Pflanzenzucht LEDs / Grow-LEDs ein Bericht [ausführliches PDF enthalten]

  • Zitat

    Die meisten Pflanzen benötigen im ausgewachsenen Stadium eine Beleuchtungspause, nur Jungpflanzen kann man 24/7 durchgehend beleuchten. Steht auch irgendwo im Jansen


    S. 283 Bei "sehr jungen Pflanzen" kann man 24 Stunden ohne Chlorophyll-Schäden belichten, bei "vielen Pflanzen" empfiehlt er eine Nachtruhe von mind. 4 Stunden.
    Hast du Untersuchungen über die Auswirkung der Belichtungsdauer und Ruhepausen von Pflanzen und deren Auswirkungen? Habe leider nichts Brauchbares gefunden.


    Inwiefern ist der Umgang mit der Wasserhärte für dich sorglos? So wie ich das verstanden habe, hängt von der Wasserhärte sowie dem Kalkbedarf der jeweiligen Pflanze ab, wie sich der pH-Wert entwickelt. Aus diesem Grund habe ich empfohlen den pH-Wert regelmäßig zu kontrollieren und bei Änderungsbedarf das Gießwasser im pH-Wert anzupassen. Vielleicht habe ich mich dabei auch nicht deutlich genug ausgedrückt.


    Zitat

    Aus diesem Grunde halte ich auch Wasser aus Neutraltauschern (Hauswasserenthärtungsanlagen) für gänzlich ungeeignet zur Pflanzenkultur. Hat man so eine im Haus, das Wasser entweder davor zapfen oder, wenn das nicht geht, in den sauren Apfel beißen und demineralisiertes Wasser kaufen bzw, eine Umkehrosmoseanlage zulegen.


    Viele wissen nichteinmal, dass sie so eine Anlage in ihrer Hauswasserversorgung installiert haben. Teilweise ist nach dem Natriumionenaustauscher nochmal eine Natriumphosphatzugabe nachgeschaltet. https://haustechnik-binder.de/…Dosierloesung-3-kg-114123 Im Waschmittel verbietet man die Phosphate und dann gibt man sie ins normale Trinkwasser ab. Irgendwie shizophren.
    Würdest du wirklich mit reinem Umkehrosmose-Wasser gießen? Mischen käme sicherlich in Frage. So eine Anlage gibts ja bereits von namhaften Herstellern ab 70 €, das hat sich gegenüber demineralisiertem Wasser sehr schnell armortisiert.


    Wie erfährt man das optimale Nährstoffverhältnis für jede Pflanzenart und dann auch noch in Abhängigkeit der akutellen Vegetationsphase?


    Kommst du an die Stickstoffbestandteile noch so einfach heran? Unser "intelligenter" Gesetzgeber hat ja speziell Ammoniumnitrat meines Wissens stark reglementiert, wodurch sich Dünger ganz klar verteuern. Die Bösen hält das nicht auf, die brauchen nur einen Schritt mehr, nur dem normalen Bürger wird immer alles teurer gemacht. Rauchmelderpflicht, Legionellenuntersuchung, usw. Sorry, dass ich jetzt abgeschwiffen bin, wie uns das Leben in Deutschland staatlich immer teurer gemacht wird.


    Zitat

    Edit: Der Link bit.ly/2ix3z2O auf Seite 6 geht nicht.


    Danke. Das ist der hier http://pcp.oxfordjournals.org/content/50/4/684.full.pdf+html Sobald man darauf klickt, wird der zu diesem ewig langem und geht anscheinend nach einiger Zeit nicht mehr.

  • Mahlzeit…


    Irgendwo in meiner Literatur gibt es sicher Untersuchungen über die Beleuchtungsdauer. Ich habe mich aber nie besonders dafür interessiert, weil es nicht mein Ziel ist, Pflanzen möglichst lange zu beleuchten. Ich will ja auch nicht möglichst viel Biomasse in möglichst kurzer Zeit produzieren, sondern meine Zierpflanzen sollen gut aussehen und meine Nutzpflanzen gute Früchte bringen.


    Inwiefern ist der Umgang mit der Wasserhärte für dich sorglos? So wie ich das verstanden habe, hängt von der Wasserhärte sowie dem Kalkbedarf der jeweiligen Pflanze ab, wie sich der pH-Wert entwickelt.


    Genau das meinte ich mit "sorglosem Umgang" ;) . Es ist erstens nicht die Gesamthärte, die den pH-Wert beeinflusst, sondern die Säurekapazität (synonym: das Säurebindungsvermögen, obsolet, aber immer noch gebräuchlich: die Karbonathärte). Und zweitens ist die Schwankungsbreite der Wasserhärte in Deutschland mit Werten zwischen < 4 und > 40 °dGH, von denen meist zwischen 60 und 80 % als KH vorliegen, sehr hoch. Außerdem haben Pflanzen keinen "Kalkbedarf". Pflanzen nehmen Magnesium und Calcium auf, aber nicht besonders viel. Viel wichtiger ist das gegenseitige Verhältnis Calcium zu Magnesium zu Kalium. Für die meisten Kulturen sollte Calcium zu Magnesium in der Gegend 2…5 zu 1 liegen und der Kaliumgehalt sollte nicht höher als der Magnesiumgehalt sein. Ausnahmen von dieser generischen Regel lassen sich aber auch schnell finden: Tomaten und Capsicum beispielsweise. Den pH-Wert beeinflussen Prozesse an der Wurzel: Die Aufnahme von Kationen senkt den pH-Wert in der Rhizosphäre, die Aufnahme von Anionen lässt ihn steigen. Übliches Substrat puffert diesen Einfluß mehr oder weniger ab (kalkhaltige Böden mehr, kalkarme weniger), bei der Hydrokultur fehlt diese Pufferung vollkommen. Deshalb wird dort auch mehr Augenmerk auf den pH-Wert der Kulturlösung gelegt als wir bei substratgebundener Kultur müssen.


    Ich hab' 'ne Zeitlang mit UO-Wasser gegossen, war mir aber auf Dauer zu aufwendig. Jetzt gieße ich, wie beschrieben, mit per Citronensäure entcarbonisiertem Leitungswasser. Den Mineralgehalt des Wassers lasse ich halt einfach in meine Düngeberechnung mit einfließen.


    Die Nährstoffverhältnisse für meine Kulturen entnehme ich dem Jones, dem Best of Growing Edge und auch einfach mal Google.


    Ammoniumnitrat habe ich zwar noch aus Vor-ChemVerbotsV-Zeiten zuhause, verwende es aber nur selten für meine Zier- und Nutzpflanzen, sondern mehr im Aquarium. Das Ammoniumnitrat legt einen zwangsläufig auf ein kaum noch änderbares Ammonium:Nitrat-Verhältnis fest. Andere Nitrate, die ich verwende, sind Kaliumnitrat (auch aus Vor-ChemVerbotsV-Zeiten), Magnesium- und Calciumnitrat. Als Düngerrechner leistet mir HydroBuddy große Hilfe.


    Zur Auskleidung von Growboxen ist dieses Zeug, wenn auch nicht billig, sehr gut geeignet. Sein Reflexionsgrad von 94…96 % übersteigt den von Reflektoraluminium, das, poliert, nur auf 87…91 % kommt (Elmer).

  • Zitat

    Irgendwo in meiner Literatur gibt es sicher Untersuchungen über die Beleuchtungsdauer. Ich habe mich aber nie besonders dafür interessiert, weil es nicht mein Ziel ist, Pflanzen möglichst lange zu beleuchten. Ich will ja auch nicht möglichst viel Biomasse in möglichst kurzer Zeit produzieren, sondern meine Zierpflanzen sollen gut aussehen und meine Nutzpflanzen gute Früchte bringen.


    Ich verbinde mehr Biomasse mit besseren Früchten, mehr Ertrag und vorallem schneller zum Ertrag kommend. Wenn z.B. statt 16 Stunden 18 Stunden am Tag belichtet werden, sind das 12,5 % mehr bzw. schnelleres Wachstum. Bei 20 Stunden statt 16 schon 25 % oder statt Ernte nach 4 Wochen schon nach etwas mehr als 3 Wochen. Oder wie siehst du das?


    Kalkbedarf ist, wenn man es ganz genau nimmt, natürlich falsch, sie brauchen Calcium-Ionen zum Wachsen. So besser? ;) Calcium ist ein Kation. Nimmt die Pflanze es auf, sinkt, wie du schreibst, der pH-Wert.
    Du schreibst, dass es auf die Pufferkapazität ankommt. Das ist richtig und deswegen der Hinweis, dass man den pH-Wert regelmäßig messen soll. Nimmt die Pflanze viel Calcium auf und ist wenig im Leitungswasser, droht schnell eine Versauerung. Ist viel im Wasser und nimmt die Pflanze wenig auf, kann er schnell zu hoch werden.


    Was schlägst du denn vor um mit dem Thema Kalk und pH-Wert optimal umzugehen?


    Zitat

    Ich hab' 'ne Zeitlang mit UO-Wasser gegossen, war mir aber auf Dauer zu aufwendig.


    Inwiefern zu aufwendig? Wenn man sich das https://www.amazon.de/Dennerle…fbereitung/dp/B00647I500/ so durchliest scheint das doch sehr einfach zu sein.


    Zitat

    Jetzt gieße ich, wie beschrieben, mit per Citronensäure entcarbonisiertem Leitungswasser.


    Vielleicht habe ich einen Denkfehler. Inwiefern ist dieses Wasser entcarbonisiert? So wie ich das verstehe verdrängt die Citronensäure das Hydrogencarbonat und bildet Calciumcitrat. Letzeres ist noch besser in Wasser löslich als Calciumhydrogencarbonat. Man sieht das ja an alten Hyrotöpfen wie der Kalk "natürlich ausfällt" und eine Schicht am Topfrand bildet. Mit Zitronensäure müsste dann doch mehr Kalk im Wasser gelöst sein?


    Durch diese ganzen Verbote braucht man sich nicht mehr wundern, dass das Interesse an Chemie und den Naturwissenschaften immer mehr nachlässt. Der Terrorist kommt an sein Zeug weiterhin ran, braucht nur ein paar mehr Schritte, aber den Interessierten Schreckt es ab, sodass er die Lust daran verliert.


    Danke für deine Links, die Fachbücher hören sich sehr gut an und vorallem die Folie ist technisch sehr interessant, wenn auch preislich vermutlich gegenüber Aluminiumfolie nicht wirtschaftlich.

  • 'N Abend...


    Nur kurz, ausführlichere Antwort kommt die Tage:


    Das ist richtig und deswegen der Hinweis, dass man den pH-Wert regelmäßig messen soll.


    Hab ich noch nie, wozu auch? Wenn Pflanzen jahrelang im gleichen Substrat stehen, könnte man mal messen. Könnte... Meine Art, mit entcarbonisiertem Wasser monatlich mindesten einmal durchdringend (also so, daß die Soße unten zum Topf wieder rausläuft) zu gießen, entbindet mich von der von Dir postulierten Messpflicht ;) ...

  • Ich muss nochmal auf das Thema Kalk zurückkommen. http://www.hortipendium.de/Gie…wasser#Carbonath.C3.A4rte
    Offensichtlich ist es OK das die Karbonathärte durch Säuregabe abzubauen. Selbst organische Säuren scheinen dafür geeignet zu sein.

    Zitat

    Von organischen Säuren ist abzuraten, da es sich um für Mikroorganismen leicht zersetzbare C-Quellen handelt. Bei deren Mineralisation würden beträchtliche Sauerstoffmengen verbraucht und der Nährlösung entzogen.

    Das hängt ganz von der Pflanze ab wie gut die damit zurecht kommt.


    Ich verstehe nur das Grundprinzip noch nicht ganz. Calcium bleibt durch die Säurebehandlung im Wasser gelöst, besser als zuvor.
    Lässt man das Wasser unbehandelt, fällt einfach Calciumcarbonat, Kesselstein, wie beim Erhitzen oder Verdunsten von Wasser, aus. https://de.wikipedia.org/wiki/Calciumhydrogencarbonat Zu sehen ist das an der weißen Schicht in den Töpfen, wenn dort deine Pflanze mehrere Jahre drinnen gelebt hat. Nimmt die Pflanze das Calcium aus dem Hydrogencarbonat auf, so entsteht kurzfristig freie Kohlensäure, der pH-Wert sinkt.
    Hat man das Wasser mit Säure entcarbonisiert und nimmt die Pflanze nun das Calcium auf, so bleibt ein Säureion übrig, der pH-Wert sinkt, während bei der Carbonhärte einfach nur erst Kohlensäure, dann CO2 frei wird.
    Auch der umgekehrte Weg ist denkbar. Nehmen wir an es wurde Salpetersäure verwendet HNO3, die Pflanze nimmt nun NO3, den Stickstoff auf, das Calcium-Ion bleibt nun übrig und erhöht den pH-Wert.
    Nicht umsonst heißt es Säurebindungsvermögen, da die Karbonathärte puffert.
    Ich verstehe deinen Gedanken, dass du die Karbonathärte mit Säure entfernst und damit den pH-Wert senkst (Calciumhydrogencarbonat ist basisch), sodass du nicht in die Gefahr einer zu starken Erhöhung des pH-Wertes gelangst. Der Calciumbedarf ist je nach Pflanze unterschiedlich. Wenn du nun komplett entcarbonisierst, sehe ich die Gefahr, dass schnell eine Übersäuerung eintritt. Bei schwachen Säuren wie Zitronensäurensäure könnte es sein, dass damit der pH-Wert mehr oder weniger im Bereich von 5,5 - 6,5 stabilisiert wird, relativ unabhängig von der Karbonathärte. In den Hakaphos Nährsalzen ist teilweise auch Zitronensäure mit dabei.


    Wie siehst du das?

  • Mahlzeit…


    Ich verstehe nur das Grundprinzip noch nicht ganz.


    Das dahinter stehende, chemische Prinzip lautet: Die stärkere Säure vertreibt die schwächere aus ihren Salzen. Da das Anhydrid der Kohlensäure praktischerweise ein Gas ist, Kohlendioxid, verduftet es und beim Entcarbonisieren bleiben der neue Säurerest und das alte Kation übrig.


    Die Vorbehalte des Hortipendiums gegenüber organischen Säuren kann ich nur zum Teil nachvollziehen. Es ist richtig, daß organische Säuren Bakterien magisch anziehen. Mein Citronensäure-entcarbonisiertes Gießwasser hält maximal 'ne halbe Woche, dann haben sich Bakterien über das lecker Citrat hergemacht und die Lösung in eine trübe, blubbernde Brühe verwandelt. Spurenelemente liefert ihnen das Gießwasser ja frei Haus mit. Pflanzenwurzeln aber schaffen Sauerstoff in den Boden. Der Sauerstoffentzug wird höchstens in schweren, luftundurchlässigen Böden zum Problem. Anders sieht es mit hydroponischen Nährlösungen aus. Die kann man natürlich nicht mit organischen Säuren entcarbonisieren.


    Bei der Entcarbonisierung mit Citronensäure sehe ich noch einen weiteren Vorteil: Die Pflanze setzt Citrat als pflanzeneigenen Chelator zur Aufnahme von Spurenelementen ein. Mit meiner Citratgabe unterstütze ich sie dabei. Keine Ahnung, ob das nur Theorie ist. Nachteile jedenfalls habe ich durch meine Citronensäurebehandlung noch keine feststellen können. Im Gegenteil senkt Citronensäure den pH-Wert nicht so stark wie Mineralsäuren, bei denen man den Fortgang der Entcarbonisierung mit dem pH-Meter kontrollieren oder zur Sicherheit einen Rest Karbonathärte stehen lassen muss.


    Kalk bleibt im Wasser mit Hilfe der Kohlensäure gelöst. Für eine bestimmte Menge Kalk braucht es eine bestimmte Menge Kohlensäure ("Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht"). Läßt man das Wasser stehen, oder kocht man es, entweicht die Kohlensäure und Kalk fällt aus.


    Nehmen Pflanzen ein Kation auf, geben sie ein Proton ab, das müssen sie zur Erhaltung ihres Ladungsgleichgewichts. Dieses Proton säuert die Umgebung der Wurzel ("Rhizosphäre") an. Das sind hauptsächlich Kalium und Ammonium, sofern man welches düngt. Calcium und Magnesium nimmt die Pflanze nur in geringem Maße auf, viel wichtiger ist das gegenseitige Verhältnis Calcium:Magnesium:Kalium im Boden bzw. Gießwasser.


    Bei der Anionenaufnahme geben Pflanzen gleichzeitig ein Hydroxidanion ab oder nehmen ein Proton mit auf, der Effekt ist der Gleiche: Die Rhizosphäre wird basisch. Zumindest in der Intensivlandwirtschaft überwiegt der versauernde Effekt, die Böden müssen gekalkt werden.


    PS. Meine Citronensäure-entcarbonisierte Kakteen-Gießlösung besitzt eine Stunde nach dem Ansetzen einen pH-Wert von etwa 5,6. Der wird mit der Zeit voraussichtlich steigen, ich messe morgen nochmal.

  • Zitat

    Da das Anhydrid der Kohlensäure praktischerweise ein Gas ist, Kohlendioxid, verduftet es und beim Entcarbonisieren bleiben der neue Säurerest und das alte Kation übrig.


    Korrekt und bei Calciumhydrogencarbonat bleibt, wenn das Kohlendioxid auf natürliche Weise entweicht, wie beim Verdunsten, bleibt Calciumcarbonat übrig. Das löst sich kaum in Wasser und fällt als Niederschlag aus.


    Zitat

    Pflanzenwurzeln aber schaffen Sauerstoff in den Boden. Der Sauerstoffentzug wird höchstens in schweren, luftundurchlässigen Böden zum Problem. Anders sieht es mit hydroponischen Nährlösungen aus. Die kann man natürlich nicht mit organischen Säuren entcarbonisieren.


    Genau in schweren Böden wird der Sauerstoffmangel zum Problem und deswegen hätte ich gedacht, dass bei hyroponischen Lösungen mehr Sauerstoff im Wasser/Substrat ist. Das Substrat ist sehr locker, sodass es die Luft viel leichter hat an den Topfboden (nur da steht das Wasser), zu gelangen.
    So lange man immer Citronensäure zugibt, sollte alles gutgehen. Stelle mir das so vor, wenn die Bakterien das Citrat abgebaut haben geht das Calcium wieder in Lösung und erhöht den pH-Wert wieder.


    Bin mal auf deine Messungen gespannt. Empfehle es ruhig ein paar Tage stehen zu lassenss, da Leitungswasser ziemlich keimfrei ist und die Bakterien erstmal eine gewisse Zeit benötigen bis sie sich ausreichend vermehrt haben um Zitronensäure nennenswert abbauen zu können.

  • Noch ist Ruhe im Karton. Gerade gemessen, der pH-Wert liegt noch bei 5,6.


    Ich entcarbonisiere ja nicht erst seit gestern, daher weiß ich, daß die Gießlösungen sich nach etwa einer halben Woche in eine blubbernde, trübe Brühe zu verwandeln beginnen.

  • Eigentlich ganz andere Baustelle und hier OT:

    Die Logik von Entcarbonisierung mit Säure (auch Zitronensäure) erschließt sich mir nicht. Nicht das CO2 macht mir Sorgen, sondern Ca/Mg das ja weiterhin im Wasser gelöst bleibt und sich kontinuierlich im Substrat anreichert und dann zB zu Eisenmangelerscheinungen führt.

  • Eigentlich ganz andere Baustelle und hier OT:

    Die Logik von Entcarbonisierung mit Säure (auch Zitronensäure) erschließt sich mir nicht. Nicht das CO2 macht mir Sorgen, sondern Ca/Mg das ja weiterhin im Wasser gelöst bleibt und sich kontinuierlich im Substrat anreichert und dann zB zu Eisenmangelerscheinungen führt.

    Ich vermute mal, da Eisen in Zitronensäure sehr gut löslich ist, steht es der Pflanze als gut lösliches Eisencitrat weiterhin zur Verfügung

  • Die Logik von Entcarbonisierung mit Säure (auch Zitronensäure) erschließt sich mir nicht.


    Die Logik dahinter lautet: "Die stärkere Säure vertreibt die schwächere aus ihren Salzen", also bspw. mit Calciumcarbonat ("kohlensaurer Kalk") und Citronensäure dissoziiert im Leitungswasser:


    3Ca2+ + 3CO32- + 6H+ + 2C6H5O73- 3Ca2+ + 2C6H5O73- + 3H2O + 3CO2


    Für die Entcarbonisierung braucht es eine stärke Säure als Kohlensäure, also etwa Citronensäure. Die Amis entcarbonisieren gerne mit Essigsäure oder Schwefelsäure aber ich wüsste nicht, was die Pflanzen mit dem Acetat oder dem Sulfat anfangen sollten. Das Citrat dagegen ist ein pflanzeneigener Siderophor, der der Pflanze bei der Aufnahme von Eisen hilft. Der Vorteil an der Schwefelsäure: Die Gießlösung fängt nicht an zu leben, im Gegensatz zur Citronensäure.


    Zitat

    … sondern Ca/Mg das ja weiterhin im Wasser gelöst bleibt…


    Nicht, wenn man hin und wieder durchdringend gießt. Im Gegensatz zu Calcium- und Magnesiumcarbonat, die schwerlöslich sind und sich im Substrat anreichern, sind Calcium- und Magnesiumcitrat leichter löslich, was den Pflanzen auch die Aufnahme von Calcium und Magnesium erleichtert.

  • Für die Entcarbonisierung braucht es eine stärke Säure als Kohlensäure, also etwa Citronensäure. Die Amis entcarbonisieren gerne mit Essigsäure oder Schwefelsäure aber ich wüsste nicht, was die Pflanzen mit dem Acetat oder dem Sulfat anfangen sollten. Das Citrat dagegen ist ein pflanzeneigener Siderophor, der der Pflanze bei der Aufnahme von Eisen hilft. Der Vorteil an der Schwefelsäure: Die Gießlösung fängt nicht an zu leben, im Gegensatz zur Citronensäure.

    Einspruch, Calziumsulfat ist Gips, der ist auch nicht besser, als Calziumcarbonat ;)

    Ansonsten hast du Recht.

  • Naja, die Löslichkeit von Gips und Kall in reinem Wasser zu vergleichen kann man machen ist aber nur akademisch sinnvoll, und in Realita müßig, da die Löslichkeit von Kalk halt sehr vom pH abhängt.

    Durchdringendes Gießen heißt also durchspülen :) Dass die Pflanzen das ganze gelöste Ca/Mg aufnehmen halte ich für wenig wahrscheinlich. In der Summe bleibt dein Substrat damit aber eher im sauren Milieu, und wird nicht alkalisch was bei gelöstem Kalk ja das Problem macht.


    Man könnte auch Salpetersäure nehmen, Nitrate sind generell gut wasserlöslich und spart sich damit auch noch einen Teil des Düngers. Nur gibt es die nicht in jedem Supermarkt.

  • Naja, die Löslichkeit von Gips und Kall in reinem Wasser zu vergleichen kann man machen ist aber nur akademisch sinnvoll, und in Realita müßig, da die Löslichkeit von Kalk halt sehr vom pH abhängt.


    Ja. Darauf habe ich im Beitrag #48 bereits hingewiesen. Ich wollte auch lediglich darauf hinaus, daß die Entcarbonisierung mit Schwefelsäure selbst in Hartwassergebieten wie Würzburg unproblematisch ist bezüglich der Ausfällung von Calciumsulfat, mehr nicht.


    Ich entcarbonisiere trotzdem weiter mit Citronensäure. Würde ich Salpetersäure nehmen, ergäbe sich bei meinem Leitungswasser ein Nitratgehalt von 266 mg/l bei vollständiger Entcarbonisierung. Das ist mehr als was ich in manchen Gießlösungen habe.

  • Auch wenn es lang still um mein PDF geworden ist. Hier https://github.com/JsBergbau/GrowLEDs gibt es nun eine kleine Aktualisierung.


    Was ist neu:

    * Es wurde ein neues Luxmeter vorgestellt

    * eine Quelle von Thiamethoxam zur Schädlingsbekämpfung

    * zahlreiche neue weiße und wirtschaftliche LEDs, insbesondere in E27-Form hinzugefügt

    * die Vorteile von diffusem Licht nochmals herausgestellt.


    Direktlink https://github.com/JsBergbau/G…blob/main/Grow%20LEDs.pdf