Hallo
Ich hatte vor geraumer Zeit UV-LEDs bei einem bekannten Deutschen LED-Versand gekauft (nicht bei LED-Tech). Diese waren für einen UV-Belichter für Platinen gedacht. Da man dort viele dieser LEDs braucht, sollte das Stück natürlich auch nicht gleich einen Euro oder mehr kosten , sondern relativ erschwinglich sein. Die Qualität, welche ich geliefert bekam, war jedoch auch ziemlich billig. Man sah schon von blossem Auge markante Differenzen in der Helligkeit. Ausserdem hatten die LEDs plötzlich andere Leistungsdaten, zumindest auf der Homepage des Lieferanten. So wusste ich nicht, was ich denn nun gekauft habe. Die Helligkeit und Wellenlänge und der Nennstrom waren beim Kauf anders angegeben.
Der Lieferant war immerhin fair und hat mir den Kaufpreis zurückerstattet .
Kürzlich ersetzte ich diese LEDs durch welche vom Chinesen meines Vertrauens. Der provisorische Aufbau mit Lochraster wurde ausserdem durch eine geätzte Platine ersetzt.
Hier sieht man die provisorische Lochrasterplatine und die später geätzte Platine mit den 5mm-LEDs im Vergleich.
Die neuen UV-LEDs waren zuerst mal einiges heller, als die ersteren. Ausserdem waren visuell alle ziemlich gleich hell. Ausreisser waren keine dabei.
Einzelne Exemplare versuchte ich nun in einer Messreihe auszumessen. Mich interessierten vor allem die relative Lichtstärke und deren Degradation im Dauerbetrieb. Da ich nicht über professionelle Messeinrichtungen verfüge, musste halt etwas improvisiert werden. Als Mess-Schaltung baute ich mir eine kleine Schaltung mit einer Fotodiode und einem Transimpedanzverstärker auf. Die Test-LED ist auf die Fotodiode gerichtet und befindet sich mit dieser in einem Plastikrohr, Die Fotodiode an dem einen und die LED an dem anderen Ende des Rohrs. Die Kennlinie der Fotodiode ist einigermassen linear und entspricht der Lichtstärke. Prinzipiell kann man diese Messungen auch mit einem Lux-Meter machen, welche bsw. gewisse Multimeter eingebaut haben. Für eine grobe Aussage reicht dies längstens. Die rote LED hat übrigens keine besondere Funktion, sondern wird sozusagen mitgetestet und bringt etwas Licht ins Dunkel meines Arbeitszimmers.
Als ich die Messreihe einige Tage laufen liess, kriegte ich ehrlich gesagt einen Schock . Man konnte ja schon fast zusehen, wie die Leuchtstärke abnahm und ich zweifelte schon an meiner Mess-Schaltung ! Auf der Grafik ist zu berücksichtigen, dass die Kurven den Abfall der relativen Leuchtstärke zeigen. Die 5mm-Chinesen-LED hat etwas über die dreifache Leuchtstärke als die 3mm-LED vom Deutschen LED-Versand, welche ja vermutlich auch aus China kommt. Die 5mm leuchtet also momentan immer noch einiges heller, als die 3mm.
edit: 18.4.2010 neues Diagramm eingefügt
Ich lasse die Testreihe so mal weiterlaufen und frage mich, ob die in einigen Wochen überhaupt noch leuchten?
Werde mir später noch eine andere Messreihe aufbauen und dann wieder mal davon berichten. Bin gespannt, ob die bestellte Kingbright UV-LED etwas besser abschneidet.
Gruss Phillux
edit: 22.7.10
Abschluss der Testreihe
So, hier nun noch das letzte Diagramm . Die Messreihe hatte ich allerdings schon Ende Mai abgeschlossen, hatte aber bislang keine Zeit um sie hier zu posten . Der Stand nach über 1400 Stunden Dauerbetrieb bei 20mA zeigt folgendes Bild:
Die China-LED kann man vergessen Sie hat tatsächlich noch laue 3% der ursprünglichen Leuchtkraft Diejenige von Kingbright immerhin noch knapp 24% der ursprünglichen Leuchtkraft. Also schon vieeeeel besser . Am besten schneidet die Strawhat von LedTech ab. Diese bringt noch knapp 50% an Leuchtkraft raus.
Ich würde es begrüssen, wenn auch jemand anders hier im Forum mal solche Testreihen durchführt. Der Aufwand ist ja eigentlich nicht so gross. Wäre interessant zu wissen, ob da ähnliche Resultate rauskommen . Leider habe ich von LED-Herstellern und Händlern noch nie solche Tests gesehen. Naja, die wissen schon warum . Aber die LED ist auch ein Verschleissprodukt (wie jeder von uns), welche ihre Leistung nicht ewig halten kann. Wie beruhigend zu wissen!
Gruss Phillux