LED Lampe gegen den "Winterblues"

  • Der menschliche Körper braucht viel Licht, um gewisse Hormone zu bilden bzw abzubauen. Gerade im Winter fehlt das. Deshalb gibt es extrem helle Tageslichtlampen, die man morgens verwenden soll. In einer Doku war von 10000 Lux die Rede.


    Ich möchte so eine Lampe jetzt mit LEDs selbst bauen. Dazu will ich kaltweiße und blaue LEDs mischen, weil anscheinend ein hoher Blauanteil wichtig ist. Ich will 4-6 weiße und eine blaue LED mischen. Aber was denkt ihr, wie viele LEDs ich benötige? Bzw wie viel Lumen, wenn die Lampe eine Fläche von ca 30x30cm hat mit einem Diffusor davor. Für die weißen LEDs will ich welche von Nichia oder Cree verwenden, für die blauen hab ich noch ein paar von Cree hier

  • Hab jetzt mal 50 Nichia NS6W183AT bestellt. 135 Lumen bei 1W in kaltweiß. Wie viel ich davon benötige hängt davon ab, wie sich ein Diffusor auswirkt. Ich möchte möglichst nah an die 10000 Lux kommen, ohne mich mit dem Gesicht auf die Lampe legen zu müssen.


    Wie wirkt sich denn so ein Diffusor normalerweise aus? Verstärkt der die Wirkung, weil er normalerweise seitlich abgestrahltes Licht einfängt?

  • Ein Diffusor sorgt dafür, dass die Lichtpunkte der LEDs nicht mehr wie Punkte wirken sondern wie eine Fläche. Ein Diffusor ist eher verlustbehaftet.


    10.000lx ist schon relativ sportlich.
    So aus dem Kopf würde ich da ein fünfstelliges Lumenpaket ansetzen ^^

  • Zur Not kann ich die LEDs überpowern. Absolutes Maximum sind laut Datenblatt 800mA. Ich denke, 500-600mA sollten bei entsprechender Kühlung noch drin sein


    Aber ein Diffusor muss sein, weil die nackten LEDs viel zu stark blenden würden. Aber es reicht ein dünner, weil es nicht so darauf ankommt, die Lichtpunkte zu verwischen sondern lediglich eine direkte Blendung vermieden werden soll

  • Ob da nicht stärkere LEDs und ein paar Optiken sinnvoller wären?


    10.000lx, also 20-mal soviel wie zur Arbeitsplatzbeleuchtung nötig ist?
    Wenn man mal von 140° Abstrahlwinkel ausgeht und ne Entfernung von einem Meter, dann sind das mal locker ca 40.000lm sein die benötigt werden. Also ~45 am maximum bestromte XM-Ls oder auch ca. 450W. Ganz ehrlich, kauf dir ne CDM/HCI Lampe mit 400W wenn du soviel Leistung benötigst. Einfacher und billiger.

  • Ob da nicht stärkere LEDs und ein paar Optiken sinnvoller wären?


    Ich könnte natürlich eine XM-L T6 nehmen. Nur für das Geld von einer XM-L T6 kann ich vier von den Nichia kaufen und komme auch auf ähnliche Lichtwerte. Bei 700mA sogar deutlich darüber. Aber ich habe eine größere Fläche. Und die will ich in dem Fall schon haben.



    10.000lx, also 20-mal soviel wie zur Arbeitsplatzbeleuchtung nötig ist?
    Wenn man mal von 140° Abstrahlwinkel ausgeht und ne Entfernung von einem Meter, dann sind das mal locker ca 40.000lm sein die benötigt werden. Also ~45 am maximum bestromte XM-Ls oder auch ca. 450W. Ganz ehrlich, kauf dir ne CDM/HCI Lampe mit 400W wenn du soviel Leistung benötigst. Einfacher und billiger.


    Wo bleibt da der Spaß? ;) Nein ehrlich, ich glaube nicht, dass ich 450W brauche. Herkömmliche Lichttherapielampen arbeiten mit 2x36W Röhren. Das toppe ich mit meinen 50 Nichia problemlos. Ich weiß, dass 10000lx eine Menge Holz ist. Man muss sie nicht unbedingt erreichen. Wenn man nur auf 5000lx kommt muss man das Licht halt eine Stunde wirken lassen. Zur Not muss ich die Lampe leicht transportabel machen, dass ich sie an verschiedenen Orten aufstellen kann

  • Wenn ich die 50 LEDs mit 600mA befeuere komme ich auf über 10000 Lumen. Ohne weitere Maßnahmen komme ich in einem halben Meter auf über 4200lx. wenn ich das Licht auf 90° bündeln könnte bin ich schon über 12000lx.


    Ich werde mal schauen, wie ich das mache. Vielleicht setze ich die LEDs möglichst dicht aneinander so dass ich einen Trichter als Reflektor verwenden kann und am oberen Ende mache ich einen Diffusor. Mal schauen. Irgendwie geht das schon. Ich weiß, dass ich die LEDs kühlen muss. Da kommt halt ein dicker KK hin, der zur Not aktiv gekühlt wird. Ich hab sehr leise Lüfter für sowas

  • Hi burli,


    das ganze klingt nach einem interessanten Vorhaben.
    Im Prinzip kannst du mit einer einzigen LED NS6W183AT und z.B. einer 7°Optik schon einen äußerst hellen Lichtkegel erzeugen.
    Eine Optik hat natürlich auch Verluste, da Sie das Licht nicht zu 100% bündeln kann.
    Nehmen wir mal an, wir nehmen 1m Entfernung und nehmen an, dass die Optik nur 50% der Lichtleistung bündeln kann.
    Trotzdem kommt man schon mal auf einen guten Wert von ca. 5743 lx. Das sogar bei einem Betrieb mit 350mA und damit weniger Kühlaufwand!
    Das soll nur nochmal deutlich zeigen, dass mit einer Optik die Beleuchtungsstärke deutlich erhöht werden kann.
    Was man dabei aber nicht vergessen darf, dass der Lichtkegel auf gerade mal deutlich schrumpft.
    Hier gilt es denke ich nun eine gute Kombination aus Größe des Lichtkegels und resultierender Beleuchtungsstärke zu finden.
    Hierfür gibt es im Netz auch einige Lumenrechner etc., die die Berechnung erleichtern.


    Eine Diffuserfolie etc. fordert natürlich auch wieder Einbußen..... Aber bei hellen Leds führt da eigentlich kein Weg daran vorbei, vor allem nicht, wenn man direkt reinschauen möchte.... Man sollte also immer auch schauen, dass die einzelnen Lichtpunkte auch nicht zu hell und damit schädlich für die Augen sind.


    Gruß Flo

  • Schon klar, aber dann hätte man einen winzigen Lichtpunkt, der aus erst schmerzhaft ist. Eine Cree XB-D ohne Optik tut ja schon weh.


    Ich denke, ich werde das so machen. Ich will eine leuchtende Fläche etwa der große zwischen DIN A4 und A5, auch in etwa in dem Formfaktor. Ich werde die LEDs in mehreren Reihen versetzt nebeneinander anordnen. Eine Reihe mit 6 LEDs, eine mit 5, eine mit 6 usw. Den Abstand der LEDs und den Abstand zum Diffusor werde ich so wählen, dass die Fläche möglichst gleichmäßig beleuchtet wird.


    Das sollte hell genug sein, wenn der Abstand stimmt

  • Ob man die Sonne so wirklich ersetzen kann, die spezialen Lampen sollen angeblich die Depri-stimmung beseitigen.


    Ob es auch mit LEDs geht weiß ich nicht, da nicht nur die Helligkeit sondern auch das Farbspektrum eine Rolle spielt.


    Der Abstand zur Lampe liegt bei etwa 50 cm.


    P.S. wenn Wärme dabei ans Gesicht kommt schadet es nicht.


    600 Lumen bei 30 Grad sollten reichen, ob 10.000 Lux nicht zuviel ist weiß ich nicht. Dies sollte aber einen sonnigen Tag in Schatten entsprechend, lt. Wiki.

  • Hört sich interessant an.
    Aber was macht man denn mit der Lampe dann? Kommt die vor einen und leuchtet einem ins Gesicht? Oder beleuchtet die einen 5 Minuten im Bad nachm Duschen? Oder wird das sowas im im Sonnenstudio - ein paar Minuten mit geschlossenen Augen vor die Lampe setzen?
    Ich verstehe nicht so ganz, warum man eine Lampe wollen würde, die den Ganzen Raum x-mal beleuchten kann, nur um (ich gehe mal im Winter von langen Klamotten aus) sich das Gesicht und die Hände bescheinen zu lassen um photochemische Reaktionen anzukurbeln?!
    Mal ganz abgesehen davon, dass so eine Lampe, egal wo man sie hinstellt, im Abstand von unter einem Meter total blendet (selbst wenn sie im Nacken steht sieht man vor sich aufm Monitor oder Papier doch nix mehr)?
    Bitte klärt mich mal auf, ich schätze ich habe da irgendwas einfach nicht verstanden.

  • Sie beleuchten das Gesicht und die Augen sich geschlossen, wie beim Sonnenbaden.


    Viele gehen darum (wegen der Winterdepri) ja auch ins Sonnenstudio. Allerdings ist hier die UV Bestrahlung (sprich das Braun werden) in Vordergrund.


    P.S. Die Wintersonne reicht auch zur guten Laune. Und die war in den letzten Tagen (vor Montag) bei uns stark.
    Meine Solarzellen belegen es.


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    Bei mir reicht an Tagen wo die Sonne nicht durchkommt und es nicht hell wird, auch ein Warmweißes Licht mit 2000 Lumen (bei einer Raumgröße von 17 qm) aus.

  • Nein, dass Licht muss auf die Netzhaut fallen. Es geht dabei um Melatonin


    Zitat

    Therapeutisch werden die Patienten dabei hellem Kunstlicht ausgesetzt, man spricht hier auch von einer Lichtdusche. Der Patient schaut täglich aus mindestens 1 m Abstand für etwa 20 bis 60 Minuten – am besten direkt nach dem Erwachen – in eine Tageslichtlampe oder vergleichbar helle Lichtquelle. Die Wirksamkeit ist gut nachgewiesen bei einer Exposition von 10.000 Lux für eine halbe Stunde oder 2.500 Lux für zwei Stunden. Wichtig ist, dass das Licht auf die Netzhaut fällt, der Patient muss aber nicht direkt in die Lichtquelle sehen.


    UV Licht hat eine andere Bedeutung. Da geht es um Vitamin D Produktion. Das ist nochmal ein anderes Thema, aber auch wichtig

  • Als Wecker?
    Mein Körper würde da mit Streß drauf reagieren =) Am frühen Morgen schon hell in der Bude...


    Wenn du soweit bist, kannst du ja dein Projekt mal vorstellen... Aber nicht bis zum Sommer warten- da haben wir ja genug Licht ;)