Neuling in Sachen LED


    ...
    Tja also hallo erstmal,


    ich bin ein völliger Neuling was LED Lichttechnik betrifft, jedoch ambitioniert. Ich möchte die gesamte Hausbeleuchtung, also sämtliche Decken-, Hänge-, Steh-,Wand und sonstige Lampen auf LED umrüsten. Mir geht es dabei weniger um Deko- als um tatsächliches Nutzlicht.


    Wenn ich das bislang so richtig verstanden habe dann besteht ein ungefähres Verhältnis von rd. 100 Lumen zu 10W Standard Glühlampen Lichtleistung. Möchte ich z.B. eine 60W Glühlampe durch ein LED Leuchtmittel ersetzen und dabei KEINE Helligkeitseinbußen hinnehmen, brauche ich demzufolge ca. 600 - 660 Lumen LED Lichtleistung.


    Was ich nun nicht so ganz verstehe ist die Kühlung dieser kleinen Dinger. Denn meiner Meinung nach macht es keinen Sinn eine sauteure LED Lampe zu basteln um z.B. die Küche mit 1.500 Lumen auszuleuchten und dann nochmal etliche Euros zusätzlich in die Kühlung investieren zu müssen (Kühlkörper, Gebläse, unformige Alu-Kühleripppen) damit die LEDs nicht gleich nach ein paar Minuten durchbrennen.


    Gibt es da denn keine elegantere Lösung?


    Im Netz existieren etliche Shops die diese fertigen Surrogat Leuchtmittel anbieten: Glühbirne rausschrauben, LED-"Glühbirne" rein und fertig. Aber die Lichtleistung in Lumen zeigt mir, dass die Dinger neben den erheblichen Einstandskosten auch weitaus weniger Licht produzieren - oder, wenn die Lichtausbeute annähernd gleich ist, dann sind diese ersatzleuchtmittel dermaßen unförmig und klobig, dass es einen mehr an mittelalterliche Fackeln anmutet, denn an moderne Lichttechnik.


    So scheint der einzige Ausweg bislang nur im Do-it-yourself Weg zu liegen und entsprechende Leuchten selbst zu bauen. Ein fürwahr unbefriedigender Schluß, aber zumindest ein lehrreicher, wie ich vermute.


    Meine Frage ist also, ob es ein Standard-Werk gibt, das einem umfassend die gesamte Thematik der LED-Lichttechnik, inkl. einiger gut dokumentierter Bauanleitungen für die ersten Gehversuche an die Hand gibt?


    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


    Jochen Langer



    Geh am Besten bei der Helligkeit nach der Lumenzahl. Da kann man am besten vergleichen.
    Die Kühlung wird notwendig sein. Da eine LED ein Halbleiter ist. Eine Temperatur von 100° C ist schon tödlich.
    Als Buch kann ich dir das hier empfehlen:


    "Experimente mit Hochleistungs LEDs" von "Franzis"


    http://shop.ebay.de/?_from=R40…_sacat=See-All-Categories


    Da wird alles schon von Anfang an erklärt.


    EDIT: natürlich wie unhöflich von mir: Willkommen

    Willkommen im Forum :led:


    Es ist zwar kein Standardwerk aber extrem lehrreich: Dieses Forum :!:
    Einfach mal hier und da rein lesen.
    Bei Fragen ist dann auch meist ziemlich schnell jemand zur Stelle.


    Zitat

    Was ich nun nicht so ganz verstehe ist die Kühlung dieser kleinen Dinger. Denn meiner Meinung nach macht es keinen Sinn eine sauteure LED Lampe zu basteln um z.B. die Küche mit 1.500 Lumen auszuleuchten und dann nochmal etliche Euros zusätzlich in die Kühlung investieren zu müssen (Kühlkörper, Gebläse, unformige Alu-Kühleripppen) damit die LEDs nicht gleich nach ein paar Minuten durchbrennen.

    Die Kühlung ist immer Teil einer LED Beleuchtungslösung ;)

    http://www.ledstyles.de/forum33.html?


    da sind ein paar sachen verlinkt (die stickies oben)


    dann noch mein eigener scheiss ;)


    grundsätzliches
    http://botchjob.wordpress.com/…/ledtechnik-einleitung-1/


    basteleien
    http://botchjob.wordpress.com/…bericht-modell-1134680-1/
    http://botchjob.wordpress.com/2008/10/05/old-jacks-ledlight/
    http://botchjob.wordpress.com/2007/12/23/rbts-ledlampe/
    http://botchjob.wordpress.com/…3/rbts-highpower-ledspot/


    ansonsten mal ne weile in diesem forum herumstöbern und sich anschauen wie andere das problem angegangen sind.

    Vielen Dank für die erhellenden Infos.


    Nun gut, also die Themen Kühlung und Lichtfarbe konnte ich bereits abhaken; bleibt die Streuung, bzw. Bündelung.


    Offenbar ist es nicht wie bei einer Glühbirne die als quasi Rundumstrahler das Licht gleichmässig im Raum verteilt. Nun stellt sich mir die Gretchenfrage, wie ich denn also eine LED Lichtquelle wie einen Rundumstrahler einsetzen kann. Geht das überhaupt? Im Gegensatz zu den vielen Designerleuchten auf dem Markt halte ich nämlich gar nichts von gerichtetem Licht. Mir ist eine homogene und möglichst isotrope Ausleuchtung mit Tageslicht am liebsten. Lässt sich das mit LEDs überhaupt realisieren?

    wenn du sie so anordnest, dass sich die strahlenbündel mehrerer leds so überlappen, dass sie die gewünschte abdeckung erreichen ... ja geht.


    dir ist bei der mit sicherheit erfolgten durchsicht der gängigen ledtypen aber bestimmt aufgefallen, dass die meisten kandidaten für so ein projekt mit irgendwas um 100° abstrahlen ...
    eine glühbirne in fassung dürfte einen ähnlichen Winkel abdecken, erzeugt aber schon dadurch wieder verluste, das die abstrahlung auch in Richtung der Fassung abstrahlt (wo sie dann mit reflektoren verlustbehaftet in die gewünschte richtung gelenkt werden muss)


    deine quasiisotropen traumwerte erreicht nur der eher seltene fall der nackten birne an der decke ...

    Zitat von Jochen-Langer

    isotrope Ausleuchtung mit Tageslicht

    also mal abgesehen davon, dass das sonnenlicht einfach durch unglaubliche leistung trumpft hast du halt das komplette lichtspektrum und ungerichtetes licht, was überall reflektiert wird. um ungerichtetes licht mit möglichst wenig schattenbildung mit leds zu erzeugen brauchst du halt entsprechend viele, aber die sonne ist ernstzunehmender vergleichspartner. :P

    Das geht schon, aber nur mit Tricks. Man kann mehrere LEDs nehmen, die in verschiedene Richtungen leuchten, was auch kühltechnisch vorteilhaft sein kann. Die Abstrahlwinkel der LEDs kann man dann so anordnen, daß es halbwegs gleichmäßig wird. Aber nur halbwegs.


    Und / oder man baut eine Optik vor die LED(s), die das Licht gleichmäßiger verteilt. Im einfachsten Fall eine diffuse Scheibe oder Glocke oder so, aber das schluckt auch einiges an Licht, und den Effekt einer nicht mattierten Glühbirne kriegt man damit nicht hin.


    Es gibt auch diese inversen Kegel, die strahlen dann zumindest schonmal seitlich in Kreis ab.


    Ist in jedem Fall zusätzliches Gefummel und zusätzliche Kosten, genau wie die Kühlung.

    Ja diese LEDON LED-Lampen gehen sicher in die richtige Richtung - zumindest was die Lichtqualität und die Abstrahlung betrifft.
    Jedoch ist sie einfach noch viel zu schwach; ich habe bei mir keine Glühbirne unter 75W und da sind 400 Lumen wirklich viel zu wenig.


    Ich fürchte fast ich werd' wohl zunächst noch auf Halogen ausweichen müssen, zumindest solange bis wirklich Leuchtmittel mit 2.000+ Lumen auf dem Markt erhältlich sind.

    mher als das verlustwärmeequivalent zu 400lumen bekommt man zur Zeit einfach noch nicht gekühlt in herkömmlichen leuchtmitteln (die ja idr in entsprechenden fassungen+reflektor sitzen)


    für lichmengen über dieses maß hinaus muss man lampen verwenden, die dezidiert für LEDs ausgelegt sind (dann idr ohne fassung). deine 2000lumen werden auch in mittlerer zukunft keine option sein. versteh aber auch net wie du drauf kommst, wo du doch von 75W birnen sprichst, die wohl irgendwas um 800lm haben dürften.

    Zitat von rbt

    versteh aber auch net wie du drauf kommst, wo du doch von 75W birnen sprichst, die wohl irgendwas um 800lm haben dürften.

    Na, erstens schrieb er ja "keine unter", und vielleicht hat er jetzt so eine Dreifachlampe. Habe ich selber auch, aber da bei meiner sowieso Spots reinkommen, wäre die Abstrahlcharakteristik da kein Problem. Was aber definitiv ein Problem wäre, ist die Kühlung, da der Kühlteil der LED-Spots komplett in der Halterung verschwindet und daher keine Luft bekäme. :(


    Was ich mir aber sehr nett vorstelle, ist, einen Krinleuchter mit 8 von diesen Kegeloptik-LED-Lampen zu bestücken. Sind nur leider elend teuer, dafür, daß man da so 6-8 von bräuchte. :( Und ob die ihre Form und Farbe nicht über die Jahre ändern, weiß ja auch niemand, ist also nicht sehr zukunftssicher...

    Tja, das Thema hat mich heuer noch nicht mal richtig schlafen lassen...


    ich hab mal geschaut was ich so als Lichtleistung z.Zt. angeschlossen habe und bin allein in meinem Wohnzimmer auf knapp 380W gekommen (ohne Schrankbeleuchtung). Wenn ich das mal rein rechnerisch umlege, dann brauche ich ca. 4.000 Lumen um den gleichen Helligkeitseindruck zu bewerkstelligen.


    Ich denke das wird auch dazu noch richtig teurer!

    Das stimmt. Rechne aber mal dagegen, was du dir dadurch im Jahr an Strom einsparst. Wenn z.B. die Beleuchtung mehrere Stunden am Tag eingeschaltet ist, dann kann sich ein teurer umbau oft schon lohnen.


    Wenn die Beleuchtung z.B. 3 Stunden tägleich eingeschaltet ist: 380Wx3h= 1,14kWh pro Tag x 365 Tage = 416kWh und bei 22 cent pro kWh sind immerhin 91€ Pro Jahr.


    Wenn dann deine Beleuchtung 500 € kostet, dann ist das in knapp über 5 jahren wieder rausgeholt.

    Zitat von Leuchtenmann

    Das stimmt. Rechne aber mal dagegen, was du dir dadurch im Jahr an Strom einsparst. Wenn z.B. die Beleuchtung mehrere Stunden am Tag eingeschaltet ist, dann kann sich ein teurer umbau oft schon lohnen.


    Wenn die Beleuchtung z.B. 3 Stunden tägleich eingeschaltet ist: 380Wx3h= 1,14kWh pro Tag x 365 Tage = 416kWh und bei 22 cent pro kWh sind immerhin 91€ Pro Jahr.


    Wenn dann deine Beleuchtung 500 € kostet, dann ist das in knapp über 5 jahren wieder rausgeholt.


    Komisch, irgendwie hat mein Browser meinen Text gefressen...


    Also was ich hier eigentlich einfügen wollte ist, dass ja auch die LED Beleuchtung Strom verbraucht und es somit schon etwas länger dauert bis die Investitionen sich amortisiert haben, als du so nett ausgerechnet hast. Auch bin ich mir sicher, dass im angegebenen 5-Jahres Zeitraum nicht nur die LED Beleuchtungstechnik effizienter sondern auch sicherlich wesentlich billiger zu haben sein wird als das bisher noch der Fall ist.


    Ich denke ich werde versuchen einen Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit und Funktion herzustellen.

    Zitat von Jochen-Langer

    allein in meinem Wohnzimmer auf knapp 380W gekommen

    ;(Da würde ich mir mal grundsätzlich Gedanken über Deine Stromverschwendung machen.


    Unser Wohnzimmer hat 24m².
    Die Lampe über dem Tisch verbraucht 4 Watt. (Reicht zum Lesen, Essen usw. aus)
    Eine Beleuchtung geht über ein Sideboard, hinter dem TV vorbei und noch mal ca. 180cm hinter den Blumen entlang, verbraucht vielleicht noch mal 4 Watt.
    Eine Stehlampe mit LEDleuchtmittel von Lidl. Weis gerade nicht was die verbraucht.
    Eine Wandlampe mit einer ESL und das wars auch schon.
    Sagen wir alles in allem 30 Watt weil die NTs ja auch was verbrauchen.


    Aber 380 Watt, man oh man, das ist ja schon ein halbes Sonnenstudio ;( ?( :D


    mfg