SMD-Kleber zum Fixieren der LED's vor dem Löten mehrerer Lötstellen gleichzeitig

  • Einzelne Cree XR-E oder SSC konnte ich auf dem Lötbad bisher relativ gut löten und dabei mit der Schnabelzange fest andrücken.


    Jetzt habe ich aber so 3- und 4-fach-Platinen, wo man natürlich alle Bauteile gleichzeitig löten muss, also auch festhalten und fixieren muss. Dazu fehlen mir zuviele Hände. Einzeln löten geht nicht wegen der Hitzebelastung für die bereits aufgelöteten Bauteile und dem wieder Lösen des Lots von bereits fixierten LED's.


    Professioneller SMD-Kleber scheint mir nicht sehr sinnvoll zu sein, da es sich hier um ein 2-Komponenten-Harz handelt, dass durch Wärme abbindet und da fehlt mir der richtige Ofen. Die Preise für so eine Doppelspritze liegen auch viel zu hoch für nur einmalige Anwendung (ab. ca. 20,- Eur). Außerdem wird mir das Zeug (eine der Komponenten) nach Anbruch nach etlichen Monaten immer hart.


    Sekundenkleber scheidet aus, weil der beim Erhärten so einen weißen Schleier / Niederschlag in seiner Umgebung erzeugt, der den anschließenden Lötprozess behindert und zudem die Linsen blind werden lässt.


    UHU-hart und UHU-Kunststoff hätte ich noch in meiner Werkstatt. Aber sind die hitzefest? Wohl eher nicht.


    Was wird empfohlen, um die LED's auf den Platinen zu fixieren, bevor man sie ins Lötbad legt? 2-Komponenten Wärmeleitkleber ist auch noch da. Das könnte vielleicht gehen.

  • Keine Ahnung wie du im Lötbad LEDs lötest, aber hast du es mal mit Lotpaste versucht?


    Ja Lötpaste ist klar, dass man die auch benötigt, hatte ich nicht extra erwähnt. Leider hilft mir die Lötpaste nicht um das Bauteil vor dem Verrutschen zu bewahren.


    Übrigens ist SMD-Klebstoff ein Einkomponenten Klebstoff.


    Also alle SMD-Kleber, die ich im Netz gefunden habe, basierten auf zwei Komponenten und müssen per Hitze (80°) ausgehärtet werden.

  • Ich hatte mal nach einem Kleber als Lötersatz Ausschau gehalten(Lötstress vermeiden), bin dabei auf diese Seite gestoßen. Haben viele verschiedene Kleber, allerdings ist bei vielen die Anforderung des Temperaturhärtens. Zwar bei niedrigeren Temperaturen als Löten, aber die Nützlichkeit wird wieder herabgestuft. Man kann auch bei 25°C aushärten lassen, allerdings steigt dann z.B. der elektrische Widerstand (0,001Ohm x cm bei 150°C --> 0,02Ohm x cm bei 25°C, Beispiel Elecolit 336)
    Eine Übersicht der Klebstoffe gibts hier , sind auch reichlich 1K dabei.


    Ich bin immer noch am überlegen ob ich mal ne Probe hole. Wenn jm auch mit dem Gedanken spielt, dann kann man sich ja vllt zusammentun, 10g kosten etwa 30Euronen.

  • LEDs im Lötbad löten? Wozu soll das gut sein?


    Hab' nichts Anderes, daher. Die Star-Platine lege ich einfach in die geschmolzene Lotmasse, verzinne die Lötpads, nehme die Star-Platine heraus und setze die zu lötende LED einfach drauf. Die gespeicherte Wärmemenge des Alu-Stars reicht aus. Led drauflegen, andrücken und fertig. Meist besser als maschinell gefertigt, da meine gelöteten LED's bündig auf der Platine anliegen, was ich bei fertig bezogenen Stars oft nicht sagen kann.


    Andere machen das mit einem Ceranfeld. Dürfte ähnlich funktionieren.

  • Mit der Methode klebst du die LEDs aber nur an und lötest sie nicht wrklich ... ausser du hast dein Bad auf 380° :D
    Ich hab auch ne Schwalllötanlage hier stehen. Die ist prima für bedrahtetes Zeug und vor allem für ICs, SMD kannste damit aber beim besten Willen nicht richtig löten.

  • Mit der Methode klebst du die LEDs aber nur an und lötest sie nicht wrklich ... ausser du hast dein Bad auf 380° :D


    Dass wird's wohl sein, da mir zuweilen die Cree's unter der Glaslinse Blasen geworfen haben, woraufhin die Linse lose wurde und sich an den Blasen eine Lichtbrechung ergeben hat, die die Cree relativ unbrauchbar gemacht hat.
    Auf jeden Fall war das Lot richtig aufgeschmolzen: Am Rande der Cree's treten dann immer so klitzekleine Zinn-Kügelchen hervor, die man mit einer Nadel abkratzen kann.


    Bei älteren Dragon-Osram-LED's ist mir sogar dieser "Sicherheits-Chip" mit der antiparallel Diode so durchgebrannt, dass die LED nach dem Löten einen Kurzen hatte! Waren die Temperaturen eindeutig zu hoch. Vielleicht sollte ich doch mal die Ceranfeld-Methode probieren?

  • Jetzt weiß ich auch was du für Klebstoff meinst. Das ist ja kein "normaler" SMD-Kleber sondern Leitkleber als Lötersatz.
    Da kann ich nichts zu sagen, diese teure Methode braucht man nur für Sonderfälle.
    "Normaler" SMD-Kleber fixiert die Bauteile durch das Aushärten um sie anschließend in der Lötwelle zu löten. Allerdings keine HP-LEDs ;(

  • Versuche es mit Ceranfeld, hab schon über 100Rebels so gelötet, egal ob dünnes FR4 oder Alukern, geht alles, wichtig ist die richtige Dosierung der Lötpaste. Selbst wenn die LED vorm Löten bissl schief sitzt, beim Verdampfen des Flussmittels wird die LED gerade gezogen. Ich lasse die Platte immer so auf 200°C einpendeln (bei bleihaltiger Paste).


    Wenn man sich die Wärmeleitwerte der Klebstoffe so anguckt, dann sollt man wohl doch beim Löten bleiben. Könnte vllt interessant sein, wenn man die LED direkt auf Keramik oder ähnliches klebt.

  • Eigentlich sollte sich die LED während des Lötvorgangs selber durch die Oberflächenspannung der Lotpaste ausrichten. Ansonsten ist die Layoutfigur nicht korrekt sprich, sie hat zu grosse Pads. Dies kann ein Verdrehen während des Lötens bewirken. Ich löte die Emitter immer mit einem normalen Lötkolben auf und habe keine Probleme. Zuerst heize ich den Star aber im Backofen vor, dann geht das wunderbar


    Gruss reflection

  • Jetzt weiß ich auch was du für Klebstoff meinst. Das ist ja kein "normaler" SMD-Kleber sondern Leitkleber als Lötersatz.


    Nein, Wärmeleitkleber nehme ich nur, um in engen Gehäusen mehrere Kühlkörper aneinander zu kleben bzw. um einen bestückten Alu-Sternkühlkörper mit der eigentlichen LED auf einen größeren KK aufzukleben. Es ist natürlich auch hier so, dass dieser 2-Komponenten-Kleber durch Wärme sehr schnell zum Aushärten gebracht werden kann. Geht sehr gut mit der Heißluftpistole.
    Die Befestigung der LED auf dem Alu-Stern geschieht durch eine reine Lötverbindung. Schon um die Kontakte zu verbinden muss das so sein.
    Als ich vor wenigen Jahren mit dem Thema high-power-LEDs anfing, waren damals noch die 1 und 3 Watt Luxeons aktuell und die P4 von SSC war gerade neu herausgekommen. All diese LEDs haben separate Kontaktzungen, so dass man den LED-Körper auf den Alu-Stern aufkleben und die Kontaktzungen mit einem dicken Dachrinnenlötkolben anlöten konnte. Das funktionierte soweit. Dann kam die Cree XR-E, welche ein reines SMD-Bauteil ist, weil rückseitig kontaktiert. Von da ab habe ich die Dinger immer aufgelötet.


    Vielleicht könntest Du jetzt auch echten Leitkleber gemeint haben (ist wohl ziemlich neu am Markt). Mein Wärmeleitkleber ist nämlich nichtleidend.
    Mit Leitkleber habe ich noch keine Erfahrung, kann mir auch nicht vorstellen, dass der die Wärmeleitfähigkeit, Strombelastbarkeit, Dauerhaltbarkeit, Feuchtigkeitsbeständigkeit und Festigkeit von herkömmlichen Weichlötungen erreicht. Solche Technik ist wohl nur in Spezialfällen notwendig.


    Versuche es mit Ceranfeld, hab schon über 100Rebels so gelötet, egal ob dünnes FR4 oder Alukern, geht alles, wichtig ist die richtige Dosierung der Lötpaste. Selbst wenn die LED vorm Löten bissl schief sitzt, beim Verdampfen des Flussmittels wird die LED gerade gezogen. Ich lasse die Platte immer so auf 200°C einpendeln (bei bleihaltiger Paste).


    Ja, wie machst Du das mit der Temperatur? (Also die halbwegs konstant zu halten, damit die Bauteile nicht überhitzen.)
    Und ist Dir dabei schon mal das Alu geschmolzen, weil der Alu-Stern auf der Herdplatte (Ceranfeld) für längere Zeit vergessen wurde? (Man hat bei uns im Haushalt Bedenken angemeldet, als ich mein Vorhaben erläutert habe.)

  • Zitat

    Und ist Dir dabei schon mal das Alu geschmolzen, weil der Alu-Stern auf der Herdplatte (Ceranfeld) für längere Zeit vergessen wurde?

    8o Der war gut. Ne, erstens ist höchste Konzentration gefragt, da der Vorgang nur wenige Sekunden dauert, da gehe ich nicht zwischendurch den Hund füttern ;) . Zweitens glaube ich kaum, dass man Alu auf dem Herd schmelzen kann (Falls doch, mein Beileid an die Köche mit Alutöpfen) Du meinst vllt, dass sich die Schichten in der Platine verbinden könnten? Hatte wie gesagt noch nie Probleme.


    Ich nehme immer mein Mutlimeter mit, Temperatursensor beim Vorheizen und dann Durchgangstester für "danach" :P Bei 180°C hat mir der Lötvorgang immer zu lange gedauert, bei 200°C war er ausreichend schnell, also nehme ich immer diese Temperatur. Es ist immer besser, lieber etwas höhere Temperatur zu nehmen, dafür aber schneller zu Löten. Löte normale LEDs auch nur noch jenseits der 350Grad Grenze, weils einfach schneller geht.
    Wenn die Temperatur bissl schwankt nimmt dir das die LED nicht übel, ich mess halt immer nebenbei, bevor ich Platine drauflege, in den paar Sekunden kann die Temperatur nicht so stark fallen/steigen.