Das Original Tagfahrlich (Hella) meines Fahrzeugs besteht intern aus 4 weißen LEDs und hat zwei Betriebsmodi: gedimmt (wenn die Hauptscheinwerfer an sind) und voll.
Weil mich die Technik interessierte habe ich ein günstiges ersteigert und zerlegt:
Die verwendeten LEDs konnte ich mangels Aufdruck nicht wirklich bestimmen:
Es sollen (so hab ich mal irgendwo gelesen) "Osram Golden Dragon" sein.
Auf der Platine erkennt man nur massig Hühnerfutter und einen 555. Der macht wohl das PWM für den gedimmten Betrieb. Im Grunde käm die Lampe ja doch mit zwei KSQs für je 2 LEDs aus. Warum der Aufbau so komplex ist, erschließt sich mir nicht. Selbst wenn man aus Sicherheitsgründen jede LED mit einer eigenen KSQ betreiben würde, finde ich das da noch vielzuviel Bauteile drauf sind. Einen Schaltplan davon gibt es natürlich nicht. Um den zu erhalten müsste eine Platine rippen, abschleifen, scannen und nachlayouten. Wenn ich mal viel Zeit hab ...
Jetzt habe ich mal nachgemessen und im gedimmten Betrieb nimmt die Lampe insgesammt nur knapp 40 mA auf. Im Vollbetrieb dann 540 mA.
Das würde aber doch bedeuten das jede LED maximal einen Strom von 130 mA erhält und somit doch deutlich(!) unter ihrer Maximalleistung liegt. Über den Grund kann ich jetzt nur spekulieren, vermutlich wird es eine Vorschrift geben die die maximale Lichtleistung beim Einsatz im Straßenverkehr begrenzt.
Im Dimm-Betrieb messe ich einen Spannungsabfall von 2,52 V über jeder LEDs. Zudem erkennt man im DSO einen Takt von 5 ms Periodendauer (also 200 Hz), wobei für 0,24 ms ein Spannungseinbruch von ca. 0,5 V zu erkennen ist. Warum der nicht bis ganz gegen Masse geht... vermutlich wird irgendwo durch eine Induktivität oder Kapazität gepuffert und die Zeit ist zu kurz.
Im Vollbetrieb sehe ich keinen Takt und der Spannungsabfall beträgt 3,05 V.
Den durch die LEDs fließenden Strom kann ich nicht messen, da ich dafür die LED ablöten müsste und das bekomm ich nicht hin. Die hat unten einen Thermo-Pad der auch aufgelötet ist. Keine Ahnung wie man sowas zerstörungsfrei ab bekommt (Heißluftofen? Heißluft von unten?).
Wie könnte ich die verwendete LED bestimmen? Kann ich mit einem einfachen LUX-Meter die Lichtstärke messen? (habe sowas bislang nicht, würde ich mir aber mal zulegen) oder braucht man für LEDs was spezielles?
Warum könnte die Schaltung so aufwendig sein? Die Autoindustrie spart doch sonst jeden Cent ein. Und warum finde ich keine einzige Drossel auf der Platine? Wenn, dann wären es SMD-Drosseln aber die wären für LED-Zwecke viel zu klein.