Meine LED Pflanzenlicht

  • also.. Da ich aufmerksam den LED Chilli-kontest verfolgt habe ich mir jetzt auch mal eine zusammengelötet.


    Ich habe genau 5x Cree XM-L T6 und 4x Cree XM-L T3 an einer Konstantstromquelle mit 700ma befeuert. Die ganze Sache wahr extrem hell und brauchte auch ungefähr 17 Watt.


    Jetzt habe ich aber noch zusätzlich 3 x dieLuxeon Rebel rot mit angelötet. Mein Problem ist jetzt das die ganze Sache nicht mehr so Hell ist und braucht auch viel weniger Strom (ca nur noch13 Watt).


    Habe ich da jetzt was Falsch gemacht oder ist meine KSQ am Ende ?


    Achaj KSQ ist die von 15-36 Volt und 5-8 mal 3 Watt LED.


    Habs mal mit nem Meßgerät noch nachgemessen und bin bei 34 Volt . Von der Watt zahl her bin ich auch nur bei 20 watt. Sollte also reichen oder ?


    Kenne mich leider mit Elektronik nicht so aus.

  • Willkommen im Forum :led:


    Deine LEDs haben etwa eine Flussspannung von 3-3,3V. Bei deinen insgesamt 9 XM-L macht das dann etwa 27 bis 30V. Dazu hast du jetzt noch 3 rote LEDs angeschlossen - in Reihe vermute ich. Das sind dann noch mal etwa 6-6,9V in Summe also irgendwas zwischen 33 und 37V. Also ziemlich am Limit der KSQ. Da kann es dann schon sein, dass die KSQ in die Begrenzung geht und den Strom reduziert.
    Entweder du reduzierst die Anzahl der LEDs oder du nimmst eine passende KSQ oder du teilst die LEDs auf zwei KSQ auf.

  • Achso... Das es daran liegt das die Roten nur 1 Watt haben und die Cree alle 2 Watt ist nicht entscheident oder ? Weil ich jetzt noch ein wenig gegooglt habe.
    Meine roten sind wie ein Wiederstand und lassen deshalb auch nur noch ein Watt durch weshalb meine anderen auch nur noch mit 1 Watt leuchten ...
    Ich werde aber auf 2 KSQ umstellen .. mhmm.. Da darf ich halt jetzt den Lötkolben wieder anwerfen.
    Danke für die schnelle Antwort

  • Hi,
    burli: Ich verstehe nicht wirklich warum Du ein Wirkspektrum (WS) mit der Spektralen Energieverteilung (SPD) einer LED vergleichst. Das WS sagt ja nur etwas darüber aus, wie Du die einzelnen Wellenlängen bezgl. der Photosyntheserate gewichten sollst. Es hat sich, so meine ich, gezeigt, das blau den Wuchs steuert (kleinere Nodienabstände, kräftigere Stengel und Blätter, buschigerer Wuchs) und man dafür nur sehr wenig blau benötigt. 30/70 % blau/rot in der vegetativen Phase und 10/90% blau/rot in der reproduktiven Phase. Das Rot für die Reifung und das schnelle Wachstum wird effektiver in Biomasse und Fruchtansatz umgesetzt.
    Und was meiner Meinung nach nicht durch ein simples Wirkspektrum abgebildet werden kann ist der Emerson Effekt, denn hier beinflussen sich zwei unterschiedliche Spektralbereiche in ihrer Wirksamkeit. D.h. ein fehlender bzw. vorhandener Spektralanteil >=700 nm würde die Effektivität des Spektralen Anteils um 660nm entsprechend absenken bzw. Verstärken. Dann würde man nämlich das Wirkspektrum eigentlich als eine Funktion beschreiben müssen, die abhängig ist vom der Spektralen Energie oberhalb von 700 nm.
    Deshalb haben ich übrigens in meiner Carnivorenlampe die neue CRI > 92 NICHICA LED eingesetzt, denn die HI-CRI LEDs sind die einzigen, die wirklich nennenswerte Anteile >=700nm abstrahlen und außerdem einen guten Anteil 660nm liefern und außerdem sieht es besser aus, wenn auch noch weisse LEDs die Pflanzen bestrahlen.
    lg Sol

  • Also hier mal ein paar Fotos von meinem zusammenbau... Das mit den LEDs wurde deshalb so gewählt weil auch das Teil im Flur steht und ich da auf keinem Fall das rosa licht haben wollte. Schöner Nebeneffekt muss kein Licht mehr anmachen im FLur.


    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img411/2244/pflanze1.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img88/6981/pflanze2.jpg]


    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img846/6518/pflanze3.jpg]


    Die Kabel werden noch besser versteckt das man die nicht so sieht.... Das Aluprofil ist auf 30x30 cm aufgebaut und wurde selbst zammgeschraubt (wird gerade mal leicht warm). Die Höhe kann einwandfrei verstellt werden weil ich außen die 2 Pfosten mit Löchern versehen habe.
    Unter dem Wagen mit Rollen ist ein Motor druntergebaut wo sich alle Stunde mal bewegt somit sind die Blätter mal mehr oder weniger im Schatten. Ob das was bringt weis ich net aber ich hatte den Motor einfach übrig und wollte den mal mitinstallieren (simuliert so zusagen die Sonnenwanderung). Wenn die Planzen mal größer sind macht das mit Sicherheit vielleicht mehr Sinn.

  • Ja danke. Nja mal schauen vieleicht tausch ich doch noch ein paar LED in blaue um.
    Von der Konstruktion merk ich das noch nicht Schluss ist es rauschen noch rein paar Ideen im Kopf rum die vielleicht noch umgesetzt werden müssen.

  • Es hat sich, so meine ich, gezeigt, das blau den Wuchs steuert (kleinere Nodienabstände, kräftigere Stengel und Blätter, buschigerer Wuchs) und man dafür nur sehr wenig blau benötigt. 30/70 % blau/rot in der vegetativen Phase und 10/90% blau/rot in der reproduktiven Phase.


    Hier muss ich jetzt nochmal nachhaken. 30/70% von was? Strahlungsleistung? PAR? Anzahl der LEDs?

  • sol

    Es hat sich, so meine ich, gezeigt, das blau den Wuchs steuert (kleinere Nodienabstände, kräftigere Stengel und Blätter, buschigerer Wuchs) und man dafür nur sehr wenig blau benötigt. 30/70 % blau/rot in der vegetativen Phase und 10/90% blau/rot in der reproduktiven Phase.


    Rot ist Wuchs- und Blau ist Steuerlicht, auf diese simple Formel läßt sich die Pflanzenbeleuchtung bringen. Natürlich ist das stark vereinfacht und in allen Feinheiten nicht ganz richtig, aber die grobe Richtung stimmt schon. Mit Verhältnisangaben Blau-zu-Rot wäre ich jedoch ganz, ganz vorsichtig. Sowas hört man aus der Dröhntannenecke und hat da auch einen wahren Kern: Die dort oft eingesetzten Natriumdampflampen besitzen nur einen sehr, sehr geringen Blauanteil und da muß man dann wirklich darum kämpfen.


    Für unsere Zwecke sind solche Aussagen jedoch mit großer Vorsicht zu genießen. Nach allem, was ich bisher darüber gelesen habe, gibt es nicht das optimale Blau-zu-Rot-Verhältnis, sondern jede Pflanzenart besitzt dabei ihr eigenes Optimum für gesunden Wuchs. Ich bin auch 100-%ig sicher, in dieser Liste auf ein Paper gestoßen zu sein, das bei einer bestimmten Pflanzenart ein gesundes Wachstum ganz ohne Blau beschreibt, ich finde den Artikel nur gerade nicht mehr.


    Dazu kommt, daß mit zunehmender Beleuchtungsstärke der Einfluß des Spektrums auf das Pflanzenwachstum mehr und mehr abnimmt, der Jansen nennt als Grenze, ab der man sich um das "richtige" Spektrum keine Sorgen mehr zu machen braucht, 6000 Lux.


    Zitat

    Das Rot für die Reifung und das schnelle Wachstum wird effektiver in Biomasse und Fruchtansatz umgesetzt.


    Gibt es darüber fundierte Infos oder ist das Dröhntannenmystizismus? Ich bin bei solchen Aussagen sehr, sehr skeptisch. Die Sonne richtet sich ja auch nicht nach den Pflanzen, die unter ihr wachsen, oder, andersrum, unter der Sonne mit ihrem tagesabhängigen Spektrum (morgens und abends rotlastig, mittags blaulastig) weiß die arme Pflanze ja gar nicht mehr, was sie denn nun tun soll: Wachsen, Blühen oder Reifen?


    Ich ziehe meine Chili vom Keimling bis zur Ernte (noch, die entsprechende LED-Lampe ist gerade am Entstehen) unter dem Licht einer 942er Halogen-Metalldampflampe. Die Pflanze weiß ganz von selber, wann sie wachsen muß, wann blühen, und daß sie während der Fruchtbildung und -Reife ihr Längenwachstum einstellen muß. Da wird dem "richtigen" Licht meines Erachtens zu viel Bedeutung beigemessen, nach meinem Geschmack ist da zuviel Esoterik mit im Spiel


    Zitat

    Und was meiner Meinung nach nicht durch ein simples Wirkspektrum abgebildet werden kann ist der Emerson Effekt, denn hier beinflussen sich zwei unterschiedliche Spektralbereiche in ihrer Wirksamkeit. D.h. ein fehlender bzw. vorhandener Spektralanteil >=700 nm würde die Effektivität des Spektralen Anteils um 660nm entsprechend absenken bzw. Verstärken. Dann würde man nämlich das Wirkspektrum eigentlich als eine Funktion beschreiben müssen, die abhängig ist vom der Spektralen Energie oberhalb von 700 nm.


    Dazu gibt es noch den hier beschriebenen Effekt, daß unter starkem weißen Licht eine kleine Portion zusätzlichen grünen Lichts eine größere Erhöhung der Photosyntheserate bewirkt als eine gleich große Portion zusätzlichen Rots. Es tut mir eigentlich leid, dich hier auf externe Literatur verweisen zu müssen. Ich bin nur Laie, naturwissenschaftlich vorgebildeter zwar, aber ich schaffe es nicht, die in diesem Artikel beschriebenen Versuchsbedingungen hier verkürzt und korrekt wiederzugeben. Inada beschreibt darin die Versuchsbedingungen sehr ausführlich und was er tut, um den Einfluß solcher Effekte auf das Versuchsergebnis kleinzuhalten.


    Zitat

    Deshalb haben ich übrigens in meiner Carnivorenlampe die neue CRI > 92 NICHICA LED eingesetzt, denn die HI-CRI LEDs sind die einzigen, die wirklich nennenswerte Anteile >=700nm abstrahlen und außerdem einen guten Anteil 660nm liefern und außerdem sieht es besser aus, wenn auch noch weisse LEDs die Pflanzen bestrahlen.


    Einen ähnlichen Vorschlag habe ich hier schonmal gemacht. Sinnvoll ist so ein Vorschlag meiner Meinung nach aber nur, wenn man vor hat, seine Pflanzen ausschließlich oder wenigstens fast ausschließlich mit weißen LEDs zu beleuchten. Warum? Die vorgeschlagenen warmweißen High-CRI-LEDs besitzen nur recht bescheidene Wirkungsgrade (abgegebene Strahlungsleistung zu aufgenommener elektrischer Leistung) von rund 30 %. Rote und blaue LEDs sind mit 40 bis über 50 % erheblich effizienter. Meiner Meinung nach kann der Emerson-Effekt diesen Effizienznachteil nicht mehr wettmachen.


    Ich habe hier die spektrale Leistungsverteilung deiner Lampe mit und ohne die drei Nichia übereinandergelegt, gerechnet bei 350 mA Bestromung:



    Meiner Meinung nach kann man das bißchen, was die drei Nichias dem Spektrum noch hinzufügen, getrost vernachlässigen.


    burli

    Weil ich von dem Thema noch nicht viel Ahnung habe und mich langsam einarbeite. Weiterführende Informationen nehme ich gern entgegen.


    Das Wirkspektrum ist eine Effizienzfunktion. Es gibt an, bei welcher Wellenlänge Licht die Photosynthese am effektivsten treibt. Eine Lichtquelle ist nicht dann am effizientesten, wenn deren Spektrum den Verlauf der Effizienzfunktion hat, sondern dann, wenn sie die Wellenlänge abstrahlt, bei der die Effizienzfunktion ihr Maximum besitzt (660 nm bei der DIN 5031-10 neu).


    In der Praxis funktioniert das aber nicht mit diesem Licht alleine, weil die Pflanze mit dem Licht ja nicht nur Photosynthese treibt.

  • Daran ist ja grundsätzlich nix verkehrt. Die Pflanze braucht viel Wuchs- (rot) und wenig Steuerlicht (blau). Das Verhältnis für gesundes, optimales Wachstum ist jedoch keine Konstante, sondern von Pflanzenart zu Pflanzenart verschieden. Ich halte es daher für wenig zielführend, hier feste Verhältnisse zementieren zu wollen und führe darüberhinaus noch die Erkenntnisse vom Jansen ("je mehr Licht, desto unwichtiger das Spektrum") ins Feld.