LED Stripes dimmen - PWM vs. Konstantstrom

  • Hallo!


    Ich habe 8m 14,4W 24V weiße Stripes (die gewöhnlichen mit Vorwiderstand), welche ich dimmen möchte.
    Ich habe eininges gelesen, aber keine klaren Aussagen gefunden:


    PWM:
    - kürzere LED Lebensdauer (kann ich nicht ganz nachvollziehen)
    - einfachere Steuerung
    - günstiger
    - gleichmäßigere Dimmung / Lichtfarbe bleibt gleich


    Einstellbarer Konstantstrom:
    - besser für die LED
    - eigene Netzteile z.B: HLG Serie von Meanwell verfügbar


    Nun bin ich hin und hergerissen, welche die geignetere Methode zum dimmen ist.
    Mir ist hauptsächlich eine lange Lebensdauer der Stripes wichtig.


    Ach ja, PWM würde ich über den Homematic PWM Dimmer (200Hz) realisieren, da ich das ganze in die Hausautomatisierung einbinden möchte.
    Sollte es doch die Konsantstrom-methode werden muss ich auf die HLG Netzteile zurückgreifen.


    Könnt Ihr Vor/Nachteile ergänzen bzw. eure Meinung zu dem Thema abgeben?


    Bin schon gespannt.

  • Die kürzere Lebensdauer bei PWM Dimmung wird wohl damit begründet, dass die LED trotzdem einen hohen Strom bekommt und nur der rechnerische Mittelwert über den Tastgrad zustande kommt. Solange du die LEDs Stromtechnisch im grünen Bereich betreibst sollte eine PWM-Dimmung wohl nicht sonderlich auf die Lebensdauer schlagen. Eine gute Kühlung macht da wohl deutlich mehr aus.


    Die nachteile bei PWM ist gerade bei niedrigen Frequenzen der Stroboskopeffekt.

  • ergänzend zu deinen Aussagen:


    PWM:
    Die Lebensdauer ist etwas geringer, weil die LED halt immer "voll an" oder "voll aus" ist, eingeschaltet altert sie "voll".
    stärkere elektromagnetische Strahlung (wechselstromfeld) vs im idealfall sehr glatte Spannung bei Konstanttrom (wobei das stark vom Netzteil abhängt).


    CC (Konstantstrom):
    Flimmerfrei! Besonders bei geringer Dimmung fangen einige Netzteile das flimmern an. Habe keine Erfahrung mit 200Hz, das hängt aber auch stark von der Person ab.


    Im Haushalt ist bei weißer Beleuchtung der Lichtfarbunterschied im Normalfall nicht relevant.


    Die Lebensdauer wird bei beiden Methoden sehr hoch sein, das hängt aber auch sehr stark von der Qualität der Stripes ab.


    Wenn du schon eine PWM-Installation hast würde ich mir ein Exemplar (Dimmer/Netzteil/LED) provisorisch dranhängen und prüfen, ob es so läuft wie gewünscht und dann vervollständigen.
    Wobei: was genau hast du schon?
    Die HLG-Reihe von Meanwell nimmt nämlich auch PWM entgegen: http://www.meanwell.com/webapp…/search.aspx?prod=hlg-40h
    Seite 5: 100Hz-3kHz - sollte gehen.

  • Wobei: was genau hast du schon?
    Die HLG-Reihe von Meanwell nimmt nämlich auch PWM entgegen: meanwell.com/webapp/product/search.aspx?prod=hlg-40h
    Seite 5: 100Hz-3kHz - sollte gehen.


    Danke für die raschen Antworten.


    Ja weiß ich, ich hab auch schon eine Testschaltung (ist erforderlich um das Spannungslevel zwischen PWM Dimmer und HLG anzupassen + belasten) vor einiger Zeit mal zusammengestellt und erfolgreich getestet.
    Mein "Problem" ist nur, dass ich für die Konstantstrommethode etwas mehr schaltungstechnischen Aufwand treiben muss, der auch gut versteckt werden sollte. - Es ist ein zusätzliches Relais erforderlich, da das Netzteil nicht auf 0% dimmen kann.
    Bei der PWM Methode hänge ich in den Schaltschrank ein Meanwell SDR240-24 - zieh die 24V ins Wohnzimmer hoch bis zur Decke, und dort kann ich dann diese Homematic PWM Dimmer verstecken. - Ist relativ einfach ohne viel basteln.


    Zur Info: Ich hab die hier oft erwähnten Samsung LED-stripes (Sammelbestellungs-Thread).
    Diese kleben auf einem 30x2mm Alu Profil

  • Wenn du den (PWM-)Strom durch die ganze Wohnung ziehst bis du ihn am Ende dimmst, dann häng bitte einen dicken Elko zwischen Dimmer und Stromversorgung (nicht zwischen Dimmer und LEDs) - damit kannst du die Lastwechsel und damit das EMV zumindest deutlich entschärfen.

  • Selbst wenn es nicht krank macht (bisher ist ja sowieso weder dafür noch dagegen ein Beweis veröffentlicht, soweit ich weiß) ist es etwas, was man vermeiden sollte, wenn nicht um seiner selbst willen (weil man bspw kein Radio hört) dann wegen der Nachbarn - einfach aus Rücksicht auf die anderen und weil ein Elko ja auch nicht so der Aufwand ist...

  • Elektrosmog! *aluhut aufsetz*


    Du darfst dir deine Leitung als 15m Antenne mit einigen 100kHz "Abstrahlfrequenz" vorstellen.
    Meist sollte der eingangsseitige Elko am PWM-Dimmer reichen, um seine eigene Stromaufnahme nicht "in das 24V-Netz zu propagieren".
    Wobei dann natürlich auf der Ausgangsseite weiter fleißig PWM-Strom rauskommt.


    Das ist (neben dem möglichen Flackern, dass ich relativ schnell/häufig sehe) eines der Hauptargumente bei mir für CC.

  • Die Lebensdauer ist etwas geringer, weil die LED halt immer "voll an" oder "voll aus" ist, eingeschaltet altert sie "voll".

    Dafür ist sie aber nicht die ganze Zeit eingeschaltet ;)


    Beispiel: LED per Strom auf 50% gedimmt hat in 1 Stunde eben eine Betriebsstunde - per PWM auf 50% gedimmt, ist sie in der Stunde nur 30 min an, also eine Betriebsstunde erst nach 2 Stunden erreicht, also doppelte Einsatzdauer...


    ob sich nun die Lebensdauer einer halb bestromten LED gleich verdoppelt, müsste man im DB nachschauen, so aus dem Gedächtnis eher nicht...


    ich denke, da ist tatsächlich Null Unterschied, hat das jemand schon mal in der Praxis verglichen....?

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  • Ich habe 8m 14,4W 24V weiße Stripes (die gewöhnlichen mit Vorwiderstand), welche ich dimmen möchte.


    Die Theorie über Konstantstrom / PWM ist ja ganz ok, aber soll den wirklich ein fertiger LED-Streifen mit Vorwiderständen dann per Konstantstrom gedimmt werden? Wie soll das funktionieren?


    Nebenbei, es gibt inzwischen auch Flexband mit integrierter KSQ, also in jedem einzelnen Segment. Und nochmal zum Netzteil: Ein LPV-Netzteil neigt bei Dimmung eher dazu, Geräusche zu machen, als ein HLG (auch wenn das eine größere Einschaltverzögerung hat).

  • ob sich nun die Lebensdauer einer halb bestromten LED gleich verdoppelt, müsste man im DB nachschauen, so aus dem Gedächtnis eher nicht...


    Also soweit ich weiß steht das in den Datenblättern (habe solche mal bei Cree(?) gesehen zur Lebensdauer) - wird sich wohl ziemlich ausgleichen.


    mit Vorwiderständen dann per Konstantstrom


    Öhm, das ist natürlich Quatsch - die 24V Streifen brauchen Konstantspannung! die "Stromregelung" ist ja mit dem Widerstand realisiert.
    Da passt auch das Argument PWM besser,weil die Dimmung nicht so linear verläuft wie bei PWM.

  • Ich habe seit einiger Zeit die besagten Stripes mit dem HLG Netzteil im Einsatz, und das funktioniert einwandfrei. Dort ist aber die Dimmung fix mit Poti eingestellt. Aber ja, grundlegend ist Konstantstrom in Kombi mit Vorwiderstand widersinnig.


    Es gibt jedoch einen Punkt, weshalb der Vorwiderstand seine Berechtigung hat: Der mögliche Gesamtstrom des Netzteils liegt meistens über den erforderliche Maximalstrom der LED's. In diesem Modus arbeitet das HLG auch im Konstantspannungsbetrieb, wofür der Widerstand natürlich benötigt wird.


    Eine Dimmung durch Stromreduktion funktioniert aber natürlich auch mit Vorwiderstand einwandfrei. Ist nur verlustbehafteter. Somit sehe ich dass noch nicht als ausschlagkrätigen Punkt um PWM zu nehmen.


  • Aber ja, grundlegend ist Konstantstrom in Kombi mit Vorwiderstand widersinnig.
    Eine Dimmung durch Stromreduktion funktioniert aber natürlich auch mit Vorwiderstand einwandfrei. Ist nur verlustbehafteter.
    Somit sehe ich dass noch nicht als ausschlagkrätigen Punkt um PWM zu nehmen.


    Hallo,
    ich weiß nicht, auf was sich diese Aussagen genau beziehen, aber PWM alleine ist nicht per Def. effizienter als eine analoge Dimmung.
    Wenn bei Dimmung per PWM der max. Strom durch Vorwiderstand festgelegt ist, dann wird über diesen genauso die Differenz zwischen Flußspannung und Versorgungsspannung verheizt.
    Sofern aber diese Differenz zwischen Flußspannung und Versorgungsspannung hinreichend klein ist, wird die Effizienz gut sein.
    Wenn man z.B. eine LED-Reihe mit ca. 30V Flußspannung an 31,5V......32V betreibt, hat man nur 5...7% Verluste über den Vorwiderstand.


    Ansonsten ist es eher eine unsägliche Praxis und ein Elend, wenn Antennen mit zig. Metern Länge installiert werden um damit die Umgebung EMV-mäßig zu verseuchen.
    Wenn man es will, dann kann man die PWM per Tiefpaß glätten und diese Steuerspannung benutzen, um damit analog zu dimmen.
    Schaltungen dazu müssen nicht aufwendig sein.
    Gruß Helles Licht