Gewindebohren-Aluminium

  • Ich habe eine Frage bezüglich des genannten Themas.
    Ich würde gerne ein paar Gewinde in Aluminium Bohren und wollte fragen mit was für einem Bohrer ich vorbohren sollte? Mir ist eben aufgefallen, dass der Bohrer den ich gekauft habe für Stahl ist. Kann ich den auch für Aluminium (es geht um einen massiven Kühlkörper) benutzen oder sollte ich lieber HSS Bohrer oder noch etwas anderes benutzen?
    Außerdem wären ein paar Grundlegende Tipps zum Gewindebohrern schön, dazu gibt es natürlich Tonnenweise Information im Internet aber es wäre trotzdem gut.

  • Bei einem Gewinde Alu kann man eigentlich gar nicht viel falsch machen.
    Das ist ja gerade das schöne. Meiner Erfahrung nach sollten es deine Stahlbohrer auch tun.


    Wichtig bei den Bohrern ist, dass sie immer schön scharf sind. Auf so etwas wie Ölzugabe habe ich immer verzichtet.
    Allerdings sollte man je nach Tiefe des Lochs entweder Pausen einlegen oder mit Wasser kühlen damit der Bohrer nicht "anläuft".
    Die Späne sollte auch immer wieder entfernt werden.


    Wenn du z.B. ein 8 mm Gewinde bohren möchtest, dann kannst du einen 7,5 mm Bohrer nehmen.
    Ein 6er ginge zur Not auch ist aber mehr ein Kraftakt.


    Was hast du denn für einen Gewindebohrer? Ich mache das immer von Hand in 3 Stufen- also mit 3 Stück von grob bis fein so zu sagen.


    Viel Erfolg ;)

  • gut wäre zu wissen was für ein gewinde du schneiden willst. meistens steht hinten auf den verpackungen von den gewindeschneidern drauf was für ein loch du für welches gewinde bohren musst. falls nix drauf steht nehme ich meistens als faustregel "gewinde x 0,8" klappt immer. zur kühlung kannste nen tropfen öl nehmen oder sonst was. wirste bei alu aber meist nicht brauchen.


    beim gewindeschneiden fängst du mit den gröbsten an und hört beim feinsten auf (3stufen i.d.r.)
    wichtig ist nur das du beim schneiden circa alle 1,5-2 umdrehungen einmal rückwärts eine halbe umdrehung drehts um den span zu brechen. (man hört ein kleines knacken) dann gehts viel einfacher...

  • Hä - für ein zB. 8mm Gewinde einen 7,5mm Bohrer?
    Dat is Müll.
    Mal grundsätzlich: Es gibt Metrisches Gewinde und zölliges Gewinde - letzters ist bei uns nicht unbedingt verbreitet.
    Außerdem gibt es "das normale Metrische Gewinde" und "Feingewinde"
    Im Normalfall hat Unsereins das Normale.
    Für dieses gibt es je Größe einen Kernlochbohrer.
    M8 sollte man mit 6,8mm bohren.
    Hier mal eine Kernlochtabelle für die gängigsten metrischen Gewinde.
    Wie mein Vorschreiber (der etwas schneller war) schon bermerkt hat besteht ein Satz Gewindebohrer aus drei Stück.
    Der Erste ist mit einem Ring gekennzeichnet, der Zweite mit zwei Ringen und der Dritte ist ohne Ring.
    Es gibt zB. auch noch Maschinengewindebohrer - bei diesem gibt es nur einen Bohrer -
    oder Sackloch Gewindebohrer bei denen das Gewinde bis fast auf den Grund der Bohrung geschnitten wird.


    Jetzt speziell zum Gewindeschneiden in Alu -
    Sollte das hineindrehen ins Alu plötzlich sehr schwer gehen hat sich ein Span im Gewindebohrer verklemmt und die Gewindeflanken reißen aus. Dieses kann man nur durch häufiges Spänebrechen (kurz zurückdrehen) oder durch öfteres hinausdrehen und Späne entfernen unterbinden.
    Hier auch noch mal ein Zitat aus dem Netz :
    Beim Gewindeschneiden in Aluminium und Kupfer sollen keine
    Gewindeschneider mit TiN Beschichtung verwendet werden, weil die
    Beschichtung mit dem Werkstoff reagiert und dadurch zerstört wird.Beim Gewindeschneiden in Aluminium kann auch Petroleum als
    Schneidöl eingesetzt werden. Bei Kunststoffen eignet sich beispielsweise
    ein Spiritus- Wassergemisch

  • "... als faustregel "gewinde x 0,8" ...." (kann auch ein Zehntel mehr sein)
    Damit habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Ist auch das Übliche. Für ein M3 bohrt man also mit 2,5 mm. Allerdings ist mit dem weichen Aluminium nicht zu spaßen beim Gewindeschneiden. In ein Sackloch ein Gewinde zu schneiden ist schon nicht so easy. Ich empfehle, so es machbar ist, von der Gegeseite mit einem größeren Bohrer zu bohren, sodaß das Gewinde nur noch auf 10 mm geschnitten werden muss. Das Ding mit dem zurückdrehen ist bei Alu nicht immer zu empfehlen, man bricht dabei leicht den Gewindebohrer ab. Alu "schmiert" ganz jämmerlich, ist - abhängig von der Legierung - sehr zäh.
    Trotzdem, oder gerade deshalb, viel Erfolg!


    haricot


  • Wenn du z.B. ein 8 mm Gewinde bohren möchtest, dann kannst du einen 7,5 mm Bohrer nehmen.
    Ein 6er ginge zur Not auch ist aber mehr ein Kraftakt.


    Entschldigung, aber einen sche** hab ich gehört auch noch nie.


    wie dussel bereits geschrieben hat wird bei M8 Standardmäßig mit 6,8mm vorgebohrt.
    wenn man 6,8 nicht hat, dann nimmt man 6,5mm,


    6mm schreit geradezu nach einem abgebrochenen Gewindeschneider(es sei den der Bohrer ist extrem schief geschliffen und bohrt daher zu groß)
    7,5mm ist viel zu groß es sei denn man "formt" das Gewinde, da wird 7,4mm gebohrt.



    zum Bohrer, den kannst du ohne Probleme verwenden. Für Alu wird der Bohrer normal etwas spitzer angeschliffen(118° aber für 1-2 Löcher würde ich mir die Arbeit nicht antun)
    Beim Bohren solltest du gut kühlen.


    Beim Gewindeschneiden kommt es drauf an was du zur Verfügung hast.
    Gibt es so dreiteilige Gewindeschneider überhaupt noch ?(
    Bei den Normalen Hobbygewindeschneider ist der weg wie von Mazze beschrieben gut :thumbup:


    Das wichtigste beim Gewindeschneiden ist gut schmieren!

  • die einteilgen vom Bauhaus sind schon okay und für so M3 Schrauben bekomm ich da immer super Gewinde hin.


    Habs damals aber auch gelernt.


    Bei unbekannten Materal am besten an irgend ner Stelle erstmal testen und immer Ersatzbohrer und Schneider daheim haben sonst is der Nachmittag meist gleich gelaufen :whistling:

  • Also bei uns auf Arbeit verwenden wir immer Spiritus wenn wir mit gewinde in Aluminium schneiden! macht sich ganz gut


    eine faustregel die mir mitgegeben wurde ist auch 1 umdrehung vor eine halbe zurück damit der span bricht!


    tip am rande! meistens nehmen wir bei mehreren löchern in gfk oder plexiglas einen akkuschrauber und spannen den gewindeschneider einfach da ein! geht wesentlich schneller! ;)


    Achso und wenn du glück hast und nen messschieber dann stehen da hinten drauf auch die größen der bohrer für ein gewindeloch M1 bis M8 oder so!

  • Würde ja schon viel sinnvolles (und Blödsinn) geschrieben, aber eine Problematik habt ihr noch nicht angeschnitten (oder ich hab's überlesen).


    Um welches Gewinde handelt es sich überhaupt? Ein einfaches durchgehendes Gewinde oder um ein Sacklochgewinde.
    Denn die meisten Gewindebohrer werden meiner Meinung nach beim Sackloch zerrisssen. Beim Sackloch unbedint das Grundloch tief genug bohren, wenn das nicht möglich ist unbedingt nen Sacklochschneider benutzen.

  • @all
    Ersteinmal vielen Dank für die vielen Antworten.
    Tipps habe ich jetzt genug, aber so richtig beantwortet wurde die frage bezüglich des passenden Bohrers für Aluminium aber noch nicht, also kann ich den Stahlbohrer jetzt nehmen oder geht der auf dauer kaputt?


    Zum Gewinde:
    Ich habe vor ein metrisches 4mm Gewinde zu Bohren, für die Transistoren werde ich wohl auch noch 3mm Gewinde brauchen.
    Zum vorbohren habe ich mir einen 3,2mm Stahlbohrer angeschafft, vom Durchmesser her passt der also perfekt. Als Kühl/Schmiermittel sollte Petroleum zum Einsatz kommen.


    wallace
    Es werden Gewinde für einen Kühlkörper, diese sollen durch die "Grundplatte" durchgehen, von daher theoretisch durchgehende Löcher. Allerdings kann und wird es natürlich passieren, dass unter der 1cm starken "Grundplatte" genau beim Gewinde eine Kühllamelle anfängt, sodass ich an diesen Stellen Sacklöcher, bzw. teile davon haben werde.


    EDIT:
    Es handelt sich um diese Gewindebohrer (andere größe

  • ... einen 3,2mm Stahlbohrer angeschafft, vom Durchmesser her passt der also perfekt.

    Perfekt wäre ein 3,3 mm-Bohrer gewesen. Gerade, wenn Du in 10 mm starkes Alu schneiden möchtest, macht ein Zehntel hier wirklich viel aus.
    (Siehe auch die von Dussel verlinkte Tabelle.)
    Einen 3,3 mm-Bohrer zusätzlich zu kaufen wird letztendlich viel billiger als mehrere abgebrochene Gewindebohrer zu ersetzen ...


    Und wenn Du zur Kühlung Spiritus nimmst (wie hier tausendmal empfohlen wurde), dann hat das den Vorteil, dass der rückstandsfrei verdunstet.
    Bei Petroleum bleiben meist ölige Rückstände.


    PS: Kannst ja gleich die richtige Größe verlinken ... ;)

  • Ihr werdet mich jetzt wahrscheinlich steinigen :D, aber ich habe mir mal beim Conrad :!: so ein "All-in-one-Teil" gekauft:



    das bohrt, schneidet dann Gewinde und senkt auch noch (wenn man will) für Senkkopfschrauben - einfach in den Akkubohrer, Ankörnen, Tropfen Schneidöl drauf, reinbohren und passt :D


    Sind keine High-End-Gewinde, aber für 20x ne Schraube rein- und rausdrehen taugt das locker... :thumbup:


    Getestet bis 5 mm Materialstärke, man muss natürlich durchbohren können (was bei nem KK aber normal auch geht, evtl. "fräst" man halt ne Rippe an auf der anderen Seite)


    Klar, bei 10 mm und Sackloch wird's "schwierig" (eher "unmöglich"), aber nur mal so als Tipp, weil der Threadtitel "Gewindebohren-Aluminium" ja doch recht allgemein klingt, und für viele Aufgaben so ein Teil für viele andere auch interessant sein könnte... ;)

    It's only light - but we like it!


    Da es sich in letzter Zeit häuft: Ich beantworte keine PNs mit Fragen, die sich auch im Forum beantworten lassen!
    Insbesondere solche von Mitgliedern mit 0 Beiträgen, die dann meist auch noch Sachen fragen, die bereits im entsprechenden Thread beantwortet wurden.
    Ich bin keine private Bastler-Hotline, technische Tipps etc. sollen möglichst vielen Lesern im Forum helfen!

  • ja akkuschrauber führt gerne mal zum knack ...


    ich spann die gewindebohrer meist in nen altes bohrfutter und dreh dann von hand. damit kann man schneller drehen als mit dem üblichen halter für die dinger (schneideisen?).


    ansonsten halte ich mich an das was hier schon gesagt wurde. spiritus und möglichst exakt vorbohren, möglichst oft den span brechen.