Von Alu zu Plastik: aktuelle Materialwahl bei LED-Leuchtmitteln

  • Hallo Miteinander,
    mir ist aufgefallen, dass bei aktuellen Leuchtmitteln großer Marken der Trend immer mehr zum Plastikgehäuse tendiert. Passenderweise ist die Lebensdauerangabe dann auch gleich von 25000h auf 15000h gesunken.
    Vor allem bei den runden Birnen (also hauptsächlich E27/E14), bei Strahlern sehe ich noch hauptsächlich Aluminium.
    Neben der wahrscheinlich schlechteren Wärmeabfuhr (oder stellt sich irgendwann einfach ein Wärmegleichgewicht ein und das Außenmaterial ist egal?) wirken diese Lampen auf mich auch sehr billig, wenn man sie in der Hand hält.
    Warum diese Entwicklung? Billiger oder Optik (ein schön geformter und womöglich noch in passender Farbe eloxierter Alukörper ist ja aber wohl kaum zu toppen)?
    Kann ich bedenkengedankenlos zugreifen oder lieber ein Vorgängermodell mit Aluminiumkörper nehmen?

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man den Retrofit-Markt beobachtet, stellt man sehr schnell fest, dass dort der Preisverfall sehr extrem ist. Bei den aktuellen Preiskämpfen, muss an jedem Ende gespart werden um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der normale Kunde schaut doch kaum auf die Lebensdauer (Ihr seid davon sicher ausgeschlossen), der Preis treibt den Markt an.
    Wir haben uns aus diesem Grund schon länger von diesem Markt getrennt. Sowas macht kein Spass und überzeugt uns schon lange nicht mehr. Kaufen würde ich die Plastikvariante nicht.

  • Das LED-Retrofit konkurriert nun mal mit der klassischen Energiesparbirne.
    Hier liegt der Preis bei etwa 5-10€. Da ist ein LED-Retrofit mit >20€ in der Regel nicht zu vermitteln.
    Den meisten Kunden ist es egal ob da ein Alukörper dran ist (mehr Aufwand für eine VDE konforme Konstruktion) oder ein Plastikteil wie bei der Energiesparbirne.
    Es kommt aus beiden Licht raus und der Einspareffekt im Vergleich zum Glühobst ist nahezu gleich.


    Wenn einem das Produkt den Preis wert ist und man in der angegebenen Lebensdauer genug spart wäre mir ein Plastikgehäuse ziemlich egal. Wenn der Hersteller dann noch "vergisst" seine Garantiebedingungen an das "verbesserte" Produkt anzupassen ;)


    Ich habe mittlerweile so ein Retrofit in einer Außenleuchte. Bei 3W Anschlussleistung und einer übers Jahr zu den Betriebsstunden durchschnittlichen Umgebungstemperatur von 9°C sollte es trotzdem lange genug halten.

  • Ich hab 2 Osram MR16 Spots (mit je 3 5630 LEDs) in Betrieb, die ein mit Metall überzogenes Kunststoffgehäuse (außen grau lackiert) haben, mit Kühlrippen. Die sind richtig hell und machen ein schönes warmweißes Licht.
    Ist wohl wirklich der Effekt, daß niemand für 10 Jahre ein Leuchtmittel anschafft. Zumal bei den LEDs auch die Entwicklung sehr schnell weitergeht, die heutigen "Plastiklampen" zumindest tendetiell im Vgl. zu vor 5 Jahren mehr Licht pro Strom und auch ein schöneres Licht schaffen.

  • Dem kann ich nur zustimmen. Retrofits sind leider für den Massenmarkt.


    Die meiner Meinung nach nachhaltigste und sicherste Technik, sind wohl diese Streifenplatinen mit Alukern:


    - Leds werden gut gekühlt
    - geringe Wärmedichte
    - Ich kann das System entlasten, in dem ich z.b. 1 Volt weniger draufgebe als vorgesehen. Es wird dann dunkler,aber auch weniger warm.
    - Es ist nichts dran, was im betrieb ausdünsten könnte (Nullemmission). ESLs können im Betrieb riechen. Ich nehme das sehr deutlich war und dieser Geruch verursacht bei mir Kopfweh. Ich weiß nicht, ob es auch in Retrofits zusolchen Ausdünstungen kommen kann. Einer im Forum hat dies ja sogar mal beieinem Silikonbeschichteten LED-Flexband für außen festgestellt. Daher denke ich, led-stripes ohne Silikonabeckung mit Alukern sind am sichersten, da gibts nix,was im Betrieb ausdünsten kann und durch die Kühlfläche kanns auch nicht zu heiß werden (zumal, wenn mann die Spannung etwas reduziert). Abfackeln kanns normal auch nicht. Wenn ich einen Stripe, der 2A zieht mit 0,7mm anfahre und die Zuleitung absichere, ist das eigentlich ausgeschlossen. Bechädigungen an der Platine würde man durch eine Sichtprüfung sofort sehen. Einziger entscheidender Punkt bleibt dann noch die Wahl des Netzteils. Zudem, geht das Netzteil kaputt, wechsele ich nur das. Ein Retrofit läßt sich kaum praktikabel reparieren. Nicht nur daß man es aufbekommen muß, ohne es zu zerstören. Da drin sind 230 Volt führende Bauteile eng beieinander. Hohe Spannung plus geringer Bauteilabstand bedeutet: Es verzeiht keinen Fehler: Lötpunkt zu dick = Überschlag und *PENG*. COB Module auf Platine: Für Grobmotoriker nicht ganz simpel, Fehler in der Wärmeverklebung oder nicht ganz plane Verschraubung = Hitzetod. Der Stripe, den klebt man einfach dahin, wo man will,bei Bedarf nochmal auf eine Aluschiene um noch besser zu kühlen, zwei Kabel angelötet, fertig kriegt jeder hin, der den Lötkolben auf dr richtigen Seite anfßt ;) . Sekundenkleber verträgt die bei LED-Stripes auftretenden Termperaturen (wird ja nicht übermäßig warm) ohne Probleme und dünstet spätestens 14 Tage nach dem Aushärten garantiert nicht mehr aus, ist also ein sehr unkritischer Kleber in der Hinsicht (Man mußnur Aufpassen,keine Sauerei zu machen).
    Also keine permanente Emmission von Giftstoffen m Betrieb zu befürchten


    Aber die Masse wird nach wie vor Retrofits schrauben. Weil sie noch ihre alten Leuchten haben und noch konventionelle Vorstellungen, wie eine Leuchte auszusehen hat. Aber in Retrofit steckt bekantnlich das Wort Retro: Die Zukunft der Beleuchtung sieht anders aus ;)



    Wenn ich mal eine Wohnung komplett von 0 neu einrichte, werden die Streifenplatinen meine primäre Wahl sein.

    LED the Sun shine. Nur, wer reparieren kann, lebt nachhaltig!
    Selbstgebaut hält Länger. Kampf der geplanten Obsoleszenz!
    Wir sind das Pro-LED-Tariat ;)