LED blinkt im ausgeschalteten Zustand - Frage zur Schaltung

  • Hallo,


    Ich habe meine Wandlampen mit LED-Leuchtmittel bestückt (Osram CL B25).


    Nun habe ich gelesen unter LED's leuchten nach dem Ausschalten einfach weiter ! :

    Zitat

    Dieses Phänomen tritt also immer an Wechselschaltungen auf und lässt sich auch nicht vermeiden.

    Nur daß meine Wandlampen nicht per Wechselschaltung geschaltet sind. ?(


    Zur Schaltung: Der Raum hat 2 Deckenleuchten und 2 Wandleuchten.
    Die Deckenleuchten sind per Wechselschaltung geschaltet und mit herkömmlichen Energiesparlampen bestückt.
    Die Wandlampen sind mit nur je einem Schalter in einem gemeinsamen Schalterelement geschaltet. Diese habe ich jetzt mit o.g. LED-Lampen bestückt.


    An der einen Wandleuchte flackert die LED-Birne, an der anderen nicht.
    Am Schalter sind beide über den Neutralleiter geschaltet. Wenn ich jetzt an der Wandlampe mit einem Phasenprüfer messe, bestätigt sich bei der die flackert, daß sie über den Neutralleiter geschaltet ist und auf der Phase Strom anliegt.
    Bei der die nicht flackert, ist an der Wandlampe die Phase geschaltet, sprich nur Strom führend, wenn die Lampe am Schalter eingeschaltet ist. 8| Wie geht das denn?
    An dem Effekt ändert sich auch nichts, wenn ich die beiden Schaltdrähte für die Wandlampen am Schalter von links nach rechts tausche.
    Wie geht denn das?
    Am Schalter habe ich eine Phase (die zu einer Steckdose weiter geschleift wird).
    Und zwei Neutralleiter für die Wandlampen (der Neutralleiter und die Erdung
    für die Steckdose läuft direkt durch die Schalterdose durch).


    Und falls es eine Erklärung dafür gibt, wie bekomme ich es hin, daß am Ende bei beiden Leuchten die Phase geschaltet wird?



    Cobi

  • Du hast also einen Serienschalter, also einen Schalter, bei dem die Wippe geteilt ist und sich beide Teile einzeln schalten lassen, ist das richtig?
    Du schreibst, bei beiden Lampen wird der N geschaltet (eher unüblich), später aber schreibst du, bei nur einer wird der N geschaltet, bei der anderen die Phase (üblich). Wie ists denn nu?
    Eigentlich sollte bei beiden Lampen der N dauerhaft da sein und die Phase geschaltet werden, ob über einen gemeinsamen oder zwei getrennte Schalter ist egal.
    Mal schauen wann der erste gleich seinen Betragszähler mit Sicherheits, Vorsicht, Achtung, Lebensgefährich Zeug hochzählt. Ich nehme an, du weißt was du tust.

  • Hallo,


    @ bulldog:
    Habe ich probiert, keine Änderung.
    Auch die Erdung habe ich an der Lampe mal abgeklemmt, damit nicht evtl. da Fehlströme hingehen. Auch keine Änderung.


    @ licht tim:
    Ich kann nur sagen, daß die Kabel an der Schalterdose mit dem Phasenprüfer beide keinen Strom anzeigten.
    Kann es daran liegen, daß ich die Kabel getestet habe, als ich sie alle vom Schalter abgezogen hatte?


    Daß der N-Leiter geschaltet ist, könnte vielleicht auch daran liegen, daß die Steckdosen unterhalb des Schalters und auch unterhalb der Lampen, sich da teilweise die gleichen Zuleitungen teilen.
    Auf jeden Fall ist es so, wie du den Serienschalter beschrieben hast.


    Und keine Sorge wegen "Achtung mit Strom spielt man nicht", ich gehe nur soweit ich auch weiß was ich mache. Für alles was darüber hinaus geht habe ich noch einen Elektriker in der Verwandschaft. Und wenn ich hier keine Nachvollziehbare Erklärung bekomme, werde ich ihn sowieso holen und mir von ihm die ganzen Klemmdosen unter der Tapete aufschneiden lassen. ;(


    Cu Cobi

  • LED blinkt im ausgeschalteten Zustand .
    Das berichten viele Nutzer von LED-Leuchtmitteln und wundern sich. Ist aber erklärbar.
    LED-Leuchtmittel haben in der Regel ein Schaltnetzteil integriert, dass den LED den Strom bei der erforderlichen kleinen Spannung liefert.
    Im Eingang solcher Schaltnetzteile befindet sich ein Kondensator und nachfolgend eine Gleichrichtung mit nachfolgender Elektronik,
    welche die Spannung transformiert.
    Im ausgeschalteten Zustand setzt natürlich auch diese Schaltung aus und der Netzeingang der Lampe wird ziemlich hochohmig.
    Nun passiert es oft, dass sich der Eingangskondensator langsam auflädt und wenn die Spannung hoch genug ist, springt der Schaltregler


    kurz an und laßt die Lampe ausleuchten. Dann ist der Kondensator wieder leer und es geht von vorn los.
    Nun fragt natürlich jeder Laie gleich, wieso der Kondensator sich auflädt.
    Dazu gibt es 2 Erklärungen:
    1) Leckströme infolge nicht perfekter Isolation.


    Es gibt keinen perfekten Isolator. Mag der Strom auch winzig sein, so ist er doch messbar.
    Da LED auch schon weit unter 1mW deutlich sichtbar leuchten, reicht es wenn da paar nA (Nanoampere) fließen.
    Bei Spitzenspannungen von ca. 300V und einem Isolationswiderstand von 10GOhm fließt eben noch ein Strom von ca. 30nA.
    Das reicht evtl. schon aus, um den Kondensator langsam zu laden.
    2) Kapazitives Übersprechen zwischen Leitern bei Wechselspannung


    Jede Leitung ist gleichzeitig auch quasi ein Kondensator.
    So werden sehr geringe Ladungen ständig durch die Wechselspannung auf den freigeschalteten Leiter transportiert.
    Die Folgen sind die gleichen wie oben beschrieben.
    Wenn Nulleiter geschaltet sind und Phase somit unter Spannung in der Luft hängt, kann der Effekt verstärkt werden.
    Gruß Helles Licht

  • Hallo,


    Also ich habe noch mal gegengecheckt, es ist definitif ein Serienschalter, wie hier: http://upload.wikimedia.org/wi…/f/f8/Serienschaltung.PNG beschrieben.
    Die vermeintlich aktive Phase an der Lampe (Phasenprüfer hat aufgeleuchtet) hat sich mit einem Messgerät nachgemessen als eine Spannung von 0.3 V (+/- 0,1) entpuppt. Die Stromstärke liegt inner- und unterhalb des einstelligen µA Bereich. Es könnte sich hierbei also wirklich um einen Induktionsstrom handeln.


    Wenn ich in die Lampe nun einen Wiederstand setzen wollte, wie stark müsste der wohl sein, daß das Vorschaltgerät der LED-Leuchte sich nicht mehr auflädt?


    Oder sollte Angesichts der geringen Stromstärke nicht auch eine dimmbare LED-Leuchte, die ja erst ab einer gewissen anliegenden Stromstärke schaltet, eine Lösung bringen?

  • Wenn ich in die Lampe nun einen Widerstand setzen wollte, wie stark müsste der wohl sein, daß das Vorschaltgerät der LED-Leuchte sich nicht mehr auflädt?

    Hallo,
    der Widerstand wird immer mit einem einfachen "i" geschrieben.


    Wenn der Leckstrom im einstelligen uA-Bereich liegt, dann ist der Isolationswiderstand größer als ca. 20MOhm.
    Ein Lastwiderstand von ca. 2....5 MOHm parallel zur Lampe würde den Effekt wohl sicher unterdrücken.
    Aber der Widerstand sollte eine passende ausreichden große Bauform haben und dessen Spannungfestigkeit muß den im Netz
    auftretenden Spitzenspannungen widerstehen.
    Die Verlustleistung über diese Widerstand ist aber unkritisch und liegt im Bereich von wenigen mW.
    Gruß Helles Licht

  • Die vermeintlich aktive Phase an der Lampe (Phasenprüfer hat aufgeleuchtet) hat sich mit einem Messgerät nachgemessen als eine Spannung von 0.3 V (+/- 0,1) entpuppt. Die Stromstärke liegt inner- und unterhalb des einstelligen µA Bereich. Es könnte sich hierbei also wirklich um einen Induktionsstrom handeln.

    Hallo,
    im Phasenprüfer ist eine Glimmlampe, die ab ca. 80V anfängt zu leuchten. Darunter ist sie sehr hochohmig
    Entsprechend hoch muss die Spannung sein.


    Die Angaben der gemessene Spannung sind dagegen völlig unplausibel.
    Sollte der Isolationswiderstand in der Größenordnung einiger zehn bis hundert MOhm liegen,
    dann ist ein Spannungmesser mit 1MOhm Innenwiderstand eh quasi ein Kurzschluss.
    Damit kannst du Messungen vergessen.
    Nach dem Motto: "Wer mißt, mißt Mist" , hast du da nur eine "Hausnummer gemessen".
    Gruß Helles Licht

  • Hallo zusammen,


    Und erst mal Danke an Helles Licht für den Hinweis wie groß der Widerstand sein müsste.


    Auch wenn mir zu meiner Frage nach dimmbarem LED-Leuchtmittel niemand etwas sagen konnte, hatte ich erst mal diesen doch einfacheren Weg versucht, und er hat funktioniert. :)


    Jetzt ist in der Leuchte eine dimmbare Osram LED-Birne BK3D, 3.8W, 2700K drin und die blitzt nicht auf. :thumbup:
    Scheinbar reagieren dimmbare LED-Leuchtmittel (wenigstens das von mir verwendete) nicht so empfindlich. Ist ja auch sinnvoll, da Dimmer ohne zusätzlichen Schalter auch immer einen geringen Leckstrom haben.


    Cu Cobi