Entscheidungshilfen und Erfahrung gesucht für LED Scheiwerfer

  • Hallo Leute,



    ich habe inzwischen soviel gelesen, dass ich bald nur noch Mist im Kopf habe... Nun hoffe ich hier auf ein paar Erfahrungswerte und nützliche Tips...


    Rauskommen soll am Ende ein LED-Scheinwerfer für mein MTB, der nicht im Strassenverkehr genutzt wird sondern mir nur im Wald und Flur auch nachts die Sonne scheinen läßt.
    Für den mittleren Nahbereich und auf der Strasse nutze ich die IXON IQ von BM, die reicht aber kaum für mehr als ganz langsames Tempo "nachts" im Wald.
    Nun ist es aber so, das plötzliche Hindernisse doch spät vor meinen Spikesreifen auftauchen und ich mich jedesmal erschrecke. Je nach Hinderniss ist dieses dann auch schon mal erschrocken oder ärgerlich ;) Die sehen und hören mich kommen - ich sie nicht. Und das wissen die. Daher folgt meist eine Flucht ganz zum Rand oder in den Busch :rolleyes: Aber wenn Leute auch ohne Licht unterwegs sind....


    Ich brauche so einen schönen Fluter für Mitte-Fern.


    Angedacht wäre eine P7 oder eine MC-E. Oder eine Luminus? Als Akkus liegen mir schon Lipos vor.
    Ich frage mich, ob es sinniger wäre die MC-E oder die Luminus zu nehmen in warmen Licht. Nicht so hell aber bessere Farbwiedergabe? Ich hatte bisher zum Testen nur eine LedLenser Taschenlampe auf dem Lenker (eine s.g. P7 mit einer 3W Cree). Licht war etwas mager und vor allem: Ich bin fast neben dem Weg gefahren, da dieses kalte Licht irgentwie alles gleich aussehen ließ. Also der Schotterweg und das Laub am Rand war alles seltsam gleich grau. Daher meine Vermutung mit dem Warmton.
    Weiterhin kann ich mich aus Mangel an Erfahrung nicht entscheiden, ob ich eine Linse brauche oder einen Reflektor. Auch was den Winkel betrifft Zweifel ich...


    Versorgungstechnisch wird die LED wohl nur über einen Reihenwiderstand direkt vom Lipo (über Sicherung) angefeuert. Lipo als Parallelschaltung (auch wegen der Einfachheit der Ladung mit Imax und Umax). Bei 3,7V Nennspannung wird der Widerstandswert klein ausfallen und auch nicht viel Leistung verbraten müssen. Es muss halt bei vollem Akku max. 2,8 A durch die LED fließen. Danach gehts langsam runter. Umin Anzeige und Uminmin Abschaltung bastel ich bei Gelegenheit dazu.
    Bedienung soll vom Lenker aus sein, Lampe und Akkutank im Stecksystem.


    bitte erzählt mir doch was zur Lichtfarbe, zum sinnvollen Abstrahlwinkel, Linse oder Reflektor... Es gibt mitlerweile ja soviele Sachen.

  • Ich frage mich, ob es sinniger wäre die MC-E oder die Luminus zu nehmen in warmen Licht. Nicht so hell aber bessere Farbwiedergabe? Ich hatte bisher zum Testen nur eine LedLenser Taschenlampe auf dem Lenker (eine s.g. P7 mit einer 3W Cree). Licht war etwas mager und vor allem: Ich bin fast neben dem Weg gefahren, da dieses kalte Licht irgentwie alles gleich aussehen ließ. Also der Schotterweg und das Laub am Rand war alles seltsam gleich grau. Daher meine Vermutung mit dem Warmton.

    Da hast Du Recht! - ideal dann auch noch eine mit hohem CRI, das Thema hatten wir hier auch schon paar Mal, erst gestern wieder in der Praxis beobachtet (Nachtwanderung), kaltweißes LED-Licht ist im Wald nicht so ideal...


    Was den Rest betrifft, wurde hier im Forum ja schon wirklich genug gesagt...

    It's only light - but we like it!


    Da es sich in letzter Zeit häuft: Ich beantworte keine PNs mit Fragen, die sich auch im Forum beantworten lassen!
    Insbesondere solche von Mitgliedern mit 0 Beiträgen, die dann meist auch noch Sachen fragen, die bereits im entsprechenden Thread beantwortet wurden.
    Ich bin keine private Bastler-Hotline, technische Tipps etc. sollen möglichst vielen Lesern im Forum helfen!

  • Hi
    also ich bin zurzeit auch dabei mir eine LED MTB Lampe zu bauen.


    Zur Farbe:


    Ich habe den vergleich mal ausprobiert zwischen Cree XP-G warmweißQ5 und kaltweiß R5. ( Mit jeweils einer LED)
    Ergebnis: --> Nur warmweiß: schöne wiedergabe der Blätter und Laub aber zu dunkel
    nur kaltweiß : wie erwähnt blätte wurzeln etc schlechter sichtbar, dafür steine
    ABSOLUTES OPtimum war die Mischung aus beidem. Laub Holz gut sichtbar und Steine ebenfalls.


    Verwendet hab ich dabei die Linsen von leds.de mit 10mmx10mm Kantenbreite. laut Datenblatt mit creeXP-G 24° Abstrahlwinkel.
    der war soweit voll Ok.



    Zur Helligkeit. ich hatte schonmal 2Seoul P7 am start in KW. War ganz ok ging schön weit und so.
    ABER... ich hab zurzeit Zugang zu LED messmaterial, also Ulbrichtkugel, Spektrometer etc und hab meine 3 Seou P7 mal nachgemessen.
    Junge junge.. Da hatte keine über 700lm. Und die waren keine 100Stunden in Betrieb.
    kann dir davon nur abraten ne P7 zu nehmen.



    gruß
    garfield

  • Ich bastel grad eine MTB-Lampe aus dem 7 x Cree XP-G Modul. Die passenden Optiken sind geich auf der Produktseite verlinkt. Meiner Erfahrung nach taugen kaltweise LEDs nicht. Wie schon von anderen beschrieben wirkt alles blass, fahl, grau-in-grau und kontrastlos. Mein Modul ist neutralweiß, wobei das Neutralweiß von Cree schon etwas wärmer als "echtes" Neutralweiß ist. Mit den neutralweißen LEDs und 1,35 A Strom macht das Ding wirklich ordentlich Licht und auch die Farbwiedergabe ist gut.

  • jkunz
    aber ist es nicht etwas unpraktisch, 24 V Spannung für ein 7 x Cree XP-G Modul
    wegen der Serienschaltung der LEDs zu benötigen?
    Farbtemperatur und Lichtausbeute sind nach Werten ja super. Aber die 24 V?
    Dahe finde ich ja gerade die Luminus oder die MC-E so genial, weil die Led`s parallel geschaltet sind und mit nur ca. 3,2- 4 V betrieben werden. Lipo eben ohne große Leistungsfresser.

  • aber ist es nicht etwas unpraktisch, 24 V Spannung für ein 7 x Cree XP-G Modul
    wegen der Serienschaltung der LEDs zu benötigen?

    Schon mal was von Aufwärtsschaltregler (Neugermanisch Boost bzw. Step Up Converter) gehört?
    Ich verwende den Led Senser V2 von pcb-components. Gefüttert wird er aus einem 5 Ah LiPo Akku mit vier Zellen in Reihe. Eine Steurung dafür mit Einzelzellen- und Temperaturüberwachung bastel ich grad - so mir nach der Arbeit noch danach ist.


    Für mich ist das weitaus größte Problem ein vernünftiges Gehäuse. Ich finde keine passenden Fertiggehäuse und selbst drehen kann ich nicht. Als Rohling gäb es schöne Kühlkörper von Fischer Elektronik...

  • jkunz
    Doch, habe ich schon von gehört.


    Ist mir aber alles zu viel Krims. Macht eine Zelle früh schlapp, ist die ganze Lampe nicht mehr zu nutzen, soll die Zelle nicht verrecken. Bei der Ladung balancieren...
    Schön wäre doch eine Parallelschaltung von zwei Zellen a 5Ah. Mit den 3,7 Volt dann was zaubern, auch mit hohen Strömen (dafür sind die Lipos doch da). Eine einfache Abschaltung oder Vorwarnung bei U min und gut. Die Ladung wird ebenso easy.
    Deine Lampe wird ne Sonne, soweit ist klar! Nur ich denke, es könnte bei mir auch etwas weniger reichen.
    Welche Optiken hattest Du denn vor zu verbauen? 10° oder höher?
    Ich fände auch die 4 x CREE XP-G R4 ganz o.k. Nur scheint es da keine Optiken zu geben oder ich habe wieder die Übersicht verloren.

  • Ich hab einfach alle Optiken mitbestellt, die zu den Modulen erhältlich waren. Derzeit hab ich die 23 (oder 26?) Grad Optik auf meinem 7 x XP-G Modul.


    Für das 4 x XP-G Modul gibt es die GT4-XP-G Optiken von Ledil, sind doch bei den Modulen verlinkt.


    Wenn du auf Biegen und Brechen nur eine LiIrgendwas Zelle haben willst, weil die einfacher zu laden und beim Entladen zu überwachen ist, bist du im Endeffekt auf sowas wie die Seoul P7, die Luminus SST-50 / -90 oder die irgendwann kommende Cree XM-L festgelegt. Die ersten beiden sind nicht grad Effizienzwunder und die letztere ist noch nicht erhältlich. Die Spannung einer einzelnen Zelle hochzusetzen ist nicht unbedingt einfach und sinnvoll.


    Man kann ja auch LeFePOs verwenden. Die sind nicht so empfindlich gegen Tiefentladung und Überladen. Aber ein Ladegerät mit Balencer sollte es schon sein. Krigt man für 40..50 EUR mit brauchbarer Ladeleistung.

  • Stimmt. Cutter hatte ich vergessen. Aber der Laden ist ja nur am anderen Ende der Welt... und damit sind die Dinger für mich nicht erhältlich. Erhältlich bedeutet für mich innerhalb der EU / EUR-Zone.


    Außerdem gibt es die XM-L derzeit nur mit 5000..8300 Kelvin Farbtemperatur. Ich hab ähnliche XP-Gs und die Farbtemperatur ist unbauchbar. Das Licht ist mehr blau als weiß, Rot- und Rotbrauntöne erscheinen unnatürlich blass und Kontrastlos.

  • jkunz



    Für das 4 x XP-G Modul gibt es die GT4-XP-G Optiken von Ledil, sind doch bei den Modulen verlinkt.


    Ja, aber haste mal auf die Winkel geschaut? 32-60° Ich dachte eher an etwas zwischen 10 und 15°...


    Kann man eigentlich bei dieser "4 x CREE XP-G R4 auf Rund-Platine" direkt auf die LEDs zugreifen? Ich dachte an eine andere Verschaltung (alle parallel oder je zwei Serien und diese parallel) Oder ist da schon was drauf gebrückt? Auf dem Foto ist jedenfalls jeweils ein Lötpat für Anode und Kathode zu sehen und dann noch ein "LT -+"?


    Undaurum: ich finde Kaltweiss auch nicht gut. Mich hats fast in den Graben gelenkt, weil alles gleich grau aussah. Muss ja nicht warm sein, aber ein wenig Farbe sollte doch zu sehen sein. (jedenfalls nachts im Wald)

  • So,
    ich habe den ersten Schritt gewagt:
    eben 3 Stück CREE XP-G R4 auf Star-Platine geordert in einem neutralem Weiß. Dann zu Testzwecken und zur Entscheidungsfindung drei Optiken mit den Winkeln 6°, 10°, 26°. Mit dem Gehäuse mach ich mir erst später einen Kopf, denn im Moment fällt mir dazu auch nix mehr ein, so lange habe ich da schon drüber gesessen.


    Ich werde meine 7,4V 2s Lipos wohl trennen und parallel setzen (10AH, 3,7 V). Bei max. Akkuspannung soll dann der max. Strom durch die drei LEDs gehen. Also nur einen sehr kleinen Widerstand in Reihe für den Spannungsabfall von 0,xx Volt. Über eine Tiefentladung brache ich mir eventuell auch keinen Kopf machen. Unterhalb der Durchbruchspannung der LED fließt ja kein Strom mehr.
    Mal sehen, was ich da wurstel. Wenn es was zu zeigen gibt, bringe ich es hier rein.



  • [4 x XP-G Modul]
    Ja, aber haste mal auf die Winkel geschaut? 32-60° Ich dachte eher an etwas zwischen 10 und 15°...

    Ohhh. Dann ist die Linse mit 20 Grad wohl ausverkauft. Die hab ich auf meinem Modul. Ich hab auch eine 6 Grad Linse für XP-G auf Star. Das ist mir zu eng gebündelt. Die Ausleuchtung im Nahbereich ist damit schlecht.


    Kann man eigentlich bei dieser "4 x CREE XP-G R4 auf Rund-Platine" direkt auf die LEDs zugreifen?

    Ja. Anode und Katode jeder LED sind auf gesonderte Pads geführt. Man muss nur einige Leiterbahnen auf der Platine mit einem scharfen Messer durchtrennen.


    Zitat von marbuc

    Über eine Tiefentladung brache ich mir eventuell auch keinen Kopf machen. Unterhalb der Durchbruchspannung der LED fließt ja kein Strom mehr

    Das ist nicht richtig. Meine XP-G haben bei ca. 1 A eine Flussspannung von nur ca. 3,1 V. Bei den LEDs fließt auch noch unter 3 V einiges an Strom. Ein LiPo ist mit 3,5 V aber eigentlich schon in der Tiefentladung.


    Spätestens bei zwei LEDs und zwei Zellen in Reihe funktioniert eine lineare low drop KSQ. Siehe z.B. die "Instructables KSQ mit verringerter Dropspannung". Da hast du eine anständige Reglung und wegen der geringen Spannungsdifferenz ist der Wirkungsgrad trotz Linearregler gut bis sehr gut.


    Eine einfache Schaltung zum Tiefentladeschutz wurde auch letztens vorgestellt.


    Man kann auch beides gut kombinieren. Ein Doppel OP, die eine Hälfte mit MOSFET als linearer Stromregler, die andere Hälfte als Komparator oder besser Schmitt-Trigger als Tiefentladeschutz...

  • Jochen



    "Das ist nicht richtig. Meine XP-G haben bei ca. 1 A eine
    Flussspannung von nur ca. 3,1 V. Bei den LEDs fließt auch noch unter 3 V
    einiges an Strom. Ein LiPo ist mit 3,5 V aber eigentlich schon in der
    Tiefentladung."


    Mmmh... das ist abweichend von Datenblatt: bei 1 A sind es etwa 3,35-3-4 Volt. ;)


    Ich dachte an Folgendes:
    Lipo 3,7 Volt max. XP-G (laut Datenblatt!) 3,35-3,4 Volt bei I 1,25A. Also Drop 0,3 Volt für Umax.
    In Serie also eine Diode (Germanium) je XP-G.
    Verbratene Leistung 0,3 V mal 1,25 A = 0,375 Watt (also max. 10 %).
    Ist doch gar nicht übel?!
    Der Drop von 0,3 Volt bleibt natürlich so auch, wenn die Zelle langsam runter geht.
    Laut Datenblatt ist die Durchbruchspannung bei etwa 2,5 Volt. Mit der Germanium also bei 2,8V. Scheint wohl noch zu niedrig?
    Habe noch nicht echte Erfahrungen mit Lipos gesammelt.
    Aber wir sprechen hier von Lulu-Strömen bei diese Anwendung von 3 XP-G: Max 4 A bei einer 10AH Zelle, die laut Angabe 30-40C entladen kann, also 400A!
    Wenn die 2,8 V den 2P Lipo aber canceln, kann ich doch recht einfach einen Tiefentladeschutz werkeln. Das geht.

  • Im Datenblatt stehen halt mehr die "schlechtest möglichen Werte". Die Flusspannung hängt auch von Serienstreuung und Bining ab...


    Germaniumdioden kannst gleich vergessen. Was du meinst sind vermutlich Schottky-Dioden und die taugen nicht als Vorwiderstand.


    Bei 2,8 V ist ein LiPo tot. Weiter als 3,5 V, besser 3,6 V solltest du den nicht runterlutschen. Ein gescheiter Tiefenladeschutz ist Pflicht.


    Nim doch einfach eine lineare low drop KSQ. Einfach, billig und in dem Fall ist der Wirkungsgrad sogar recht gut.


    Oder eben die LEDs in Reihe und ein Aufwärtsschaltregler.

  • o.k.
    Da werde ich mich noch mit befassen müssen.


    Die drei LEDs und Einzeloptiken sind gestern gekommen. Schneller Laden.
    Zum ersten Test überhaubt habe ich mal mein Netzteil als Quelle genutzt (Strombegrenzung stufenlos verstellbar) und eine LED strahlen lassen. Dabei vorerst immer mit Wärmeleitpasste auf einen Kühlkörper gedrückt. (Doof, dass man diese Starplatienen nicht festschrauben kann, nur kleben - sofern die Optik noch passen soll)
    Oben halt die verschiedenen Optiken ausprobiert. Alles aber nur in der Garage, ich konnte die verschiedenen Winkel also noch nicht in Natur erleben.
    Hell sind die LEDs aber ganz mächtig! ;)
    Vielleicht verwende ich ja auch alle drei Optiken: 6°, 10° und 23°. Die horizontale Ausrichtung eventuell so: Es sind ja alles Rotationssymetrische Optiken, daher mag ich sie nicht in einer Achse ausrichten.


    Alle Lichtkegel sollen auf ihrer oberen Hellgrenze zusamme auf einer Höhe/ Ebene strahlen. Somit ergibt sich ein Fernlicht, welches zum Scheinwerfer hin aber immer mehr in die Breite geht bei nachlassender Intensitivität. Ich verhindere damit auch, dass der breite Winkel unsinnig in die Luft abstrahlt bzw. der enge Winkel zu früh auf den Boden kommt. Ist ja nur Theorie, aber ich glaube es könnte ganz gut die Strecke vor mir ausleuchten.
    Kann aber genauso auch sein, dass ich gleiche Optiken verwenden werde.
    Erst mal ausprobieren.


    ach so:
    kann man die XP-G bis 1500mA befeuern? Im Datenblatt ist jedenfalls ein Diagramm so vorhanden. Wo liegt der beste Wirkungsgrad bei den Dingern? (das kann ich aber nachher auch noch selber raussuchen, nur falls jemand das eben zur Hand hat)
    Grüße
    der M