Förderprogramme - was ist aktuell drin?

  • Es gibt doch spezielle Förderungen für Straßenbeleuchtung, kommunale Gebäude usw. zum Einbau energiesparender Beleuchtung. Meine Frage bezieht sich auf die Lage in Deutschland, da hier das Thema grad aufkam.


    Für 2014 gibt's eine Förderung für Innenbeleuchtung mit bis zu 40%, das hab ich gefunden. Aber für normale Straßenlaternen? 2009 wurden da bis zu 65% der Kosten gefördert, aber was ist jetzt noch für Straßenbeleuchtung möglich? Das Förderprogramm für 2013 läuft aus, und dann nichts mehr?

  • Nach jetzigem Stand läuft die (Anschub)Förderung für die Straßenbeleuchtung 2013 aus.
    D.h. die bis jetzt bewilligten Förderungen und die noch kommenden für 2013 werden bis voraussichtlich 2015-2017 brauchen bis sie komplett umgesetzt sind.
    Das führt im Moment schon zu einer LED-Quote in der Auslieferung von >50% bei einigen Firmen.

  • Das dürfte für viele deutsche Gemeinden ganz doof werden. Viele haben einfach verpennt, daß mit der EnEV (glaubich heißt die Verordnung) schlechte Systeme ausgetauscht werden müssen.


    Für so ein 1000 Einwohner Dorf erreicht ein Komplett-Tausch schnell das Jahresbudget, und dann ist noch keine neue Leittechnik dabei mit Dimmen und Mitternachtsabsenkung. Da bleiben nur noch die Alternativen Dunkelheit oder billige Produkte aus China zu importieren.


    Hier in AT sind die Fördertöpfe wesentlich besser gefüllt. Bei mir in der Umgebung gibts kaum noch ineffiziente Straßenbeleuchtungen. Und wenn überhaupt, dann ist der Austausch schon vorgesehen.

  • Ich würde eher sagen einige haben es verpennt aber viele haben es sich einfach nicht leisten können.
    Das war ja nie eine Gieskannenförderung wo einfach das Geld an die verteilt wurde die hier geschrien haben.
    Das Programm Kommunen im neuen Licht war eine Effizizenzkampagne des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
    Hier sollte eine effiziente schon erhältliche "Zukunftstechnologie" gegen die Vorbehalte der Anwender (hier Straßenbeleuchter) in den Markt gebracht werden. Also sozusagen eine Abwrackprämie für alte Straßenleuchten ^^
    Die Förderung ist als anteilige Förderung angelegt. D.h. die Kommune muss einen gewissen Anteil der Maßnahme selber finanzieren.
    Dazu müssen auch qualitative Ansprüche für die Förderung eingehalten werden. Zum einen die nachgewiesene Effizienzsteigerung - hier gemessen als Co2-Minderung - von in diesem Jahr mindestens 60% für die Außenbeleuchtung sowie die Einhaltung der einschlägigen Beleuchtungsnormen. Die Maßnahme ist vor der Einreichung komplett zu planen und dokumentieren.
    Gerade Kommunen die schon längere Zeit in der Haushaltssicherung sind können sich zum Einen den Aufwand für die Planung nicht leisten. Zum Anderen ist der Eigenanteil auch nicht ohne.


    Etliche Projekte werden auch an den vorhandenen Rahmenbedingungen scheitern. Die vorhandenen Leuchten sind zwar alt und ineffizient aber dadurch das vorher nicht Normenkonform beleuchtet wurde und nun aber Normenkonformität ein Förderungsaspekt ist, schrumpft die Einsparung unter den geforderten Wert und das Projekt damit aus der Förderung.


    Es gibt keine Verordnung, die den Austausch "schlechter Systeme" fordert.
    Allerdings führt die Verschärfung der EuP-Richtlinie der EU dazu, dass ineffiziente Systeme kein CE Zeichen mehr bekommen und damit in der EU nicht mehr verkauft werden dürfen.
    Es ist also eher ein Ersatzteilproblem.

  • Zu diesem Thema habe ich das hier gefunden:
    Der Ort ist gerade mal 10km von mir entfernt.
    http://www.allgemeine-zeitung.…um/oppenheim/13437790.htm


    Kann gut sein dass das Förderprogramm noch mal aufgenommen wird.
    Den Hersteller der Lampen habe ich auch gefunden.
    Es handelt sich um diese Strassenlampe:
    http://www.schuch.de/de/aktuel…nt-neue-generation-47-led
    Sieht gar nicht mal schlecht aus.
    (Unten auf der Seite gibt es sogar ein Datenblatt)


    mfg

  • Ich hab so im Kopf, daß bis nächstes Jahr die alten HPL/HQL Lampen weg sein müssen und bis 2017(?) noch ein anderer Typ. Leider hab ich die Unterlagen damals von der Light & Building nit mehr. Das wird natürlich auch damit erzwungen, daß es irgendwann keine Leuchtmittel mehr gibt für die alten Dinger.


    Die deutschen Förderungen bis 2012 waren einfacher zu bekommen als die für 2013, da waren die Anforderungen geringer. Für 2014 habe ich bis jetzt nur eine Förderung gefunden für Innenbeleuchtung.


    Was mich immer wundert, wenn eine Gemeinde wenig Geld hat und es ergibt sich eine langfristige Sparmöglichkeit, sowas muß doch gehn.


    Was mir beim Autofahren positiv auffällt, sind übrigens Straßenbeleuchtungen mit relativ kalter Lichtfarbe. Ich habe das Gefühl, daß das Auge sich z.B. bei Tunneleinfahrten schneller daran gewöhnt. Das konnte ich gut vergleichen, da hier im Laufe des Jahres fast alle Tunnels in Hau-Ruck-Aktionen auf LED umgerüstet wurden. Der Effekt ist total witzig - in der ersten Sekunde denkt man es ist dunkler als vorher, aber man sieht trotzdem besser.
    Untersuchungen dazu hab ich allerdings noch nirgends gesehen.


    Faszinierend übrigens, LED Straßenlampen aus China mit 20-30W LED gibt's schon ab etwas über $30. Und mit allen Zulassungen usw. um $50 - $80. Das sind bei denen die absoluten Massenprodukte. Nach den Datenblättern entsprechen die einer Beleuchtung mit einer 90W HQL-Lampe alter Bauart. Von daher sind 60% Einsparung durchaus möglich. Die Tage schau ich mir mal an, mit was sich die $99 Straßenlampen von CREE vergleichen lassen.

  • Stimmt ab 2015 erfüllen HQL nicht mehr die Effizienzrichtlinien der EU und dürfen dann nicht mehr in Verkehr gebracht werden.
    Das heißt aber nicht, dass die dann "weg müssen". Lediglich der Verkauf wird untersagt. Wenn man es wie beim Glühobst macht und sich als Hamster betätigt, kann die Leuchte solange sie es tut dann auch im Netz bleiben.