Servus ,
nachdem immer wieder diverse unterschiedliche Meinungen darüber zu finden sind habe ich
mich mal hingesetzt und einen vor kurzem hier angebotenen Elektronischen Halogentrafo
zerlegt und etwas unter die Lupe genommen.
Das sind im Prinzip alle nach dem selben Muster aufgebaute Halbbrücken Gegentaktwandler
ohne Regelung und müssen von daher mit einer Mindestlast betrieben werden.
Wenn keine Last dran hängt knistert es ein wenig aber zumindest kurzfristig geht nix kaputt.
Bei Überlast tritt eine automatische Abschaltung in Kraft, diese ist selbst rückstellend.
Ursprünglich hatte der Trafo rechts nur 7 Windungen aus 3 x 0,6mm CUL, die wurden entfernt
und durch 16 x 0,8mm mit Mittenanzapfung ersetzt. Dadurch kann eine Zweiweg Gleichrichtung
erfolgen und erspart die Verluste von 2 weiteren Diodenstrecken bei einer Vollweg Gleichrichtung.
Ohne den Kondensator im Eingang nach der Gleichrichtung zu vergrößern (das externe Teil am Kabel)
ging schon mal gar nix von wegen am Ausgang etwas gleichrichten. Mit dem 10µF / 400V kam dann
endlich etwas am Ausgang nach der Gleichrichtung raus. Mit dieser Maßnahme wird natürlich die
ursprünglich Angedachte PFC Funktion etwas ausgehebelt, ist aber nicht anders machbar.
Auf der Sekundärseite darf der Elko nach der Dual Diode nicht zu groß sein da sonst die ganze Schaltung
nicht mehr arbeitet. Das Prinzip ist hier ein Selbstschwingender Oszillator und wenn dem seine Erregerströme
aus der Sensorspule nicht mehr kommen oder falsch kommen tut er halt nicht mehr so wie er soll.
Wie hier auf dem Bild zu sehen ist läuft diese umgebaute Sache zwar und ist zumindest für Halogen
Lampen sehr leistungsfähig, aber für LED leider nicht zu gebrauchen. Die Ausgangsspannung hat eine
sehr hohe Restwelligkeit, welche fast nicht weg zu bekommen ist.
Selbst mit einer noch zusätzlich eingefügten Drossel kam diese Welligkeit zustande, 7,5 Volt Restwelligkeit.
Also wirklich nur für Halogenlampen verwendbar, und selbst dafür würde ich bessere Teile nehmen.
(In der originalen Version sieht das noch etwas schlimmer aus.)
Bezüglich EMV ist dieses Teil auch in der originalen und nicht umgebauten Version eine Dreckschleuder
wie ich sie selten gesehen habe, selbst mit nur ca. 50cm langen Kabeln am Ausgang ist eine massive
Störung bis in den MHz Bereich rauf festzustellen. Es ist mir ein absolutes Rätsel wie so etwas ein
Prüfzeichen bekommen kann, das ist normalerweise gar nicht möglich.
Mit den maximal zulässigen 2m langen Kabeln ist das ein Störstrahler mit sehr guter Leistung.
Hier zum Vergleich ein instand gesetztes 24 Volt / 800 Watt Schaltnetzteil aus der med. Technik, das hat bei
20A Belastung eine Restwelligkeit von knapp 100mV, das lasse ich mir schon eher eingehen.
Mehr konnte meine künstliche Last nicht aus dem Netzteil rauskitzeln, sonst wäre die abgefakelt.
Zugegeben, ein nicht ganz fairer Vergleich aber es gibt auch bei Pollin usw. gute und günstige Schaltnetzteile.
Also besser gleich gescheite Netzteile verwenden, das gebastel bringt hier nix.
MfG Raimund