Vor 3 Wochen in Stuttgart war eine Veranstaltung des SWR. Dort gab es auch einen Showroom in einem Truck von unserer Regierung bzgl. Energiewnde. Es war ganz nett, einiges Interessanntes war dabei, vieles war aber auch eher Fehlerhaft und sinnlos und dient wohl eher der Kundentäuschung.
Z.B. gab es einen Aufbau mit einer ESL, einer LED und einer OLED drin. Die Aussage war "Zeit mit der verschiedene Leuchtmittel mit einer gegebenen Energiemenge betrieben werden können". Eine ESL Kerze warmweiß, eine LED E27 Cluster,20*5mm Reflektor, eine Oled (rund, 5,5*5,5cm)
Knopf drücken ---> alle gehen an. Keine Infos zu Watt,Lume oder aktuellen Stromverbrauch. Beid er Esl steht 1 Stunde, bei der Led 2 Stunden 30 min, bei der Oled 8 Stunden, 50 Minuten.
Der Normalverbraucher denkt nun "Super, die Oled braucht am wenigsten Strom". Ja, schon, aber die funzelt auch am dunkelsten von allen 3en vor sich hin, dazu noch in einem eher mieserablen Warmweiß, daß an billige 1€ Ebay-Esls erinnert...
Was hier hinkt, daß unterschiedlich helle Leuchtmittel verglichen werden. Die OLED hat gute Zukunftsaussichten, da sie ohne seltene Erden auskommt und die reine Folie möglicherweise so gefertigt werden kann, daß man sie nach Lebensende im Restmüll entsorgen könnte (ob eine Sondermüllfreie Fertigung möglich ist,weiß ich nicht, zudem wäre dies dann auch "nur" bei leuchten, wo die oled vom Treiber getrennt tauschbar ist, möglich), und sie ist blendfrei und wegen der großen Oberfläche ohne Kühlkörper betreibbar, blendfrei, homogenes Licht und langfrisitig vmtl. billiger zu fertigen als heutige leds (Aber im Moment noch viel teurer))
Momentan bringt die Herkömmliche LED das meiste Licht pro Watt, nämlich ca. 120 Lm/Watt abzüglich Treiberverluste. Die Oled dagegen liegt bei 40 lm/Watt abzüglich Treiberverluste.
Oleds gibts im Moment bis 1,7 Watt, Konventionelle COB für den Hausgebrauch bis 15 Watt, für die Bühnentechnik bis 200 Watt.
Eine Oled kostet momentan ca. 90€ pro Watt (bezogen auf die beiden oleds auf elv.de), eine Herkömmliche led mittlerweile 1€ pro Watt (bezogen auf das 85 watt cob Modul im led-tech.de shop)
Mit solchen Äpfel-Birnen vergleichen täuscht unsere Regierung den Nutzer (auch, wenn ich mich sehr darüber freue, daß man den Leuten die LED schmackhaft macht und bewirbt, aber leider eben mit fragwürdigen vergleichen)
Lumen pro Euro wären demnach bei LED: 120 Lm/Euro, bei Oled derzeit 0,44lm/Euro
Ebenso Fragwürdig ist die "Design a Chi"- Präsentation, wo zwei knöpfe "entladen" und "laden" dran sind und eine 9 volt blockbatterie, ein li-ionHandyakku und ein li-ion-racing-pack miteinander verglichen werden. auf einem Bildschirm wird das laden und entladen der Akkus grafisch simuliert/illustriert.
Drückt man "laden" werden alle 3 angebich auf 3,7 volt geladen (auch der 9 volt blockakku ). Als erstes steht beim 9 volt akku "Überladung" (bei 3,7 volt !) dann beim handyakku "überladung" (auch 3,7 volt, da ja (fast) korrekt (Streng genommen bei 4,2 Volt)), das racing pack überlädt zuletzt. Auch die Tiefentladung (Bei unterschreitung von 3,1 Volt) tritt zuerst beim 9 volt akku laut der Simulation ein (auch bei 3,1 volt angeblich ) dann beim handyakku, dann beim Racing pack.
Nun die Frage: Was soll diese Simulation dem Ottonormalverbraucher sagen? In Verbindung mit dem Spruch "Design a Chip"?