Alukern-Platine bearbeiten

  • Hallo,


    ist es anspruchsvoller, eine ALU KERN PLatine zu ätzen (DIY) als Standard FR4 Platinen?
    Ich habe eine Rohplatine vom Hersteller Denki Kagaku im Auge, sofern das jemandem was sagt.
    Die Platine wird angeboten im Maß 500x610mm mit folgenden Merkmalen:
    - Alu Kern PLatiner mit Kupferschicht und Sperrschicht
    - Typ: TH-1
    - Kupfer einseitig 35 my
    - DIcke: 1,8 mm


    Da es sicher aufwendiger ist, so eine Platine im ganzen zu ätzen, würde ich sie in 4Stk a 250x250mm zersägen wollen. Den Rest kann man ja zum testen nutzen.
    Fragen:
    - Kann ich so eine Platte mit einer normalen guten Stichsäge und Alusägeblatt trennen? Splittert da ggfs. an der Schnittkante die Alu Beschichtung ab?
    - Wenn ich die Platte auf Vorrat kaufe - wie lager ich sie am besten, so dass sie auch noch in einigen Monaten belichtbar und ätzbar ist?
    - Kann ich hier wie bei FR4 Platten vorgehen (belichten, ätzen, etc.)? Zeiten muss man vermutlich durch Ausprobieren herausfinden


    Vielen Dank und Gruß
    Thorsten


    Ach ja, vieleicht für den Verwendungszweck: Daraus soll eine 50x50cm LED Lampe werden, die mit ca. 100-120 HP LEDs bestückt werden soll.
    Die Platine wird dann unter eine dünne AluPlatte geklebt/verschraubt (mit entsprechender Wärmeleitfolie) und aktiv per Lüfter und/oder passiv mit Kühlkörpern die oben auf die Aluplatte geklebt werden, gekühlt.

  • Hatte mal das COBRITHERM von Proma.


    http://www.conrad.de/ce/de/pro…ung-L-x-B-100-mm-x-100-mm


    Belichtungszeit hatten wir die doppelte, Entwicklerstärke war 1,5x höher wie bei FR4. Die Stärke der Ätzlösung war glaube auch 1,5x so stark, aber da bin ich mir gerade nicht ganz sicher.


    Geschnitten haben wir das Zeug mit einer Handhebelschere, aber unsere Platinen waren max. nur 100x160mm.
    Ob es mit der Stichsäge funktioniert kann ich dir leider nicht sagen.

  • Hallo,


    ich habe bisher das Denki Kagaku Material als auch das COBRITHERM Material getestet.
    So richtig überzeugt bin ich aber von Bungard Cotherm Material.
    Ich benutze dies ohne Photoschicht, und verarbeite es mit einem negativ dry-film.
    Belichten tue ich 10s mit 10x1W UV LEDs.
    Entwickelt wird das ganze dann innerhalb 30s mit Natriumcarbonat.
    Mit Natriumhydroxid wird nach dem ätzen der dry-film wieder entfernt. Dabei sollte man die Konzentration in Auge haben, da das Aluminium mit dem Natriumhydroxid reagiert. Diese Reaktion ist bei nierigen Konzentrationen logischerweise langsamer, ebenso bei niedrigerer Temperatur. Ich strippe den dry-film mit einer 0.5%igen NaOH Lösung bei ca. 15°C (Leitungswasser).
    Ätzen tue ich bei "groben" Layouts mit Natriumpersulfat. Wenn es hingegen schnell gehen muss benutze ich Salpetersäure. Bei dem Natriumpersulfat wird nur das Kupfer angegrifen. Bei der Salpetersäure passiviert das Aluminium sofort, und wird somit auch nicht direkt angegriffen. Bei der Verwendung von Salpetersäure ist stets vorsicht geboten! Die entstehenden Stickoxide können auch noch nach mehrern Tagen der Inhalation ein toxisches Lungenödem auslösen!


    Ich habe mal auf die schnelle noch ein paar Bilder von meinen Ergebnissen mit dem Cotherm Material angehängt.








    Grüße
    Superfluid

  • Hallo,


    ja das ist lila Lötstopp. Dieser besteht aus dem Bungard tenting-resist Laminat.
    Den Lötstopp kann man auch zuhause unkompliziert in jeder beliebigen Farbe herstellen. Ich benutze für meine Lötstoppmasken zurzeit Hochtemperaturlacke, in zusammenarbeit mit einem dicken dry-film Laminat.
    Der resultierende Lötstopp ist dann Temperaturfest bis 500°C.


    Ich hab mal spaßeshalber noch drei Bilder vom lila Lötstopp angehängt. :)





    Grüße
    Superfluid

  • Hi Superfluid,


    na das sieht ja mal ziemlich professionell aus. Sicherlich aufwendig auch noch eine Lötstoppmaske zu erstellen....
    Weswegen ich das Denki Material bevorzuge ist der Preis, da ich die Platinen für 30€ (600x500mm) gesehen habe. Das ist doch schon recht günstig - oder habt ihr günstigere ANbieter? Allerdings weiß ich nicht, ob die bereits photopositiv sind. Warte noch auf ne Info vom Verkäufer.


    Wie aufwendig ist das denn selbst Fotolack aufzutragen? Vor allem für einen Anfänger?


    Danke erst mal für die ganzen Tipps, werde ich beherzigen, falls ich mich dran traue.

  • Hallo,


    also das negativ-Laminat aufzutragen ist relativ einfach.
    Man braucht logischer Weise einen Laminiergerät.
    Dieses muss man allerdings (je nach Bauart) zerlegen, bzw. die obere Halbschalte des Plastikgehäuses entfernen, um das Basismaterial zwischen die Rollen schieben zu können.
    Wichtig ist auch das man nach dem Laminieren keine Luftblasen unter dem Laminat hat.
    Für diesen Zweck habe ich mir eine Vorrichtung gebaut, welche das Laminat immer straff hält, und dafür sorgt das sich das Laminat erst an den Rollen mit dem Basismaterial trifft.


    So sieht dann das laminierte Basismaterial aus.



    So sieht dass ganze dann nach dem Belichten und entwickeln aus.



    Grüße
    Superfluid

  • Hi,
    hab mir mal ein VIdeo dazu angeschaut:

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    Das sieht wirklich easy aus. Daran kann ich mich orientieren oder? Wo bekomme ich so eine FOlie?
    Würde die funktionieren: http://www.octamex.de/shop/?pa…94118370762daa6f026e22f7&



    Wie machst Du das denn, dass die FOlie nicht beim auspacken belichtet wird?


    VG
    Thorsten

  • Ich werde mich mal einfach an diesen Thread ranhängen.
    Ich wollte Alukern Platinen für meine Cree XM-L S6 ätzen.
    Da ich gerade erst angefangen habe, habe ich noch nicht so den Durchblick was ich alles dazu brauche.Vielleicht könnt Ihr mir ein paar Tips geben.


    @ Superfluid
    Du hast geschrieben Du ätzt mit Natriumcarbonat.Kann ich dieses verwenden, und wenn ja ist der Preis und die Menge okay?


    http://www.fischar.de/technisc…triumcarbonat-700-g/a-38/


    Zum entfernen des Dry films:


    http://www.fischar.de/technisc…hydroxid-1-kg-techn/a-31/


    Könnte das funktionieren?


    Gruß Ole