Vorstellungsgespräch Monströs

  • Ich hatte letzte Woche eine Vorstellugnsgespräch bei einem IT Servicehaus, daß die Server für eine große Versicherung macht.


    Hier mal meine Eindrücke.


    Nach dem Gespräch mit dem herren in der zeitarbeitsfirma (dort lief ein Ghettoblaster mit Big FM und an der wand eine türkise vw käfer motorhaube) kamen 15 minuten fußmarsch quer durch stuttgart über straßen und durch den park bis zur uni, da hatte er geparkt, weils da billiger ist.


    OK, hinfahrt mit dem Herren der Personalverleihfirma in ein riesiges Parkhaus: Er war auch das erste mal da, hatte den kranken Kollege vertreten.


    Das Parkhaus bzw die Einfahrt war monströs groß weil dort auch die LKWS zum Abladen und Beladen (tausende vorbereitete pcs für versicherungsfilialen, essen für die kantine, müllentsorgung) reinfahren an die Bays. oben war alles reserviertt, einen stock drunter -hurra, parken!


    ok, nun geht man rein: am ausgang des parkhauses ist ein spiegel und man muß klingeln,damit wer aufmacht - sicherheit geht vor


    so, die eingangshalle: Monströs und hässlich.


    wir liefen ungefähr 200 meter vom einen ende der Eingangshalle (ca. 8 Meter deckenhöhe), ene triste leere eingangshalle, protzig mit marmor, aber sauhässlich, bis wir zu einer sitzgelegenheit kamen. Dort hätte ich jetzt gedacht, man müsse warten, bis ich abgeholt werde, aber es ging weiter. Nach weiteren 30 metern kamen wir in eine ecke wo eine unscheinbare rezeption war. Diese war sehr unscheinbar, ich hatte die erst gesehen als ich unmittelbar davor stand, ebenso die empfangsdame. Ich hätte nicht erwartet, hier auf menschliches Leben zu treffen :sm040:


    Ok, die rief den an,der uns abholte. wir gingen über eine treppe in den ersten stock in ein riesiges großraumbüro. dieses war mit gipsbetonwänden mit fensterscheiben zur decke hin (nur oberlicht, keindruchblick, da zu hoch angebracht) separiert. Aber keine türen. aus brandschutzgründen. Darum mußte man leise reden (was mir sehr schwer fällt) um die telefonierenden kollegen nicht zu stören. Redet man zu laut, riskiert man,daß die telefonierenden ihrerseits die lautstärke erhöhen müssen,was zu einer gegenseitigen kettenreaktion führt, bis es so laut ist, daß man meint, man wär im fußballstadion :sm040:


    Das gebäude ist extrem groß, 5-stöckig und verwinkelter als jedes Labirinth:


    wer sich hier verirrt, kommt nie wieder raus, und verendet schlimmstenfalls nach monatelangem ausgangssuchen... :sm040:


    Die lange eingangshalle macht auch einbrüche unmöglich:bis der einbrecher sie durchquert hat (immer im blickfeld der für ihn unsichtbaren empfangsdame), ist die polizei schon längst da (muß aber auch die lange halle druchqueren). Aber der einbrecher wird über seinen langen bart stolpern :sm040:


    Stuttgart steckt grad eh voller skurilitäten. Dank der grünen darf man auf den swichtigsten straßen nur noch 40 km/h fahren, parken kostet 8€ pro stunde und gefühlt alle 5 meter führt ein fußgängerweg mit ampel über die hauptstraßen


    Außerdem ist es grad in ganz stuttgart im Rahmen von stuttgart 21 eine einzige baustelle: Aus 4.spurigen stra0ßen werden 1-spurige, da die restlichen drei spuren neuen straßenbahnhaltestellen weichen müssen, gebäude werden gebaut, ein Teil des Stadtparks ist eine riesenbaugrube, das Planetarium,die bäume und der rest des ehemaligen parkinhaltes werden an eine andere stelle verschoben, bis das projekt durch ist, und durch stuttgart verlaufe kilometerweise Blaue dicke rohre. und graue rohre.



    Die blauen dienen dem Grundwassermanagement (um die baugrube trocken zu legen) für s21, die grauen zum abhubtransport beim tunnelbohren. Diese rohre sind übeall. sie laufen am Bahnhofsgebäude entlang, über straßen, wege, täler und hügel bis weit in die Nachbarorte.


    Man könnte eine Rohrschnitzeljagd machen: jeder Mitspieler muß für möglichst viele rohre rausfinden, an welcher lokation (Stadtteil, Stadt, Gebäude o.ä.) ein Rohr anfängt und wo es aufhört und das notieren, wer am endedes tages beginn und ende der meisten Rohre weiß, hat gewonnen :sm040:

    Einwohner befürchten, aß die Rohre in 15-20 Jahren,wenn S21 fertig sind, eifnach dort "vergessen" oder zum Kulturdenkmal (wie der bauzaun) :sm040: erhoben werden und dann einfach bleiben. Die Heute Show würde dann vermutlich folgenden Kalauer bringen:


    "Stuttgart führt die Rohrpost wieder ein" :sm040:


    Aber es geht noch skurriler:


    Aus Brandschutzgründen wurde der Stuttgarter Fernsehturm (der auch ein Restaurant und eine Aussichtsplattform enthält) gesperrt.


    Sowohl der SWR als auch der Lokalbvetreiber erfuhren es erst an dem Morgen aus der Zeitung,wo der Turm schon gesperrt war:


    Der Lokalbetreiber konnte noch nichtmal sein zeugs mehr aus dem turm holen, gesschweige denn die Lebensmittelvorräte aus seinem Lokal, tür war schon zu :gshock:


    Aber weiter gehts. Ein weiteres Kurioses Vorstellungsgespräch:


    In der Firma dort wurde ich erstmal zum noch warten in die Kantine geführt.


    Dort gabs kaffeeautomaten. ich trinke aber keinen kaffee. Aber es gab auch teee.


    also becher genommen,beutel rein. aber wo kommt das heiße wasser her? sind doch nur kaffeemaschinen da.


    Eine maschine hatte rechts ein schil "heißes wasser" und in der Mitte Knöpfe für "kleinen becher" und "großen becher"


    also becher mit teebeutel druntergesellt und "kleiner becher" gedrückt.


    und was km raus? Kaffee!!!!


    jetzt hatte ich kaffeetee.


    Ich ließ mir von einem mitarbeiter den weg zur spüle zeigen wo ich die brühe entsorgen konnte.


    neuer becher, neuer versuch.


    Ok, unter dem schild "heißes wasser" leuchtt nun ein elektronischer sensorbutton auf. der leuchtete vorher nicht, war daher unsichtbar :sm021:


    ja,ja,die modernen kaffeeautomaten. schlimm... :sm_idea:


    Hmm, aber aus dem kaffeeausguß kommt doch hoffentlich nicht auch das wasser?!


    ah,da ist ja noch so ein silbenes ausgußrohr. Mal da drunter stellen, knopf drücken und...









    hurra, die intuition war richtig. Endlichhatte ich meinen tee.


    Das vorstellungsgespräch:
    es ging durchein großraumbüro um etliche ecken und windungen. zu dritt saßen wir in einem kleinen 1 Quadratmeter raum (eine "Telco-Zelle" nennen die das dort)


    Dort ist ein winziger tisch,drei stühle, man sitzt eingequttscht und ohne armfreiheit dort. ein dock fürs notebook und eine Bildschirm mit kamera zum skypen ist dort vorhanden


    Soweit mal dazu :sm040:

    LED the Sun shine. Nur, wer reparieren kann, lebt nachhaltig!
    Selbstgebaut hält Länger. Kampf der geplanten Obsoleszenz!
    Wir sind das Pro-LED-Tariat ;)

  • Dort ist ein winziger tisch,drei stühle, man sitzt eingequttscht und ohne armfreiheit dort.


    Ich war vor sehr langer Zeit an einem Vorstellungsgespräch bei einer renommierten Opto-Elektronik-Firma. Dort setzten sie mich auf einen altmodischen, unbequemen, hölzernen Stuhl; direkt vor mich hin setzten sich die Personalverantwortliche und der Chef. Ich kam mir vor, wie bei einem Kreuzverhör :thumbdown: Na ja, mit der Stelle wurde es dann auch nichts. Die machten mich unnötigerweise nervös, was wohl nicht so gut ankam!


    Du hast eine gewisse Begabung, die vielen kleinen Dinge im Alltag zu sehen und wiederzugeben 8o . Nur an der Rechtschreibung würde ich noch etwas arbeiten ;)


    MfG Philluxle

  • ja, wenn meine Texte nicht so viele Tippfehler hätten und die Ortografie besser wäre könnte ich glatt Schriftsteller werden. Aber in der Form druckt das wohl keiner ab und es wird auch keiner sich hinsetzen und das alles korrigieren

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  • Mich hätte ja mehr der Ablauf des Vorstellungsgesprächs selbst interessiert
    und ob du den Job bekommen hast.


    Grundsätzlich finde ich Zeitarbeit allerdings moralisch verwerflich,
    sowohl als AG(Sklavenhalter) als auch als AN(Lohndrücker)



    Mein letztes Vorstellungsgespräch war übrigens in einer Autobahnraststätte,
    um 5 in der früh(weil ich ja danach noch in die Arbeit musste)
    vor 4 Jahren, den Job hab ich bekommen und arbeite da immer noch :)


    Vielleicht sollte ich dazu sagen dass ich im Aussendienst bin und das nächste Firmenbüro
    am anderen Ende Deutschlands ist.

  • Mich hätte ja mehr der Ablauf des Vorstellungsgesprächs selbst interessiert
    und ob du den Job bekommen hast.


    Das erste denke ich mal eher schlecht wegen meiner zu lauten Stimme und weil ich an einigen Stellen keine guten Antworten Parat hatte. Es ist aber noch offen.


    Das zweite Vorstellugnsgespräch war sehr lang,detailliert, muit vielen Technischen Fragen aber auch zur Teamfähigkeit, da war ich aber sehr gut an dem Tag und habe es top gemeistert, aber das ist auch noch am laufen. Da hatte die Bewerbungsphase erst begonnen, die haben noch 7 weitere Kandidaten


    Zitat


    Grundsätzlich finde ich Zeitarbeit allerdings moralisch verwerflich,
    sowohl als AG(Sklavenhalter) als auch als AN(Lohndrücker)


    Das ist leider wahr ja. auf http://www.mrgreen.info findet sich da auch ein Erfahrungsbericht über eine andere Zeitarbeitsfirma bei der ich zuvor war.


    Zitat

    Mein letztes Vorstellungsgespräch war übrigens in einer Autobahnraststätte,
    um 5 in der früh(weil ich ja danach noch in die Arbeit musste)
    vor 4 Jahren, den Job hab ich bekommen und arbeite da immer noch :)


    Vielleicht sollte ich dazu sagen dass ich im Aussendienst bin und das nächste Firmenbüro
    am anderen Ende Deutschlands ist.


    Ok, ist alt eine ganz andere Situation als bei mir und eine andere Branche. Aber gut, daß es bei dir so gut läuft, so muß es sein 8o

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  • Nicht ganz, wenn man Abfindungen, Standzeiten, Betriebliche altersvorsorge, usw. mitzählt wird es wohl auf ca. das gleiche rauskommen.
    Gewinner ist ganz klar der Sklavenhalter.


    Ich meinte ja mit AG auch dei Zeitarbeitsfirma.


    Meine Sicht ist:
    Als Zeitarbeiter möchte ich für das grössere Risiko auch ca. 20-30% mehr Lohn bekommen
    (in manchen Ländern ist das so)
    wenn es das nicht gibt fühle ich mich verplichtet, den mir entgangenen Lohn,
    beim Ausleiher als Schaden zu hinterlassen. :D


    (war mir immer eine Freude den Yield der Abteilungen vor und nach meiner Station zu drücken >:)
    oder dafür zu sorgen dass es QC passed aber beim Transport garntiert kaputt geht )


    Diese Versklaverei muss man bekämpfen und wenn es sich nicht lohnt dann hört es auch auf.



    EDIT: Dafür binn ich, wenn ich fair behandelt werde, auch ein sehr loyaler Mitarbeiter.

  • Meine letzte Einstellung lief bissel ungewöhnlich ab - ist so ca. 99 gewesen.


    Ich war voll krank, 40 Fieber und hatte grad keinen Job. Ruft ein Kumpel von mir an: "Digga ich bin am Arsch geh mal ins VW daundda die brauchen dich jetz!"


    Waren die spannendsten 10 Jahre meines Angestelltenlebens :)

  • Snowfly: Recht haste. Ich habe in der Zeit, wo ich Zeitarbeit hatte, halt bei den Zeiten großzügig gerundet, also wenn die S-Bahn 8:30 angekommen wäre, aber erst 8:50 ankam, habe ich trotzdem 8:24 als Beginn n reingeschrieben und 18:05 als Ende reingeschrieben und um 17:43 gegangen, Mittagspause immer 30 Minuten, habe aber vom Gebäudeausgang zum Gebäudeausgang gerechnet, spich die ewige Wartezeit auf den Aufzug als Arbeitszeit gerechnet, und wenn der Spatziergang von gebäude bis zum Gebäude zurück eben 36 minuten war, warens aufm Papier eben doch nur 30. Hat eh keiner gemerkt.


    Bei meiner letzten (besser bezahlten) Stelle wo ich direkt angestellt war, habe ichd agegen meien Zeiten sauebr eineghalten, da war die Fahrtzeit einfache Fahrt aber auch nur 30 Minuten statt 75 Minuten, (Wobei ich beginn und Ende der Mittagspase auch hier von der Gebäudetür aus gerechnet habe, und den Arbeitsbeginn Mit verlassen des Bahnhofs, das Ende mit verlassen des Büros gerechnet habe (waren aber ja auch nur 2-3 Minuten fußweg zwischen gebäudeund Bahnhof))

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    Einmal editiert, zuletzt von Leuchtidiot ()