Saunabeleuchtung

  • Bezüglich Komponenten kannst du dich sicher auch an turi wenden: http://www.led-studien.de/


    Endlighten Plexiglas mit RGBW-LED-Streifen als Kanteneinspeisung ist sicher eine Option, aber teuer. Wenn du etwas Bautiefe für das Leuchtpanel übrig hast, geht es auch ohne Endlighten. Dann die RGBW-LED-Streifen direkt auf einen Kühlkörper, der nach außen die Wärme abstrahlen kann. Vorn dann als Abschluss eine TruLed oder sehr dichte Satinice. Beim Leuchtkasten innen alles schön matt weiß halten. Wäre so mein Ansatz.

  • Hmm ... also ich sag's mal so. Ich habe 7 Jahre in der Entwicklung für Film-LED-Leuchten gearbeitet (ARRI). Bei all unseren LED-Scheinwerfern wird an der LED-Platine ständig die Temperatur überwacht und bei 85°C rigoros abgeschaltet. Zum Schutz der LEDs. Das heißt, in einer Sauna mit z.B. 90°C würde so ein Scheinwerfer wohl gar nicht erst angehen.


    Ich meine, es gibt wohl auch LEDs, die ein wenig mehr Wärme vertragen. Leider kann ich aus dem Stand keinen Namen nennen, aber ich meine, ich hatte mal irgendwo was mit 150°C max. Sperrschichttemperatur gelesen. In die Richtung würde ich googeln. Damit kann man dann VIELLEICHT Sauna-Umgebungstemperatur eine Zeit lang durchziehen. Richtig lang macht das aber wohl keine LED mit. Nach 1.000h funzelt dann nur noch was rum, würde ich vermuten.


    Hier ist ein recht gutes PDF zum Thema: https://www.vossloh-schwabe.co…Thermisches_Design_DE.pdf

  • Normal sind maximale Sperrschichtemperaturen von ~120°C. Wenn man also die LEDs konservativ bestromt, wodurch der Übergang Lötpunkt -> Sperrschicht nicht überlastet wird und die Temperatur des Kühlkörpers durch Überdimensionierung im Griff hat, dann geht das schon - natürlich ist die angegebene Lebensdauer idR bei 85°C Sperrschichttemperatur gegeben, das sieht bei 100°C schon gleich ganz anders aus (und darunter wirst du mit 80°C Umgebung nicht kommen)


    Hilft also eigentlich nur eines: Die Kühlung verbessern. Entweder durch einen Durchbruch oder durch eine Wasserkühlung (die du dann direkt mit niedrigerer Temperatur ausführst)


    Dem Ding von Sternlux traue ich dementsprechend nicht viel zu. 6W auf 25cm? Selbst bei normaler Raumtemperatur denkt man bei >14W/m über einen Kühlkörper nach, das hier wären 24W in einer Sauna und ohne Kühlkörper...

  • Ich habe gerade mal meine Datenblätter überflogen. Toshibas TL1L3xxx sind mit 130°C max Sperrschichttemperatur und 100°C max. Betriebstemperatur angegeben. CREE XP-E mit max 150°C Sperrschichttemperatur, bei denen habe ich keine max. Betriebstemp. gefunden. In einer privaten Kellersauna wird es eher nicht auf 50.000 Betriebsstunden Haltbarkeit ankommen, die läuft ja nicht im Dauerbetrieb :P
    Nichtsdesdotrotz kann man das ganze ja auf Haltbarkeit trimmen. Wenn man eine 3W LED wie eine 5630 mit 150 mA bestromt, dann macht die immernoch mehr als genug Licht. Saunen sind ja eher dezent beleuchtet ;)
    Was bietet sich an, um die Wärme wegzuschaffen? Wasserkühlung wurde schon angesprochen. Eine Heatpipe ginge ebenfalls. In dem Fall würde ich versuchen, so ein Teil aus Kupferrohr selber zusammenzulöten und Wasser als Transportmedium zu nutzen, da die Flüssigkeiten in herkömmlichen Heatpipes einen zu geringen Siedepunkt haben, der eher auf normale Raumpemperatur optimiert ist. Was experimentell auch noch einen Versuch wert ist, ist ein "Pelztierelement" :D
    Das muß dann auf der heißen Seite aber schon verdammt gut gekühlt werden, z.B. mit einem großen CPU-Kühler. Dafür gewinnt man auf der kalten Seite ein paar wertvolle Grade, die zum einen die Effizienz der LEDs wieder etwas ansteigen lassen, zum anderen braucht man dann nicht so große Abschläge bei der Bestromung hinnehmen. Ohne ein paar Versuchsreihen mit verschiedenen Strömen mit ausgiebigen Temperaturmessungen bei 90°wirst du vermutlich nicht weiterkommen.
    Was auch noch eine ganz elegante Möglichkeit wäre, die LEDs außerhalb der Sauna zu montieren und voll zu bestromen und mittels Lichwellenleiter das Licht in die Sauna zu führen 8)

  • Vielleicht noch eine ganz wichtige Info vorweg:
    RGB-Licht als Saunaeffekt wird bei 45 - 50°C und erhöhter Lufttemperatur angewandt.
    Das heißt, dass die LED's nur bei diesen Temperaturen eingeschaltet sind.
    Für den finnischen Saunagang wird's Normallicht geben...


    Die Leute von colordreams sind seit 10 Jahren am Markt, und wenn man den Aussagen glauben schenken möchte, dann hatte man bisher noch keine Ausfälle.
    Für die Emitter in der Decke sehe ich kein Problem. Unten ein Glas, drüber Platine und Kühlkörper, mit Öffnung nach draussen, und dann Mit dem Strom spielen, bis die Temperatur ans Limit geht.


    Interessanter finde ich die Stripes als Hinterbankbeleuchtung. 5050er RGB's, wahrscheinlich mit Stromkonstanter direkt auf der Platine. Dort erwarte ich nicht mehr als 50°C Umgebungstemperatur.
    Niedrig bestromt geht da bestimmt Einiges.
    Ich suche nun lediglich nach den am höchsten temperaturbelastbaren RGB(W) LED's in 5050 bzw. als Emitter.


    By the way: Kennt Jemand Hersteller wie Optosupply? Hier: http://www.tme.eu/de gibt es einige interessante Produkte in Richtung High Power von diesen und ähnlich klingenden Herstellern, die ich noch nie gehört habe...


    LG
    Lampi

  • Ich habe von Optosupply in diesem Projekt helle, grüne 603'er LEDs verbaut.
    Tuning alter Ziffernanzeigen mit neuen LED Chips
    Über die Haltbarkeit kann ich allerdings keine Aussage treffen. Allgemein ist auffällig, das von diesen exotischen Herstellern nicht so eng gebinnt wird. Farbtemperatur, Wellenlänge und Helligkeiten haben ein größeres Fenster, als beispielsweise bei CREE oder Osram.

  • Hallöle


    Ich habe das Problem mit der Temperatur einfach unter die Sitzbänke verlegt... Dort herrschen eher 50-60° und das ist Beherschbar...
    RGB-Strip ist zwar schon verlegt, aber noch nicht in Betrieb. Bisher müssen 3W Emitter her halten die ich auf 1W betreibe...
    Und macht ein schönes indirektes licht, da sie auf den Boden Scheinen...
    der LED Stripe ist auf ne Aluleiste geklebt und wird auch nicht auf 12V sonder eher auf 9-10V gefahren. Das ist in der Sauna immer noch hell genug...


    Ich versuche mal ein Video bei Youtube hoch zu laden...


    Flo

  • Hab jetzt auch ein Sauna-Licht-Problem zu lösen.
    Es geht mir um die klassische Variante, in zwei Ecken oben ein sehr warm-weißes Licht, davor ein Holzschirm.


    Die Idee ist folgende:
    Zur Wärmeableitung durch die Holz-Saunawände (in meinem Fall 7cm dick) ein Loch gebohrt mit 20mm Durchmesser.
    In dieses Loch eine Alu-Rundstange gesteckt (ebenfalls 20mm im Durchmesser) und auf der Innenseite die LED angebracht.


    Ich denke da an LT3629 (7x Samsung LM301B Plug&Light Star 2700K).
    Bringt bei 350mA ca. 170 Lumen (max. 1000mA). Das sollte eine herkömmlichen 25-Watt-Birne gut entsprechen. Der CRI mit 80 sollte wohl egal sein.


    Alternativ LT-3088 (CREE XP-G3 R2 CRI 90+ 2700K).
    Bringt bei 350mA ca. 110 Lumen (max. 2000 mA). Evtl. mit 500mA bestromen.


    Auf der Außenseite der Alu-Rundstange könnte man noch einen ergänzenden flächigen Kühlkörper anbringen.


    Was meint Ihr? Insbesondere zur Wärmeableitung. Danke

  • Schon mal über eine Heatpipe zur Wärmeableitung nachgedacht? Beispiel:
    https://www.conrad.de/de/heatp…-shp-d6-200gn-189178.html
    Im Innenbereich wird die LED per Koppelelement mit der Heatpipe verbunden.
    Im Außenbereich wird die Heatpipe ebenfalls per Koppelelement mit einem mächtigen Kühlkörper verbunden.


    Ist jetzt mal eine Möglichkeit, allemal besser als die pure Wärmeleitung einer Alustange.
    Ich habe mir mal vor einiger Zeit so ein Ding aus Neugier bestellt.
    Wenn man ein Ende in heißes Wasser taucht, ist die Hitze in Sekundenschnelle am anderen Ende angelangt
    und man muss schnell loslassen, um sich die Finger nicht zu verbrennen. Beeindruckend.

  • @BerndK
    In meinem Fall würde das ziemlich teuer werden, zumal ich Methanol statt Wasser als Medium einsetzen müsste (Gartensauna - Frost!).
    Die Leistungsfähigkeit eines solchen Systems mag schon sehr gut sein, hier aber das Optimum zu erreichen bedarf schon Erfahrung und großen Aufwands. Ich traue mich da nicht ran!

  • Anderer Ansatz!
    Die Samsung sind doch sehr effizient >200lm/W.
    Erlaubt ist eine Junction Temperatur von 110°C.
    Betriebsstunden kommen in der Sauna in Summe eher nicht zusammen.


    Wieso nicht einfach Samsung Module in der Sauna installieren und mit deutlichem Unterstrom betreiben.
    Da sollte die Temperatur selbst ohne Kühlkörper in Addition mit der Saunatemperatur so eben in den Bereich der max. Junction Temperatur kommen.


    Ob die LEDs nun noch ihre 100.000 Betriebsstunden erreichen wirst du eh nicht erleben. Selbst 10.000 Betriebsstunden wäre bei dem Einsatz doch schon ok!
    Ich würde es einfach machen.

  • @Kanwas
    Einfach hört sich "gut" an!


    Eine Frage noch: Was meinst du mit "deutlichem Unterstrom" bei dem 7er-Samsung-Plattinchen?
    So wie ich vor 4 Posts geschrieben habe, die 350mA? Oder noch weniger? Meinst du es gingen auch noch 500mA?


    Nachtrag:
    Einen Konstantstromtreiber zu finden wird schwer.
    Bei zwei Stück 7er-Samsung-Plattinchen werden das insgesamt nicht mal 2 Watt (@350mA).
    Sorry, hab schon gesehen, solche kleine KSQ gibt es natürlich, das sind dann wohl z.B. diese "Eaglerise Netzgerät für 1-3x 1W LEDs (230V)"

  • Bei 350 mA brauchst du bei Raumtemperatur garkeine Kühlung. Ich weiß ja nicht, wie hoch du die Sauna aufheizen willst. 46°C oder eher über 90°C? Mit deinem Aluminiumzylinder bist du mehr, als auf der sicheren Seite. ich würde die Samsung Platinen nehmen, statt der Cree's. Die Samsungs sind erstens effektiver und 2. strahlen sie die selbe Leistung auf 7, statt einer LED ab und haben mehr Gehäusefläche. Es ist bei geringerer Temperaturdifferenz vom Gehäuse zur Umgebung also leichter, die zu kühlen, was in der Sauna ein willkommener Nebeneffekt ist. Außerdem sind die Samsungs günstiger, wie die Cree's. 500 mA sollten ebenfalls noch locker machbar sein. Du wirst erstaunt sein, wieviel Licht die "schmeißen". Ich bin auch von 750 mA auf 350 runter gegangen ;)

  • @Superluminal
    Nee schon eher an die 90 Grad, will ja nicht einschlafen!


    Das mit der Lichtausbeute und damit einhergehenden Bestromung ist deshalb so schwer einzuschätzen, da letztlich eine indirekte Beleuchtung realisiert wird.
    Die beiden Lichtquellen (jeweils oben in den Ecken) sollen ja ganz "sauna-klassisch" noch einen Sichtschutz bekommen. Allerdings deutlich kleiner als die üblichen Saunalampenschirme, was der Grund ist, warum ich den LED-Weg wähle. Die üblichen großen Lampenschirme gefallen mir nicht sonderlich.
    Ich werde mir statt dessen wohl ein Stückchen Furnier nehmen (so 10x12cm), es in eine Halbkreis-Form bringen und mit Löchern/Schlitzen versehen. Hauptsächlich wird der Lichtaustritt jedoch unten und oben sowie ein bisschen seitlich sein (also ganz sauna-klassisch indirekt).

  • Na bei 90°C wird's mit der Sperrschichttemperatur der LEDs schon enge! Eventuell muß man mal gucken, mache Hersteller geben auch Vmax. Sperrschichttemp. mit 135°C an. Deren LEDs haben dann quasi die doppelte mögliche Temperaturdiiferenz innen/außen.
    Mir fällt da noch eine abgefahrene Kühlmöglichkeit ein.
    Ein Peltierelement, auch scherzhaft als "Pelztierelement" betitelt. Die Dinger werden z.B. in den 12V Kühltaschen verbaut. Auf die kalte Seite kommt die LED Platine ohne weitere Kühlung - im Gegenteil - die sollte noch gut gedämmt eingepackt werden, so das nur das Licht wegkann. Die heiße Seite außerhalb der Sauna bekommt einen Kühlkörper, gerne auch noch einen kleinen Lüfter. So kommst du auf theoretische Temperaturdifferenzen von 90°C zwischen warm und kalt. Die LED wird also trotzdem bei Raumtemperatur betrieben. Der Wirkungsgrad der Peltierelemente ist zwar nicht berauschend, aber es ist eine interessante Möglichkeit, die LEDs trotz 90°C Raumtemperatur betreiben zu können :D

  • Zwei oder drei der Samsung Platinen an eine Eaglerise KSQ (350mA) ergibt etwa 50mA pro LED bei erlaubten 200mA.
    Also etwa 1/4 des max Stroms.


    Wäre für mich billig genug es mal so zu probieren.