Robert Enke ist tot!

  • Ich persönlich muss sagen, dass sich jeden Tag so viele
    Menschen umbringen, da interessiert es keine Sau. Genau muss ich rechtgeben,
    das man lieber an die 2 Lokführer denken sollte, sowie die Einsatzkräfte (Rettungsdienst,
    Feuerwehr und Polizei). Diese sind mit Sonder- und Wegerechten zu dieser
    Einsatzstelle gefahren, haben dabei noch einige andere Menschen
    gefährdet. Desweiteren die Psychische Belastung für die Passagiere. Er
    hat eine Frau und wenn ich es richtig verstanden habe eine Adoptivtochter
    zurückgelassen. Muss so etwas sein? Ich finde das es einfach egoistisch und
    rücksichtslos ist den Freitod zu wählen, anstatt sich seinen Problemen
    zustellen. Es gibt genug Stellen und Ärzte wo man sich Hilfe holen kann, da ist
    es total egal, ob man ein "normaler Arbeiter" oder ein Fussballstar
    ist.




    Hat dieser Mann also irgendeine Träne verdient??




    Ich finde NEIN

  • Sorry, aber wenn man keine Ahnung hat, besser Fresse halten. Er litt unter schweren Depressionen und war diesbezüglich seit Jahren in ärtzlicher bzw. psychiatrischer Behandlung. Ich kenne auch pers. ein paar Leute mit Depressionen und das kann man als gesunder, rational denkener Mensch weder wirklich nachempfinden noch es sich herausnehmen das in irgendeiner Form zu bewerten. Für ihn gab es nur noch diesen Ausweg und nach vielen Gesprächen mit ähnlich erkrankten kann ich das durchaus verstehen.


    Das kann man ein bisschen mit demenzkranken alten Leuten vergleichen (mit denen ich in meinem Zivildienst zu tun hatte). Die leben in ihrer eigenen Welt und man sollte sie da auch nicht rausholen. Ich hatte zB auf einer Station (Altenheim) eine Dame, die die Stationskaze für ihren seit Jahren verstorbenen Sohn hielt. Der Unterschied zwischen demenzkranken und depressiven Menschen ist einfach, dass sich Demenz-Patienten meistens in ihrer Welt wohl fühlen, es ist alles ok für sie. Auch wenn manche Wahnvorstellungen haben (meine Lebensgefährtin hat zB im Krankenhaus eine ältere Patientin die immer davon redet, dass sie Entführt wurde und gegen ihren Willen festgehalten wird) ist das nicht im geringsten mit den Gedanken eines depressiven Menschen zu vergleichen.


    Fast jeder von uns hat mal 'nen schlechten Tag, wo man auch nicht weiter weiß, wo alles gegen einen ist, alles schlecht ist, aber meistens ist es doch morgen schon viel besser. Nun stell dir mal vor, so wäre jeder Tag, und du weisst genau, morgen ist es nicht besser, übermorgen auch nicht, und überübermorgen vielleicht noch viel schlechter. Sorry, aber da würde ich wohl auch vor die nächste Regionalbahn hopsen.


    Jeder der den Freitod wählt ist sicher auch ein Stück weit egoistisch, aber ich bin mir sicher dass die meisten das dennoch abwägen und eben einfach keinen anderen Weg in diesem Moment sehen. Leicht macht sich das bestimmt keiner. Egal ob Fußballstar oder der Hartz4-Empfänger von nebenan. Demjenigen kann man aber sicher keine Vorwürfe machen, sondern eher dem Umfeld, was nicht erkannt hat, wie es demjenigen wirklich geht. Man kann antürlich nun auch damit Argumentieren, Enkes Problem war ein reines Luxusproblem, der hatte doch ein tolles Leben (mal von den Tod seiner Tochter abgesehen). Das mag nach Außen auch so stimmen, aber für ihn war es das eben nicht, es war ein Leben voller Ängste und Sorgen -ob nun berechtigt oder nicht ist egal, deswegen war er ja eben in Behandlung- und irgendwann kann einen das einfach erdrücken.

  • Diese Aussagen zeigen einfach nur, dass ein Großteil der Bevölkerung absolut keinen Schimmer hat, dass Depression eine richtige Krankheit ist! Das wurde gestern beim Lanz sehr eindrücklich geschildert. Sowas wie einen Freitod gibt es nicht! Vielleicht schaut ihr euch mal das in Ruhe an und denkt etwas drüber nach *klick*.


    Will keine Werbung für die Sendung machen aber besser kann mans denke ich nicht erklären.

  • Du hast ja Recht, dass wenn er krank war vielleicht nichts dafür kann..so komisch das klingt, aber trotzdem fehlt meiner Meinung nach in den Medien was über die Zugführer, wer einmal einen Zugführer nach einem "Personenschaden" gesehen hat, und weiß wie so ein Zug danach aussieht, der wäre auch der Meinung das an diese Leute gedacht werden sollte. Klar machen die nur ihren Job aber trotzdem, kein sterbens Wörtchen in den Medien, als wäre der Zug allein gefahren und die Sauerei würde von alleine verschwinden.


    So ein Selbstmord ist kein "normaler" da werden so viele Leute mit involviert.....da stirbt nicht nur ein Mensch.


    Und zum Thema Allgemeinbildung, da zähl ich eher darunter, dass man weiß wo Deutschland liegt und die ungefähren Grenzen kennt, und nicht wie ein Nationaltorhüter heißt. Ist der das den schon gewesen? Ich dachte letztens stand ein "Adler" drin...*grübel* kann mich auch irren.

  • Ja er war schon Nationaltorhüter, Adler stand nur drin weil Enke eben wegen seiner Krankheit (damals wurde noch eine Darminfektion vorgeschoben) aus der Schusslinie gezogen worden war. In Sachen Torhüter hatten wir ja eh die letzte Zeit ein Luxusproblem, die sind alle 3 (Enke, Adler, Neuer) top... aber dass Adler auf diesem Wege nun wohl die Nr.1 im deutschen Tor wird, ist für ihn sicher auch ned toll...


    Ich hab übrigens gestern auf RTL ein kurzes Interview mit einem der beiden Lokführer gesenen (dass es zwei waren wusste ich hingegen nicht und kam auch nicht zur Spache). Also so ganz aus den Medien werden die auch nicht gehalten, auch wenn du recht hast und deren "Leid" durch einen solches Suizid schon mal erwähnt werden sollte.

  • Jörg Schmadtke, Sportdirektor von Hannover 96, sagte heute bereits, dass Robert "ihnen eine Aufgabe gestellt hat, die es zu bearbeiten gilt". Er meint damit, dass man schauen muss, wie man mit jungen Spielern umgeht und das man ihnen bei ihrem harten Weg im Profi-Geschäft besser zur Seite stehen kann.


    Ich denke nämlich, dass Enke nicht der einzige ist, der Probleme hat. Deisler hat den Absprung damals hinbekommen, Robert leider nicht. Das wird nur im Fussball ähnlich totgeschwiegen wie z.B. Homosexualität.

  • Also natürlich ist es tragisch, aber ich kannte diese Person auch bis gestern nicht.
    Ich finde die Berichterstattung auch ziemlich einseitig. Auch wenn er krank war, er hinterlässt Frau und Kind, und wird dabei betrauert wie ein Heiliger.
    Und vor den Zug springen ist echt etwas fies für viele Beteiligte. Außerdem glaube ich auch, dass in nächster Zeit vermehrt Leute vor den Zug springen werden, dank der guten "Werbung" und "positiven Resonanz" (Trauer, Aufmerksamkeit). Nicht Umsonst werden diese Art von Suiziden aus den Medien ferngehalten um keine Nachahmer zu animieren. Und da es überall das Nummer1 Thema ist, wird es spätestens heute jeder mitbekommen haben.
    Es ist nicht schön, Es ist nicht schön wie er sich umgebracht hat. Aber jetzt sollte man die Angehörigen doch erstmal in Ruhe lassen (wobei ich nicht verstehe wie seine Frau 20h nach seinem Tod ein Interview geben kann...).
    Aber zurzeit passiert einfach wichtigere Dinge.

  • Er litt unter schweren Depressionen und war diesbezüglich seit Jahren in ärtzlicher bzw. psychiatrischer Behandlung.


    AFAIK begab er sich nie in stationäre Behandlungsmethoden. Obwohl ihm diese offen standen!


    Hat dieser Mann also irgendeine Träne verdient??


    Ich finde NEIN


    Dito.


    Das wird nur im Fussball ähnlich totgeschwiegen wie z.B. Homosexualität.


    Alles Marketing, denn stell dir die Enttäuschung bei den ganzen weiblichen Fans vor - "eerr is ja sooooo süüß" - "er ist schwul". Wie käme das denn rüber?! Hauptsache jeder bekommt den größtmöglichen Gewinn heraus...


    [...]
    Ich finde die Berichterstattung auch ziemlich einseitig. Auch wenn er krank war, er hinterlässt Frau und Kind, und wird dabei betrauert wie ein Heiliger.
    [...]
    Aber jetzt sollte man die Angehörigen doch erstmal in Ruhe lassen (wobei ich nicht verstehe wie seine Frau 20h nach seinem Tod ein Interview geben kann...).
    Aber zurzeit passiert einfach wichtigere Dinge.


    Ganz meine Meinung... :thumbup:

  • AFAIK begab er sich nie in stationäre Behandlungsmethoden. Obwohl ihm diese offen standen!

    Sag mal geht's noch? Man merkt, dass du als Schüler in einer bunten heilen Welt mit Rosaroter Briller aufwächst. Einem Toten noch Schuldzuweisungen machen? Ich koche gerade.


    Warst du schonmal draußen vor der Türe? Weißt du wie der Hase da draußen lang läuft?


    Der läuft nicht so, dass du machen kannst was du willst. Du musst der gesellschaft entsprechen, Normen befolgen, "Normal" sein. Und dazu gehört es eine Krankheit zu unterdrücken, weil eben von Leuten wie dir zum Beispiel eine Depression nicht anerkannt wird. Auch denke ich, dass er genug Druck vom Team und Trainern bekommen hat, eventuell wussten die ja davon (bin da nicht informiert). Was ich sagen will ist das er sicher nicht wirklich frei über eine stationäre Therapie entscheiden konnte. Einerseits weil man ihn sicher schnell ersetzt hätte, andererseits wäre das an den Medien nicht spurlos vorbei gegangen. Und letzten Endes ist eine Therapie an dieser Stelle dann eher kontraproduktiv!


    Sorry für meinen scharfen Ton, aber ich habe vor etwa 1 1/2 Jahren einen Freund verloren, der seit Mai '08 nun im Koma liegt, auch von einem Zug... Und im übrigen ist mein Herr Schwiegervater Lokführer, und fast jeden (ihn auch) hats schonmal "erwischt". Ich kann also so ziemlich alle Positionen nachvollziehen.


    Nur deine, Ignorante, Gefühlskalte Art, genauso wie du von Hoschi01, kann ich einfach nicht nachvollziehen.


    Sorry für den scharfen Ton, aber ich denke wenn man keine Ahnung hat, dann... Ihr wisst bescheid.


    Man verzeih mir, aber mit 16 hat man, glaube ich, einfach nicht genug Lebenserfahrung um mit einem solchen Thema in irgendeiner Form Kontakt aufzunehmen.

  • Sorry, aber wenn man keine Ahnung hat, besser Fresse halten. Er litt unter schweren Depressionen und war diesbezüglich seit Jahren in ärtzlicher bzw. psychiatrischer Behandlung. Ich kenne auch pers. ein paar Leute mit Depressionen und das kann man als gesunder, rational denkener Mensch weder wirklich nachempfinden noch es sich herausnehmen das in irgendeiner Form zu bewerten. Für ihn gab es nur noch diesen Ausweg und nach vielen Gesprächen mit ähnlich erkrankten kann ich das durchaus verstehen.
    ...

    Sehr guter Beitrag, dgoersch ! Besonders den ersten Satz könnte man hier unter ungefähr jeden zweiten Beitrag schreiben.


    Auch ich habe seit einigen Jahren mehr oder weniger intensiven Kontakt zu Depressiven und Menschen mit Suizidgedanken und muss sagen, dass mich die meisten Beiträge hier zu dem Thema echt ank...en, auch wenn ich weiss, dass sie auf Unwissen und/oder Nicht-wissen-wollen basieren.
    Leider beschäftigen sich die meisten Menschen nur mit "unangenehmen" Themen wenn es sie selber betrifft, was ich aber nichtmal als Vorwurf schreibe. Allerdings halte ich es für verabscheuenswürdig irgendwelche Statements zu einem solchen Thema abzugeben wenn man mal so gar keine Ahnung von der Materie hat. Dann wirklich mal lieber den Mund zumachen bzw. die Finger von der Tastatur lassen und erstmal versuchen nachzudenken. Ansichten können überraschende Änderungen erfahren wenn man den Blickwinkel ändert (sofern man das kann und will).


    Zum Topic: Klar finde ich es richtig auch hier zu diesem Thema einen Thread aufzumachen. Es spielt ja keine Rolle, dass nicht jeder Robert Enke beim Namen kannte, aber für viele war er halt doch ein Promi zu dem viele aufschauten und der wohl allgemein sehr respektiert wurde. Eben nicht einer von den ca. 10.000 Namenlosen in Deutschland die jedes Jahr durch Suizid gehen. Vielleicht beschäftigen sich dadurch einige Menschen mehr mit dem Thema und verstehen dann besser und machen nicht Opfer zu Tätern, wie hier z.B. manchmal zu lesen ist.

  • @Iopodx:


    Seine Mitspieler etc wussten da nichts von. Seine Frau hat gestern in der PK erzählt, dass Robert nicht wollte, dass es raus kommt weil er Angst hatte, dass man ihm seine Adoptivtochter wegnehmen würde wenn er in stationäre Behandlung muss. Da er schon seine leibliche Tochter durch einen Herzfehler mit 2 Jahren verloren hat, wollte er nicht noch ein Kind verlieren!

  • Zitat

    Sag mal geht's noch? Man merkt, dass du als Schüler in einer bunten heilen Welt mit Rosaroter Briller aufwächst. Einem Toten noch Schuldzuweisungen machen? Ich koche gerade.


    Was gibts denn zu Essen? :P Nein, im ernst: Ich habe dem Herrn keine Schuldzuweisungen gemacht. Auch habe ich nicht gesagt, dass er nichts unternommen hätte, aber wie schon gesagt: nach meinem Wissensstand hat Enke KEINE stationäre Behandlung angetreten, weshalb Suizid wohl nicht die "letze Chance" war. Suizid ist nie die letze Chance!


    Mein Nachbar ist Depressiv und der nimmt Tabletten dagegen. Man merkt ganz deutlich, wenn die Tabletten eingenommen wurden, spürt man kein bischen Depressivität. Wenn die mal vergessen wurden, kippt das ganze sehr schnell! Auch wenn nicht bei jedem die Tabletten anschlagen, es gibt heutzutage so viele Tabletten, irgendwas hätte bestimmt geholfen.


    Zitat

    und fast jeden (ihn auch) hats schonmal "erwischt".


    Und deshalb ist das nichts schlimmes mehr?! :huh:


    Zitat

    Nur deine, Ignorante, Gefühlskalte Art, [...], kann ich einfach nicht nachvollziehen.


    Ich bin nicht Ignorant oder Gefühlskalt, aber Suizid ist kein ehrenvoller Tod und deshalb kann ich es absolut nicht nachvollziehen, wie man den Herrn jetzt noch "ehren" kann... So viele Menschen bringen sich selbst um und keiner schert sich nur einen Dreck um diese, aber bei diesem Herrn, nur weil er Fußballspieler ist, wird jetzt ein riesen Spektakel gemacht?! Absolut unverständlich...


    Ist genau das gleiche wie mit dem Gerichtsmord in Dresden: Natürlich war das schrecklich, aber darum wird jetzt ein Terz gemacht, das kann ich einfach nicht verstehen... In islamischen Ländern werden tagtäglich Christen umgebracht und das kümmert hier niemanden, aber ein einziger Mordfall wird monatelang überall auf der Welt hochgepusht... Ne, ernsthaft, da ist mein Verständnis endgültig vorbei!


    Auch wenn es nicht jedem hier passt, aber ich lebe nach dem Motto "Das Leben ist hart, du bist härter"... So konnte ich ziemlich gut einige schlimme Sachen überstehen... ;)


    Zitat

    Da er schon seine leibliche Tochter durch einen Herzfehler mit 2 Jahren verloren hat, wollte er nicht noch ein Kind verlieren!


    Das Kind hat er jetzt nicht nur verloren, sondern auch noch samt Familie im Stich gelassen... ;(

  • Mein Nachbar ist Depressiv und der nimmt Tabletten dagegen. Man merkt ganz deutlich, wenn die Tabletten eingenommen wurden, spürt man kein bischen Depressivität. Wenn die mal vergessen wurden, kippt das ganze sehr schnell! Auch wenn nicht bei jedem die Tabletten anschlagen, es gibt heutzutage so viele Tabletten, irgendwas hätte bestimmt geholfen.

    Ich kenne depressive Menschen, die nehmen soviele Medikamente dass sie um dunklen leuchten. Trotzdem bringen Psychpharmaka oft nur geringfügige Linderung.


    Zwar nicht direkt vergleichbar, aber: Einer der Hunde meiner Eltern (Border Collie) litt unter Epilepsi. Sie hat Medikamente aus der Humanmedizin bekommen, die brachten aber auch nur ein wenig Linderung. Die Anfälle wurden seltener aber ließen sie ganz nacht. Ebenso ist das mit solchen Gemütsaufhellern., die lindern ohnehin nur die Symptome, richtig helfen tun die meines Wissens nach nicht.

  • Ein Familienmitglied litt auch mal unter Depressionen, da ihr Mann einen Herzinfarkt erlitt und die Treppe runter stürzte. Kurzzeitgedächtnis ist nicht mehr intakt, sprich, er vergisst alles wieder, was nicht extrem wichtig ist. Und genau das war das verhängnisvolle: Er vergisst nicht, dass seine Frau ihn in ein Heim brachte (er war ein schwerer Pflegefall), aber er vergisst, dass er dort wegen dem Herzinfarkt ist. Spätestens nachdem er mit dem Taxi 50km nach Hause fuhr und die Wohnung kurz und klein hackte (Türen mit Axt zerschlagen, etc.) fingen bei ihr die Depressionen an. Durch psychologische Hilfe und auch Medikamente hat sie es geschafft, die Depressionen zu überwinden..


    Ob die Medikamente da jetzt eine große Wirkung hatten oder nicht kann man natürlich nicht sagen. Aber wirklos sind sie nicht!


    Und ich weiß auch nicht ob man Antiepileptika mit Antidepressiva vergleichen kann, ist ja an sich nicht sehr ähnlich - oder?


    Habe es Iopodx auch per PN geschrieben: hier ist nichts böse gemeint! Aber ich kann nicht verstehen, wie man Enke jetzt verehren kann...

  • @Iopodx:


    Vielleicht solltest du dir einfach mal Gedanken machen, und genauer lesen. Ich
    habe aufgezeigt, wie viele weitere Leute er gefährdet oder in ein Psychisches Unglück
    gestürzt hat. Ich bin seit Jahren im Feuerwehrtechnischendienst sowie auch
    Rettungsdienst unterwegs. Habe also denke ich genug Erfahrung mit Suizidanten,
    deren Angehörigen oder auch komplett unbeteiligten die es aber mit ansehen
    mussten oder der gleichen. Schau auch mal hinter die Mauer sie nicht nur den in
    meinen Augen feigen Menschen (verurteilt es wenn ihr wollt, aber jedem seine
    eigene Meinung), sieh auch mal Hinterbliebene und unbeteiligte. wenn jemand der
    Meinung ist sein leben zu beenden, so gibt es andre Möglichkeiten sein leben zu
    beenden ohne dabei andre Menschen psychischen oder physischen Schaden
    zuzufügen. Wenn dein Schwiegervater selber schon einmal einen unterm Zug hatte,
    so denke ich kann er dir sagen was das für ein Gefühl ist. Das sehr viele
    Lokführer in Psychologische Behandlung gehen wird nicht bekannt gegeben. Das
    kleine Kinder den Suizid mitbekommen haben, die dadurch vielleicht fürs leben
    geschädigt sind interessiert keinen Menschen hier. Hauptsache wir bedauern den
    armen. Er hat abgeschlossen, ihn interessiert es nicht mehr. Ich denke ich habe
    schon genug Leute aufgezählt. Also jedem seine eigene Meinung, Du/ihr müsst
    nicht meine Meinung teilen, aber akzeptieren, Es ist extra ein Forum in
    dem jeder seine Meinung offen schreiben kann.

  • So, nun gebe ich meinen Senf auch noch dazu:


    Ich finde es immer bedauerlich, wenn sich Menschen das kostbarste Gut ( Leben) nehmen. Das ist die eine Seite und da sind die Hintergünde erst einmal uninteressant. Wenn diese Menschen ihr Leben dann noch so öffentlich wegwerfen, dann fällt mir nur eins ein: Sie wollen noch einmal in die Öffntlichkeit stehen - ich vermeide mal die Wörter, das sie sich, um öffentliches Interesse zu wecken, dies auch entsprechend tun. Wie schon einige schrieben, es trifft nicht nur die Angehörigen, sondern auch gerade die Lokführer - darüber wird kaum ein Wort verloren, obwohl diese unter Umständen fürs Leben gezeichnet sind. Für mich spielt es keine Rolle, ob ein Harzt4 oder ein Prominenter sich das Leben nahm, es kommt darauf an, wem er seinen Tod aufgebürdet hat - abgesehen von der Familie. Es gibt wirklich hunderte von Möglichkeiten, es "leise" zu tun - ohne großes TamTam. Ich will nun nicht ins Detail gehen, aber troztdem sei gesagt, das ich kein großes Mitleid mit Robert Enke selbst habe, eher mit der Familie und deren Angehörigen und vor allem mit den Leuten, die von seiner Todeswahl in Probleme gestoßen werden. Bevor nun wieder losgelegt wird, ich hätte keine Ahnung - ich habe selbst in der Familie 2 mit Depressionen, die aber, um sich wirklich heilen zu lassen, freiwillig in der Klinik gegangen sind - Heilung gelungen, wenn diese auch sehr Zeitintensiv war. Ich glaube, es gibt da nichts mehr zu sagen. Wenn einer anderer Meinung ist, bitte schön, kann er gerne, aber mit den Worten - mal die Fresse halten - sollte man doch vorsichtiger sein - dem kann man mit Argumenten entgegentreten, wenn man welche hat...

  • Oh man.


    TechnologiY, liest du eigentlich was du da schreibst selber manchmal?


    Ich will jetzt nicht aus dem Nähkästchen plaudern, aber ich hab zu solchen Themen einen sehr heißen Draht. Habe wie gesagt mehrere Fälle sehr direkt und imposant erlebt. Was du hier über Psychopharmaka erzählst sind Loblieder, es gibt aber auch Krankheiten, besondere Fälle und Gegenanzeigen bei denen man ein Medikament nicht einsetzen darf, es keine Wirkung zeigt. Auch sind Psychopharmaka selten langzeiterprobt, alte Medikamente werden regelmäßig verboten oder haben krasse Nebenwirkungen (Haloperidol war und ist heute immernoch ein Allheilmittel).


    Wart ihr mal, konkret Hoschi und TechnoLogiY, auf einer geschlossenen Station? Also egal ob als Pfleger, Patient oder zu Besuch? Nein? Dann wisst ihr nicht, wie schlimm eine Depression werden kann. Wie schlimm eine Psychose ist, etc. Und wenn man das nicht gesehen hat, sollte man weder über Psychopharmaka eine solche Meinung rumposaunen, geschweigedenn über Suizid.


    Wenn ein Mensch Freitod, den sokratischen Tod, dann ist das eine wohlüberlegte Entscheidung. Im Gegensatz dazu steht der Selbstmord. Wer nicht mit diesen Begriffen umgehen kann, sollte seine Meinung auch für sich behalten.
    Sicherlich war er nicht frei in seiner Entscheidung, das wurde hier ja schon erwähnt, auch von mir. Und darum geht es. Es war der Druck von außen hin, das Bild von einigen, auch dir TechnoLogiY, welches hier über psychische Krankheiten gezeigt wird, ist genau das, wovor Enke sicherlich Angst hatte. Einfach in der Öffentlichkeit schlecht dazustehen. Wie gesagt hätte er sicherlich auch seinen Posten als Torhüter in der Nationalmannschaft vergessen können, sicherlich auch seine Adoptivtochter.


    @ Hoschi01.


    Dein ersten Post habe ich dann wohl etwas missverstanden. Ich akzeptiere jede Meinung, sofern es denn in irgendeiner Weise verständlich ist. Wenn diese aber auf Unwissen basiert, und dein erster Post hatte den Anschein gemacht (habe leider nur das Zitat gelesen), dann kann ich das so nicht hinnehmen und ich bemühe mich um Aufklärung.


    Wenn ich mich aber vor allem PERSÖNLICH angegriffen fühle, oder Menschen die mir sehr nahe standen, respektive auch noch stehen, und die sich nicht mehr wehren können, dann halte ich es für meine Pflicht diese hier zu verteidigen. Und genau das habe ich getan, weil die Aussagen von vor allem TechnoLogiY einfach nur unreifer Unfug waren.


    Das ich TechnoLogiY um eine Entschuldigung gebeten habe, aber keine erhalten habe zeugt von mir nur von weiterer Unreife. Aber so ist die Jugend von Heute; Was gehen mich die Probleme anderer an? Das Leben bleibt nicht so, lieber TechnoLogiY, aber auch das wirst du sicher noch früh erkennen, auch wenn ich es dir nicht wünsche.


    Denn Meine Mutter hat sich als ich 15 war mehrfach versucht umzubringen, mein Bruder hat es getan als ich unwesentlich älter war, und mein bester Freund liegt seit wie gesagt 1 1/2 Jahren im Koma.


    Ich bin sehr wohl über solche Sachen hinweg, eben weil sie schon viele Jahre her sind, aber ich kann es einfach nicht leiden, wenn man über Tote lästert. Und was anderes hat TechnologiY meines Erachtens nach nicht getan.


    So das wars von mir zu diesem Thema.


    "Der Tod eines Menschens ist eine Tragödie, der von Millionen Statistik."


    Und an TechnoLogiY ich zitiere mal meinen Urgroßvater an meinen Großvater (überbracht von meinem Vater):


    "Junge, mach die Augen auf, sonst wirst du nie ein Mann. Das Leben gibt dir Lasten auf, will wissen was man kann..."