC's gibts die Möglichkeit, versdchiedene Einstellungsbits zu setzen. Ein Bit bewirkt schreibschutz, sprich der Controller kann NICHT mehr umprogrammiert werden, Ein andres Bit bewirkt,daß man den Code nicht mehr aus dem µC wieder auslesen kann. Beide sollte man setzen,sobald man fertig programmiert hat


    Ist so eine art "zugriffsrechtesteuerung für Mikrokontroller" ;)


    Die Schreibschutzbits setzt man zuletzt und zwar in der reihenfolge erst "Programmierschutz" dann "fuse-bit-schutz". letzterer verhidnert,daß man das programmierschutz bit und das leseschutz bit wieder zurücksetzen könnte, und kann selber nach dem setzen ebenso nicht mehr geändert werden


    Marcus


  • DIN EN 13201


    Du wirst allerdings in erster Linie Richtlinien für elektronische Geräte brauchen. Hinsichtlich Gerätesicherheit und EMV.
    Die Lichttechnische Bewertung ist da dann eher das i-Tüpfelchen ;)