Hilfe bei defektem Arbeitsscheinwerfer

  • Hallo Community,


    habe diesen Arbeitsscheinwerfer auf Arbeit gefunden, leider defekt.



    Habe ihn zuhause geöffnet, keine Beschädigungen oder ähnliches erkennbar.



    Meine Fragen, da ich den Scheinwerfer gerne auf 12 Volt umbauen würde.


    Macht es Sinn, die CREE MC-E auszulöten? Falls möglich und auf eine Star-Platine aufbringen? Highpower LED's habe ich noch nicht gelötet, bin aber bereit es zu lernen.


    Oder lieber gleich sowas https://www.led-tech.de/de/Hig…Star-LT-2769_120_170.html verbauen?!



    Vielen Dank und Grüße


    David

  • Eine MC-E im Jahre 2017 zu recyclen sollte nur geschehen, wenn man nicht $15.84 für 6 neue XM-L2 über hat :D


    Rein von der Größe her wäre die Cree MK-R her perfekt - die ist aber doppelt so teuer.
    Die XM-L ist nicht für die Linsen gemacht - allzu schlimm wird das aber wohl nicht sein.


    Interessant wäre es jedoch schon, das alte board zu reparieren. Ist das für 24V (LKW) gemacht?

    A Christian telling an atheist he is going to Hell is about as scary as a small child telling an adult they wont get any presents from Santa.

    Bin kein RGB-Freund

  • Eine vergossene Platine ist schon Hass, wenn man den Schaltplan hat. Aber ohne Unterlagen isses fast aussichtslos. Mit dem Umbau auf 12V müßtest du die Platine wahrscheinlich komplett neu entwerfen. Ich hatte mal vor ca. 5 Jahren einen kleinen 24V LED Scheinwerfer aus dem Schrott gefischt, da hatte jemand beim Einbau das Gewinde vom Stecker zerwürgt. Der hatte eine getaktete KSQ und alle 4 Luxeon Emitter lagen in Reihe. Ich habe jeweils 2 parallelgeschaltet, dann lief der Scheinwerfer auch auf 12V. Zwar nur mit halber Leistung, aber immer noch sehr hell. Habe ein Anschlusskabel mit Zigarettenanzünderstecker drangemacht und nehme das Ding zum Campen.
    In deinem Fall würde ich bei 24V bleiben und für 2€ eine Step Up Platine aus China nehmen und mit der von 12V auf 24V hochgehen.


    PS. Kannst du mal ein besser aufgelöstes Foto der Platine machen, wo man die Chipbezeichnung links unten vom Linear Technology Chips und des Vogelfutters drum herum erkennen kann?

  • Okay, recyceln lohnt sich nicht. Hatte bisher nur bei deutschen Shops geschaut.


    Scheinwerfer ist für 24V gedacht, war an einer Planierraupe verbaut, laut Hersteller von 18-32V verwendbar.


    Schaltplan habe ich leider nicht. Platine kann einfach entnommen werden, wird nur geschraubt. Betrieb sollte auf 12V funktionieren (wenn möglich zusätzlich mit 24V?), hatte vor den Scheinwerfer in mein Servicewagen einzubauen, bzw. damit etwas die Baustelle zu beleuchten.


  • Sollte sich die Platine nicht normal zum Leben erwecken lassen könntest du vielleicht einfach die Schaltung umgehen und die LEDs auf dem Board anders ansteuern.
    Dazu müsstest du aber herausfinden, wie die LEDs verschaltet sind und ob sie überhauptnoch funktionieren

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    Bin kein RGB-Freund

  • Ja, würde erst mal den Scheinwerefer testen. Die einzelnen LEDs sehen ja zumindest in 3er Blöcken, vielleicht auch 2er Blöcke in Reihe geschaltet aus, aber das kann auf dem Bild täuschen. Die 3 Mosfets? deuten auf 3 x 2er Blöcke. Allerdings ist nur 1 Spule verbaut.


    Im zweiten Schritt würde ich auch erst mal die LEDs testen. Dann sieht man weiter.

  • In jeder MC-E stecken 4 Chips. Die können entweder parallel oder hintereinander geschaltet sein, oder auch 2 parallel und 2 hintereinander. Die eine einzige Induktivität in der Mitte deutet auf einen StepUp Wandler für alle LEDs hin. Leider kam bis jetzt noch kein Bild, wo man eindeutig die Beschriftung des IC's lesen kann. Ich sehe nur das Logo von Linear Technology.

  • Bin noch nicht dazu gekommen den Scheinwerfer zu testen, habe aber noch ein paar Bilder gemacht. Sieht so aus als ob die LED's in 3er Blöcke geschalten sind. Hoffe das Bild mit dem IC?! ist gut? Ansonsten steht dort: 3755 2A21 e3




  • Ja, genau, den wollte ich sehen. Entweder hast du bessere Augen, als ich oder guckst das Ganze auf einem Fernseher als Monitor an ;)
    Da ich nur mal eben schnell zwischen den Nachtschichtren reingucke...
    Unter der momentan nicht gegebenen Voraussetzung, das das Ding funktioniert:
    - auf 12V sollte sich das Teil umfrickeln lassen, indem man den Unterspannungsschutz anpasst. Das natürlich nur unter der Voraussetzung, das die dann doppelt so großen Eingangsströme keine Halbleiter überlasten. Siebkondensatoren am Eingang müssen ggf. ebenfalls vergrößert werden.
    - Die genaue Topologie des Reglers, wie StepUp, Sepic... läßt sich möglicherweise durch Auszählen der Transistoren rausfinden.
    Wäre das Ding nicht vergossen, dann wäre das ein dankbares Bastelobjekt :D

  • meine persönliche Meinung: ehe das Ding sich die Tonne von innen anguckt, würde ich zumindest versuchen, ob sich die Vergussmasse mechanisch abschälen lässt mit einem neuen Teppichmesser, oder einem Skalpell. Von (relativ) gut machbar bis quasi unmöglich ist alles drin. Silicon ist relativ weich und sollte sich abschälen lassen. Wobei gut, wie gesagt, sehr relativ ist. Ich habe an der Kontaktierung von 42 Segmenten aus vergossenem LED Stripe auch 2 oder 3 Stunden gesessen.
    Gegen Epoxidharz ist fast kein Kraut gewachsen. Das ist so hart und zäh, da schält man mit hoher Wahrscheinlichkeit die SMDs und deren Lötstellen mit weg. Epox auf Leiterplatten kenne ich eigentlich nur aus Militärtechnik. So wurden in den Achzigern Baugruppen für den Einsatz im Panzer behandelt.
    Aber einen Versuch isses allemal wert. Kaputt ist es ohnehin schon, noch mehr verderben kannst du also nicht :evil:
    Ob sich der Umbau auf andere LEDs lohnt, mußt du für dich selbst entscheiden.
    Defacto kannst du nur das Gehäuse verwenden. Und selbst da wird der Teufel im Detail liegen. Ich vermute, das die Leiterplatte in der Mitte hohl liegt und nur dort, wo die LEDs sind, am Gehäuse anliegt. in der Mitte wird die Kabeleinführung sein, da wo vorne die Elektronik ist. Somit wirst du also keine großen COB LEDs verwenden können, oder nur spezielle in Streifenform.
    Wenn nicht genügend Platz ist, um Starplatinen zu verbauen, würde ich es sein lassen. Extra für ein Einzelstück eine Metallkernplatine, wie sie verbaut wurde, zu entwerfen, wäre mir zu aufwendig.
    deshalb würde ich die KSQ auch nach außen verlagern.

  • Gestern habe ich den Scheinwerfer getestet, tut sich gar nichts, lediglich ein kleines blitzen an den Polklemmen beim Anschluss an 24V.


    Habe gerage das Gehäuse vermessen, hoffe man kann es einigermaßen erkennen.


    Kabeleinführung nur auf einer Seite, der Rest ist alles Aluminium, kein Hohlraum oder ähnliches drunter. Eine Starplatine hat doch meistens so um die 20mm im Durchmesser oder?


    Müsste Silikon sein, welches über den Kontakten ist, ist relativ leicht entfernbar.



  • Ja, die Standard Stars haben 20mm, es gibt aber auch noch kleinere Rundplatinen mit 16mm.
    Wenns sich leicht entfernen lässt, dann besteht für eine Reperatur Hoffnung. Da keine Elkos verbaut sind, die als Fehlerquelle Nr. 1 in Frage kommen würden, wirds schwierig. Ist das Ding gebraucht, d.h, schon mal länger gelaufen?
    Mein nächster Ansatz wären dann Shottkydioden. Deren Reststrom steigt bei Erwärmung an. Da die mit auf der Alukernplatine sitzen, können die mit von den LEDs aufgeheizt werden. Der Sperrstrom steigt, bis sie irgendwann thermisch durchgehen. So ein Szenario wäre denkbar. Ich würde erst mal die Leistungshalbleiter durchklingeln, ob die zumindest in einer Richtung sperren.

  • Hallo,


    habe mich nochmal etwas mit der Platine beschäftigt und zwei Mosfets geprüft nach dieser Anleitung:


    Einen Test (CMOS-sicher/ESD) mit der Durchgangsprüfer-Funktion
    eines Digital-Multimeters wird er aushalten:
    Source und Gate verbunden,
    positive Seite des DMM an Drain = sollte hochohmig ergeben, gemessen 9,4MOhm und 8,2MOhm
    negative Seite des DMM an Drain = sollte ca. 0,7V (pn-Übergang) sein. gemessen 0,5V und 0,48V


    Das Gate muss gegenüber den anderen Elektroden hochohmig sein. Gate an Source 9,4MOhm und 7,3MOhm


    negative Seite des DMM an Source,
    positive Seite des DMM dabei kurz an an Gate halten
    (Gate positiv aufladen),
    dann die positive Seite des DMM
    sofort danach an Drain halten = sollte niederohmig sein, gemessen OL und fällt von MOhm nach kOhm ab.
    weil er durch die positive Ladung des Gate einigermaßen
    ein/durchgeschaltet sein sollte.


    Kann ein Mosfet FDD2572 defekt, oder kann ich es noch anders überprüfen?

  • Ich habe noch nie verbaute Mosfets vermessen, ob das mit deiner Methode möglich ist kann ich dir nicht sagen. Nach meiner Erfahrung ist Testen von verbauten Halbleitern (und auch passiven) nicht ohne. Speziell wenn man die Schaltung nicht kennt.


    Aber fange doch mit dem naheliegenden an und teste die Leds. Ganz analog der LT Referenzschaltung ist deine sicher nicht aufgebaut, die max. 75V des ICs würden nicht ganz reichen. Also sind zumindest 2 LEDs-Reihen parallel geschaltet.


    Oder ob an der Kathode der Spannungswandlerdiode Spannung (und welche) ansteht.


    Noch ne Frage: ist der Scheinwerfer dimmbar?


    Einfach wird das ganze dennoch nicht werden - was hast du denn an Equipment zur Verfügung, außer Multimeter?