Welcher CRI bei Pflanzlicht?

  • Wäre es nicht auch eine gute Gelegenheit die GU10 spots einzusetzen?? Bei den geringen Preisen ist sogar jeweils eine Optik dabei. Das sollte man mal probieren oder hat das schon mal jemand getestet? Am Besten mit neutralweiß und entsprechendem Abstrahlwinkel. Negativ wäre nur das Verkabeln mit 230 V. X(


  • Denn nichts ist besser für die Pflanzen als das Sonnenlicht !? Was sagen die Experten?


    Hallo,
    Sonnenlicht hat ein sehr breitbandiges Spektrum. Deshalb ist für jeden (der Licht braucht) etwas dabei.
    Allerdings hat Sonnenlicht die max. spektrale Intensität im grünen Bereich.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenstrahlung
    Dass aber alle grünen Pflnzen deshalb grün sind, weil genau im grünen Spektralbereich das Licht nicht absorbiert, sondern hauptsächlich reflektiert wird,
    sollte zu denken geben. Photosynthese benötigt folgerichtig kaum grünes Licht, sondern vor allem (je nach Pflanzenart) vor allem totes und blaues Licht.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnl%C3%BCcke
    https://de.wikipedia.org/wiki/…sorption_von_Lichtenergie
    In den Links von Cossart wird sicher nicht tiefgründiger auf die Thematik eingegangen.
    Gruß Helles Licht


  • Dieser Link betrachtet die Absorption eines alkoholischen Chlorophyllauszugs. Ist für eine komplette, lebende Pflanze vollkommen irrelevant. Eine lebende Pflanze besitzt keine Grünlücke. Und deshalb besitzt die in Zusammenarbeit mit Osram Horticulture entwickelte Growbox von Agrilution auch grüne LEDs.


    Zitat


    Auch dieser Link betrachtet nicht die ganze Pflanze, sondern lediglich deren Lichtsammelfallen. Der Engelmannscher Bakterienversuch wurde an einer fädigen Grünalge durchgeführt, die nur aus einer einzigen Zellage besteht. Für eine komplette, lebende Pflanze vollkommen irrelevant. Genauso irrelevant wie die an isolierten Chloroplasten oder einzelnen Blättern gewonnenen Photosynthesekurven. Diese geben nicht das Verhalten einer vollständigen Pflanze wieder!


    Zitat

    In den Links von Cossart wird sicher nicht tiefgründiger auf die Thematik eingegangen.


    Eine lebende Pflanze macht mit dem Licht ein bißchen mehr als nur Photosysnthese: Morphogenese, Blüte- und Fruchtinduktion, Tag-/Nachtrhythmus, Phototropismus. Bei einer lebenden Pflanze beschatten sich die Blätter selbst. Meine Links betrachten das komplette Leben vollständiger Pflanzen. Deine nicht.


    Du unterliegst einem großen, leider weit verbreiteten Mißverständnis: Es ist absolut nicht notwendig, für gutes Pflanzenwachstum eine der Photosynthesekurven nachzubilden, siehe auch diesen früheren Beitrag von mir.
    Es kommt ja auch niemand auf die Idee, für besseres Sehen die Augenempfindlichkeitskurve nachzustellen, oder?


    Bitte lies dich in die Materie ein, bevor du hier hier einen komplett veralteten, überholten Wissensstand als der Weisheit letzten Schluß präsentierst. Links und Literaturstellen findest du in meinem Beiträgen zur Genüge.


    In diesem Sinne,
    ein Gutes Neues…


  • Es kommt ja auch niemand auf die Idee, für besseres Sehen die Augenempfindlichkeitskurve nachzustellen, oder?


    Zum Thema Photosynthese kann ich nur wenig dienliches beitragen, mir war nur so, dass die wissenschaftlichen Experten sich immer noch nicht ganz einig sind. Auch in Growerforen gibt es unterschiedliche Ansätze und Erfahrungen.
    Allerdings möchte ich obigen Satz so nicht stehenlassen. Oder warum wurden wohl Natriumdampflampen mit einem Peakmaximum in der Nähe des Maximums der Augenempfindlichkeit verwendet?So ganz 1:1 vergleichbar ist das wohl nicht.

  • warum wurden wohl Natriumdampflampen mit einem Peakmaximum in der Nähe des Maximums der Augenempfindlichkeit verwendet?


    Weil es damals keine andere preiswerte und effektive Lichtquelle weiter gab. Glühobst hatte kein kurzwelliges Licht und einen unterirdischen Wirkungsgrad, dann gab es noch Quecksilberdampf- und Metalldampflampen, Lichtbogenlampen und Leuchtstoffröhren. Da gab es auch spezielle Ausführungen mit lila Licht. Waren aber auch nicht so effektiv, wie Natriumdampf.

  • Und deshalb besitzt die in Zusammenarbeit mit Osram Horticulture entwickelte Growbox von Agrilution auch grüne LEDs.


    Ebenso das Phytofy-Modul.



    Oder warum wurden wohl Natriumdampflampen mit einem Peakmaximum in der Nähe des Maximums der Augenempfindlichkeit verwendet?


    Weil es damals(!) die Leuchtmittel mit der höchsten Lichtausbeute (auf dem Papier) und einer vergleichsweise langen Lebensdauer waren. Und weil man es nicht besser wusste. Ist aber inzwischen nicht mehr Stand der Technik. Eine weiße Leuchtstofflampe erscheint dem Auge heller wie eine Natriumdampflampe mit dem gleichen Lichtstrom auf Papier (Pupil Lumen); eine Natriumdampflampe bräuchte 3000 Lumen um eine Leuchtstofflampe mit 1000 Lumen zu ersetzen. Folgerichtig hat man die kürzlich fertiggestellten Richard-Strauss- und Luise-Kiesselbach-Tunnel in München mit Leuchtstofflampen bestückt. Den Heckenstaller- und den Candid-Tunnel auch.

  • Eben: effektiv. Das mir bekannte Maß für Effektivität (Auge) ist lm. Und dass das bei der Na-Dampflampe auf Kosten der Farbtreue geht ist ja nicht neu, und dass damit der Ersatz durch Leuchstofflampen folgerichtig ist, auch.


    "Deine" Pupil-Lumen überzeugen mich übrigens bisher nicht, auch wenn das Ganze vom Berkley Lab stammen soll. OK, es macht sicher Sinn auch das Nachtsehen zu berücksichtigen. Damit ändert sich ja aber die Wellenlängenempfindlichkeit des Auges mit der Leuchtdichte. Und damit müsste die Effektivität einer Leuchte von der Lichtstärke abhängen?


    Ich empfinde es auch als etwas seltsam, dass meine Suchtreffer dazu sehr LED-lastig sind. Einen (Verweis auf den) Originalartikel finde ich nirgends. Sollte es sich um "Implications of Rod Sensitivity to Interior Lighting Practice" aus 1994 handeln, wundert es mich, dass dies bisher noch keinen normativen Eingang gefunden hat.


    PS: ev. macht es Sinn, dafür einen eigene Thread aufzumachen. Uninteressant finde ich den Ansatz nämlich nicht.

  • "Deine" Pupil-Lumen überzeugen mich übrigens bisher nicht, ...


    Macht nix. In die beleuchtungstechnische Praxis haben sie längst Eingang gefunden. Auch bei der CIE beschäftigen sich zwei Arbeitsgrupen damit: CIE JTC-1: Implementation of CIE 191: Mesopic Photometry in Outdoor Lighting


    Zitat

    Ich empfinde es auch als etwas seltsam, dass meine Suchtreffer dazu sehr LED-lastig sind.

  • Zitat


    Du unterliegst einem großen, leider weit verbreiteten Mißverständnis: Es ist absolut nicht notwendig, für gutes Pflanzenwachstum eine der Photosynthesekurven nachzubilden, siehe auch diesen früheren Beitrag von mir.
    Es kommt ja auch niemand auf die Idee, für besseres Sehen die Augenempfindlichkeitskurve nachzustellen, oder?
    Bitte lies dich in die Materie ein, bevor du hier hier einen komplett veralteten, überholten Wissensstand als der Weisheit letzten Schluß präsentierst. Links und Literaturstellen findest du in meinem Beiträgen zur Genüge.


    Hallo,
    ich habe doch gar nicht behauptet, dass für optimales Wachstum genau die Photosynthesespektren nachzubilden wären!
    Wieso unterstellst du mir also diese Behauptung, zumal ich anerkennend explizit auf deine "tiefergreifenden Links"verwiesen haben, weil ich weiß, dass du in der Frage Fachkompetenz hast?
    Reicht dir das nicht, dass du in der Art nachtreten mußt?


    Dass aber die grünen Pflanzen wenig grünes Licht absorbieren, sondern vor allem reflektieren, ist nun mal ganz offensichtlich.
    Meine Einlassungen sollten auch nur zeigen, dass zwischen dem Sonnenlichtspektrum und dem Lichtbedarf für gutes Pflanzenwachstum kein so enger Zuammenhang besteht, wie der TO es impliziert hat.
    Und zur Frage des CRI hast du in einem deiner Beiträge auch selber geschrieben:
    [Zitat]
    "Nein, der CRI hat keinerlei Einfluß. Im Hinblick auf die rot-blauen Wachstumsleuchten könnte man auch schreiben: Je schlechter der CRI, desto besser das Wachstum!
    [Zitat Ende]
    Da frage ich dich nun, was willst du eigentlich mit deiner Kritik erreichen? Duldest du keine Postings neben deinen?

    Abgesehen davon weiß ich auch, dass es nicht "die eine Pflanze" gibt und neben Licht viele weitere Parameter relevant sind.
    Allerdings habe ich manchmal den Eindruck , dass die Diskussion um das richtige Pflanzenlicht teilweise esoterischen Züge hat.
    Immerhin scheint man auch bei LED-Herstellern (z.B. OSRAM) extra LED mit ausgewählten Spektren (eben z.B. genau blau und rot) zu entwickeln, um diesen mit deutlich höherer Energieeffizienz in Gewächshäusern einzusetzen.
    https://www.elektronikpraxis.v…flanzenwachstum-a-640244/
    https://www.mouser.de/new/osra…2HYQeNEAAYASAAEgJMOfD_BwE
    https://www.osram.com/os/produ…al-lighting/osconiq_p.jsp
    Macht ja auch Sinn, denn Spektrale Anteile, die nicht wirklich benötigt werden, sind letzlich nur sehr teure Heizleistung.
    Gruß Helles Licht

  • Da ich mit meinen SSL80 auf Rundplatine nicht so den richtigen Erfolg habe stelle ich mir die Frage ob es nicht besser wäre die COBs mit CRI97 einzusetzen. Denn nichts ist besser für die Pflanzen als das Sonnenlicht !? Was sagen die Experten? ?(


    Ein Bisschen mehr Infos wären schon sinnvoll. Welche SSL80 genau meinst du? Auf welche Intensität in Watt Strahlungsleistung pro m² oder besser PPFD? Wenn die nötige Intensität nicht da ist, dann bringt auch ein "perfektes" Spektrum einfach nicht die nötige Energie rein. Meiner Erfahrung nach wachsen Pflanzen auch unter 70er CRI LED-Licht hervorragend, wenn die nötige Intensität da ist. Mir gefällt effizientes 80er CRI Kaltweiß mit etwas 660nm-Rot angereichert am besten. Kann man auch im Wohnraum einsetzen, ganz im Gegensatz zu der Kombi Blau+Rot.

  • Ich würde 4000 oder 5500 K verwenden. Die Abstrahlcharakteristik hängt vom Abstand zu den Pflanzen ab. Ich bevorzuge, sofern baulich machbar, einen größeren Abstand, weil dann auf Höhe der Pflanzen die Beleuchtungsstärkeänderung nicht mehr so groß ist.


    Beispiel: Die Pflanze sei 50 cm hoch und der Strahler 50 cm über der Pflanze. Dann bekommt die Basis der Pflanze nur noch ein 1/4 soviel Licht wie die Spitze. Ist der Strahler 150 cm drüber, dann sind's immerhin noch 9/16.

  • Dass aber die grünen Pflanzen wenig grünes Licht absorbieren, sondern vor allem reflektieren, ist nun mal ganz offensichtlich.


    Bestreitet ja auch niemand, aber deine Schlußfolgerung, Zitat, "Macht ja auch Sinn, denn Spektrale Anteile, die nicht wirklich benötigt werden, sind letzlich nur sehr teure Heizleistung" ist falsch. Daß die Pflanze grün ist, hat schon seinen tieferen Sinn:

    Folgerichtig hat man Versuche gemacht:

    die alle zu dem Schluß kommen, daß zusätzliches grünes Licht Ertrag und Qualität steigert.


    Zitat

    Und zur Frage des CRI hast du in einem deiner Beiträge auch selber geschrieben:
    [Zitat]
    "Nein, der CRI hat keinerlei Einfluß. Im Hinblick auf die rot-blauen Wachstumsleuchten könnte man auch schreiben: Je schlechter der CRI, desto besser das Wachstum!
    [Zitat Ende]


    [adenauer]Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich, weiser zu werden.[/adenauer]


    Zitat


    Es hat schon was, Papers, die sich mit der praktischen Auswirkung von LED-Licht auf das Pflanzenwachstum befassen, zur Esoterik zu erklären und gleichzeitig vorbehaltlos die Werbesprüche und Pressemitteilungen der Hersteller nachzuplappern. Zudem die dort aufgestellten Behauptungen falsch sind:

    • "Hochdruckdampflampen ungeeignet im Gartenbau": Falsch. Dieses Paper zeigt, daß Tomaten unter LED-Licht nicht schlechter sind als unter HPS. Aber auch nicht besser. Und da wuchs Paprika unter 250 μmol·m–2·s–1 Halogen-Metalldampflicht besser als unter 300 μmol·m–2·s–1 LED-Licht. Folgerichtig versucht Cree, in ihrem "Horticulture Reference Design" das Spektrum einer HPS nachzustellen ("Goals: Full spectrum lighting matching that of HPS")

    Hier hat man Sonnenblumen unter SON-T Agro, Valoya AP67, Osram blau (455 nm) und Osram rot (660 nm) wachsen lassen:



    Errätst du, welche unter welchem Licht gewachsen ist, ohne die Google-Bildersuche zu bemühen? Na?

    Ich habe dich schon mal gebeten, dich in die Materie einzulesen. Dein krude zusammengegoogeltes Zeux, das du hier als der Weisheit letzten Schluß präsentierst, hilft niemandem.


    Und ja, ich besitze alle hier angeführten Papers im Volltext.