LED Widerstandsberechnung bei Parallelschaltung

  • :?: Hallo Fachleute,
    hoffentlich könnt Ihr mir helfen: :?


    Wie berechne ich den Vorwiderstandswert, wenn ich mehrere Superflux-LEDs (kein Chip) mit je U typ=3,4 V und I typ 0,02 A an meinem stabilisierten Netzteil mit Ausgangsspannung U=5 V parallel betreiben möchte, z.B. 12 LEDs und 9 LEDs?
    Gibt es dafür eine Rechenformel oder ist der Widerstand stets 82 Ohm, nur die Wattleistung variiert je nach Anzahl der parallelen LEDs im Strang?


    Vielen Dank für Eure Hilfe!


    minibase


    – dIODENkOPF -

  • Für beide Fälle (9 oder 12 LEDs) reicht ein 10 Ohm 600mW Widerstand.
    Parallelschaltungen sind aber nicht ganz unproblematisch, da jede LED eine andere Spannung braucht, und die LEDs so unterscheidlich hell leuchten werden.
    Auf der sichereren Seite bis Du hier, wenn Du vor jede LED einen einzelnen Widerstand (82 Ohm, 250mW) lötest.
    Das Netzgerät sollte dauerhaft 300mA oder 1,5 Watt abgeben können.


    Die bekannte Rechenformel für Reihenschaltungen:
    Betriebsspannung (V) minus Summe der LED-Spannungen (V) durch LED-Strom (A) = Widerstand (Ohm)
    wird für Parallelschaltungen so umgewandelt:
    Betriebsspannung (V) minus LED-Spannung (V) duch Summe der LED-Ströme(A) = Widerstand (Ohm)


    Also in Deinem Fall (nehmen wir 9 LEDs)
    5V - 3,4V = 1,6V
    9x 0,02 A = 018A
    1,6V / 0,18 A = 8,9 Ohm.

  • Hallo Romiman,


    Zitat von "Romiman"


    Parallelschaltungen sind aber nicht ganz unproblematisch, da jede LED eine andere Spannung braucht, und die LEDs so unterscheidlich hell leuchten werden.


    Vielen Dank für Deine Antwort. Ich dachte immer, dass in Parallelschaltungen die Spannung immer gleich bleibt, warum sind die also problematischer?


    Zitat von "Romiman"


    Auf der sichereren Seite bis Du hier, wenn Du vor jede LED einen einzelnen Widerstand (82 Ohm, 250mW) lötest.


    Genau deswegen möchte ich die LEDs ja parallel schalten, denn so spare ich mir ja das Löten. Die LEDs sollen hintereinander auf einer Streifenlötraster-Platine angeordnet sein, damit ich eben nur die Streifen mit Spannung versorgen muss, nicht jede einzelne LED.
    Hast Du irgendwelche Ideen, wie ich das sonst lösen kann?


    Danke.


    minibase

  • Servus,


    Zitat

    Vielen Dank für Deine Antwort. Ich dachte immer, dass in Parallelschaltungen die Spannung immer gleich bleibt, warum sind die also problematischer?


    das liegt daran, dass nie alle LEDs einer serie gleich sind.
    daher verteilen sich die Ströme ungleichmäßig und die LEDs leuchten unterschiedlich hell.
    richtig macht man es wenn jede LED einen eigenen vorwiderstand bekommt und diese dann an die Spannung parallel angeschlossen werden.

  • Genau!
    minibase, Du mußt Dir das wie eine Serienstreuung bei Fahrzeugen vorstellen. Treffen sich 3 Fahrer eines identischen Fahrzeugtyps, können alle 3 von verschiedenen Werten bezüglich Höchstgeschwindikeit, Verbrauch... erzählen.
    Bei LEDs ist daher oft von "Selektion" oder "Selektionsstufe" die Rede. Selektion ist nichts anderes als Wahl, Auswahl, Auslese.


    Die Spannung nimmt sich eine LED selber! Der Widerstand oder die Konstantstromquelle regeln den Strom (Ampere), der fließt, und den Anteil der Gesamtspannung (zB eine weiße LED 3,4 Volt) nimmt sich die LED selber, solange genug (3,4V oder mehr) da ist. Ist nicht genug da, leuchtet sie schwächer oder gar nicht. Wird der Strom nicht begrenzt (LED ohne Widerstand oder KSQ an zB 12V), nimmt sich die LED auch ihre 3,4 Volt, aber aufgrund ihres sehr geringenen Eigenwiderstands (Innenwiderstand) fließt der gesamte Strom (mehrere Ampere bei einer 12V Batterie) durch die LED, der Chip wird immer heißer, und da er Hitze überhaupt nicht leiden kann, schmort er (oder der hauchfeine Bonddraht aus Gold) einfach durch.
    Und wenn Du 10 LEDs vor Dir hast, hast Du 10 verschiedene Spannungswerte, (zB 3,31V; 3,4V; 3,25V; 3,18V; 3,43V...).


    Deswegen bleiben nur die beiden Möglichkeiten, jede LED mit eigenem Widerstand oder größeres Netzgerät. Dann könntest Du mit Strängen arbeiten. Bei einem 12V Netzgerät* zB 7 Stränge mit je einem Widerstand (130 Ohm, 250mW) und 3 weißen LEDs in Reige, und diese 7 Stränge parallel zueinander.
    (* sollte mindestens 1,7Watt oder 170mA dauerhaft schaffen)

  • ...sehr gut verstaendliche ausfuehrliche erklaerung meines vorredners, romiman!!



    Zitat


    Genau deswegen möchte ich die LEDs ja parallel schalten, denn so spare ich mir ja das Löten. Die LEDs sollen hintereinander auf einer Streifenlötraster-Platine angeordnet sein, damit ich eben nur die Streifen mit Spannung versorgen muss, nicht jede einzelne LED.
    Hast Du irgendwelche Ideen, wie ich das sonst lösen kann?


    wenn ich dieselbe platine meine wie du, dann kannst du es ganz simpel auf serie umstellen, indem du abwechslungsweise links/rechts die leiterbahnen zwischen den LEDs unterbrichst und jede LED um 180grad drehst. am anfang zum beispiel den pluspol anloeten und am ende das minus, auch nur zweimal die zuleitung anloeten. BTW faulheit schadet der qualitaet!



    cheerio & best regards