Kosten einer Wohnzimmer LED Installation vom Fachmann

  • Hallo zusammen,


    erst einmal vielen Dank für die Aufnahme im Forum.
    In unserer neuen Wohnung möchte ich im Zuge einer kompletten Renovierung gleich LEDs in Flur, Küche, Bad und vor allem im Wohnzimmer verbauen. Mir schwebt eine Lösung wie in folgendem Video vor: (RGB,App ist
    optional) http://youtu.be/23GpP5aqbtk?t=1m38s (unser WZ hat auch in etwa diese Abmessungen)


    Also mit einigen abgehängten Deckenelementen um Akzente zu setzen und die Räume stimmig und optimal auszuleuchten. Ich würde gerne rein auf Spots setzen und keine LED-Bänder verwenden. Ideal wäre noch eine getrennte Schaltung wie in diesem Video http://youtu.be/EnmXrZXaOxA?t=11m49s und wie gesagt RGB ist optional, ebenso die Steuerung per App.


    Nun zu meinen Fragen:
    Wer macht so etwas? Ein Elektriker? Trockenbauer? Lampenladen? Ich finde nur "Lichtgestalter" die Bürokomplexe, Kaufhäuser oder Museen ausleuchten.


    Und was kostet so eine Installation wie im Video? Mir reicht mal eine Hausnummer, da ich das absolut NICHT einschätzen kann, ob wir hier mit 500€, 1.000€, 5.000€ oder 10.000€ rechnen müssen (jetzt mal nur das WZ,
    welches in den Dimensionen in etwa dem im Video 1 entspricht). Ich selber hab handwerklich 0,0 Erfahrung und tauge allenfalls zum Hilfsarbeiter und werde es daher gerne einem Fachmann überlassen.
    Weiterhin habe ich schon einige LED-WZ im Selbstbau gesehen (vor allem mit LED-Bändern) und das sah immer mehr nach Puff oder Spielhalle, als nach Wohnzimmer aus ;)



    Macht es Sinn die LED-Spots selbst zu kaufen z.B. diese hier: http://www.amazon.de/multicolor-Gl%C3%B ... 8098U2NH1X oder diese hier: http://www.amazon.de/Einbauleuchten-Ein ... s=led+spot und dann verbauen zu lassen? Gerne auch mit Shopping Tipps


    Wichtig ist uns eine helle, stilvolle und edle Ausleuchtung (mit Warm und Kaltweiß) - weniger Farbspielereien oder reine Lichtakzente


    Freue mich auf eure hilfreichen Antworten.


    Grüße Nemesis

  • Wir haben so etwas in der Art mit Flexband, ergänzt um wenige Spots. Die Ausführung hat bei uns ein Raumausstatter gemacht, der damit schon einige Erfahrungen hatte. LEDs und Steuerung habe ich aber beigestellt. Der Preis hängt aber sehr stark vom Aufbau ab, aber liegt sicher jenseits der 1000 EUR. Zumindest war es bei uns so.


    Schick mir mal per PN Deine Mail-Adresse, dann kann ich Dir ein Dokument über den Aufbau und ein paar Möglichkeiten zusenden. Bei Interesse kann ich auch die Adresse vom Raumausstatter vermitteln.

  • Hallo,
    in dem Video sieht das ja ganz schick aus, aber ich habe da einige Bedenken bzw. Hinweise.


    1) Spots sind als allg. Beleuchtung eigentlich völlig ungeeignet.
    Ganze Generationen haben es schon super schick gefunden, sich Heizungen mit hunderten Watt in Form von Halogenspots
    in die Decke zu setzen und wundern sich, das die Hütte trotzdem düster bleibt.
    Mit LED wird das zwar etwas weniger energieintensiv aber sonst wird das Elend nicht viel besser.


    Im Video sieht man aber einen Raum mit rein weißen Wänden und Decken, Möbel mit weißen oder sehr hellen Oberflächen und selbst
    der Boden sieht sehr hell aus. Wirklich wohnlich ist das nicht, eher steril. Das scheint mir ein Raum, rein aus Werbezwecken für die Beleuchtung gemacht.
    In Praxis habe ich solch eine Hütte noch nicht gesehen. Solchen Teppich darf man ja gar nicht erst betreten, der Teppich könnte schmutzig werden.
    Wenn aber die Möbel eher dunkler oder farbig sind und der Boden auch eher gedeckt, dann strahlen die Spots ihr ganzes Licht auf diese Oberflächen
    und dort wird viel Licht absorbiert. Steht man direkt unter einer Lampe, blendet es eher, steht man neben einem Spot, ist es zu dunkel.
    Was da also fehlt, sind Lampen mit breiterer Abstrahlcharakteristik bzw. mit genügend indirektem Licht.
    Spots sind gut um Akzente zu sezten, falls man z.B. geeignete Objekte hat, die man beleuchten will, aber nicht als allg. Beleuchtung!


    2) Die Sache mit der Farbsteuerung ist ganz nett. Aber ich wüßte nicht, wozu man das in Praxis braucht.
    Hauptsache man hat bei Bedarf gutes helles Licht zum Arbeiten und sonst schön gedimmtes Licht z.B. beim Fernsehen.
    Warmweiß wird normal als angenehm empfunden. Am Ende nutzt man eh nur die Variante, die man gewöhnt ist.
    Sofern man keinen Raum unterschiedlich nutzt, z.B-. als Konferenzraum und abends als Partyraum, wird man solche Features kaum nutzen.
    Ich habe eine LED-Lampe im Wohnzimmer, die auch einige Farb-Spielereien mit RGB-LED hat.
    Zum Zeigen und Angeben ist das immer ganz nett, aber sonst wird das nicht wirklich benutzt.
    Neben der allg. Raumbeleuchtung sollte man auch in vernünftige Lösungen individueller Arbeitsplatzbeleuchtungen investieren.


    3) Wenn man solche Sachen heute von Fachleuten machen läßt, muss man erst mal jemanden haben, der sich damit wirklich auskennt.
    Das wird mit Sicherheit ziemlich preisintensiv. Wenn ich mir privat eine tolle LED-Lampe bastle, wo 200...300€ rein gegen wird mancher
    schon abwinken. Professionelle Lösungen kosten dann eher das Vielfache.
    Neben den Lampen ist vor allem die Steuerung interessant.


    4) Ein Fachmann, der dir diese elenden Kröten einbauen würde, auf welche du da verlinkt hast, wäre kein Fachmann.
    Überhaupt geht die Verwendung billiger Chinakröten von Ebay an der Idee eines so aufwendigen Konzeptes mit hübschen Features völlig vorbei.


    5) Wie oben schon geschrieben, ist bei solchen Beleuchtungen eher die Steuerung das Problem und kostet auch richtig Geld.
    Will man nicht selber basteln und nicht auf billig Nachrüst-Lösungen mit Funktechnik bauen, dann sind Signalleitungen an alle
    Verbraucher zu legen und passende Hardware für eine BUS-Steuerung zu installieren.
    Das ist eigentlich sehr zeitgemäß, aber leider haben ordentliche Komponenten derzeit noch Apothekenpreise und die
    Installation von Fachleuten kostet auch richtig Geld. Wohl dem, der so was selber kann.


    6) Wenn man sich jetzt so was einbaut, und dazu super tolle Steuerungstechnik mit Tablett und bunten Monitoren bekommt,
    sollte man sich auch darüber im Klaren sein, dass der moralische Verschleiß womöglich ganz erheblich sein wird.
    Einfache Lichtschalter von 1950 kann man heute für paar € durch aktuelle Modelle ersetzen.
    Ob man eine Steuerung oder Teile zur Programmierung und Fernbedienung in 5 oder 10 Jahren noch als Ersatzteil bekommt, ist nicht sicher
    Ein solider Lichtschalter tut es 20....30 Jahre und länger. Ein LCD-Monitor oder Tablett mit Touchbedienung und diverse Elektroniken können auch nach
    2...3 Jahren schon tot sein. In 10...15J. wird eine jetzt super moderne Steuerung altbacken wirken.
    Wenn überhaupt, sollte man also auf offene und sehr gängige Standards setzen und die ganze Installation so offen halten,
    dass man es in 10...20 Jahren auch bequem erneuern kann.


    7) Ich kenne auch genügend super moderne Lösungen in Hardware und Software, die einfach nur nerven.
    In der Fa. gibt es z.B. einen Raum mit diversen Lampen, die als Beleuchtungsszenarien geschaltet werden.
    Das ist quasi ohne Schulung nicht benutzbar und nervt einfach nur. Alleine gezielt ein Licht an oder ausschalten artet in Fummelei
    und langes Probieren aus.
    Man will nicht täglich erst einen komplizierten Computer (Tablett, Fernsteuerung usw) zur Hand nehmen und sich
    durch zig Menüs klicken, nur um mal eben Licht an zu machen. Leider leiden sehr viele "moderne Lösungen" massiv an
    Overingeneering und sind extrem unkomfortabel, eigensinnig in der Benutzung und dazu höchst unzuverlässig.
    Will man sich auf lange Zeit mit Softwareupdates, täglichem Reset der Steuerung und Streit mit den Hersteller und
    Installationsfirmen einlassen?
    Wer selber ein ausgemachter Spielmatz ist und gerne an solchen Steuerungen bastelt, der soll sich da rein arbeiten.
    Man muß aber evtl. auch bedenken, dann man noch andere Bewohner hat (Kinder, Eltern, Frau), die solche Komplexität
    nicht beherrschen und die nur genervt werden.
    Trotz aller Modernität und flexiblen Konzepten sollte also eine einfache und praktikabel Bedienung möglich sein.
    Gruß Helles Licht

  • Sehr spannendes Thema, hab de facto eine sehr ähnliche Ausgangslage.


    HellesLicht
    Sehr gut geschrieben, kann Deine Meinung in vielen Punkten nachvollziehen.
    Trotzdem bleibt ja die Frage, wie man so einen Raum lichttechnisch gestalten kann. Diese Decke mit den "Unterzügen" für die Spots find ich optisch gar nicht so schlecht. Ich hab nämlich auch einen 30qm Rechteckraum und die Decke ist total "flach". Schaut nicht besonders elegant aus.

  • Trotzdem bleibt ja die Frage, wie man so einen Raum lichttechnisch gestalten kann.

    Hallo,
    das Schöne an modernen LED-Technologien ist ja eigentlich, dass man viel mehr Möglichkeiten hat
    und Designs umsetzen kann, die man mit Glühlampen überhaupt nicht hätte vernünftig realisieren können.
    Alleine, dass man an den alten Lampendesigns mit Leuchtmittel in Form von Glühobst fest hängt, ist ein Elend.


    Vor allen Lampen mit beliebig verteilten großen Leuchtflächen und Leuchtbändern eröffnen neue Wege.
    Letztlich ist man aber eben auch an Konventionen, technische Randbedingungen und persönlichen Geschmack gebunden.
    Leider gibt es auch genügend Geschmacksverirrungen, wie das Beispiel "Spots" immer wieder zeigt.


    Alleine, dass man sehr viel dezentral machen kann, hat eben auch zur Folge, dass man viele Leitungen verlegen muss
    und viele Schaltelemente und umfangreiche Steuermöglichkeiten braucht.
    Bei einem Neubau muss man eben gut planen und darf nicht zu knapp kalkulieren.
    Eine Installationsebene nur auf Kleinspannung (z.B. 24V) extra für Licht wäre keine schlechte Idee.
    In der Decke braucht man heute keine 230V mehr.
    In Bestandsbauten lohnt der Aufwand einer kompletten Umrüstung natürlich kaum, wenn man nicht eh gerade alles sanieren will.


    Da steht eben auch die Frage, ob man sich das alle antun will oder ob eine klassische Lösung mit einer zentralen
    Lampe in der Mitte, dort wo eben die Glühlampe immer schon hing) auch ausreicht.


    Meine Frau klagt schon immer, dass sie davor Angst hat, ich könne mal nicht da sein und das Haus macht was es will ;)
    Dabei ist bei mir noch gar nicht so viel elektronisiert.
    Gruß Helles Licht

  • Eine Installationsebene nur auf Kleinspannung (z.B. 24V) extra für Licht wäre keine schlechte Idee. In der Decke braucht man heute keine 230V mehr.

    Wie Du schon schreibst ist das bei Bestandsbauten eine besondere Herausforderung. Mitunter sind da irgendwelche speziellen Flachkabel neu zu verlegen (Trafo zu groß bei so einer Flach-LED) und das bei einer Betondecke. Hab das in der Küche hinter mir - lustig geht anders. Man muß da im Vorfeld ganz genau wissen wie und was.


  • Ich würd auch meine Wohnzimmer gerne mit leuchtenden Flächen oder Panels beleuchten, schön auf der Decke verteilt, doch da es eine Mietwohnung ist, kann ich da keine Schlitze klopfen oder eine Decke abhängen. Dünne Litze könnte man verlegen, aber Leistung braucht Querschnitt, zumindest wenn man die Leuchten mit 12V oder 24 V anfahren möchte.
    Einzige Möglichkeit in meinen Augen, man nutzt die Zuleitungen als Gestalltungselement und legt sie bewusst, so dass man sie sehen kann, entweder "industrial" indem man Metallrohre legt in denen die Kabel laufen, die Rohre dann extra immer in 90° Winkel oder ähnliches oder man nutz eine farbige Zuleitung als Kontrast zum Rest, so dass es wie Adern aussieht die die Verbraucher versorgt.

  • aber Leistung braucht Querschnitt, zumindest wenn man die Leuchten mit 12V oder 24 V

    Naja, ist es natürlich so, dass der Querschnitt vom Strom abhängig ist.
    Allerdings sind z.B. 25W als effiziente LED-Leistung an 24V nur ca. 1A.
    Da kann man auch noch recht dünne Leitungen mit z.B. 0,25mm² oder 0,35mm² nutzen.


    Litzen mit 0,25mm² hat ca. 80 Ohm/km.
    Das macht für 5m hin und Rückleitung einen Leitungswiderstand von 0,8 Ohm und damit eben ca. 0,8V Spannungsabfall
    Bei Verwendung von Schutzkleinspannung kann man sich auch sehr dünne Isolierung leisten,
    so dass man solche Leitungen notfalls auch unter der Tapete unsichtbar verlegen kann
    oder als dünnes Bandkabel aus paar 0,14mm² Litzen.
    Gruß Helles Licht

  • Ich finde nur "Lichtgestalter" ...

    Wie schön, da muss ich mal freundlich rüberwinken :D


    Die Idee von turi ist sehr schön - eine schmale Voute ringsum, die sowohl die Kabelage versteckt als auch genug Platz hat für Stripes in allen Farben. Vielleicht auch genug Platz für Netzteil und (evtl.) Lichtsteuergeräte ... in klassischen Bestandsbauten ist ja auch oft eine Verteilerdose über den Lichtschaltern knapp unter der Decke, so daß die 230V-Zuleitung nicht mehr allzu weit geführt werden muss ...

  • Zitat


    Allerdings sind z.B. 25W als effiziente LED-Leistung an 24V nur ca. 1A.
    Da kann man auch noch recht dünne Leitungen mit z.B. 0,25mm² oder 0,35mm² nutzen.


    Von der Belastbarkeit könnte man durch aus Leitungen mit kleinerem Querschnitt verwenden. Allerdings wird bei einigen Netzteilen neben einer maximalen Länge der Sekundärleitungen (z.B. 24V Seite) auch ein Mindestquerschnitt angegeben. Vermute der Hintergrund ist EMV und solche Geschichten....


    Gruß Flo

  • Von der Belastbarkeit könnte man durch aus Leitungen mit kleinerem Querschnitt verwenden. Allerdings wird bei einigen Netzteilen neben einer maximalen Länge der Sekundärleitungen (z.B. 24V Seite) auch ein Mindestquerschnitt angegeben. Vermute der Hintergrund ist EMV und solche Geschichten....

    Hallo,
    EMV sollte kein Grund sein, größere Querschnitte nutzen zu müssen.
    Eine dünne Leitung strahlt genauso ab wie eine dickere.
    Ich nehme an, solche Angaben sind vor allem für den Nutzer als Hilfe gedacht.
    Bei elektrotechn. Laien muss man ja mit allem rechnen.


    Es kann auch sicherheitstechnisch von Bedeutung sein, falls dein Netzteil deutlich höhere Ströme
    treiben kann, sollte auch im mFehlerfall nicht die Tapete abfackeln.


    Ansonsten empfehle ich, keine getakteten Signale (z.B. PWM) über lange Leitungen zu übertragen.
    Also besser analog steuern oder PWM vor Ort dicht an den LED einbauen.
    Gruß Helles Licht