LED Streifen trotz Dimmer zu hell

  • Hallo liebe Community,


    ich bräuchte mal euren Rat, da meine in der Küche für eine indirekte Beleuchtung verbauten LED-Streifen trotz Dimmer noch zu hell sind. Ich habe 12m LED-Streifen 24V, 16,5W/m, 3000lm/m verbaut. Ansich sind die LED-Streifen super und auf voller Stärke machen sie ein wunderbares helles Licht für die Küche.

    Da ich aber eine offene Küche habe, möchte ich die LED-Streifen ab und an auch als dezente gedimmte Ambiente-Beleuchtung verwenden. Ich war damals beim Kauf naiv davon ausgegangen, dass ich die LEDs hinreichend weit herunterdimmen kann und habe mich daher für die leuchtstärkeren LEDs entschieden.

    Als Dimmer verwende ich einen PWM-Dimmer mit 0/1-10V Eingang, der angeblich von 0-100% dimmbar sein soll. Als Poti verwende ich aus meiner Schalterserie ein elektronisches Poti 1-10V.


    Wenn ich das Poti nun auf kleinste Stellung drehe, dann sind die LEDs immer noch zu hell. Die genaue Ursache ist mir nicht ganz klar. Gemessen am Poti habe ich 0,6V auf kleinster Stufe. Nach meinen bisherigen Recherchen wird bei den Dimmern 0-10V und 1-10V scheinbar leider recht synonym verwendet und wird oft als 0/1-10V angegeben, ohne dass es Umstellmöglichkeiten gibt. Die 0,6V vom Poti vermute ich daher als Grund für die Resthelligkeit.


    Nun die Frage: Was kann ich tun, damit ich die LED-Streifen dunkler bekomme, möglichst ohne die volle Helligkeit zu verringern?

    Gibt es evtl. einen Controller, der besser mit den 1-10V Potis der Schalterhersteller klar kommt? Oder ist irgendwann einfach Ende beim Herunterdimmen und dunkler geht es nicht?


    Wichtig ist mir, dass ich einen klassisches Bedienteil an der Wand habe, das von Frau und Kind bedient, aber nicht verschleppt werden kann. Und das nicht per Batterie betrieben wird. Bei den ganzen Rauchmeldern, Fernbedienungen, diverse Fensterkontakten etc sind gefühlt ständig irgendwo irgendwelche Batterien leer.


    Ich könnte die LED-Streifen gegen ein weniger helles Modell tauschen, allerdings bin ich mit der Helligkeit auf voller Stärke sehr zufrieden.

    Ich könnte auf digital steuerbare SK6812-WWA-LEDs umstellen. Da könnte ich einzelne LEDs zwischendrin ausschalten. Aber dafür kenne ich erst recht keinen Controller, der ganz einfach via 1-10V-Poti gesteuert werden kann. Ein Eigenbau-Controller via Arduino&Co wäre für mich machbar, aber den nicht unerheblichen Aufwand würde ich gerne vermeiden, wenn es eine einfachere Lösung gäbe.


    Wie genau funktionieren die 1-10V Potis denn? Kann ich einen zusätzlichen Widerstand in die Steuerleitung setzen, um die zurückgegebene Spannung weiter zu reduzieren? Würde zwar auch die Gesamthelligkeit beinflussen, aber wäre zumindest mal ein Lösungsansatz.


    Oder ganz andere Ideen?


    Vielen Dank und liebe Grüße, Olli

  • Hi,


    der Controller ist dieser: Mextronic LED Connex Dimmer.

    Netzteil ist ein Meanwell MW HLG-320H-24B. Die Konstantstrom-Dimmfunktion nutze ich nicht. Ich habe sie ausprobiert, aber wie erwartet nutze ich nicht die volle Stromstärke (12m meiner LEDs dürften etwa 8A entsprechen) des Netzteils (etwa 13A) aus und daher funktioniert die Dimmung wie erwartet nur für einen Teilbereich mehr schlecht als recht.


    Einzelne Streifen zu schalten wäre theoretisch denkbar. Darüber hatte ich auch schon nachgedacht, aber den Gedanken dann erstmal wieder verworfen. Aber jetzt wo Du schreibst: Ich könnte vlt. eine ganze Wandseite abschalten, statt nur einzelne Streifen mittendrin. Allerdings bleibt dann das Problem, wie ich den Umschalter realisiere. Evtl. könnte ich schauen, ob ich meine Schalterreihe noch um eine weitere UP-Dose erweitern kann.


    Lg, olli

  • Was passiert, wenn Du dessen Dimm-Eingang kurzschließt? Dimmen dann die LEDs bis auf 0 herunter?

    Ja, bei Kurzschluss des Eingangs gehen die LEDs aus. Daher vermute ich die 0,6V als Grund für die Resthelligkeit. Auf dem Controller selbst steht auch nur 0-10V als Eingang. Von dem Beschreibungstext mit 0/1-10V steht auf dem Controller selbst nichts.

  • Die MW Netzteile sind schon 0-100% dimmbar, die niedrigste Stufe ist aber 10%. Also 0%, 10% und dann erst linear bis auf 100%. Das Datenblatt sagt zudem 10% rated current, ich bin mir über die Auswirkung bei denen nicht so 100%ig sicher, aber bei PWM dimming ergibt sich bei PWM 1:10 eine Helligkeit von 50%, aufgrund der Nichtlinearität der Augenlichtempfindlichkeit.


    Ich befürchte, du brauchst für den Fall einen zusätzlichen "richtigen" LED-Dimmer zwischen Netzteil und LEDs.

  • Ich befürchte, du brauchst für den Fall einen zusätzlichen "richtigen" LED-Dimmer zwischen Netzteil und LEDs.


    Hier beschreibt Olli doch, daß er die Dimmfunktion des Netzteils eben nicht benutzt, sondern einen eigenen PWM-Dimmer zwischengeschaltet hat.


    Falls dessen Dimmkurve linear verläuft, entsprechen 0,6 Volt am Steuereingang aufgrund des logarithmischen Helligkeitsempfindens einer Resthelligkeit von immer noch 40 %.


    Wenn sich die Dimmschnittstelle gemäß IEC 60929 Abschn. E.2.3.1 verhält, also selbst Stromquelle ist, wovon ich ausgehe, benötigt Olli kein elektronisches 1-10-Volt-Poti, sondern ein ganz einfaches, passives Widerstandspoti. Leider konnte ich nichts über den Strom finden. Olli muss daher ausprobieren, bei welchem Widerstandswert der Dimmer gerade noch nicht herunterdimmt und diesen Wert dann als einstellbaren Widerstand verwenden.

  • Das mit dem externen Dimmer hatte ich überlesen, das MW hat ja Stromadjust und Dimmfunktion.

    Ich befürchte, egal ob passives Poti oder 0/1-10V: die beworbenen 256 Graustufen / 8 Bit sind imho zu wenig, speziell wenn die dann ganz einfach und ohne Pwm-table daraus den Ausgang schalten. Dann sind es halt keine 40% Resthelligkeit, sondern 20% am Minimum, was in deinem Fall noch immer zu viel ist.

    Soll heißen, ich sehe das Problem am Dimmer/Controller selber, nicht dem Steuergerät.

    Käufliche Dimmer mit logarithmischer Kennlinie kenne ich allerdings nicht.

  • Hey,


    ja, das Meanwell-Netzteil verwende ich ohne die Dimmfunktion, da es mir nur den Konstantstrom regeln kann. Die LED-Streifen sind die Einfachen mit 24V und jeweils 6 LEDs in Reihe mit Vorwiderstand, daher funktioniert das Dimmen nicht wirklich gut.


    Wenn sich die Dimmschnittstelle gemäß IEC 60929 Abschn. E.2.3.1 verhält, also selbst Stromquelle ist, wovon ich ausgehe, benötigt Olli kein elektronisches 1-10-Volt-Poti, sondern ein ganz einfaches, passives Widerstandspoti. Leider konnte ich nichts über den Strom finden. Olli muss daher ausprobieren, bei welchem Widerstandswert der Dimmer gerade noch nicht herunterdimmt und diesen Wert dann als einstellbaren Widerstand verwenden.

    Ja, ein passives Poti wäre vermutlich das Richtige, allerdings kenne ich keins für den Einbau in eine Unterputzdose. Vlt. kann man das elektronische Poti umbauen?!



    Das mit dem externen Dimmer hatte ich überlesen, das MW hat ja Stromadjust und Dimmfunktion.

    Ich befürchte, egal ob passives Poti oder 0/1-10V: die beworbenen 256 Graustufen / 8 Bit sind imho zu wenig, speziell wenn die dann ganz einfach und ohne Pwm-table daraus den Ausgang schalten. Dann sind es halt keine 40% Resthelligkeit, sondern 20% am Minimum, was in deinem Fall noch immer zu viel ist.

    Soll heißen, ich sehe das Problem am Dimmer/Controller selber, nicht dem Steuergerät.

    Käufliche Dimmer mit logarithmischer Kennlinie kenne ich allerdings nicht.

    Ich hätte eigentlich naiverweise gedacht, dass mein Anwendungsfall mittlerweile eigentlich recht weit verbreitet sein sollte. Aber es scheint nur diverse Funkfernbedienungen zu geben, Steuerung über Bluetooth, Funk-Wandschalter mit Batterie etc... aber nichts so Simples wie ich gerne hätte.


    Wie würde man so eine Installation denn richtig machen?

  • Das wäre auch mein Vorschlag: Elektronik raus, Poti rein, fertich 8)...

    Für einen ersten Test sicher erst einmal die beste Lösung, ja. Wenn möglich würde ich mir aber den Weg zurück (mit Elektronik) offenhalten. Wie lang ist denn das Kabel vom Poti zum Controller? Bei über 2m und geraten 100k Poti kann es, wenn es dumm läuft, zu Einstrahlung kommen, und dann hast du zB ein Helligkeitsflimmern.

  • Naja, lieber wäre mir auch, wenn ich einfach das elektronische Poti unverändert lassen könnte. Aber scheinbar tun sich die Controller ja schwer damit. Würde ich einen Controller kennen, der mit dem elektronischen Poti vernünftig dimmt - ich würde ihn sofort kaufen.

    Das Kabel zwischen Poti und Controller sind bei mir etwa 1m.


    Ich habe über das Wochenende nochmal einen anderen Controller getested: OSRAM OT DIM.

    Dieser hat eine explizite 1-10V Schnittstelle und verspricht einen großen Dimmbereich. Das Verhalten ist auch anders als an meinem 0/1-10V Mextronic Dimmer. Der Osram Dimmer geht auf den kleinsten Stufen des Potis wie erwartet (da kleiner 1V; Poti fängt bei 0,6V an) komplett aus. Desweiteren reagiert er viel sensibler auf Bewegungen am Poti. Das Poti hat Raststellungen. Das wenige Spiel zwischen zwei Rastungen reichen bei dem Controller für deutlich sichtbare Änderungen der Helligkeit der LEDs. Es erfordert sehr sehr viel Fingerspitzengefühl, um zwischen zwei Raststellungen eine Helligkeit zu regeln und diese auch dauerhaft eingestellt zu lassen. Zu Experimentierzwecken gehts und es lassen sich sehr geringe Dimmwerte erreichen, aber in der Praxis halte ich es für unpraktikabel.


    Lg, Olli