Lichtmessung mit dem Smartphone vs. Messgerät

  • Hm, was sagt uns dieser Vergleichstest ...
    Ein Unternehmen, welches sich auf Beleuchtung spezialisiert hat, will uns mitteilen daß nicht jeder DAU mit seinem Prollphone so exakt Licht bestimmen kann, wie hochgebildete und gutbezahlte Spezialisten mit entsprechendem Equipment. Soweit, so klar, ein Schelm wer ... denkt. ^^


    Aber, mal ernsthaft - ein Gedankenspiel:
    Ich hab also ein Smartie mit solch einer App, und messe auf der Bühne z.B. 3456 Lux.
    Nun nehme ich meine selbstgebastelte Taschenulbrichtkugel, und stelle die eingebaute Referenzlichtquelle (LED) auf ebensolche 3456 Lux. Hab ich alles in wochenlanger Vorarbeit kalibriert, unter Berücksichtigung von Strom, Umgebungstemperatur, zunehmender Verschmutzung der Lichtkammer durch meinen Nikotinkonsum ...
    Das Handy stecke ich in die dafür vorgesehene Halterung, verdunkle das ganze mit schwarzem Molton wegen Fremdlichteinfallsvermeidung, und führe erneut eine Messung durch. Mit der App.


    Ob ich da mit zunehmender Übung und Erfahrung irgendwann brauchbare Ergebnisse bekommen würde ?

  • Ich lese immer mal wieder gerne in diesem Forum. Ist praktisch wie Lesen der Bildzeitung. Speziell Lichtgestalter ist in dieser Hinsicht hilfreich. :D


    Aber was zum Teufel hat eine Ulbrichtkugel mit der Messung der Beleuchtungsstärke zu tun?


    Etwas minderbemittelt ist ja ok, aber das ????

  • Nun ja, den Satz mit dem gehörnten hab ich in der Tat nicht ernst genommen.
    Wenn ich eine Referenzlichtquelle an meine Smartapp halte - also die Kamera - seh ich den Messfehler der App. Die Ulbrichtkugel-LED ist regelbar, hat eine Anzeige, und ist geeicht. +/- ein paar Prozent, die mir in der Praxis egal sind. Wenn ich jetzt weiss, daß meine U-Kugel 3456 Lux Beleuchtungsstärke am Messfenster ausstrahlt, sehe ich den Messfehler der App.


    Wie gesagt, ein Gedankenspiel; wer will kann das Thema gern weiterdiskutieren. In der Praxis benutze ich auch lieber ein mittelmässiges Luxmeter in Hardware.

  • Zitat

    In der Praxis benutze ich auch lieber ein mittelmässiges Luxmeter in Hardware.


    Na, das hört sich doch gut an. Zeigt mir zumindest, dass Du weißt wovon Du redest. Saw0 offensichtlich nicht. :P


    Dislikes wirken bei mir übrigens nicht. Ist eben das rote Forum. :P

  • Hm, was sagt uns dieser Vergleichstest ...
    Ein Unternehmen, welches sich auf Beleuchtung spezialisiert hat, will uns mitteilen daß nicht jeder DAU mit seinem Prollphone so exakt Licht bestimmen kann, wie hochgebildete und gutbezahlte Spezialisten mit entsprechendem Equipment. Soweit, so klar, ein Schelm wer ... denkt. ^^


    So siehts aus. Dial haben natürlich recht, dass die Apps nichtmal ansatzweise funktionieren. Jedes Unternehmen muss Geld verdienen, zum Spaß machen sie solche Tests sicher nicht.
    Gerade was Dial angeht kann ich aus meiner Erfahrung sagen, sie schauen sehr genau was die Konkurrenz macht. Wir haben an unserer Hochschule bei Dial angefragt, ob man aussortierte Messgeräte kaufen kann und haben eine Absage bekommen, da alle Altgeräte verschrottet werden ;).
    Ich sitze gerade an der Planung für die Modernisierung unseres Lichtlabors. Wir bekommen eine 1,90m Ulbrichtkugel und ein Goniometer sowie weitere Ausstattung. Demnächst soll eventuell im Studiengang ein Lichtmaster eingebaut werden. Als mögliche Sponsoren gab es schon Gespräche unter anderem mit Dial. Mit welchen Auflagen das verbunden sein würde, kann man sich denken...
    Da wären wir wieder bei der App, eine Messung macht immer nur dann Sinn, wenn sie für die entsprechende Anwendung genau genug ist. Der Laie ist mit der App zufrieden, weil er denkt, dass die Beleuchtungsstärke passt (mein Badezimmer ist hell). Der Architekt, Lichtplaner, usw. benutzt ein halbwegs ordentliches Luxmeter und kann damit gut leben (Die Beleuchtungsstärke liegt innerhalb der Norm). Der Profi, die Firma XY braucht Messwerte die genau genug sind um sie für Datenblätter oder Forschung zu benutzen. Dial möchte natürlich mehr Kunden gewinnen in dem sie sie überzeugen, dass Apps und billige Luxmeter Schätzeisen sind, was ja auch teilweise richtig ist.


    Ich leihe mir Messgeräte beim meinem Arbeitgeber, die sind für meine Zwecke ausreichend genau. Eine App installier ich sicher nicht, das ist genauso sinnfrei wie eine Wasserwaage im Telefon.

  • Für meine Belange - Lichtler an einer mittelgrossen Bühne - benutze ich zwei hochsensitive Messfühler mit stufenloser Iris, Verdunklungsklappen und direkter Hirnanbindung.
    Mit denen schau ich mir die Darsteller an und zähle die Schweisstropfen auf den Stirnen.
    Ab einer gewissen Anzahl Tropfen, weiss ich daß es jetzt hell genug ist da droben.


    8)