Papp-Modell-Auto mit LED-Licht

  • Gewiß ist dem einen oder anderen aufgefallen, daß in den letzten Monaten kaum was von mir kam.
    Natürlich war ich wieder fleißig.
    Allerdings ist es bezüglich der LEDs nichts Besonderes. Es sind nur ein paar 2er und 3er Stränge 3mm- und "Slot"-LEDs mit simplen Vorwiderständen an einen 9V-Block geschaltet.


    Aber das Auto "drum herum" ist schon was Besonderes.
    Es ist ein 100%-Eigenbau. Also kein Bausatz, keine "Bastelvorlage" oder ähnliches. Alles, vom Design bis zur Anfertigung der weit über 1500 Einzelteile ist von mir. Der Bau dauerte insgesamt vom 10. Feb. bis 28. März (08).
    Es besteht aus Pappe, Holz, Draht und Plexiglas. Es ist im Maßstab 1:16, also etwa knappe 30cm lang.
    An Funktionen besitzt es neben dem Licht öffnende Türen, umklappbare Sitze, drehende Räder an gefederten Achsen und Lenkung.


    Das Nummernschild wird hinterleuchtet, ist also als selbstleuchtendes Nummernschild ausgelegt. Die Rückleuchten sind rote Slot-LEDs.
    Die Scheinwerfer sind mit simplen 3mm-LEDs bestückt, die Nebelscheinwerfer mit warmweißen 5mm LEDs, die Standlichter (in den Blinkern) mit gelben 5mm LEDs, und das Cockpit wird von einer weißen 5mm LED erleuchtet.
    Die LEDs für Nebelscheinwerfer, Cockpit (2. Bild), Rückleuchten und Nummernschild (4. Bild) sind stark mit dem Dremel zu diffusen eckigen LEDs heruntergeschliffen.

  • Wahnsinn! - Das zweite und dritte Foto, kann man auf den ersten Blick nicht von nem echten Auto unterscheiden!


    Sogar mit Euro-Nummernschild und ASU- und Steuer-Bapperl drauf - Respekt für diese Detailverliebtheit!


    Und das alles aus "Dickmanns-Pappe", unglaublich... da haben sich die Kinder aber auch gefreut, oder? :P

    It's only light - but we like it!


    Da es sich in letzter Zeit häuft: Ich beantworte keine PNs mit Fragen, die sich auch im Forum beantworten lassen!
    Insbesondere solche von Mitgliedern mit 0 Beiträgen, die dann meist auch noch Sachen fragen, die bereits im entsprechenden Thread beantwortet wurden.
    Ich bin keine private Bastler-Hotline, technische Tipps etc. sollen möglichst vielen Lesern im Forum helfen!

  • Echt supergenial^^
    Hab auch mal Papercraft gemacht, nur eben nach Anleitung.
    Aber das was du gemacht hast, grenz echt an Mal an Genialität^^
    Da ich auch gerne die Modelle gebastelt habe, aber auch mal was selbst entwerfen will: wie bist du vorgegangen? mit was hast du angefangen?


    PS: Ist das eine bestimmte Automarke, oder selbstentworfen?

  • Sieht absolut klasse aus. Mich würde auch mal interessieren, ob das Modell deine eigenkreation oder ein Vorbild im wirklichen Leben hat.
    Das Motorhauben-Emblem sieht n bissl wie von Dodge aus.


    Aber echt... Hut ab. Sowas aus Pappe zusammen zu basteln. Wie hast du den die Karosse so glatt bekommen? Gespachtelt?

  • Mein Gott, du bist doch verrückt!!
    Das sieht ja fast besser aus, als fertige Modelle, für die man nen Haufen Geld ausgeben muss.


    =D> =D> =D>


    Wenns nicht schon jetzt hier drin wäre, würde ichs fast für nen Aprilscherz halten ;)

  • In dieser Art hab ich (seit 1985) 219 Modelle gebaut. Die ersten Modelle bestanden aus ca 40 Einzelteilen, und waren nach 2 Stunden Bauzeit fertig.
    Nur die stetige Entwicklung über diesen langen Zeitraum brachte Erfahrungen und Fertigkeiten, um solche Ergebnisse zu ermöglichen.


    Das Auto ist ein Fantasieprodukt, also ein kompletter Eigenentwurf. So würde (seit nunmehr 5 Jahren) mein "Eierlegendes-Wollmilchsau-Auto" aussehen. Also ein kompakter (am Ende der meisten Fahrten muß man ja doch parken), moderner (bin kein Schrauber) Retro-Ami (fürs Feeling) im Stil von Plymouth Pronto-Cruizer (war ein Showcar, aus dem später der Chrysler PT-Cruiser entstand) und VW Beetle Cabrio.


    In Anbetracht meiner Lieblings-Automarke Cadillac (bin von 99 bis 07 auch einen gefahren) hab ich ihn als Cadillac LaSalle angelegt.
    (LaSalle war eine Art Billigmarke von Cadillac in den 20er Jahren).


    Als Technik würde ich dann gern einen kleinen (4 Liter) Benzin-V8 sehen, der noch (als Mild-Hybrid) Unterstützung von einem E-Motor bekommt. Dazu eine schmuseweich schaltende 5-Gang-Wandlerautomatik, 5 sofaweiche seitenhaltlose Sitze und herrlich altmodische Whitewalls...


    So hat der erste Entwurf (2002) ausgesehen:

  • Mit "ein paar Tipps" ist es da wirklich nicht getan.
    Um die 20 Jahre Erfahrung in eine Art Anleitung zu konzentrieren, bräuchte es auch Stunden und Tage, bzw hundert(e) Seiten Papier.


    Zumal vieles wie die "Prise" Salz bei Omas Rezept gar nicht explizit zu beziffern oder beschrieben ist.


    Der Anfang, also die ersten Modelle, die in 2h fertig waren, waren schon nach dem Prinzip einfacher Bastelbögen.


    Heute besteht alles aus einzelnen Teilen in Form einer schmalen "Innenkarosserie", auf die dann alle formgebenden Außenteile aufgeklebt werden.


    Auf dem letzten Einzelbild des 1. Bilderstrangs sieht man das ganz gut. Die Motorhaube ist noch die Innenkarosserie. Und im weiteren Verlauf der Karosserie sind in Form der Türen und hinteren Kotflügel schon die formgebenden Außenteile aufgeklebt. (Die Türen sind hier noch mit Malerkrepp zugeklebt, damit sie beim Bauen nicht immer aufgehen.)
    Bild 1 und 3 zeigen noch die komplette Innenkarosserie.


    Unregistered|Guest:
    Siehe 1. Beitrag (...Es ist ein 100%-Eigenbau...)

  • Danke! 8)


    Nein, eine Webseite hab ich nicht.
    Hier nochmal ein Eindruck weiterer Arbeiten.


    Der leuchtende Wagen (59er Cadillac) ist ein Jubiläumsmodell, (der 200. von insgesamt 219 seit Dez. 1985; gebaut im Dezember 94) und hat darum auch Licht bekommen.
    Hier leuchten Standard-LEDs (Blinker, Rückleuchten) und Glühlampen (Scheinwerfer und Nummernschildbel.)

  • Wow, :shock:


    das sind mal schöne Modelle! Wenn ich mich an meinen Papiermodelle denke :roll:


    mehr Fotos! die könnte ich Stundenlang angucken.


    super!


    Edit: Was sind denn Deine Quellen für die Vorlagen?

  • das ist ja assig genial!
    Genail wie du das machst^^
    Verstehe, dass man da viel Zeit braucht um einzukommen^^
    Werde das Hobby vielleicht mal wieder aufgreigfen , aber wenn es so extrem ist, das zu lernen , dann warte ich noch^^


    GREETZ

  • Direkte, also konkrete Vorlagen dafür gibts nicht. Ich sehe irgendwo ein Auto, was mir gefällt (meistens in Filmen), und will es unbedingt haben.
    Oder ich entwerfe mir selber eins. Oder ändere ein vorhandenes ab (Modernisierung, Facelift...)
    Also die Baupläne und viele Designelemente (Details wie Cockpit, Rückansicht...), die ich am Orignal nicht kenne, oder mir dort nicht gefallen, denke ich mir selbst aus.
    Die Konstruktionen entstehen während des Bauens in meinem Kopf. Die Einzelteile sind also nicht standardisiert, sondern werden nacheinander, immer den vorher angebauten Teilen angepaßt, hergestellt. So, als würde man ein Haus aus unregelmäßigen Feldsteinen mauern, und jeden Stein vor dem Mauern erst so behauen würde, daß er in die vorgesehene Lücke paßt.


    Warten hilft hier nicht. Da muß man anfangen! Und natürlich unendlich viel Zeit, Geduld und Fingerspitzengefühl bereithalten.
    An allem 3en fehlt es mir mittlerweile.


    Als ich damit (mit zarten 16) angefangen habe, ahnte ich ja auch nicht ansatzweise, wieweit und wie lange das geht! Ich hatte also damals gar nicht die Modelle in ihrem heutigen Aussehen vor Augen als Ziel, sondern immer so gute Modelle gebaut, wie es mir irgend möglich war. Und nach 20 Jahren kontinuierlicher Verbesserungen kommt dann eben sowas raus wie auf den Fotos. Eine solche optische Qualität hab ich etwa 1994 erreicht, also nach etwa knapp 10 Jahren und 150 Modellen.
    Alle Entwicklungen danach hatten nicht mehr das Ziel optischer Verbesserungen, sondern mehr Stabilität, und als da ein Maximum erreicht wurde, ganz schnöde, wie reale Autobauer, Produktionsoptimierungen. Konkret, ich habe die Modelle konstruktiv so verändert, daß ich schneller fertig werde. Immerhin hab ich es in den besten Jahren von gut 4 Wochen auf gut 2 Wochen Bauzeit geschafft.
    Daß es jetzt wieder so ewig dauerte, liegt an 4 Dingen:

      Deutlich weniger Zeit (berufsbedingt),
      Nach 4 Jahren Pause völlig aus der Übung gekommen.
      Beleuchtung*
      Lenkung*


    (*haben die anderen Modelle nicht)


    Der Vergleich mit realen Autoherstellern ist auch insofern passend, als daß auch heute noch der Hubkolbenmotor gebaut wird, also ein Konzept, daß seit über 120 Jahren optimiert wird. Damals dachte auch keiner daran, daß im Jahre 2000 fast die ganze Welt mit Hubkolbenmotoren durch die Gegend fährt! (Noch in den 70ern gab es Zukunftsvisionen vom Turbinengetrieben oder flugfähigen Individualverkehr im Jahre 2000!)


    Der Einzige mit dieser Freizeitbeschäftigung bin ich allerdings nicht!
    Mitte der 90er berichtete die AutoBild von einem Matthias Müller aus Wuppertal, der ebenfalls aus Pappe in völliger Eigenständigkeit Modelle baut. Auch von der Größe mit meinen vergleichbar.
    Nur liegt sein Schwerpunkt bei deutschen Autos, während ich ein Verehrer von US-Modellen bin. Müllers Lieblingsmarke ist BMW, meine Cadillac.
    Ich habe damals kurz Briefkontakt mit ihm gehabt.
    Und ich habe meine Fotos auch an die AutoBild geschickt, aber bis auf winzige einzelne Bildchen auf der Leserbriefseite waren sie an einer Veröffentlichung im großen Stil nicht interessiert.
    Zweimal hatte ich mitte der 90er immerhin eine halbe/ganze Seite im Street-Magazine, einem US-Car-Magazin.

  • Also am besten gefällt mir der Cadilac Coupé de Vill und der Buik, wobei ich da auch eher die Bauform der Realen Modelle Meine... soll heißen, deine Modelle tun sich alle Nix, sind alle total super umgesetzt.


    Hast nich zufällig auch ne Corvette 69? Mein absolutes Traumauto!


    PS: Haste auch schon mal nen VAN mit automatischen Schiebetüren gebaut? So im Style "Schnapt Shorty"? Wäre doch vielleicht mal ein Anreiz, oder?