10 Watt LED-Fluter dimmen ohne Flimmern

  • Hallo,
    wir haben uns gerade unseren Hühnerstall eingerichtet und mit LED-Flutern bestückt 230V 10W IP65 von Amazon (12-14 Stunden Licht sind empfohlen, damit sie ordentlich Eier legen) jetzt habe ich gelesen, dass es schonender für die Hühner ist, mit einer Sonnen- bzw. Untergangssimulation zu arbeiten, also dimmen und steuern.
    Da die Hühner keine Leuchtstofflampen vertragen oder besser gesagt sie für die Hühner zu stark flackern, haben wir die LED-Beleuchtung eingebaut. Das Flackern tritt aber beim Dimmen der LEDs mit PWM Pulsweitenmodulation auch auf. Jetzt meine Idee : Ich baue die jetzigen nicht dimmbaren Vorschaltgeräte aus den Leuchten aus und besorge mir ein dimmbares Vorschaltgerät, das "Phasen-ab-oder-Anschnitt Dimmer" verträgt und eine Auswerteschaltung hat („stattdessen wird in modernen dimmfähigen LED-Stromversorgungen ein etwa vorhandenes Signal einer Phasenanschnittsteuerung mithilfe einer Auswerteschaltung in einen Steuer(gleich)strom umgesetzt, dessen Höhe die Helligkeit der LED bestimmt. Weil dieser Strom zeitlich konstant und von der Netzfrequenz entkoppelt ist, kann eine Welligkeit der Lichtintensität gar nicht erst entstehen. Diese Überlegungen über Phasenanschnittsteuerungen gelten sinngemäß auch für die Pulsweitenmodulation.“)und baue es in die Verteilung ein, so dass ich alle fünf Leuchten direkt mit Gleichstrom von dem Vorschaltgerät versorge.
    Ich denke, dass ist günstiger als fünf einzelne solcher Auswerteschaltung- Vorschaltgeräte zu nutzen.


    Frage: Dann brauche ich ein Vorschaltgerät mit mind. 50W um 5 Leuchten zu je 10W damit zu betreiben. Vorschläge?


    Oder habt ihr eine andere Idee?


    Hat einer eine Idee für die Sonnenauf/-untergangssimulation 0-100% bzw. 100-0% in ca. 30 Minuten oder regelbar.


    Vielen Dank.

  • Anderer Vorschlag: Warum nicht in Stufen dimmen? Sprich morgens erst eine Lampe an, und dann nach und nach zuschalten bis alle an sind.


    Du brauchst vorallem, da die Lampen thermisch nicht gekoppelt sind, eigentlich ein Netzteil, das mindestens 23V*5 = 115-180V bei 280mA liefert - und da wäre mir keines bekannt.

  • Nein. Du brauchst für die LED eine KonstantSTROMquelle - das ist eine KonstantSPANNUNGsquelle.


    Du kannst versuchen eine Spannungsquelle mit jeweils einem Meanwell LDD-300 zu kombinieren, musst dann aber noch dein Dimmsignal auf Niederspannungsebene erzeugen, das darf auch ruhig PWM sein, solange du eine Frequenz > 300Hz, besser 1kHz verwendest - so schnell dürften nichtmal Hühneraugen sein.

  • Hallo, und danke für eure Antworten,


    @ Cossart: Ich habe mir nun schon die LED -Leuchten eingebaut und würde jetzt ungerne wieder auf Leuchtstoffleuchten umbauen. Danke für deinen sehr informativen Link, hast du auch geschaut, wie sich das EVG beim Dimmen verhält bzw. die Röhre.


    Fakrae: Gute Idee die Fünf -Stufen Schaltung, doch würde ich schon gerne mit einem Dimmer arbeiten.


    Wenn jemandem also ein passendes Netzteil einfällt oder eine Idee für den Fade in/out hat, eventuell auch einen anderen Ansatz hat, würde ich mich über jede Anregung freuen.


  • Das ist nicht richtig. Das LPF-90D-36 ist vorrangig eine Konstantstromquelle, siehe Blatt 3 das Datenblatts: "This LED power supply is suggested to work in constant current mode area (CC) to drive the LEDs."


    Okay, da hast du recht. Trotzdem brauchen wir ~280mA und ohne thermische Kopplung ist eine einfache Parallelschaltung nicht zu empfehlen (und außerdem ist der Strom sowieso zu hoch, selbst dafür)


    Fakrae: Gute Idee die Fünf -Stufen Schaltung, doch würde ich schon gerne mit einem Dimmer arbeiten.


    Naja, du kannst auch die 5 DIM-Eingänge der LDDs parallel an deinen Dimmer schalten, dann brauchst du nur einen.

  • Hallo Fakrae,
    das obengenannte Netzteil ist dimmbar mit einem Poti, mit 0-10volt oder mit einem PWM Signal, das würde ich dann am anfang der Verteilung setzen und dann nochmal vor jede LED eine KSQ die du vorgeschlagen hast?
    Das sollte dann doch funktionieren oder für bis zu 8 meiner Leuchten?
    Also erst das:
    LPF-90D-30;3A oder LPF-90D-36;2,5A
    Und dann das nochmal vor jede LED:
    LDD-300L

  • Du kannst natürlich theoretisch das LPF-D benutzen - aber das Netzteil selbst zu dimmen macht keinen Sinn, vorallem wenn du danach deine KSQ hast.
    Ich würde statt des LPF-D eher zu einem HLG-80H-36A greifen. Die Leistung reicht für 7 LEDs, oder aber eben ein HLG-100 oder HLG-120, wenn du mehr brauchst.
    Dann lässt du das Netzteil ungedimmt und gehst mit deiner PWM-DIM-Leitung zu den Eingängen der LDD

  • Hallo,
    wenn ich eine oder fünf LEDs an mein Netzteil anschließe und das von 20 auf 24 Volt verstelle, kann ich sie dimmen, da brauche ich keine 115-180 Volt und es liefert - ich glaube- in dem Modus 3 Amper, von denen sich die LEDs das nehmen, was sie bei der entsprechenden "Voltzahl" brauchen und genau das macht doch auch das von mir ausgesuchte Netzteil. Es liefert mir einstellbare Volt, die wenn ich das richtig verstanden habe, nicht moduliert (An/Aus), sondern in einer geraden Linie rauskommen und somit auch nicht zu flackernden LEDs führen können.
    Wo ist jetzt der Denkfehler????
    Vielen Dank

  • Der Denkfehler (bzw eigentlich sind es zwei) liegt hier:
    Dieses (und bei fast jedem anderen Netzteil (abgesehen von Labornetzteilen)) regelt mit dem DIM-Eingang nicht direkt die Spannung, sondern schaltet im Prinzip eine Stromregelung dazu. Das Netzteil bringt erstmal 36V und 2,5A. Zu diesem Zeitpunkt sterben dir alle LEDs, denn bei 36V würden die auch tatsächlich die (in Summe) 2,5A ziehen, was bei 5 LEDs ~500mA sind - also doppelt soviel wie im Augenblick. Erst wenn sie mehr Strom ziehen würden, würde sich die Spannung verringern und stellt sich dann letztendlich bei der Spannung ein, die eben für 500mA pro LED nötig sind. Das könntest du etwas umgehen, indem du nicht das LPF-90 sondern das LPF-40 kaufst, das passt dann in etwa vom Strombereich her.


    Jetzt kommt aber der zweite Denkfehler:
    LEDs sind stark nicht-lineare Bauteile. Die Strom/Spannungskennlinie ist stark temperatur- und auch stark von der Charge der LEDs abhängig. Es kann durchaus passieren, dass eine deiner LEDs bei 280mA 30V braucht, eine andere bei 30V aber schon 400mA zieht. Bei einer Parallelschaltung sind die Spannungen über allen LEDs gleich, du hättest also eine LED die viel zuviel Strom bekommt, obwohl sich eine andere genau im Betriebspunkt befindet. Durch den erhöhten Strom erwärmt sich die LED stärker und dadurch steigt der Strom bei gleicher Spannung weiter an. Das schaukelt sich soweit auf, bis diese LED stirbt. Das Netzteil regelt nach und ab sofort bekommen alle restlichen LEDs zuviel Strom - etc.
    Selbst wenn du durch Zufall die gleiche Charge überall erwischt hast, sind die LEDs an unterschiedlichen Einbauorten, die Konvektion ist anders und damit die Erwärmung der LEDs -> und das gleiche Spiel geht wieder von vorne los, nur etwas schwächer/langsamer.


    Die 115-180V sind gerechnet, wenn du die LEDs in Reihe schaltest - was (abgesehen von jeweils einer KSQ pro LED) die einzige Möglichkeit ist, den Strom überall gleich zu begrenzen.

  • Was genau willst du uns damit sagen?
    Falls das als Test für die Parallelschaltbarkeit von LEDs dienen soll: Dir ist schon bewusst, dass du mit extrem geringen Leistungen hantierst, wo die Oberfläche der LED zur Kühlung ausreicht (im Gegensatz zu 10W flutern) UND deine 4 LEDs vermutlich sogar aus der selben Charge stammen UND dein Netzteil dir nur bei Abweichungen von >50% des Nennstroms überhaupt etwas anderes anzeigt UND der Effekt, dass eine LED die Grätsche macht, normalerweise (außer im Extremfall) erst nach Stunden oder Tagen zu erkennen ist?

  • Auch bei LED-Stripes ist jede Gruppe für sich nur bei geringen Leistungen (20mA bei den von dir gezeigten -> Oberfläche reicht zur Kühlung) UND sie stammen aus der selben Charge und das allerwichtigste: Jede Gruppe hat einen Widerstand, der selbst nochmal einiges an Spannung "verbrät". Weil ein Widerstand bei mehr Strom auch mehr Spannung braucht, wirkt er diesem "davonlaufen" entgegen. Die LED wird warm -> braucht mehr Strom -> der Widerstand muss mehr Strom nehmen (Reihenschaltung) und braucht mehr Spannung -> die LED bekommt weniger Spannung -> kann nicht mehr soviel Strom nehmen -> es bildet sich ein stabiles Gleichgewicht (außer natürlich man übertreibt es maßlos und verwendet die Stripes bei 50°C Umgebungstemperatur oder etwas ähnlich seltsamen)