60W-Glühbirne ersetzen durch LED

  • Hey,
    hast du Dir auch mal den Innenaufbau der MasterLED angeschaut? Im Artikel der StiftungWarentest wurde die gelbe Plastikabdeckung entfernt und die LEDs abgelichtet. ;)
    Es sind kaltweiße LEDs, die durch den Filter gehen, damit dann Warmweißes rauskommt. Viel Licht (ich schätze ca 1000 Lumen) wird reingepumpt, damit dann die 800 Lumen rauskommen, weil der Filter soviel schluckt. (das würde auch die 12Watt erklären, das ist ja Kompaktleuchtstoffröhrenniveau!) Wird bestimmt noch heißer...
    Für sowas geb ich kein Geld aus, das ist nicht dem Potential der LED gerecht, würd' ich sagen.

  • Hey,


    klar, habe ich.
    DIe blauen LEDs kommen ohne Phosphorschicht aus.
    Der Effizienz macht das nichts, nur die Farbwiedergabe könnte so wie bei der Osram Parathom Pro A80 höher liegen.
    Ob nun der Lichtstrom auf dem Chip durch die Phosporschicht direkt reduziert wird oder durch einen Farbfilter an der Lampe, macht praktisch keinen Unterschied.
    Philips 12w Teardown - CandlePowerForums
    Philips LED bulb: Tear-down Part I (light patterns) - PowerSource | Blog on EDN
    Remote Phosphors: Philips LED bulb, Tear-down Part II - PowerSource | Blog on EDN
    CY8CLED 12W dimmable LED driver - Reference Design Guide
    Products | CeramCool | Ceramic Heat-Sinks

  • Ob nun der Lichtstrom auf dem Chip durch die Phosporschicht direkt reduziert wird oder durch einen Farbfilter an der Lampe, macht praktisch keinen Unterschied.

    Das ist nicht ganz korrekt! - wenn es ein *Filter* wäre, dann würde es den Lichtstrom deutlich reduzieren, weil es ja einiges vom Spektrum einfach absorbieren würde.


    Aber es *ist* eben (wie Du schon richtig bemerkt hast) *kein Filter*, sondern der "Phosphor", der normalerweise direkt auf dem Chip aufgebracht ist, und eben von dem blauen Licht angeregt wird (so funktioniert ne weiße LED, da ist immer ein blauer Chip drunter, als Info für "EmittingFuture").


    Das Ganze nennt sich dann eben "Remote Phosphor", wurde hier im Forum auch schon mal angesprochen...


    Warum das Ganze...? - naja, dadurch bekommt man wohl ein noch wärmeres Licht, weil der Phosphor auf ne größere Fläche verteilt ist, direkt auf dem Chip müsste der ordentlich dick sein (damit nicht so viel Blau durch kommt), und damit dann weniger Licht, das durch geht.


    Dementsprechend kann sich der Wirkungsgrad mit 66 Lm/W *für das gesamte Leuchtmittel inkl. NT* durchaus sehen lassen! :thumbup:


    EmittingFuture, zeig' mir doch mal ne *echt warmweiße* (2.700 K) LED-Lampe mit *deutlich höherem* Wirkungsgrad... die MX-3 mit 3.000 K z.B. kommt auf ca. 69 Lm/W, aber der *nackte Emitter*, ohne Verluste im NT... die ang. derzeit beste XM-L T3 mit 89 Lm/W hat dann schon 3.300 K, und nach Meinung vieler hier ein eher "fahles" Licht, während bei der Philips alle über das "wirklich schöne" Licht schwärmen...


    soviel zu "nicht dem Potential der LED gerecht".... ;) :D


    EDIT: Und jetzt pack' die XM-L oder MX-3 noch unter ne diffuse Kappe, dann ist's auch lang nix mehr mit 89 bzw. 69 Lm/W aus dem Ding raus... :D

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    Einmal editiert, zuletzt von Pesi ()

  • Ich war vor 14 Tagen zu einer Philips Produktvorstellung bei meinem Großhändler geladen. Da haben die Ihr komplettes LED Programm aufgefahren.
    Diese Retroglühlampen haben mich da aber eher weniger interessiert. Obwohl die da sehr viele gute Sachen dabei haben.
    Neu war für mich die ganze Elektronikgeschichte. Die Retroglühlampen können z.B. an 90% der vorhandenen Dimmer betreiben werden.
    Die werden auch nicht einfach hell und dunkel sondern ändern noch die Farbe wie eine Glühlampe beim dunkler werden ins rötliche.
    Bei den Halogenleuchtmitteln sind die in der Lage bis 50W 1zu1 zu ersetzte. Und das ohne KSQ, neuen Dimmer oder Mindestlast sondern mit vorhandenem Trafo. Dabei darf lediglich die max. Halogenlast nicht überschritten werden.
    Die GU10 oder MR16 haben sogar aktive Kühlung.
    Und das ganze mit 3 Jahren Garantie.
    Ich hab jetzt für unser Museum mal welche zum testen geordert. Ersatz von 20W Halogen gegen 5,5W LED bringt bei 8-9h am Tag wirklich was auf der Haben Seite. EK ist bei mir 13,49€ das Stück.
    Der Trend gehe aber in Richtung eigener Leuchtmittelformen weg vom Ersatz vorhandener. Weil man halt z.B. bei Leuchtstofflampen die vorhandenen Reflektoren nicht nutzen kann. Als Beispiel hatte die neue Rasterleuchten fürs Büro dabei.
    Eins ist aber auch ganz klar rüber gekommen: Wirtschaftlich gesehen ist das ganze noch nicht reif für den Heimgebrauch. Eine Umrüstung rechnet sich noch nicht.
    Harty


    harty

  • Wirtschaftlich gesehen ist das ganze noch nicht reif für den Heimgebrauch. Eine Umrüstung rechnet sich noch nicht.

    Also bezogen auf ein 60W Replacement rechnet sich die Umrüstung schon. Wenn ich rechne:


    50 € Einkaufspreis, 23 cent pro Kilowattstunde, und 4 Stunden täglicher "Brenndauer" dann komme ich nach ca. 3 Jahren auf Null.

  • Hey Pesi,
    deine Anführung klingt plausibel, die Remote-Phosphor-Technologie war mir noch garnicht bekannt, danke fürs Verweisen ;)
    Den Aufbau einer "alten" WW-Led kenn ich natürlich, für mich war dabei der direkt gecoatete Chip viel effizienter als ein simples gelbes Stück Plastik (das demnach ja nicht so simpel ist!), was einfach nur die kaltweißen Lichtbestandteile absorbiert.


    Aber mal von der Effizienzseite betrachtet, ich hab mir jetzt mal die Werte genauer angeschaut und die bestätigen deine Aussage eigentlich auch. Trotzdem, gerechnet mit den tatsächlich gemessenen Werten der StiftungWarentest hat die Phillips MyAmbiance (870Lumen/12,4Watt) 70Lumen/Watt.
    Die beste "Energiesparlampe" Osram Duluxstar MiniTwist (840Lumen/12,7Watt) kommt auf 66 Lumen/Watt.
    Wir müssen jetzt hier nicht die Vorteile Schaltfestigkeit, Lebensdauer und Quecksilber anführen, aber man sieht doch, dass die Warmweiß-Direkt-Replacements einfach nicht die guten "gewohnten" Vorsprünge zur CCFL haben.
    Gemessen an den riesigen Problemen die so ein Design mit sich bringt, vorallem thermisch, ist das aber doch verdammt gut, da hattet ihr beide recht.


    viele Grüße
    EmittingFuture :)

  • Zitat

    Wirtschaftlich gesehen ist das ganze noch nicht reif für den Heimgebrauch. Eine Umrüstung rechnet sich noch nicht.

    Interessant ist halt, dass man für viele Leuchtmittel mal Ersatz braucht. Ich habe z.b. noch nix dimmbares für 100W R80 Reflektor oder 100W Globenlampe gefunden. Außerdem suche ich noch was für 60W R80 was nicht dimmbar sein müsste.


    Gruß
    Christian

    Und Gott fragte die Steine: "Steine, warum studiert Ihr keine Elektrotechnik"?
    Die Steine antworteten:"Weil wir nicht hart genug sind".

  • Interessant ist halt, dass man für viele Leuchtmittel mal Ersatz braucht. Ich habe z.b. noch nix dimmbares für 100W R80 Reflektor oder 100W Globenlampe gefunden. Außerdem suche ich noch was für 60W R80 was nicht dimmbar sein müsste.


    Also ich habe in meinem Bad einen 75W Philips E80 (80°) Strahler, welcher nun von mir durch die Osram Parathom A80 ersetzt wurde.
    Mit einem Luxmeter habe ich an verschiedenen Stellen die Beleuchtungsstärke gemessen.
    Insgesamt erhöht sich die Beleuchtungsstärke durch den Ersatz nun um 68% !
    Je nach Messpunkt immer ein Plus zwischen 33% und 407%.
    http://Osram Parathom A80


    Vorher hatte ich einen Philips MyAmbiance Spot mit 240 Lumen und 25° Abstrahlwinkel drinnen.
    Die Osram Parathom Pro A80 ist durch ihren Abstrahlwinkel also auch in der Lage, einen 100W R80 Reflektor zu ersetzen (und dabei auch dimmbar).


    Mit dem richtigen Dimmer (PWM) sollte sich auch jede derzeit auf dem Markt LED-Lampe dimmen lassen.
    Mit der Maiskolbenlampe ab 1300 Lumen ist so etwas in Verbindung mit diesem neuen Dimmer realisierbar.
    Bioledex Switch UP-Dimmer für nicht dimmbare LED-Lampen | ELV-Elektronik
    E27 LED Maiskolbenlampen ab 1200lm | eBay


    Für einen 60W R80 Strahler eignet sich sicherlich die Osram Parathom Pro A60, die ist im gleichen Gehäuse untergebracht wie der große Bruder und bringt 640lm.
    http://Osram Parathom A80

  • Der Trend gehe aber in Richtung eigener Leuchtmittelformen weg vom Ersatz vorhandener.

    Das ist ein guter Trend, da weise ich ja auch immer gerne in Zusammenhang mit sowas wie hier drauf hin, dass es eigentlich Quatsch ist, solche Replacements zu bauen, sondern - eben wegen der Langlebigkeit - gleich ne *komplette Leuchte*... ideal natürlich so, dass man das Teil auch ansehen kann ohne in allen Regenbogenfarben kotzen zu müssen und zum Preis von evtl. etwas mehr als so ein Leuchtmittel hier...


    die mit (guten) LEDs drin hält dann auch ihre 10-15 Jahre (oder im Treppenhaus, Abstellkammer, etc. 20-30 Jahre), in der Zeit hat sie sich leicht amortisiert und es kann ne neue her - oder die Hersteller einigen sich mal auf irgendein System, genormtes Modul mit LEDs drauf (ob das dann Cree, Ostar, Seoul oder Rebels sind, egal...) das man wechseln kann - so ähnlich wi ebei den Kompaktleuchstofflampen, ich meine jetzt nicht die "Energiesparlampen", sondern das System, wo das Vorschaltgerät in der Leuchte drin ist, nicht im Leuchtmittel...


    Den Aufbau einer "alten" WW-Led kenn ich natürlich, für mich war dabei der direkt gecoatete Chip viel effizienter als ein simples gelbes Stück Plastik (das demnach ja nicht so simpel ist!), was einfach nur die kaltweißen Lichtbestandteile absorbiert.

    Ja - nur um es noch mal deutlich zu machen - das ist eben der "Witz" an der Sache, dass die nicht einfach absorbiert werden, sondern "umgesetzt", so wie eben bei ner normalen weißen LED direkt über dem Chip.


    Trotzdem, gerechnet mit den tatsächlich gemessenen Werten der StiftungWarentest hat die Phillips MyAmbiance (870Lumen/12,4Watt) 70Lumen/Watt.

    Na, das ist ja dann noch besser als oben gerechnet, damit schon besser als die nackte MX-3 - und dabei noch wärmer...


    aber man sieht doch, dass die Warmweiß-Direkt-Replacements einfach nicht die guten "gewohnten" Vorsprünge zur CCFL haben.

    Ach, so hattest Du das gemeint, weil man ja gewohnt ist, immer neue Rekorde zu hören (Nichia Raijin mit 160 Lm/W usw.)..? - ja, klar, das sind dann halt immer kaltweiße...


    das ist aber auch so was, was ich (und manch anderer hier) auch immer wieder gerne sage: Aktuell ist es eben *nicht* so, dass LEDs die allereffizientesten Leuchtmittel überhaupt wären! - Wenn's nur rein um die Lm/W geht, lohnt sich ein Umrüsten selten (die Diskussion kommt ja auch immer wieder in Zusammenhang mit Aquarium, Straßenbeleuchtung, etc.) - die Vorteile liegen eben woanders, wie von Dir schon genannt...

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