Bleiakku kurzzeitig mit 1C laden ?

    Hallo,


    Ich hab mir neulich beim Conrad einen Blei-Vlies akku mit 6V 1,3Ah gekauft, um damit ein paar 5mm Leds zu versorgen.
    Als Ladegerät habe ich hier nur ein Multi-Lader aus dem Modellbaubereich. Ansmann XBase Deluxe.
    Das Problem an dem Gerät ist, dass es zur Überprüfung des Akkus immer die ersten 3 Minuten den Akku mit 1C lädt.
    Allerdings ist im Datenblatt des Akkus der maximale Ladestrom mit 0,39A angegeben. Ich würde den Akku normal mit ca. 0,2A oder so laden.
    Ich frage mich halt, ob diese 3 Minuten laden mit 1C für den Akku schädlich sind.


    Weiß da jemand drüber bescheid ?

    Ich hab schon einiges mit Bleiakkus zu tun gehabt und viel gestestet. Ich hab bis jetzt noch nie irgendwie den Strom beim Laden begrenzt, soviel der Akku nimmt, soviel bekommt er auch.
    Natürlich ist bei größeren Kapazitäten meistens das Ladegerät der begrenzende Faktor, aber ich hab auch schon einen 20Ah Akku mit 60 Ampere geladen, geschadet hats ihm bis jetzt nicht. Dieser Strom fließt natürlich nicht lange da die Spannung recht schnell steigt durch den Innenwiderstand.


    Das einzige wo man aufpassen sollte ist die max. Ladespannung. Diese sollte beim Dauerladen 2,3V, und beim Zyklenbetrieb (nur so lange laden bis Akku voll) 2,4V pro Zelle nicht übersteigen. Je nach Akkutyp kann die vorgeschriebene Ladespannung etwas abweichen (Datenblatt).


    Gruß
    Erwin

    Für Bleiakkus und lange Lebensdauer gilt normal 1/10C, manche Gelakkus sind auch mit 1/20C angegeben.
    Kurz (drei Minuten) schaden ihm die 1C normal nicht. Die Angabe 0,39A bezieht sich auf den max. Ladestrom über die gesamte Ladedauer, allzu gesund wird das aber nicht sein. Wichtig ist, dass du beim Laden unter ca. 2,35V je Zelle bleibst, sonst fängt das Ding an zu gasen. Entladeschlussspannung ist zwar 2,4V, aber da brodelts schon deutlich ;)

    Hm, laut Anleitung des Laders werden Pb-Akkus im CCCV verfahren bis 2,45V/Zelle geladen. Kommt mir relativ hoch vor. Wären dann bei 3 Zellen 7,35V. Laut Datenblatt des Akkus sind bei cycle Use 7,3 - 7,5V Ladespannung zulässig.
    Sollte dann also klappen, oder?

    CCCV ist ja wieder ne ganz andere Baustelle ;)
    d.h. hier wird am Anfang mit konstantem Strom und zum Schluss mit konstanter Spannung geladen. Das macht bei Bleiakkus durchaus Sinn, weil der sonst anfängliche Ladestrom begrenzt wird und erst nach Erreichen einer "Grundladung" auf konstante Spannung umgeschaltet wird.


    Ja, das müsste mit diesem Lader ohne weiteres klappen. Ich gehe mal davon aus, dass der Hersteller das Ding so gebaut hat, dass die 2,45V/Zelle das absolutes Maximum ist und der Akku ansonsten schonend innerhalb seiner Spezifikationen geladen wird. Wäre ja doof vom Hersteller , extra CCCV zu nutzen und dann ne grottige Kurve dafür zu programmieren.

    SO hab das Teil jetzt mal ans Ladegerät gehängt. Jetz hab ich aber ein anderes Problem. Der Akku war neu und hatte vor dem Laden gemessene 6,3V Leerlaufspannung.
    Der Ladevorgang hat ganze 6 Minuten gedauert und es wurden 50mah eingeladen. Der Ladestrom zu Ende betrug 0,1A. Hatte ihn am Anfang auf 0,2A eingestellt.
    Zu ende des Ladevorgangs , so ca. nach 5 Minuten betrug die Spannung, während des Ladens 7,32V.
    Nach dem 6 Minütigen Ladevorgang hab ich nochmal die Leerlaufspannung gemessen. Diese liegt jetzt bei 6,5V. Kommt mir zu wenig vor. Die Leerlaufspannung muss doch nach dem Laden normalerweise der Ladeschlussspannung entsprechen afaik. Diese würde aber bei 7,3V liegen. Das heißt, dass das Ladegerät den Akku nicht annähernd vollgeladen hat.


    Sehe ich das richtig ? Wenn ja, was soll ich jetzt machen. Das Ladegerät wird den Akku sicher nicht weiter laden.

    Wenn der Akku diese Spannung über längere Zeit hält, ohne Belastung ist das schon in Ordnung.
    Wenn die Ladeschlussspannung 7,3V beträgt und du den Akku abklemmst bzw. der Ladevorgang abgeschlossen ist fällt die Spannung schnell auf ca. diesen Wert ab.
    Mit 6,3V ist der Akku auch noch fast ganz voll, allerdings kann man über die Spannung den Ladezustand nicht exakt bestimmen, dazu müsste man die Säuredichte messen, was bei geschlossenen Batterien aber schwierig ist.


    Gruß
    Erwin

    Hab gerade mal gemessen, was passiert, wenn ich einen Verbraucher anschließe.
    Der Verbraucher hat ca. 500ma gezogen. DIe Spannung viel relativ schnell auf 6V. Nach ca.30 sekunden blieb die Spannung bei 5,92V.
    Ist der also voll, oder doch nicht ?

    Das ist eine Angabe, die zur Akkutechnik gehört.
    Das besagt, mit dem wievielfachen der Akkukapazität ein Akku geladen wird.
    Beispiel:
    Der Akku hat eine Kapazität von 1900mAh und wir mit 1*C geladen also mit einem Ladestrom von 1,9A.
    Bei 0,5*C ist es dann ein Ladestrom von 950mA.