SSIC - Esstisch-Hängeleuchte

  • Hallo zusammen,


    heute möchte ich euch meine Idee für den SSIC vorstellen.


    Mein Plan ist es, eine Deckenleuchte für über den Esstisch zu bauen. Ich stelle mir das so vor, dass an der Decke ein Kasten aus Aluminium montiert wird, der das Netzteil beinhaltet. Darauf kommen die beiden LED-Stripes, die für eine ambiente Beleuchtung sorgen. Damit man von denen nicht geblendet wird, und damit es mehr einen Leuchtencharakter gibt, kommt davor satiniertes oder zumindest blickundurchlässiges Acrylglas.
    An dem Deckenkasten werden dann noch 6 hängende Leuchten befestigt. Diese bestehen aus einer Power-LED, einer Optik, einem Kühlkörper und einem Lampenschirm aus Acrylglas.



    Informeller Aufbau und Anordnung über dem Tisch - rechts: Alu-Profil und Acrylglasplatte



    braun=Tisch
    Baldachin: gelb=Acrylglasplatte, hellgrau=Alu-Profil, weiß=LED-Stripe
    Hägeleuchten: dunkelgrau=Kühlkörper, lila=Blüten-Lampenschirm


    Über den Baufortschritt halte ich euch natürlich auf dem Laufenden...

  • Hier ist schon einmal der Schaltplan. Nichts all zu spektakuläres. Ausnahmsweise ohne Mikrocontroller. Es soll beim Einschalten einfach nur leuchten und Licht ins Dunkel bringen.


    Das LED-Netzteil aus dem Starterset wird als 24V Konstantspannungsquelle verwendet. Die beiden LED-Stripes werden parallel angeschlossen; sie bringen ja jeweils eine eigene Konstantstromquelle mit. Weiterhin parallel dazu wird eine Reihenschaltung aus den 6 LEDs mit einer eigenen 600mA Konstantstromquelle angeschlossen.



    Bilder von Aufbau und Verkabelung folgen.

  • Im ersten Schritt wird der Decken-Baldachin vorbereitet. Dazu habe ich ein bereits passend geschnittenes und abgekantetes U-Profil aus Aluminium bestellt.
    Für die Befestigung an der Decke habe ich mir überlegt, 2 Stücke aus stabilen Flachstahl ebenfalls in U-Form abzukanten, so dass sie in das Alu-Profil hineinpassen. Diese werden dann an die Decke gedübelt.
    Die U-Profile werden durch passende Bohrungen und eine durchgehende Gewindestange miteinander verbunden. Die Gewindestange wird mit einer hübschen Hutmutter versehen.


    Aluprofil und Flachstahl rechts: Abgekanteter und gebohrter Flachstahl



    Aufhängung gesamt


  • Wie in der Idee schon beschrieben, soll am Deckenbaldachin eine ambiente Beleuchtung mit den LED-Stripes angebracht werden. In einigem Abstand darunter wird eine satinierte Acrylglasplatte als Blendschutz angebracht. Aus optischen Gesichtspunkten habe ich mir überlegt, dass ich in der Acrylglasplatte nicht Aufhängungen und zusätzliche Löscher für die 6 Hängeleuchten möchte. Letztendlich habe ich mich dann für Gewinderohre entschieden, die beide Funktionen, also Befestigung und Kabeldurchführung übernehmen.


    Alu-Profil und Acrylglasplatte fertig gebohrt



    Befestigtes Gewinderohr mit Kabelklemme zur Befestigung der Hängeleuchten



    Unterseite des Alu-Profils mit den montierten LED-Stripes für die ambiente Beleuchtung und den Gewinderohren zur Befestigung der Acrylglasplatte


  • Als nächstes wird dem Alu-Profil ein wenig elektrisches Innenleben verpasst. In der Mitte wird das Netzteil positioniert, der mit einem kleinen Verteiler verbunden wird. Von dort werden die beiden LED-Stripes und die Konstantstromquelle für die 6 LEDs der Hängeleuchten gespeist. Zum Anklemmen der Hängeleuchten werden Lüsterklemmen vorgesehen.
    Und damit nicht alle Drähte herumfliegen, werden sie noch mit ein wenig Alu-Klebeband fixiert.


    So sieht's bisher aus:



    Nach der Montage der Acrylglasplatte auf den Gewinderohren ist der Deckenbaldachin fertiggestellt. Und das sieht dann so aus:



    Jetzt wird's spannend. Schnell ein Netzkabel anklemmen und das ganze in Aktion sehen...




  • Sorry, dass ich mich hier so zwischen schiebe, aber schon mal etwas:


    Gefällt mir von der Idee sehr gut! Und das Design auch :)
    Aber beim Strom: mach die Erdung unbedingt an das Metallgehäuse! Sollte sich da (warum auch immer), jemals etwas lösen o.ä. hast du sonst sehr schnell sehr viel Spannung am Gehäuse!
    Sauber wäre es mit Ringkabelschuh und Zahnscheibe an einer der Muttern, dann hast du auch keine zusätzlichen (sichtbaren) Schrauben.
    Und da sind so "Flecken" auf der satinierten Scheibe um die Schrauben - Ölflecken? wenn ja, die bekommt man mit Alkohol (isopropyyl...) meist problemlos weg.

  • Danke für das Lob. :)


    Klar, hast natürlich recht mit dem Schutzleiter. Das war bisher nur ein Test unter kontrollierten Bedingungen und keine fertige Installation.


    Zu den Flecken:
    Das hätte ich auch oben noch erwähen können... Es sind keine Flecken. Auf der Acrylglasscheibe ist auf der Unterseite noch die Schutzfolie drauf, die ich um die Gewindestangen herum ausgeschnitten hatte, um die Muttern drauf zu schrauben.


    Weitere Bilder folgen, wenn die Hängeleuchten ganz fertig sind...

  • Nun geht es weiter mit den Lampenschirmen für die Hängeleuchten...
    Der ursprüngliche Plan war, einen schlichten Kegelstumpf in weißem satinierten Acrylglas anzufertigen. Meiner Frau war dies allerdings zu langweilig, daher hat sie den Schwierigkeitsgrad für die Lampenschirme deutlich erhöht. Nun sollen es Blüten sein. Und natürlich nicht irgendwelche, sondern die von einer Ballonblume... logischerweise auch in der entsprechenden Frabe ;)
    Dann stellt sich die Frgae: wie könnte man sowas machen?!
    Mein Lösungansatz ist, einen abgewickelten Kegelstumpf aus einer Acrylglasplatte auszuschneiden, die Blütenblätter auszusägen, das ganze dann zu erwärmen und zu einem 3d-Körper zu formen und die Kanten zusammenzukleben. Bei der Recherche für das Ausgangsmaterial habe ich gesehen, dass man Acrylglasringe bestellen kann, sogar in lila. Gut, da spare ich mir diverse Sägearbeiten. Perfekt. Dann dachte ich mir, dass man den Verschnitt doch minimieren könnte, indem man Innen- und Außenradius des Rings so berechnet, dass jeweils ein Viertel des Rings den Kegelstumpf in der gewünschten Größe ergibt. Das war gar nicht so einfach zu berechnen...
    Nach Eintreffen der Lieferung habe ich die Blütenblätter ausgesägt und die Kanten gefeilt und geschliffen.


    Konstruktion der Blüte und daneben das Ergebnis: Viertelringe mit den ausgesägten Blütenblättern und bearbeiteten Kanten:



    Ohne Schutzfolie und zum zusammenkleben vorbereitet:


  • Als Träger für die LEDs der Hängeleuchten habe ich an schöne Sternkühlkörper gedacht, an denen dann der Blüten-Lampenschirm befestigt wird. Die Lamellen sollen eine Art "Blätter" darstellen. Da die Hängeelemente nur geringes Gewicht haben, werden sie direkt am Kabel aufgehängt. Dafür wird das Kabel durch eine Aluhülse geführt, die auf den Kühlkörper aufgekelbt wird. Die beiden Adern werden seitlich herausgeführt und laufen um den Kühlkörper herum und werden dort mit der LED verlötet. Damit das Kabel nicht so "aufträgt" habe ich mir überlegt, ein transparentes PVC-Kabel zu verwenden.


    Skizze zur Idee:



    Fotos von der Umsetzung:



    Und testweise angeschlossen:


  • Für meinen ersten Versuch, mit Acrylglas zu arbeiten, hat bisher alles recht gut funktioniert. Das Aussägen mit der Stichsäge, Abziehen mit Ziehklinge, Schleifen mit Feile und verschieden starken Schleifpapieren ist alles gut gelaufen. Beim Zusammenkleben der vorbereiteten Lampenschirme (s.o.) gab es dann einen kleinen Rückschlag... Ich wusste zwar, dass Acrylglasteile zum Pressen meist mit Klebeband zusammengehalten werden (so habe ich das auch gemacht, Zwinge geht ja schlecht bei der Form); was ich nicht wusste, ist, dass man wohl auch die Flächen um die Klebestelle herum abklebt, damit dort keine unschönen Kleberrückstände bleiben. Dumm gelaufen. Den überschüssigen Kleber habe ich dann an der Naht nach dem Trocknen mühsam abgeschliffen. ;(
    Als alles fertig war, kamen die Lampenschirme noch einmal in den Ofen zum Herstellen der endgültigen Form: die Blütenblätter werden zur Seite gebogen, damit das der gewünschten Blume nahe kommt.


    Danach habe ich noch jeweils 3 Löcher in die Lampenschirme gebohrt und M 1,6 Schrauben mit Scheiben befestigt. Diese halten einen Silberdraht, der oben um den Kühlkörper gewickelt ist. So werden Ober- und Unterteil verbunden. Die Drähte habe ich etwas überstehen lassen, das gibt noch einen netten optischen Effekt.


    So sieht dann eine fertige Hängeleuchte aus:



    Alle 6 Hängeleuchten fertig montiert an der Deckenhalterung:



    Finale Bilder, auf der die Leuchte in Aktion zu sehen ist, gibt's zum Abschluss dann im Laufe des Tages noch...

  • Zwischendurch noch ein kleiner Absatz über die Materialkosten.


    Alublech, Stahlblech

    6,50 €

    Acrylglas: Platte und Kreissegmente

    34,00 €

    Kühlkörper

    15,00 €

    Kabel

    10,00 €

    Konstantstromquelle

    4,50 €

    Kleinteile: Gewinderohr, Schrauben, Scheiben, Muttern, etc.

    30,00 €

    gesamt ca.

    100,00 €


    Verteilung der Arbeitszeit in etwa so:


    Planung 10 Std.
    Recherche und Beschaffung der Teile 50 Std.
    Zusammenbau 20 Std.
  • Sooo, und hier die Bilder von der fertigen Leuchte in Aktion.
    Leider konnte ich sie nicht mehr an der Decke aufhängen, deshalb liegt sie auf 2 Stühlen und die Hängeleuchten sind nahe über dem Boden.




    Ich finde sie sehr gelungen und bin gerade total stolz...



    P.S. Bin sehr gespannt, was heute noch in der letzten Sekunde für Projekte vorgestellt werden. Einige sind ja schon beschrieben. Ich finde es wirklich toll, was euch allen so einfällt und wie ihr das dann umsetzt. :thumbup:

  • Ich mag die Ballonblumen, daher für mich kein Opfer. Außerdem muss ich weniger Blumen für die Vase auf dem Tisch kaufen, wenn schon Blumen oben drüber hängen ;)


    Ja, das mit dem Kegel ist so eine Sache. Die Idee, den Kegel abzurollen und aus einer Platte zu schneiden ist ja noch recht naheliegend. Die Optimierung, es mit Viertel-Kreis-Segmenten zu machen, um den Verschnitt gering zu halten, fand ich eine gute Folgeüberlegung. Wegen dem Warm-Umformen hatte ich allerdings auch so meine Bedenken (nicht nur wegen der Rundung), weil ich das noch nie gemacht habe.
    Dann bin ich über die Verarbeitungsrichtlinien von Evonik gestolpert, die das mit der Kegelherstellung genau so beschreiben. Das hat mich bestätigt/bestärkt. Dort wird ein zweistufiger Prozess beschrieben: Zuerst so verformen, dass die Kanten, die verklebt werden sollen, exakt parallel ausgerichtet sind. Dann die Kante verkleben. Im zweiten Schritt - und das ist jetzt die Krux an der Geschichte - noch einmal erwärmen; die Kegelform entsteht dabei quasi automatisch, weil sich die inneren Kräfte im Acrylglas ausgleichen. Und dann kann man eben noch soweit modellieren, wie man möchte.
    Insgesamt eine etwas knifflige Angelegenheit, aber probier's einfach mal aus. Funktioniert besser als befürchtet...